1. Frage: Ist einer von euch des Spanischen fähig? Zumindest ein paar grundlegende Kenntnisse wären von Vorteil, steigert die Qualität der Reise ungemein. Man kommt schon durch, die letzten Jahre hat sich in puncto touristischer Infrastruktur einiges getan, aber gerade in Situationen, in denen du mit Leuten über Preise verhandeln musst o.ä. hilft es ungemein.
3 Wochen ist für euer Programm schon knapp, aber ohne Bogotá sollte es klargehen. Bogotá hat eine schöne Altstadt und bietet ein sehr kulturelles und alternatives Ambiente (viele Clubs, Kabarets n shit), das man aber als Tourist während 2, 3 Tagen eh nicht so richtig wahrnimmt. Die Leute sind etwas verschlossener als im Rest des Landes (liegt vermutlich auch daran, dass es nie so richtig warm wird und häufig regnet) und das öffentliche Verkehrsystem ist Chaos pur. Kann man bei 3 Wochen schon skippen find ich.
Medellín ist mega. Perfektes Klima (ganzjährig 26 Grad), herzliche Leute (Frauen), beste Partymeile (Zona Rosa) und ein Umland, das zu vielen Ausflügen einlädt. Ihr solltet auf jeden Fall den Tagesausflug zum El Peñol (Guatapé) machen, und zwar nicht direkt mit dem Bus dahin fahren, sondern an der Bootsanlegestelle in Guatapé einen Skipper aufreißen und euch durch diese abgefahrene Flusslandschaft hinfahren lassen. In den Hostels werden bestimmt auch Kompletttouren angeboten, aber ich glaube die fahren euch direkt zum Monolithen. Stichwort Hostels, ich kann nicht sagen, inwieweit meine Einschätzung von damals heute noch aktuell ist, aber ich kopier hier mal schnell einen meiner Post zu 2 Hostels aus einem anderen Forum zu für dich hinein:
"Das Pit-Stop (Sniff-Stop) würde ich eher dem hartgesottenem Partygänger empfehlen, der sich nicht so sehr an schmutzigen Toiletten und dormitorios stört, möglichst viele Leute bei diversen Saufspielen kennenlernen will, nachmittags seinen Kater vorm Flachbildschirm oder am Pool auskuriert und nicht vor hat, vor 3 Uhr nachts ins Bett zu gehen...
Im Black Sheep, das nur 2 Straßen weiter ist (also auch etwa 15 Minuten zu Fuß von der Zona Rosa entfernt) geht es dagegen etwas ruhiger zu, die Schlafsäle und Betten sind gemütlicher und sauberer, dafür gibt es es keinen so großen Außenbereich wie zum Beispiel im Pit Stop. An Leuten aus allen Herren mangelt es auch hier nicht, Partygänger lassen sich problemlos auftreiben. Der Besitzer ist recht freundlich und beantwortet gerne Fragen zu Ausflugszielen und diversen anderen Freizeitmöglichkeiten (Paragliding etc.)"
Generell ist in Medellín im Viertel El Poblado die Backpackerdichte schon recht hoch (Amis und Aussies vor allem), aber es ist noch auszuhalten. Eventuell kann man noch einen halben Tag zum Runterkommen nach Santa Fé fahren, ist ein kleines, verschlafenes Kolonialstädchen.
In Cali und Leticia war ich persönlich noch nie. Meine kolumbianische Bekannten sagen, Cali ansich sei hässlich, partymäßig aber unschlagbar, Hauptstadt des Salsa und der hübschen Frauen, ein bekanntes Lied dazu: "Aquí no hay fea, para que vea". Leticia hat bei meinen Aufenthalten nie so richtig reingepasst, aber will ich unbedingt noch machen, bestimmt sehr nice.
Cartagena ist wohl die touristischte Stadt in Kolumbien, als Gringo wirst du auf der Straße ständig angelabert, es gibt romantische Pferdekutschen, Rosenverkäufer, Drogen, Nutten, das volle Programm eben. Die Altstadt ist natürlich wunderschön, Karibikcharme, Kolonialarchitektur vom Feinsten. Stadtstrand zum Vergessen, richtig hässlich. Wenn ihr Strand wollt, dann fahrt zum Playa Blanca (Isla Barú). Ist nicht mehr so einsam wie früher, aber unter der Woche sollte es klargehen oder geht direkt nach Santa Marta und versucht, noch Platz für 2 Tage Nationalpark Tayrona zu machen (vielleicht sogar nach Cuidad Perdida zum Ausspannen).
Der Trail zur Cuidad Perdida dürfte mittlerweile schon ziemlich ausgebaut sein, aber ich denke, es ist immernoch ein Erlebnis, sich 2/3 Tage durch den Dschungel Richtung versunkener Stadt vorzuarbeiten. Ganz anders wie beim Machu Picchu, wo sich jeder Fettsack hochkarren lassen kann. Wichtig: Nopitex-Seife gegen Mosquitos und evtl. so offene Treckingsandalen, da am dritten Tag der Fluss 10, 15 mal überquert wird und es nervt, seine Schuhe jedesmal wieder an- und ausziehen zu müssen. Rein körperlich ist der Trail, für jemanden, der halbwegs fit ist, problemlos zu machen. Es gibt meines Wissens eine Tour von 4 und eine andere von 5 Tagen. Ist dieselbe Strecke, bei ersterer wird auf dem Rückweg nur das Tempo etwas erhöht (7/8h Tagespensum statt 4/5h). Ich würde dir jetzt an dieser Stelle empfehlen, den Kokain-Workshop bei der Finca an Tag 2 zu machen, aber glaube nicht, dass der noch angeboten wird.
Wie gesagt, wenn noch Zeit ist, macht Tayrona. Quartiert euch im Cabo de San Juan ein und und haltet am Strand Ausschau nach sonem kleinen, stämmigen toller Typ, der meist mit Taucherbrille rumläuft und Kokosnüsse mit Steinen aufbricht. Sprecht ihn an oder versucht, selbst eine Kokosnuss aufzubrechen, dann spricht er euch an und erklärt die richtige Technik haha). Fragt ihn nach einer Tauchtour in das Korallenriff!
Falls ihr extremsportbegeistert seid, würde ich euch noch San Gíl empfehlen. Dazu müsst ihr leider nach Bucaramanga, da seh ich bei euer jetzigen Planung kaum noch Platz. In San Gíl gibt es Rafting, Paragliding, Fledermaushöhlen, Abseilaction an einer Felswand mit Wasserfalldurchquerung etc.
Okay, das wars erstmal, schreib mir gerne, wenn du Weiteres wissen willst. Ich würde dir auch nahelegen, einen Blick in das kolumbienforum.net zu werfen, da sind auch kompetente Leute.