Sarrazin - Weltfremder Rechter oder Unangenehme Wahrheit?

30 super beiträge von dir bislang in diesem thread:thumbsup:

:D Du kleiner Stalker :)

Keiner von euch ist z.b. auf den Beitrag von Tal-Alex eingegangen, obwohl es eine hevorragende Diskussionsgrundlage war....glaubst du ich investiere dann hier noch Hirnschmalz rein?

Ich sags dir zum wiederholten mal....Piss einen anderen Baum an, dieser hier ist zu groß für dich.
 
... Und damit wird über den Wert von ganzen Menschengruppen gesprochen, da ein Herr Sarrazin und seine Anhänger sich eben NICHT die Mühe machen wollen zu differenzieren ...
Immer die gleiche Diskussion.

Gruppen haben keine Eigenschaften und alle Menschen sind verschieden. Von daher kann man alles totdifferenzieren, wenn man will. Aber es gibt Durchschnittswerte, Häufigkeitsverteilungen usw. die man vergleichen kann - und nur das.
 
was diskutiert ihr hier überhaupt mit so nem vollidioten?
wer meint dass intelligenz von rasse abhängig is hat sie nich mehr alle, solche leute gehören zurück ins tiefste mittelalter verfrachtet, denen kann man eh nix erklären:thumbsdown::D
das is keine basis für eine ernsthafte diskussion, also wirklich mal

Zu behaupten, Intelligenz werde vererbt, ist wirklich dämlich.

Das macht man einfach nicht, das weiß jeder.

Man sagt ja auch seinem Partner nicht, dass seine Füße stinken.

Das würde nur schlechte Stimmung schaffen. Besser ist es, man hält seine Klappe und platziert geschickt Anreize dafür, die Situation zu verbessern, z.B. indem man ihm neue Schuhe kauft (atmungsaktiv) oder unter einem anderen Vorwand zusammen baden geht.
 
dann widerlege doch die aufgeführten punkte.oder kommt jetzt wieder:

1.ihr nazis bla bla bla
2.euren dreck braucht man nicht zu kommentieren bla bla bla
3.ich hab schon so oft was dazu gesagt bla bla bla
4.ihr seid wichser,denen ich gerne mal in die fressen spucken möchte bla bla bla
5.sarrazin ist ein *****sohn bla bla bla


aber natürlich ist das system dran schuld und die lehrer und die bösen nazi deutschen und die politiker,dass klein ali und mustafa nichts lernen und schlechte noten haben:rolleyes:

liegt es ali und mustafa in den genen:confused:
ich will jetzt wirklich ma wissen was du denkst woran es liegt. bis jetzt kam von dir nämlich nich viel.
 
liegt es ali und mustafa in den genen:confused:
ich will jetzt wirklich ma wissen was du denkst woran es liegt. bis jetzt kam von dir nämlich nich viel.



keine ahnung ob es gene, veranlagungen, tugenden oder was auch immer sind fakt ist aber das gewisse bevölkerungsgruppen über generationen hinweg ähnliche tendenzen aufweisen, das wird wohl niemand bestreiten können.

es aber so abzutun das manche bevölkerungsgruppen nur schlecht sind ist sicherlich blödsinn, aber warum spricht man allgemein zb. von "südländischem temperament"? wenn es nicht irgenwie in den "genen" liegt?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
es aber so abzutun das manche bevölkerungsgruppen nur schlecht sind ist sicherlich blödsinn, aber warum spricht man allgemein zb. von "südländischem temperament"? wenn es nicht irgenwie in den "genen" liegt?

Das ist anerzogen, wie auch andere kulturelle Merkmale natürlich.

Bei der Bildung ist es etwas anders, da hier die Bildung und Intelligenz teilweise anerzogen, teilweise vererbt sind.
 
eine genetische vererbung will ich nicht ganz ausschliessen, aber der größte teil wird durch kultur/erziehung bzw. sozialisation "vererbt" :thumbsup:
 
keine ahnung ob es gene, veranlagungen, tugenden oder was auch immer sind fakt ist aber das gewisse bevölkerungsgruppen über generationen hinweg ähnliche tendenzen aufweisen, das wird wohl niemand bestreiten können.

es aber so abzutun das manche bevölkerungsgruppen nur schlecht sind ist sicherlich blödsinn, aber warum spricht man allgemein zb. von "südländischem temperament"? wenn es nicht irgenwie in den "genen" liegt?

das mit dem südländischen temperament ist doch ne ganz einfache kiste.
mein vater beispielsweise ist spanier und ich kenne daher die südländische mentalität daher sehr gut und erlebe die auch jedesmal wenn ich familie in spanien besuche. ich würde sogar sagen,dass sie auf mich abgefärbt hat.
das hat einfach was mit dem umfeld und den bedingungen zu tun in dem man aufwächst und nichts mit den genen.
spanier haben eben ne andere mentalität als deutsche, genauso wie japaner ne andere mentalität als italiener und türken eine andere mentalität als argentinier haben.
 
eine genetische vererbung will ich nicht ganz ausschliessen, aber der größte teil wird durch kultur/erziehung bzw. sozialisation "vererbt" :thumbsup:

Es ist auch egal, dass es so nicht ist. Das einzig wichtige wäre (!), diejenigen, die für die Familienpolitik verantwortlich sind, wüssten bescheid.
 
Ich seh das so.....

Eigentlich ist die Sache relativ einfach und hat keinen ethnischen Hintergrund. Das grundlegende Problem bei dieser Aussage sowie bei vielen ähnlichen Themen, ist einfach diese saudumme Berichterstattung. Wir haben es hier mit Kindern der 70er Jahre Einwanderer zu tun. Diese Leute hatten zwei gravierende Defizite. Sie kamen aus Regionen, dessen Bildungssystem unserem um etwa 50 - 70 Jahre hinterher hinkt und sie beherrschten die Landessprache nicht. Dazu kam das diese Bevölkerungsschichten innerhalb kürzester Zeit eine derartig große Population erreichten, dass sie ein System im System bildeten. In den Großstädten bildeten sich Parallelgesellschaften in denen die Kinder so erzogen wurden, als würden sie in einem ländlichen Gebiet Anatoliens aufwachsen.

Diese Eltern verstanden unser Bildungssystem nicht und legten daher auf deren Einhaltung auch keinen besonderen Wert. Die Schule wurde als lästiges Übel angesehen, dass man absolvieren musste um hier zu leben. Die Quintessenz dieser Umstände sind Menschen mit mangelhafter Schulbildung, die sämtliche Pisastudien verfälschen und nach der Schule nur in einem s e h r übersichtlichen Berufsgebiet einsetzbar sind. Und solange diese Parallelgesellschaften ständig größer werden und diese nicht verstehen warum man sich integrieren sollte, wird sich daran auch nichts ändern. Nicht mehr oder weniger hat Sarrazin damit gemeint, denn er ist weder dumm noch ein Rassist. Man muss heute so übertrieben provokant sein um die Leute aus ihrem Tiefschlaf zu reißen. Dezente Hinweise nimmt keiner mehr wahr.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Immer die gleiche Diskussion.

Gruppen haben keine Eigenschaften und alle Menschen sind verschieden. Von daher kann man alles totdifferenzieren, wenn man will. Aber es gibt Durchschnittswerte, Häufigkeitsverteilungen usw. die man vergleichen kann - und nur das.

Nö.
So einfach kann man sich das nicht machen. Besonders, wenn man wie unser Herr Sarrazin oder einige in diesem Forum von Korrelation auf Kausalität schließen. Zwei weitere wichtige Punkte sind die Abgrenzungen der Gruppe (In welche Gruppen teile ich auf?) und die Erklärungen der Daten (Weshalb kommen diese Daten zustande?). Das läuft beim Herrn Sarrazin alles mengelhaft bis ungenügend... In Schulnoten: 5 bis 6!

Und zu dieser ganzen Intelliganz-Debatte und dem Gen-Rumgeheule.
Punkt 1: Intelligenz ist nicht ausschlaggebend für den Schulerfolg.
Punkt 2: Punkt 1 bedeutet also, dass man von mangelndem Schulerfolg also nicht auf mangelnde Intelligenz kann.
Punkt 3: Das, was vererbt wird sind die Grundlagen. Was angeblich nachher mit diagnostischen Verfahren wie Intelligenztests bestimmt werden kann, sind Fähigkeiten, Bildugnsinhalte und Komptenzen, die fast alle erlernt werden und nicht durch vererbte Intelligenz einfach so da sind. Einige lernen schneller - andere langsamer. Über die Frage wie viel Einfluss die Umwelt und wie viel die Gene haben, wird in der Wissenschaft gestritten - ebenso wie über die Qualitäten der Intelligenztests. Nachdem was ich weiß blenden die meisten Studien, die die Rolle der Gene für wichtig bzw. ausschlaggebend halten, viel zu viele soziale Faktoren aus. Ist aber auch nicht mein Spezialgebiet...
Punkt 4: Sarrazins Arguementationen waren, sind und bleiben rassistisch und beschreiben deshalb auch nicht die richtigen Probleme.

@woody: Du sprichst da einige wichtige Sachen an, z.B. das Wissen über das Schulsystem, etc. Aber Rassismus zu verbreiten, um auf ein Thema aufmerksam zu machen geht zu weit.
 
Der Tal-Alex schrieb:
Nö.
So einfach kann man sich das nicht machen. Besonders, wenn man wie unser Herr Sarrazin oder einige in diesem Forum von Korrelation auf Kausalität schließen. Zwei weitere wichtige Punkte sind die Abgrenzungen der Gruppe (In welche Gruppen teile ich auf?) und die Erklärungen der Daten (Weshalb kommen diese Daten zustande?). Das läuft beim Herrn Sarrazin alles mengelhaft bis ungenügend... In Schulnoten: 5 bis 6!
Man kann z.B. nicht sagen, alle Grünen seien Müslifresser und alle anderen nicht.

Man kann sehr wohl sagen, 53% der Grünen seien Müslifresser, dagegen nur 33% der Anhänger anderer Parteien, wenn man die entsprechenden verlässlichen Daten hat.

Man kann sich nie sicher sein, dass da eine Kausalität vorliegt, aber man kann dann nach den relevanten Drittvariablen kontrollieren (Soziale Schicht, Einkommen, Nähe des Wohnorts zu Reformhäusern etc.) und kann dann dadurch die Annahme begründen, dass das tatsächlich keine zufällige Korrelation sei.

Es ist klar, dass Sarrazin und Sarrazin-Nachplappler 1 bis X das in ihren Einzeilern nicht leisten, aber die These wird nicht dadurch verworfen, dass derjenige, der sie genannt hat, sie nicht selbst hinreichend geprüft hat.
Und zu dieser ganzen Intelliganz-Debatte und dem Gen-Rumgeheule.
Punkt 1: Intelligenz ist nicht ausschlaggebend für den Schulerfolg.
Punkt 2: Punkt 1 bedeutet also, dass man von mangelndem Schulerfolg also nicht auf mangelnde Intelligenz kann.
Intelligenz ist nicht allein ausschlaggebend, aber deshalb nicht „nicht ausschlaggebend“, sondern natürlich bei weitem der beste Prädiktor für Schulerfolg, alles andere ist Blödsinn. Egal welche Schwierigkeiten es da beim Messen gibt, Messfehler gibt es immer. Dass der Zusammenhang besteht, bezweifelt keiner.
http://www.zeit.de/1998/17/iq.txt.19980416.xml

Wenn Du meinst, die gängigen Intelligenztests seien nicht valide, musst Du also einen besseren vorschlagen und nicht sagen „also besteht der Zusammenhang nicht“.

Mit der gleichen Logik kann ich sagen, im Sommer sei’s nicht wärmer als im Winter, weil ich irgendwo mal gehört habe, dass Quecksilberthermometer unzuverlässig seien.
 
Man kann z.B. nicht sagen, alle Grünen seien Müslifresser und alle anderen nicht.

Man kann sehr wohl sagen, 53% der Grünen seien Müslifresser, dagegen nur 33% der Anhänger anderer Parteien, wenn man die entsprechenden verlässlichen Daten hat.

Man kann sich nie sicher sein, dass da eine Kausalität vorliegt, aber man kann dann nach den relevanten Drittvariablen kontrollieren (Soziale Schicht, Einkommen, Nähe des Wohnorts zu Reformhäusern etc.) und kann dann dadurch die Annahme begründen, dass das tatsächlich keine zufällige Korrelation sei. [...]
Soweit stimme ich dir zu. Das rechtfertigt dennoch keine absoluten Aussagen über die Mentalität, die Kultur oder das Wesen einer Gruppe! Es geht darum was für ein Blödsinn mit Statistiken begründet wird und dank irgendwelcher Zahlen als objektiv gilt.

Es ist klar, dass Sarrazin und Sarrazin-Nachplappler 1 bis X das in ihren Einzeilern nicht leisten, aber die These wird nicht dadurch verworfen, dass derjenige, der sie genannt hat, sie nicht selbst hinreichend geprüft hat.
Du hast natürlich recht, dass eine nicht überprüfte These nicht zwangsläufig falsch sein muss - das habe ich aber auch nicht behauptet, oder?
Ausserdem:
1. Sarrazins Vorträge bzw Interviews sind keine Einzeiler. Z.B. im Lettr-Interview argumentiert er recht viel - und diese Argumente sind rassistisch und vorurteilsbehaftetet. Sehe hierzu:
2. Auch die Nachplapperer erheben den Anspruch "die Wahrheit kundzutun". Dass man nicht die ganze Begründung in einem Einzeiler unterbringen kann, ist klar. Aber die Aussage muss trotzdem begründbar sein - und das sind die Sarrazin-Äußerungen (zum Thema "Türken" und "Araber") nicht. Und es tut mir ja echt leid, aber wenn wir wirklich über Probleme sprechen wollen müssen wir ein wenig differenzieren. Totdifferenziert wird da nix. Die Leute, die soetwas sagen wissen es entweder nicht besser, wollen es bewusst oder unbewusst nicht oder sind einfach zu faul dazu. - Das ist mein Standpunkt.

Intelligenz ist nicht allein ausschlaggebend, aber deshalb nicht „nicht ausschlaggebend“, sondern natürlich bei weitem der beste Prädiktor für Schulerfolg, alles andere ist Blödsinn. Egal welche Schwierigkeiten es da beim Messen gibt, Messfehler gibt es immer. Dass der Zusammenhang besteht, bezweifelt keiner.
http://www.zeit.de/1998/17/iq.txt.19980416.xml

Wenn Du meinst, die gängigen Intelligenztests seien nicht valide, musst Du also einen besseren vorschlagen und nicht sagen „also besteht der Zusammenhang nicht“.

Mit der gleichen Logik kann ich sagen, im Sommer sei’s nicht wärmer als im Winter, weil ich irgendwo mal gehört habe, dass Quecksilberthermometer unzuverlässig seien.

Moment mal: Ich wollte sagen, dass man mit den Interpretationen und Folgerungen vorsichtig sein muss. Schließlich ist etwas nicht nur deswegen objektiv und zweifelsfrei richtig, weil man es in statistische Zahlen packt. Ich habe nicht gesagt, dass diese ganze Forschung für die Katz ist.
Mir erscheint deine Äußerung "sondern natürlich bei weitem der beste Prädiktor für Schulerfolg, alles andere ist Blödsinn" SEHR kühn. Nach meinem Wissen sind (im Rahmen der Regelschulen - also nicht bei IQ-Werte, die Hochbegabungen oder sogenantne geistige Behinderungen 'diagnostizieren') sozialer Stand der Eltern deutlich wichtiger als gemessener IQ. Aber wie gesagt: Bin hier kein Spezialist. Wenn du interessante Studien hast, immer her damit.

Und ein Thermometer bestimmt die Themperatur vermutlich ein klein bisschen besser, als der Schulerfolg die Intelligenz eines Menschen. Darum ging es mir in erster Linie - nicht um die Validität von Intelligenztests.
peace out
 
Soweit stimme ich dir zu. Das rechtfertigt dennoch keine absoluten Aussagen über die Mentalität, die Kultur oder das Wesen einer Gruppe! Es geht darum was für ein Blödsinn mit Statistiken begründet wird und dank irgendwelcher Zahlen als objektiv gilt.


Du hast natürlich recht, dass eine nicht überprüfte These nicht zwangsläufig falsch sein muss - das habe ich aber auch nicht behauptet, oder?
Ausserdem:
1. Sarrazins Vorträge bzw Interviews sind keine Einzeiler. Z.B. im Lettr-Interview argumentiert er recht viel - und diese Argumente sind rassistisch und vorurteilsbehaftetet. Sehe hierzu:

2. Auch die Nachplapperer erheben den Anspruch "die Wahrheit kundzutun". Dass man nicht die ganze Begründung in einem Einzeiler unterbringen kann, ist klar. Aber die Aussage muss trotzdem begründbar sein - und das sind die Sarrazin-Äußerungen (zum Thema "Türken" und "Araber") nicht. Und es tut mir ja echt leid, aber wenn wir wirklich über Probleme sprechen wollen müssen wir ein wenig differenzieren. Totdifferenziert wird da nix. Die Leute, die soetwas sagen wissen es entweder nicht besser, wollen es bewusst oder unbewusst nicht oder sind einfach zu faul dazu. - Das ist mein Standpunkt.

Ja, aber was sind jetzt Deine Punkte?

1. Mit Statistiken lassen sich keine umfassenden Aussagen über "Mentalität, Kultur und Wesen der Gruppe" treffen. Hat auch niemand behauptet. Die Statistiken zu z.B. Bildungsabschlüsse sollen auch nur Aussagen über Bildungsabschlüsse tätigen.

2. Man sollte immer ganz viel differenzieren und nicht rassistisch sein. Schön, akzeptiert, jetzt wurde trotzdem noch keine Aussage widerlegt (was bei manchen sicher nicht schwer wäre).

Mir erscheint deine Äußerung "sondern natürlich bei weitem der beste Prädiktor für Schulerfolg, alles andere ist Blödsinn" SEHR kühn. Nach meinem Wissen sind (im Rahmen der Regelschulen - also nicht bei IQ-Werte, die Hochbegabungen oder sogenantne geistige Behinderungen 'diagnostizieren') sozialer Stand der Eltern deutlich wichtiger als gemessener IQ.
Nein, zumal das ja auch eine unsinnige Vorgehensweise wäre, da im sozialen Stand der Eltern auch deren Intelligenz drin steckt und die sich wiederum teilweise ans Kind vererbt, man hätte sie also zweimal gemessen und die Erklärungskraft bezöge sich dann nur auf die, die vom IQ der Eltern stark abweichen. (Immer beachten dass die Einflüsse natürlich nicht 1,0 sind).

Das ist ja das Problem mit dem Vererbungsding. Man will das nicht wahrhaben (ist ok), aber kommt dann zu Fehlschlüssen. In einer völlig freien Gesellschaft soll der soziale Stand nur von den eigenen Fähigkeiten und Begabungen abhängen. Dann ist das Problem, dass die Eltern das an ihre Kinder teilweise vererben und daher von 100 Akademiker mehr Akademikerkinder nachwachsen als von 100 Nichtakademikern. Das wäre also selbst so, wenn die Selektionen immer 100% gerecht wären. Und deshalb wird man nie die vermeintlichen "Benachteiligungen", "Ungleichbehandlungen" usw. beseitigen können, weil die Ungleichheiten bleiben, egal ob man z.B. ausgleicht, dass Reiche ihren Kindern mehr Nachhilfe zahlen können.
 
Ja, aber was sind jetzt Deine Punkte?

1. Mit Statistiken lassen sich keine umfassenden Aussagen über "Mentalität, Kultur und Wesen der Gruppe" treffen. Hat auch niemand behauptet. [...]

Wird aber häufig gemacht, wenn du dir mal die Argumentationen von Sarrazin & co. anschaust. Und über Sarrazins Aussagen geht es nunmal in diesem Thread.

[...]
2. Man sollte immer ganz viel differenzieren und nicht rassistisch sein. Schön, akzeptiert, jetzt wurde trotzdem noch keine Aussage widerlegt (was bei manchen sicher nicht schwer wäre).[...]
Naja, wenn ein Sarrazin argumentiert, kann man seine Argumentation als fehlerhaft bzw. falsch entlarven. Damit nimmt man seinen Aussagen die Kraft und die Legitimation.
Und natürlich könnte man versuchen einige der Aussagen statistisch zu widerlegen. Aber wenn Sarrazin meint, Wahrheiten zu verkünden, ist er in der Bringschuld, eine fehlerfreie Argumentation vorzulegen. Und er hat versagt.
Um mehr gings mir eigentlich da nicht...

[...]
Nein, zumal das ja auch eine unsinnige Vorgehensweise wäre, da im sozialen Stand der Eltern auch deren Intelligenz drin steckt und die sich wiederum teilweise ans Kind vererbt, man hätte sie also zweimal gemessen und die Erklärungskraft bezöge sich dann nur auf die, die vom IQ der Eltern stark abweichen. (Immer beachten dass die Einflüsse natürlich nicht 1,0 sind).

Das ist ja das Problem mit dem Vererbungsding. Man will das nicht wahrhaben (ist ok), aber kommt dann zu Fehlschlüssen. In einer völlig freien Gesellschaft soll der soziale Stand nur von den eigenen Fähigkeiten und Begabungen abhängen. Dann ist das Problem, dass die Eltern das an ihre Kinder teilweise vererben und daher von 100 Akademiker mehr Akademikerkinder nachwachsen als von 100 Nichtakademikern. Das wäre also selbst so, wenn die Selektionen immer 100% gerecht wären. Und deshalb wird man nie die vermeintlichen "Benachteiligungen", "Ungleichbehandlungen" usw. beseitigen können, weil die Ungleichheiten bleiben, egal ob man z.B. ausgleicht, dass Reiche ihren Kindern mehr Nachhilfe zahlen können.

Steckt mit einer ähnlichen Argumentation nicht auch der soziale Stand der Eltern im IQ? - Ist eine ernst gemeinte Frage, da du dich ja anscheinend ganz gut mit psychologischer Diagnostik auskennst. Mich würden übrigens auch noch ein paar Literaturtipps interessieren, wenn du was an der Hand hast.
Zu deinem letzten Absatz: Zum einen sollte der Soziale Stand in meiner Wunschvorstellung auch noch von den persönlichen Interessen abhängen, aber ansonsten stimmt das schon, was du sagst. Von dieser schönen Gesellschaft, die du schilderst, sind wir leider noch sehr weit entfernt. Denn auch wenn der IQ stark den schulischen Erfolg beeinflusst, ist er längst nicht der allein bestimmende Faktor.
Zum anderen gibt es gegen DEINE Schilderungen Nichts einzuwenden, sehr wohl aber gegen die Schilderungen des Herrn Sarrazins und seinen Anhängern in diesem Forum. Da werden Statistiken mit rassistischen Argumentationen verwurschtelt.
 
Naja, wenn ein Sarrazin argumentiert, kann man seine Argumentation als fehlerhaft bzw. falsch entlarven. Damit nimmt man seinen Aussagen die Kraft und die Legitimation.
Und natürlich könnte man versuchen einige der Aussagen statistisch zu widerlegen.

Unter "als fehlerhaft bzw. falsch entlarven" verstehe ich "statistisch widerlegen". In Deiner Aussage hier steht, Du machst ersteres ohne letzteres tun zu wollen.
Also besteht die "Entlarvung als fehlerhaft" nur darin, es dumm, rassistisch und sonstwie zu nennen. Da haben wir dann wohl verschiedene Auffassungen von "widerlegen".

Steckt mit einer ähnlichen Argumentation nicht auch der soziale Stand der Eltern im IQ?

Ja, deshalb ist es ja auch unsinnig, beide Variablen in eine Analye mit hineinzunehmen. Statistisch gesehen messen sie zu Teilen das selbe und daher ist das unzulässig. Dafür braucht man keine Literatur, das ist ein statistischer Grundsatz (Voraussetzung ist, dass man anerkennt, dass Intelligenz teilweise vererbt wird, wofür der schon zitierte Zeit-Artikel einen guten Überblick gibt).

Natürlich steckt im sozialen Stand der Eltern noch mehr, z.B. dass reiche Eltern mehr Nachhilfe zahlen können oder dass Arbeitereltern manchmal wollen, dass ihr Kind "was handfestes" macht und nicht aufs Gymnasium geht. Aber dann muss man das trennen und z.B. nur den Faktor "Nachhilfe" betrachten, inwieweit der Einfluss hat. Misst man dagegen den Einfluss von "sozioökonomischem Stand der Eltern" auf "Schulerfolg der Kinder", dann ergibt sich besagtes Problem, dass man die hohe Korrelation misinterpretiert, wenn man nicht betrachtet, dass da nicht nur allerlei Ungerechtigkeiten wie Reichtum usw. drinstecken sondern eben auch die Intelligenz, und die soll ja wohl auch eine Rolle spielen.

Aber jetzt noch mal kurz zum eigentlichen Thema, den Thesen Sarrazins. Davon sind manche richtig und manche falsch.

Falsch ist z.B. sicherlich, dass "70% der Türken und 80% der Araber" in Berlin nicht oder nur im Gemüsehandel tätig seien. Richtig ist dagegen z.B., dass die nach Deutschland eingewadnerten und einwandernden über geringere Bildung verfügen (und die 2. und 3. Generation ebenfalls) oder dass in niedrigen Schichten mehr Kinder zur Welt kommen. Hier sind mal ein paar Links zu der Bildungsgeschichte:
http://www.schule-bw.de/entwicklung/bildungsbericht/migration_dva.pdf (Migranten an Schulen in Baden-Württemberg)
http://www.bifie.at/buch/322/5/2 (über Österreich, am besten ganz unten die Abbildungen ansehen)
http://www.destatis.de/jetspeed/por...t/Downloads/Datenreport2008,property=file.pdf (S.202 zur Bildung von versch. Zuwanderergruppen)
 
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1. Zur Intelligenz: Ich finde es schade, dass du mit einem arroganten Satz daherkommst. ("Dafür braucht man keine Literatur, das ist ein statistischer Grundsatz".) Ich meinte Literatur über psychologische Diagnostik, speziell Intelligenztest, weil ich mich sowieso damit im kommenden Jahr befassen möchte. Aber wenn du dir dafür zu schade bist - ok.

2. Zum Sarrazin-Thema: Die "Thesen", die du ganz unten in deinem Beitrag als "richtige Thesen" bezeichnest, sind nur einige Ausgangspunkte seiner Argumentation. Bei einer Argumentation macht man "logische" Schritte und Schlußfoglerungen. Wenn man B aus A folgert, diese Folgerung aber unzulässig ist, ist die Argumentation fehlerhaft. Die Argumentation selber ist sogar falsch - auch wenn theoretisch die zum Schluß getroffene Aussage richtig sein könnte. Wenn man für die Begründung von Schlußfoglerungen rassistische Annahmen und Begründungen heranzieht, ist die Argumentation rassistisch. Deswegen bedeutet "seine Argumentation als fehlerhaft bzw. falsch [zu] entlarven" auch nicht zwangläufig "seine Thesen statistisch zu widerlegen".
Sarrazin geht von allgemein anerkannten Statistiken aus, schließt dann häufig aufgrund rassistischer Annahmen von Korrelation auf Kausalität. Und da sind wir bei der entscheidenden Frage, wie man mit Statistiken umgeht. Auch wenn die reine Mathematik an sich wertfrei ist, real existierende Statistik ist dies jedoch nicht (abgesehen von einigen aber längst nicht allen Fällen in der Naturwissenschaft).
Ich finde es schade und ein wenig dreist, dass du behauptest meine Argumentation bestehe "nur darin, es dumm, rassistisch und sonstwie zu nennen." Schau dir meine bisherigen Beiträge hier an und ändere bitte deinen letzten Beitrag oder relativiere ihn in deinem nächsten.

Mein erster Beitrag hier:
Der Umgang mit ...
 
1. Zur Intelligenz: Ich finde es schade, dass du mit einem arroganten Satz daherkommst. ("Dafür braucht man keine Literatur, das ist ein statistischer Grundsatz".) Ich meinte Literatur über psychologische Diagnostik, speziell Intelligenztest, weil ich mich sowieso damit im kommenden Jahr befassen möchte. Aber wenn du dir dafür zu schade bist - ok.

Nein das sollte nicht so rüberkommen sondern nur aussagen, dass man sich das durch Logik und statistische Grundkenntnisse erschließen kann, die ich Dir zugetraut habe, daher keine weiteren Verweise.

Zur IQ-Literatur würde ich empfehlen, beide "Seiten" zu lesen, also die bösen reaktionären IQ-Forscher und die gute pädagogische Es-liegt-alles-an-der-Umwelt-Fraktion. Aus der ersten Ecke ist das Buch von Richard Herrnstein "IQ in the Meritocracy" aus den 1970ern zu empfehlen, weil da im Vorwort auch anschaulich geschildert wird, wie der Disput zwischen den verschiedenen Fronten ausgetragen wurde. In den 1990ern dann Herrnstein und Murrays einflussreiches Buch "The Bell Curve", das auch die Sozialpolitik von Bill Clinton beeinflusst haben soll (übrigens mit Erfolg). Aber natürlich umstritten. Am umstrittensten die Werke von Tatu Vanhanen und Richard Lynn zu weltweiten IQ-Unterschieden, das passt wohl auch am besten in die Sarazzin-Debatte. Zur biologischen Erblichkeit am besten in Fachjournals kucken, bei Jstor nachschauen oder das hier z.B. nehmen. Alternativ weise ich nochmal auf den Zeitartikel hin, der eine verständliche Einführung gibt.
Von der IQ-Test-kritischen Seite braucht man im Prinzip keine Empfehlungen, man nehme einfach eine x-beliebige Publikation dazu der deutschen akademischen Pädagogik.

Deswegen bedeutet "seine Argumentation als fehlerhaft bzw. falsch [zu] entlarven" auch nicht zwangläufig "seine Thesen statistisch zu widerlegen".
OK das ist richtig. Wenn logische Fehlschlüsse in der Argumentation erkannt werden, erübrigt es sich, die These zu überprüfen. Das Problem ist nur, dass ich "Rassismus" nicht als logischen Fehlschluss anerkenne, weil das je nach Standpunkt des den Vorwurf Formulierenden alles mögliche heißen kann. Und in dem von Dir zitierten Beitrag hast Du keine Gründe genannt, wo z.B. ein Fehlschluss wie von Korrelation auf Kausalität zu schließen vorliegen soll (darüber könnte man dann sinnvoll reden), sondern nur "da springt einen der Rassismus doch an".
 
Nein das sollte nicht so rüberkommen sondern nur aussagen, dass man sich das durch Logik und statistische Grundkenntnisse erschließen kann, die ich Dir zugetraut habe, daher keine weiteren Verweise.
[...]
Ok. Dann hat sich dieses Missverständnis auch geklärt. Danke für die Literaturhinweise - einige bekannte, aber auch einige mir unbekannte Namen dabei. Also: Vielen Dank.
[...]
OK das ist richtig. Wenn logische Fehlschlüsse in der Argumentation erkannt werden, erübrigt es sich, die These zu überprüfen. Das Problem ist nur, dass ich "Rassismus" nicht als logischen Fehlschluss anerkenne, weil das je nach Standpunkt des den Vorwurf Formulierenden alles mögliche heißen kann. Und in dem von Dir zitierten Beitrag hast Du keine Gründe genannt, wo z.B. ein Fehlschluss wie von Korrelation auf Kausalität zu schließen vorliegen soll (darüber könnte man dann sinnvoll reden), sondern nur "da springt einen der Rassismus doch an".
Ok, dann schau mal auf die folgenden Seiten, die auf meinen ersten Beitrag folgen.
Seite 10:
Seite 11:
Seite 12:
Edit: Höhö. In den Beiträgen sind lustige Schreibfehler drin... :D
Der auf Seite 13 ist eher unrelevant, glaube ich. Und da du etwas von meinem Beitrag von Seite 16 zitiert hattest, nehme ich an, dass du ihn kennst.
 
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