Temper
Altgedient
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- 29. März 2000
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Es war einmal ein grosser Kindergarten namens Kiddieländ. In diesem Kinderhort lebten Kids, die aus allen Teilen der Welt kamen. Manche kamen aus dem westlichen Teil der Erde, andere wiederum aus dem östlichen Teil. Sie konnten unzählige Unterschiede aufweisen: es gab Männchen und Weibchen, Grosse und Kleine, Dunkelhäutige und Hellhäutige, Behinderte und Nicht-Behinderte. Sogar die Farben ihrer Augen und Haare wechselten fast so häufig wie ihre religiöse Erziehung. Ob Christ, Moslem, Juden oder sonst was, jede Religion war vertreten. Nicht einmal das gesamte Reisvorkommen der Erde reichte aus, um alle Unterschiede der 80 Millionen Kinder in diesem Kindergarten namens Kiddieländ zählen zu können.
Aber soviele Kinder mussten auch geführt werden. Sie wussten genau: allein und auf sich selbst gestellt, konnten sie nicht so viel erreichen wie in einer starken Gemeinschaft. Also suchten sie die intelligentesten Kinder des Horts heraus und baten sie, die Organisation zu übernehmen. Natürlich bildeten sich kurz darauf andere kleine Grüppchen, die meinten, bessere Kinder für die Führung gefunden zu haben. Letztendlich entstanden in Kiddieländ fünf grössere Grüppchen, díe unter den vielen übriggebliebenen Kids um Freunde warben. Natürlich hatte jedes Grüppchen eine andere Vorstellung davon, welches Ziel als erstes verwirklicht werden sollte. Aber am Ende hatte jedes Grüppchen einen mehr oder weniger grossen Anteil an Freunden.
Alles in Kiddieländ schien in geordneten Bahnen seinen Weg zu gehen, als plötzlich der kleine Karli von einem Grüppchen zum anderen wechselte. Das war nichts besonderes, schon viele vor ihm wechselten das Grüppchen. Aber dieser Karli konnte die Kinder aus einem anderen, fernen Kindergarten mit jüdischem Glauben - partout nicht leiden. Und darum zerstörte er eine riesige Sandburg der in Kiddieländ lebenden Kinder.
Das neue Grüppchen, in dem Karli nun war, fand das gar nicht witzig, denn alle Kids fanden es gemein, wenn man die Sandburg von diesen Kindern kaputt machte, schliesslich stammten sehr viele Kinder von dem fernen Hort ab oder hatten dessen Religion angenommen. Ausserdem wurden die Kinder dieses fremde Kinderhorts früher im Streit fast völlig von Kiddieländ nass gespritzt. Die Kinder aus Kiddieländ waren sich einig: nach dem schrecklich nassen Streit von früher sollte man heute umso liebenswerter mit dem fremden Kindergarten und den jüdischen Kids umgehen, schliesslich streitete sich der fremde Kindergarten im Moment schon wieder mit einem Nachbar-Hort.
Zurück zu Karlis Untat: Karli hatte einen guten und mächtigen Freund namens Jürgi. Von ihm wurde erwartet, dass er Karli zur Vernunft bringt. Aber was tat Jürgi? Er stellte sich symbolisch hinter Karli und sagte zu einem jüdischen Kind namens Friedel, dass seine Schaufel beschissen und die Förmchen lächerlich seien! Die Kinder in Kiddieländ waren unsicher. Was sollten sie tun? Ist Kritik an Schaufel und Förmchen eines einzelnen erlaubt oder sollte man doch zu dem armen Friedel stehen? Er sah zwar nicht so arm aus, aber er war eng mit dem fremden Kindergarten verbunden, den Kiddieländ in grauer Vergangenheit nass spritzte. Die Verwirrung wurde noch verstärkt, als selbst die etwas grösseren Grüppchen sagten, dass das alles gar nicht soo schlimm gewesen und der Sandkasten gross genug für alle sei. Es wäre auch kein Problem gewesen, wenn sich Jürgi schnell entschuldigt hätte. Stattdessen wartete Jürgi. Das Problem wurde überall in Kiddieländ diskutiert. So, als ob man keine anderen Probleme hätte, um die man sich eiligst kümmern müsste.
Friedel hingegen war am Boden zerstört. Er war wirklich ein schleimiger Typ, den man nicht unbedingt im Dunkeln begegnen mochte, aber sowas durfte man in Kiddieländ nicht offen sagen, sonst beleidigt man fast die ganze Welt. Ausserdem war Friedel jemand, der immer das schönste Förmchen und den feuchtesten Sand in seinem Eimer haben wollte. Seine Lieblingsbeschäftigung war das Unterbrechen von redseligen Kindern, indem er ihnen Sand in den Mund streute. Aber Friedel fühlte nicht nur sich beleidigt. Für ihn wurde seine Religion beleidigt, der fremde Kindergarten, dem er sehr verbunden war, wurde beleidigt, und wenn er Zeit gehabt hätte, wäre auch noch seine Hautfarbe beleidigt worden. Er hätte am liebsten losgeheult, doch seine Freunde, die auch alle den gleichen Glauben besassen wie Friedel, die genauso eng mit dem fremden Kindergarten verbunden waren, unterstützten ihn. Sie sagten, dass Kiddieländ fast schon wieder so schlimm geworden wäre, wie damals, als man fast den gesamten fremden Hort unter Wasser gesetzt hatte.
Doch dann nahm der Chef des Grüppchens - Welli - die Sache in die Hand. Er befahl, das Karli das neue Grüppchen wieder verlassen musste. Und Jürgi sollte sich für seine Äusserungen gegenüber dem jüdischen Friedel entschuldigen. Und gegenüber dem fernen jüdischen Kinderhort. Und gegenüber dem jüdischen Judentum, Und gegenüber der jüdischen Hautfarbe. Und gegenüber den jüdischen Schaufeln und Förmchen.
Und wenn sie nicht gestorben sind, pisst Möllemann heute noch in Friedmans Förmchen!
Aber soviele Kinder mussten auch geführt werden. Sie wussten genau: allein und auf sich selbst gestellt, konnten sie nicht so viel erreichen wie in einer starken Gemeinschaft. Also suchten sie die intelligentesten Kinder des Horts heraus und baten sie, die Organisation zu übernehmen. Natürlich bildeten sich kurz darauf andere kleine Grüppchen, die meinten, bessere Kinder für die Führung gefunden zu haben. Letztendlich entstanden in Kiddieländ fünf grössere Grüppchen, díe unter den vielen übriggebliebenen Kids um Freunde warben. Natürlich hatte jedes Grüppchen eine andere Vorstellung davon, welches Ziel als erstes verwirklicht werden sollte. Aber am Ende hatte jedes Grüppchen einen mehr oder weniger grossen Anteil an Freunden.
Alles in Kiddieländ schien in geordneten Bahnen seinen Weg zu gehen, als plötzlich der kleine Karli von einem Grüppchen zum anderen wechselte. Das war nichts besonderes, schon viele vor ihm wechselten das Grüppchen. Aber dieser Karli konnte die Kinder aus einem anderen, fernen Kindergarten mit jüdischem Glauben - partout nicht leiden. Und darum zerstörte er eine riesige Sandburg der in Kiddieländ lebenden Kinder.
Das neue Grüppchen, in dem Karli nun war, fand das gar nicht witzig, denn alle Kids fanden es gemein, wenn man die Sandburg von diesen Kindern kaputt machte, schliesslich stammten sehr viele Kinder von dem fernen Hort ab oder hatten dessen Religion angenommen. Ausserdem wurden die Kinder dieses fremde Kinderhorts früher im Streit fast völlig von Kiddieländ nass gespritzt. Die Kinder aus Kiddieländ waren sich einig: nach dem schrecklich nassen Streit von früher sollte man heute umso liebenswerter mit dem fremden Kindergarten und den jüdischen Kids umgehen, schliesslich streitete sich der fremde Kindergarten im Moment schon wieder mit einem Nachbar-Hort.
Zurück zu Karlis Untat: Karli hatte einen guten und mächtigen Freund namens Jürgi. Von ihm wurde erwartet, dass er Karli zur Vernunft bringt. Aber was tat Jürgi? Er stellte sich symbolisch hinter Karli und sagte zu einem jüdischen Kind namens Friedel, dass seine Schaufel beschissen und die Förmchen lächerlich seien! Die Kinder in Kiddieländ waren unsicher. Was sollten sie tun? Ist Kritik an Schaufel und Förmchen eines einzelnen erlaubt oder sollte man doch zu dem armen Friedel stehen? Er sah zwar nicht so arm aus, aber er war eng mit dem fremden Kindergarten verbunden, den Kiddieländ in grauer Vergangenheit nass spritzte. Die Verwirrung wurde noch verstärkt, als selbst die etwas grösseren Grüppchen sagten, dass das alles gar nicht soo schlimm gewesen und der Sandkasten gross genug für alle sei. Es wäre auch kein Problem gewesen, wenn sich Jürgi schnell entschuldigt hätte. Stattdessen wartete Jürgi. Das Problem wurde überall in Kiddieländ diskutiert. So, als ob man keine anderen Probleme hätte, um die man sich eiligst kümmern müsste.
Friedel hingegen war am Boden zerstört. Er war wirklich ein schleimiger Typ, den man nicht unbedingt im Dunkeln begegnen mochte, aber sowas durfte man in Kiddieländ nicht offen sagen, sonst beleidigt man fast die ganze Welt. Ausserdem war Friedel jemand, der immer das schönste Förmchen und den feuchtesten Sand in seinem Eimer haben wollte. Seine Lieblingsbeschäftigung war das Unterbrechen von redseligen Kindern, indem er ihnen Sand in den Mund streute. Aber Friedel fühlte nicht nur sich beleidigt. Für ihn wurde seine Religion beleidigt, der fremde Kindergarten, dem er sehr verbunden war, wurde beleidigt, und wenn er Zeit gehabt hätte, wäre auch noch seine Hautfarbe beleidigt worden. Er hätte am liebsten losgeheult, doch seine Freunde, die auch alle den gleichen Glauben besassen wie Friedel, die genauso eng mit dem fremden Kindergarten verbunden waren, unterstützten ihn. Sie sagten, dass Kiddieländ fast schon wieder so schlimm geworden wäre, wie damals, als man fast den gesamten fremden Hort unter Wasser gesetzt hatte.
Doch dann nahm der Chef des Grüppchens - Welli - die Sache in die Hand. Er befahl, das Karli das neue Grüppchen wieder verlassen musste. Und Jürgi sollte sich für seine Äusserungen gegenüber dem jüdischen Friedel entschuldigen. Und gegenüber dem fernen jüdischen Kinderhort. Und gegenüber dem jüdischen Judentum, Und gegenüber der jüdischen Hautfarbe. Und gegenüber den jüdischen Schaufeln und Förmchen.
Und wenn sie nicht gestorben sind, pisst Möllemann heute noch in Friedmans Förmchen!