Die USA: Politik, Gesellschaft, Kultur...

Freilich liegt am osmanischen reich das leute heute was gegen türken haben:rolleyes: die meisten menschen sind nichtmal gebildet genug zu wissen was damals geschehen ist

Das ist so ähnlich wie beim Antisemitismus. Nicht jeder weiß, dass das Jahrtausende zurück geht und trotzdem liegen die Wurzeln dort. Türkenfeindlichkeit war in Europa sehr weit verbreitet und die Nachwehen sind noch immer da. Ich will beides nicht vergleichen. Es geht eher um das Argument, dass man etwas wissen muss, damit es noch heute bestand hat, bzw. der Ursprung. Das halte ich für falsch.
 
Du stellst Neugier als Vorurteil dar. Ich möchte jedem Menschen der keinem anderen direkt schadet Verständnis entgegenbringen.

Es kommt auf die Neugierde an. Wenn ich einen Afrikaner frage, woher seine Eltern ursprünglich kommen, dann ist das Neugierde. Es kommt auf die Art und Weise an, denn in dieser Frage sieht man ihn trotzdem als Deutscher bzw. man fragt nach der Geschichte seiner Vorfahren. Komplett ohne Wertung. Wenn ich aber frage, warum Schwarze Kannibalen sind und wie schmeckt eigentlich Menschenfleisch, dann ist das was anderes. Jetzt mal stark übertrieben. Klar, das ist auch Neugierde, aber auf eine ziemlich assige Art. Einen Türken kann man doch erstmal fragen, ob er Muslim ist, bevor man ihm irgendwelche fundamentalistischen Fragen stellt, als hätte man Pierre Vogel vor sich. Das verrät nämlich sehr viel, wie einige im Kopf ticken. Diese Art von Alltagsrassismus ist ziemlich weit verbreitet.
 
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Es kommt auf die Neugierde an. Wenn ich einen Afrikaner frage, woher seine Eltern ursprünglich kommen, dann ist das Neugierde. Es kommt auf die Art und Weise an, denn in dieser Frage sieht man ihn trotzdem als Deutscher bzw. man fragt nach der Geschichte seiner Vorfahren. Wenn ich aber frage, warum Schwarze Kannibalen sind und wie schmeckt eigentlich Menschenfleisch, dann ist das was anderes. Jetzt mal stark übertrieben. Klar, das ist auch Neugierde, aber auf eine ziemlich assige Art. Einen Türken kann man doch erstmal fragen, ob er Muslim ist, bevor man ihm irgendwelche fundamentalistischen Fragen stellt, als hätte man Pierre Vogel vor sich. Das verrät nämlich sehr viel, wie einige im Kopf ticken.
Ich verstehe schon worauf du hinauswillst. Ich kann auch nachvollziehen, wenn Menschen von solchen Fragen genervt sind. Ich halte es nur eben für kontraproduktiv da vorschnell "böse" Absicht zu unterstellen. Meiner Erfahrung nach ist sowas bei den meisten Menschen einfach Naivität, bzw. Gedankenlosigkeit. Meine persönliche Erfahrung ist halt, wenn man an das Gute im Menschen glaubt neigen die Menschen auch mehr dazu das Gute in sich zu zeigen, wenn man an das Böse im Menschen glaubt neigen die Menschen auch mehr dazu das Böse in sich zu zeigen.
Ich kann nachvollziehen, wenn der Klischeekanacke dem dauernd Menschen ängstlich und vorsichtig begegnen obwohl er ein total lieber Typ ist irgendwann die Schnauze voll hat und sich denkt "Ihr könnt mich mal, dann geb ich euch jetzt mal nen Grund Angst zu haben".
Ich kann genauso nachvollziehen dass der deutsche Michel dem ständig wegen Äußerungen die einfach nur unbedacht waren gleich Rassismus und sonstiges unterstellt wird obwohl das gar nicht stimmt sich irgendwann denkt "Ihr könnt mich mal, dann positioniere ich mich jetzt auch rechts."
Wer ständig vorschnell in eine Schublade gesteckt wird neigt nun mal dazu sich tatsächlich dieser Schublade anzunähern. Und das gilt nicht nur für Deutsche, nicht nur für Ausländer, nicht nur für Moslems oder für Juden oder sonstwen, sondern für jeden gleichermaßen.
Das meine ich wenn ich von kontraproduktiv spreche.
Und deswegen glaube ich persönlich immer lieber erstmal, dass keine "böse" Absicht vorhanden ist. Es macht zum einen mehr Spaß, zum anderen halte ich es auch ganz allgemein für hilfreicher um auf ein friedliches und tolerantes Miteinander hinzuarbeiten.
 
In der Praxis ist deine Art und Weise auf jeden Fall richtig. Man sollte keine Vorurteile gegenüber den Fragenden haben und erstmal davon ausgehen, dass das nicht böse gemeint ist, aber wir diskutieren ja gerade über etwas ganz anderes, nämlich die Frage, woher diese ängstliche Art kommt und wie verbreitet das tatsächlich ist und inwiefern das die Meinung von Menschen bezüglich Personen, die aus anderen Kulturen kommen beeinflusst. Darüber sollte man doch offen reden können und es auch entschieden ablehnen?
 
Es kommt auf die Neugierde an. Wenn ich einen Afrikaner frage, woher seine Eltern ursprünglich kommen, dann ist das Neugierde. Es kommt auf die Art und Weise an, denn in dieser Frage sieht man ihn trotzdem als Deutscher bzw. man fragt nach der Geschichte seiner Vorfahren. Wenn ich aber frage, warum Schwarze Kannibalen sind und wie schmeckt eigentlich Menschenfleisch, dann ist das was anderes. Jetzt mal stark übertrieben. Klar, das ist auch Neugierde, aber auf eine ziemlich assige Art. Einen Türken kann man doch erstmal fragen, ob er Muslim ist, bevor man ihm irgendwelche fundamentalistischen Fragen stellt, als hätte man Pierre Vogel vor sich. Das verrät nämlich sehr viel, wie einige im Kopf ticken. Diese Art von Alltagsrassismus ist ziemlich weit verbreitet.

Wer stellt denn bitte einem Afrikaner solche fragen? Hast du kein Anstand? Wer so eine Frage stellt, hat nicht nur ein Problem mit Vorurteilen, sondern ist einfach ein abnormal behinderter toller Typ. Auch fundamentalistische Fragen kriegt man doch nie gestellt bei einem Gespräch. Ich wurde noch nie nach meiner Religion gefragt, da den meisten Menschen das egal ist und vor allem in Deutschland, bohrt man nicht gerne nach bei sowas. Wieso sollte man denn überhaupt über Religion diskutieren? Machen die wenigsten, da es viel mehr Themen gibt, worüber man diskutieren kann mit viel weniger Zündstoff.
Wenn man die Religion eh nur Zuhause ausübt, juckt es deinen Nachbarn nicht. Höchstens vielleicht irgendwelche neugierige Menschen auf der Straße, die plötzlich das Bedürfnis haben einen Türken anzusprechen und eine tiefgründige Diskussion über den Islam zu starten würde das wohl jucken. Das habe ich aber noch nie erlebt und das zeigt was für ein Idiot du bist, die einfach Sachen in den Raum wirft die eh in der Realität nicht passieren.

Vor allem was laberst du mit dem osmanischen Reich. Denke mal selbst mit den Türken hier in Deutschland mitberechnet, haben die meisten keine Ahnung wenn man denen Fragen dazu stellen würde. In einem Land voller Jugendliche, die immer dümmer wirken mit ihren Younows, Instagram usw. würde es mich nicht wundern, wenn die in 20 Jahren nicht mal wissen was das osmanische Reich war
 
Ein Beispiel aus meinem Alltag früher, ne türkische Freundin ist fleißig, schreibt gute Noten, ist eigentlich eine der besten. Es kam nicht nur einmal von Mitschülern und Lehrern vor, dass zu ihr gesagt wurde, dass sie gar nicht typisch türkisch ist und voll die nette und so. Bei einem anderen Türken meinte ein Lehrer. "Du bist ja gar nicht so ein assi Macho, total anders" ... alter sowas gibt es oft. Das ist extrem weit verbreitet. Man hat so eine allgemeine negative Haltung gegenüber Türken. Alleine das Wort TÜRKE ist schon krass negativ konnotiert.

So ein scheiß, kann ich mir einfach in den USA nicht vorstellen. Ganz ganz selten vielleicht. Erst recht nicht bei den Jugendlichen Mitschülern. Letztens eine Doku über den Kukluxklan gesehen ey, sogar die sprechen eine Schwarze mit Maam an. XD
 
Ich bin ein wenig verwirrt. Seit wann ist es unanständig, dass man Leute fragt, wo sie herkommen? Das ist schlicht ein ehrliches Interesse am Gegenüber. Ich habe das ca 100x gemacht und noch kein einziges negatives Feedback erlebt. Beruflich wie privat, im übrigen.
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass sich Leute eher freuen, über sich und ihre Herkunft zu erzählen. Die Frage nach der Herkunft - egal ob ausländisch oder nicht - ist ein recht simpler Aufhänger für Gespräche. Und es interessiert mich einfach.
Also noch mal: Was ist daran unanständig?
 
In der Praxis ist deine Art und Weise auf jeden Fall richtig. Man sollte keine Vorurteile gegenüber den Fragenden haben und erstmal davon ausgehen, dass das nicht böse gemeint ist, aber wir diskutieren ja gerade über etwas ganz anderes, nämlich die Frage, woher diese ängstliche Art kommt und wie verbreitet das tatsächlich ist und inwiefern das die Meinung von Menschen bezüglich Personen, die aus anderen Kulturen kommen beeinflusst. Darüber sollte man doch offen reden können und es auch entschieden ablehnen?
Natürlich kann man darüber offen reden. Aber genau das Ablehnen halte ich eben für kontraproduktiv. Wenn man etwas ändern will muss man als allererstes akzeptieren wie es aktuell ist. Das ist essentielle Grundvorrausetzung. Und bitte nicht falsch verstehen, ich meine nur Akzeptanz der Gegenwart die man sowieso nicht ändern kann. Das bedeutet nicht, dass man gegenwärtige Zustände für die Zukunft akzeptieren soll.
Davon ab sind Vorurteile völlig normal und für sich erstmal gar nichts schlimmes. Wie bereits geschrieben sind sie einfach ein Symptom von Unwissenheit. Relevant ist wie sich diese Vorurteile äußern und wie offen jemand ist sie bei neuen Erkenntnissen zu überdenken. Diese Offenheit erreicht man aber eben nicht durch Ablehnung. Ablehnung erzeugt Verschlossenheit.
 
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Könnt ihr Leute mal eure Kommasetzung upsteppen, damit man Sätze nicht drei mal lesen muss?
 
bei dieser 'ist usa oder europa progressiver'-sache muss v.a. berücksichtigt werden:

der öffentlich-mediale diskurs in brd ist recht einheitlich und eher linksliberal.
sarrazin und pegida sind auch bei der bildzeitung ganz klar die bösen und wenn birgit kelle sagt, sie habe absolut nichts gegen schwule aber sehe die ehe als institution von frau und mann, dann wird sie überaller kritisiert und als homo-hasserin bezeichnet.
die afd wird als rechtspopulistische nazi-partei gesehen und hat null backup in den mainstream-medien.

in den usa gibt es eine klare spaltung des öffentlichen diskurses...
bei den left wingern sind die neuesten queertheorien schon vor europa am start, anti-diskriminierungsgesetze werden durchgebracht, an den unis sind die weltweiten vorreiter der linksintellektuellen, themen wie rassismus sind stärker in alltag präsent.
auf der anderern seite sind rechte und reaktionäre einstellungen in den usa öffentlich weiter legitim und bei den fox news können sie ihre heil jesus, kein sex vor der ehe, immigranten raus, homosexualität ist haram, bitte keine kommunistische krankenverischerung-meinungen medial verbreiten.
die tea-party wird stark kritisiert hat aber dennoch den rücken der rechten medien.

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der vergleich afroamerikaner // türken in brd ist doch absurd...

afroamerikaner wurden vor 300-400 jahren in die usa verschleppt, durchlebten sklaverei, kkk, rassentrennung und riots, sprechen englisch, haben eine afroamerikanische geschichte und kultur, haben keine andere heimat als die usa, sind größtenteils christen...
türken kamen vor 60 jahren als gastarbeiter, sprechen weiterhin auch ihre muttersprache, sind weiterhin mit der kultur ihres heimatlandes verbunden und haben häufig in der türkei eine zweite heimat undoder verwandte, sind meist moslems.

integration/assimilation/miteinander stehen hier also vor völlig anderen problemen und anforderungen.

ferner würde akif pirincci auf einer pegida-demo einen erdrutschsieg gegen claudia roth feiern.
 
@Daffy_Mit_Uzi

Ich habe auch nicht gesagt, dass es unmöglich ist, dass es sich hier ändert, sondern noch dauern wird und sich auch ändern wird. Aber das die Gastarbeiter erst vor 60 Jahren kamen und die Afrikaner schon viel früher in den USA lebten, hat sie zwar mehr in die Kultur verwurzelt, aber dafür Leben wir Allgemein in einer fortschrittlicheren Zeit als vor 300 Jahren und haben heutzutage andere Maßstäbe. Da kann man erwarten, dass sich Menschen geistig schneller entwickeln und weltoffener werden, auch wenn es Türkische Gastarbeiter erst vor 60 Jahren gab. Aber ja, der Vergleich war eher unglücklich von mir. Es gibt ja auch viele andere Dinge, bei denen Europa den Amerikanern voraus ist, also kann man auch nicht Allgemein sagen, das Europa intoleranter ist. :oops: Da habt ihr schon Recht.

Ich frage mich einfach, wie trotz Rassismus ein schwarzer Präsident möglich ist und das die Homoehe akzeptiert wird. Von außen sieht das einfach so aus, als wären die weiter und dann möchte man das auch in Europa. :(
 
"wie es möglich ist, das trotz Rassismus etc. einen schwarzer Präsident möglich ist"

-der rassismus von x% der amerikaner hindert den rest doch nich daran, obama zu wählen.
-der anteil der 'weißen mehrheitsbevölkerung' ist in den usa geringer (brd ~80%, usa ~60%)
-es gibt keine sprachbarriere und keine religionsbarriere.
-die usa sind schon immer ein multikultureller schmelztiegel und 'amerikaner sein' wird somit traditionell weniger mit ethnischen aspekten verknüpft als 'deutsch sein' in brd:

wenn michael jordan gold bei olympia holt, dann hat ein amerikaner gold für amerika geholt.
wenn özil spielt heisst es: wieso singt der nich die hymne, wieso verwendet er keine artikel, der spielt doch nur wegen der kohle für brd aber fühlt sich als türke und seine islamischen fans fragen hingegen wieso er bei ramadan fußball spielt statt zu fasten.

dennoch glaube ich nicht, dass die spd signifikant an wählern verlieren würden, wenn sie einen charismatischen türken mit obama-swag als kandidaten aufstellen.

@homoehe: wie ich geschrieben hab... teile der usa sind vll schon weiter was das thema angeht... öffentlicher schwulenHASS (nich birgit kelle style) ist in den usa dennoch weiterhin deutlich stärker verbreitet und v.a. eine legitimere einstellung als in brd, gerade auch verankert durch starke religiosität
 
@Daffy_Mit_Uzi

Ich habe auch nicht gesagt, dass es unmöglich ist, dass es sich hier ändert, sondern noch dauern wird und sich auch ändern wird. Aber das die Gastarbeiter erst vor 60 Jahren kamen und die Afrikaner schon viel früher in den USA lebten, hat sie zwar mehr in die Kultur verwurzelt, aber dafür Leben wir Allgemein in einer fortschrittlicheren Zeit als vor 300 Jahren und haben heutzutage andere Maßstäbe. Da kann man erwarten, dass sich Menschen geistig schneller entwickeln und weltoffener werden, auch wenn es Türkische Gastarbeiter erst vor 60 Jahren gab. Aber ja, der Vergleich war eher unglücklich von mir. Es gibt ja auch viele andere Dinge, bei denen Europa den Amerikanern voraus ist, also kann man auch nicht Allgemein sagen, das Europa intoleranter ist. :oops: Da habt ihr schon Recht.

Ich frage mich einfach, wie trotz Rassismus ein schwarzer Präsident möglich ist und das die Homoehe akzeptiert wird. Von außen sieht das einfach so aus, als wären die weiter und dann möchte man das auch in Europa. :(

Nur mal zur Klarstellung: wen sollten die deutschen deiner Meinung nach zum kanzlerx wählen? Einen assimilierten deutschen atheisten mit türkischen Wurzeln oder einen türkischen Muslim mit deutschem pass?
 
Nur mal zur Klarstellung: wen sollten die deutschen deiner Meinung nach zum kanzlerx wählen? Einen assimilierten deutschen atheisten mit türkischen Wurzeln oder einen türkischen Muslim mit deutschem pass?
wo ist da deiner meinung nach genau der unterschied? abgesehen von der frage ob die person religiös ist?
 
wo ist da deiner meinung nach genau der unterschied? abgesehen von der frage ob die person religiös ist?

es ging um die frage nach akzeptanz in der breiten öffentlichkeit, um die vergleichbarkeit zu obama...

und dann ist es dochn unterschied zu fragen, ob die leute mehmet scholl wählen würden oder adhim kamouss
 
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