"Kuba ist frei
aber Deine Reime werden kontrolliert,
sagst Du die Wahrheit
bestrafen sie dich"
So etwas singt man besser nur in den eigenen vier Wänden.
Clan MC nennen sich die Rapper. Sie stammen aus dem Viertel Alamar am Rande Havannas. Dutzende von jungen Gruppen gibt es hier, kaum eine traut sich auf die Straße. Gerappt wird normalerweise nur in den kleinen Zweizimmerwohnungen. Fast anonym.
Sie sind gewissernmaßen Teil des Sytems. Die Gruppen
Obsesión und
Doble Filo gehören zu den Privilegierten, die vom Staat die Chance bekommen, ihre Musik auf CD zu brennen. Daß sie es geschafft haben, habe – so behaupten sie - nichts mit Anpassung zu tun. "Zensur gibt es bei uns nicht, höchstens Selbstzensur. Daß du dich nicht traust. Aber niemand kann dich hindern zu reden“. Ein anderer sagt: "Als Rapper haben wir eine klare Aufgabe: Die Revolution in Kuba zu stärken. Unsere Texte sind konstruktiv. Sie tragen zur weiteren Entwicklung des Sozialismus bei".
Kubanischer Rap, auch der offizielle, behandelt solche Themen wie Prostitution, Doppelmoral, Rassismus. Ausweis für eigene Liberalität – sagt der Staat. Nichts mehr als eine Ventilfunktion für eine weit verbreitete Unzufriedenheit behaupten die Kritiker
Kokino, von der Gruppe
Anónimo Consejo. Sie gehört zu den bekanntesten Rap-Bands Kubas. Trotz staatlicher Lizenz, konnte oder durfte sie bisher noch keine CD produzieren."Unseren Medien behagt es nicht, zu zeigen, was wirklich in den Straßen los ist. Das ist der Grund, warum wir seit 7 Jahren keine Gelegenheit bekommen, eine CD zu machen. Offensichtlich vertrauen sie uns immer noch nicht."
Die Fett geschriebenen sind Kubanische Rapgruppen, damit du mal was zu suchen hast Mass Appeal
Aber bei den Themen die hier erwähnt werden kann ich mir nicht vorstellen, dass diese den von dir gewünschten Sommervibe rüberbringen, dafür musst du wohl eher solche Sonnenscheinrapper suchen...
(Rap ist mal wieder, wie so oft, der Ausdruck der sozialen Probleme und Ungerechtigkeiten).
Ahja es gibt noch:
Las Crudas
Alto Voltaje (hochspannung heisst das
)
Justicia
S.B.S.
Und zu deiner Frage über die Orishas:
"Die Orishas dürfen nach Cuba ein- und auch wieder ausreisen, wann sie wollen. Denn leben und arbeiten tun die Orishas in Paris. Der Anfang als Emmigrant in Europa war allerdings kein Zuckerschlecken. Auch ihre Platten verkauften sich nur schleppend.
Doch letztes Jahr räumten sie den Grammy Latino ab. Für ihr drittes Album „El Kilo“ haben sie sich den in New York lebende Venezolaner Andrés Levin ins Boot geholt. „El Kilo“ - ein Mix aus ihren kubanischen Wurzeln und den amerikanischen Vorbildern Public Enemy und Run DMC. Über Gangsta Rap können die drei nur lachen. "