LP Sentino - Ich bin deutscher Hip Hop (ab. 20.10) inkl. Album Snippet

MC Mautschi schrieb:
Also Album ist ganz nett, obs wirklich hammer ist, werd ich nach mehrmaligem Hören sagen.
Aber finds schade, dass 3 coole tracks nur auf der single drauf sind, muss ich mir die jetzt halt auf anderen wegen beschaffen, das album ha bich schließlich gekauft!
Und dan noch eine Frage, das mit den vier verschiedenen covern pei lich nicht, bei mir ist das das, was auch überall in den anzeigen zu sehen war.
und dann im booklett ist senti da in 4 verkleidungen geschlüpft, aber als cover kann man das nich verwenden!
Lag bei euch da noch ein extracover bei? bei mir jedenfalls nicht, ist zwar nur n gimmick, aber totzdem scheiße, wenns bei mir vergessen wurde!



''Großmäuler, die wir sind, haben wir auf verschiedenen Plattformen vier verschiedene Artworkvarianten angekündigt. Leider hat uns da die Produktionsfee einen Strich durch die Rechnung gemacht, wir hätten also das Album um 2 Wochen verschieben müssen. Wollten wir nicht, wollt ihr auch nicht.

Deswegen gibt es jetzt als Lightvariante vier Sonderbestickerungen, die allerdings nur in kleinen Fachgeschäften und bei den GADP Händlern erhätlich ist. Die haben das Album also in Sondereditionen und garantiert und verlässlich morgen im Laden. Wer da noch woanders hingeht, ist also quasi selbst schuld.''
 
zu dem Cover: Danke für die Info
leider gibts so ne Läden bei mir nich und nur für son Cover, nee muss nich sein, wäre nettes gimmick, aber nicht um jeden Preis.
Also den Track mit Megaloh find ich irgendwie scheiße, ich finde statt Megaloh hätte Banjo drauf spitten sollen, ich denk mir bei jedem hören, banjo jetzt komm um die ecke, du passt da drauf.
Aber leider wars nix...
 
akrylamit-one schrieb:
kein Track vom Album kommt an "Die Welt steht Kopf" von der EP dran, da stimmt einfach alles..
so ist es, das original ist nich halb so geil, aber ich seh auch nicht ein, das ich nur wegen einem track dem ich cool finde, ne ganze single kaufe, hab ja schließlich schon das Album bezahlt, naja gibt ja andere wege, auch wenn ich sonst kein anhänger von dem krams bin, ist schon schöner im original.
 
MC Mautschi schrieb:
Also den Track mit Megaloh find ich irgendwie scheiße

waaaaaaas? ich finde mega killt das ganze sentino album mti seinem take... is meine meinung... aber der megaloco-16er brennt ja sowas von!
 
Cobra schrieb:
waaaaaaas? ich finde mega killt das ganze sentino album mti seinem take... is meine meinung... aber der megaloco-16er brennt ja sowas von!
ich kann mit dem jungen absolut gar nichts anfangen, habe mir damals auch sein album gekauft, weil alle meinten wäre der shit und so, ich find die lyrics von ihm langweilig, stimme gefällt mir nicht und flows auch nicht, wenn er rappt penn ich ein, gibt mir gar nix, mag sein, das die flows geil sind, aber wie gesagt mir gefällt das einfach alles nicht und ich find banjo um längen geiler, der hätte nach meiner meinung voll draufgepasst!
 
also ich finde das album sehr geil...
twinkle twinkle war schon beim snippet mein fav aber andere sachen, so wie "die welt steht kopf" oder "judas" sind echt überzeugend...
 
Ich hab des Album aus einem dieser GAPD Läden oder wie die jetzt heißen sollen, bei mir is auch nix bezüglich des Covers drin. naja scheiß egal, hauptsache die Scheibe war dabei und die is killer, des is schonma n dicker start ins wochenende
 
irgendwie hab ich acryl schon mal gehört, klar auf dem snippet wurde das am ende ganz kurz angeschnitten, aber irgendwie kommt mir auch der Text bekannt vor, aber kp woher, habt ihr dne auch schon mal gehört?
 
MC Mautschi schrieb:
irgendwie hab ich acryl schon mal gehört, klar auf dem snippet wurde das am ende ganz kurz angeschnitten, aber irgendwie kommt mir auch der Text bekannt vor, aber kp woher, habt ihr dne auch schon mal gehört?

Ja der Track war auf dem FreeMonroeMixtape von der ClubbersGuide Seite als "Autotune" Albumpreview.
Mir scheint als wär ich der einzige der die Albumversion von "die Welt steht Kopf" viel besser als den Singleremix findet :eek: Die Albumversion ist nicht zu toppen... ich liebe dieses Lied jetzt schon
 
Killah Album Nr.1. Höre es seit ich heute von der Arbeit gekommen bin. Abgesehen von 4, 5 Liedern wo der Beat nicht so meinen Geschmack trifft übergeil. Hoffenlich chartet das Album richtig ab.
 
so ich geb ma kurz mein persönlichs review ab nach 2 mal durchhören!

1. Adel verpflichtet 4:25
eher ungewöhnliches intro, beat is ok. Hook is gut und haut gut rein. Lyrisch fehlt ein bisschen der pepp. Der ganze track kommt bissel eko mäßig rüber ;) ka so wie könig von deutschland nur in ne andere richtung…

2. Ich bin deutscher Hip Hop 3:59
den track kennt eh jeder :)

3. Acryl 3:27
richtig chilliger song. Hook is eher mäßig. Ansonsten passt der flow.

4. Mein Weg feat. Azad 2:50
auch einer meiner fav’s. geiler beat, lyrisch hauts auch voll rein. Der part von azad ist auch sehr gelungen. Die beiden ergänzen sich echt gut, hätte ich anfangs nich gedacht als ich den titel gesehen habe.

5. Jahre sind Tage 4:18
hier fehlt eindeutig der flow. Andauernd denkt man jetzt geht’s los und es kommt ein bretter beat. Aber fehlanzeige. Lyrisch ok.

6. Judas 3:57
wiederum sehr eingängiger beat. text + flow passt super. ist mir persönlich ein wenig zu leise & langsam, aber dennoch guter track

7. Keine Kunst 3:42
schicker beat, geile hook. passt wirklich super, zwar ami-lastig aber passend! erinnert an bow wow- b.o.w. auch ein fav track.

8. Gehobene Klasse 4:04
absoluter ohrwurm, klasse beat. hook geht auch voll rein. wirklich super track! Einer meiner fav’s

9. Jäger & Sammler 4:59
der beat kommt einfach nich gut an, hat eine zu nervige schiene gerade während der hook. flow und text lässt ebenfalls zu wünschen übrig. Erster schlechter track auf dem album. kein ausfall, aber unterdurchschnittlicher track.

10. Die Welt steht Kopf 4:19
flow und text sind hörenswert! Beat ist jetzt nicht so mein ding, ist geschmackssache. Aber mir persönlich zu poppig.

11. Der Don 2:39
endlich wieder ein bretter track. Einer der besten beats auf der platte. flow passt 100 %... hammer track aber wie gesagt ZU KURZ :-( hook hat was von samy deluxe… ka erinnert mich irgendwie daran!

12. Kekse und Tee 4:26
beat is ähnlich wie ludacris – move bitch get out the way, nur langsamer… aber trotzdem ziemlich geil. Lyrisch + flow passt wieder. Wieder ein super track.

13. Twinkle Twinkle 4:31
sehr lustiger track. Schicker beat und lustiges intro… da denkt erst kurz: „hä was is das? :-D“ … hook man süchtig ;D kultfaktor! FAV!

14. Berlin Berlin 4:45
als ich den track als erstes mal gehört hab dachte ich meine platte hängt bei der hook… weiß nicht. der track an sich geht klar, aber die hook is schon nach ner weile nervig. durchschnittstrack. Beat hört sich interessant an.

15. Vater Staat 3:44
das „clap – clap“ passt einfach nich zum thema des tracks. Zwar ruhig und lyrisch auch ok… aber boa dieses „clap – clap“ passt garnich! als wenn ers feiern würde…

16. Horizont aus Gold 5:34
obwohl ich kein wirklicher fan von ruhigen tracks bin haut der mich echt um… find ihn echt klasse. hat was von curse finde ich… (beat). text geht auch klar. ein wenig lang, aber trotzdem ein super track. Hook is auch sehr eindringlich!

17. Catch mich feat. Manuellsen 4:02
beat hört sich gameboy mäßig mit us-dirty south hauch an. der beat kommt mir auch sehr bekannt vor?! track is trotzdem ok.

18. Frühstück für Champions feat. Megaloh 4:23
beat geht klar. part von senti auch. mit megaloh kann ich irgendwie nich wirklich was anfangen, aber da scheiden sich wohl die geister. finde den part eher schlecht. track bleibt trotzdem überdurchschnittlich.

19. Danke dir Mom 4:27
standard danke-track. trotzdem sehr gut hörbar. geht klar. Allerdings fehlt am ende des album noch ein bretter beat. Das hab ich son bisschen vermisst. die letzten tracks sind mir zu ruhig.

20. Blues des Lebens 4:43
sehr guter abschluss song. beat finde ich sehr geil, lyrisch ok. besser kann das album nicht zuende gehen.

Fazit: Außer 3-4 Tracks die mir persönlich nicht wirklich zusagen ist das Album durchweg sehr gelungen. Eine sehr persönliche Scheibe, real, deep, ernst aber dennoch mit witzigen Akzenten. Also ich denke ich kann jetzt nach 2 mal durchhören schon sagen das es eines der besten Alben dieses Jahres ist.

Also kaufen, MARSCH MARSCH! : )
 
Als Überalbum würde ich es nicht bezeichnen, da fehlt mir einfach die Abwechslung. Ich finde auch das Sentino n ziemlich monotonen Flow hat. Nichtdestotrotz bin ich überrascht das ganz brauchbare Tracks wie "Berlin, Berlin" und "Mein Weg" mit Azad dabei sind.
 
Sentino - Ich bin Deutscher Hip Hop Review


Langsam wird es eng unterm pinken 5-XL-White-Tee für die Asylum-Abziehbilder und Dipset-Deutschland-Affiliates. Beinahe jeder “Reim-auf-den-gleichen-Reim” wurde auf irgendeinem käsigen Soulgerät extra laid-back platziert und jeder noch so abstruse harlemsche Ausruf eingedeutscht. Ganz vorne dabei war, man erinnert sich, Senti Senti aus dem Hause 5vor12 Records. Schelte gab es von den konservativen Rucksacknerds, Beifall von denen, die einfach nur den im Moment heißesten Scheiß feiern wollten, yessir!

Aber nun ist 2006, die Uhr macht “Tick, tick” und es ist Zeit nach den beiden Mixtapes mit Albumformat auch das wirkliche Debutalbum folgen zu lassen. Weise schickt man dann natürlich eine Single voraus, die, zugegebenermaßen schon einen kleinen Buzz hatte. 10-sekündige youtube-Ausschnitte, noch dazu abgefilmt, zeugen schon von großem Interesse seitens der Internetgemeinde.

“Leute wollen haten? Ich wisch den Schmutz von meinen Schultern!” Man kennt ihn so, den Sentino. Arrogant-anglizistisch eingedeutschte Ansagen schon im Intro und die HipHop-Polizei in den Foren geht die Wände hoch. Doch es wird direkt Einhalt geboten und im bläser- und paukengeschwängerten Brisk-Fingaz-Opener klar gemacht, dass das mzee.com-Blaulicht für die nächsten 20 Songs gerne mal ausbleiben kann. Das langersehnte Debutalbum soll echter sein und mehr vom Menschen Sentino preisgeben. Auch wenn in Nebensätzen doch noch Freundinnen ausgespannt und Schläge angedroht werden (der “Adel verpflichtet” eben zur Verteidigung des Thrones), ist die Richtung klar: “Ein neuer König regiert das Land.”

Und der König ist deutscher Hip Hop - mit all seinen Facetten. Was sich mit der Hamburg-Berlin-Collabo “Streit” von Monstershit-Monroe und Sentino schon angedeutet hat, wird auf “Ich bin Deutscher Hip Hop” konsequent weitergeführt. Der Künstler ist älter geworden, an sich selbst gereift und nach überheblichem Gespitte auf jeder Mischkassetten zwischen Chemnitz und Zürich, soweit, sich selbst zu reflektieren und Erlebtes nach außen zu tragen. Auf dem wundervollen “Tage sind Jahre”, welches mit Klavier und 80er-E-Gitarrengezupfe Seele verbreitet, greift Sentence gekonnt das Symbol des Spiegels auf, um noch einmal zurückzublicken, auf Fehler und prägende Situationen. Nicht alles lief glatt und formte doch mit der Zeit den Menschen, der er jetzt ist.

Und auf dem Weg nach oben sind es immer wieder die Mitmenschen, die das Leben so schwierig machen. Sei es der falsche Freund (“Judas”) oder die Verflossene. Denn auf “Die Welt steht Kopf” lässt der Chauvi das erste Mal tief blicken und spielt die Zeit nach der Trennung der Exfreundin durch. Erstaunlich ehrlich, erschreckend echt und nicht selten findet man sich selbst zwischen den Zeilen wieder. Genau das, was einen wirklich großen Song ausmacht. Der Beat ist zwar astrein, meiner Meinung nach aber etwas zu treibend für ein doch eher trauriges Thema. Der “Waiting For The Beat RMX” mit Akkustikgitarrenbegleitung von Christoph Peters, zu finden auf der Single, ist hier sicherlich die bessere Wahl.

Das Highlight der Platte ist mit Sicherheit “Horizont aus Gold”. Hochgetriebener Soulsingsang, der dennoch eher seicht im Hintergrund agiert und Sentino freie Bahn lässt fürs Mutmachen und nach vorne blicken. Knapp dahinter schiebt sich “Danke Dir Mom”, ein wunderschönes Dankeslied an die eigene Mutter, auf Platz 2 der albuminternen Charts.
Eine Runde Sozialkritik wird dann auch noch zwischengestreut und wirkt ein wenig aufgesetzt und zwanghaft, wenngleich die Lyrics sicherlich sinnvoll daherkommen. Sei es die bitende Amikopiejugend, unterlegt von einem eher ekligen Headrushbeat (“Keine Kunst”) oder die unverständliche Politik auf “Vater Staat”.

Dass der junge Berliner immer noch ganz on top ist, was die Aufzählung von Kopf-, Ohr- und Handschmuck sowie Stylewahnsinn von Bathing Apes bis hin zu New Era Caps angeht, beweist er gekonnt auf Stücken wie dem, durch eine kurze Preview schon bekannten, “Twinkle Twinkle”. Kinderlied trifft Crunk, irgendwie. Und Sentence rastet boastingmäßig mit Stylewahnsinn wie z.B. Flatscreens im Ohr und Kuckucksuhren am Handgelenk aus. Wer hier die Ironie nicht peilt, ist selber Schuld. Der sonst innovativ-konservative Hightechsynthiebassmeister DJ Ilan schraubt in der Hook von “Berlin Berlin” dann gerne mal ein Vocalsample runter - denn schließlich will die B-Stadt ja gebührend repräsentiert werden. Mit dabei auch zwei der heißesten, jungen und hungrigen Spucker im aktuellen Spiel.
Manuellsen erklärt auf “Catch mich” kurz, wo man ihn im Pott antreffen kann und Megaloh zerpflückt einen bombastischen Monroebeat bis auf das Gerippe und lässt bei “Frühstück für Champions” mit Senti im Tagteam hier und da gefährliche Schlagzeilen fallen. Next to blow, mit Sicherheit.

Nach knapp 80 Minuten steht man irgendwie anders da. Anders, da sich einem hier ein Sentino auf Albumlänge präsentiert, der ausgetauscht scheint. Da wird sich nicht mehr bei gerade gängigen Genres bedient, sondern etwas eigenes, etwas persönliches geschaffen. Wenngleich noch nicht jeder Song rund ist, hier und da oberflächliche Deepness mit tiefgreifender Ehrlichkeit verwechselt wird, Sentence ist noch jung und hat viel vor sich. Aber deutscher Hip Hop ist er auch schon jetzt. Mehr, als sich viele seiner Kollegen und ihr euch vielleicht eingestehen möchtet.
 
Jan-Mo schrieb:
Sentino - Ich bin Deutscher Hip Hop Review


Langsam wird es eng unterm pinken 5-XL-White-Tee für die Asylum-Abziehbilder und Dipset-Deutschland-Affiliates. Beinahe jeder “Reim-auf-den-gleichen-Reim” wurde auf irgendeinem käsigen Soulgerät extra laid-back platziert und jeder noch so abstruse harlemsche Ausruf eingedeutscht. Ganz vorne dabei war, man erinnert sich, Senti Senti aus dem Hause 5vor12 Records. Schelte gab es von den konservativen Rucksacknerds, Beifall von denen, die einfach nur den im Moment heißesten Scheiß feiern wollten, yessir!

Aber nun ist 2006, die Uhr macht “Tick, tick” und es ist Zeit nach den beiden Mixtapes mit Albumformat auch das wirkliche Debutalbum folgen zu lassen. Weise schickt man dann natürlich eine Single voraus, die, zugegebenermaßen schon einen kleinen Buzz hatte. 10-sekündige youtube-Ausschnitte, noch dazu abgefilmt, zeugen schon von großem Interesse seitens der Internetgemeinde.

“Leute wollen haten? Ich wisch den Schmutz von meinen Schultern!” Man kennt ihn so, den Sentino. Arrogant-anglizistisch eingedeutschte Ansagen schon im Intro und die HipHop-Polizei in den Foren geht die Wände hoch. Doch es wird direkt Einhalt geboten und im bläser- und paukengeschwängerten Brisk-Fingaz-Opener klar gemacht, dass das mzee.com-Blaulicht für die nächsten 20 Songs gerne mal ausbleiben kann. Das langersehnte Debutalbum soll echter sein und mehr vom Menschen Sentino preisgeben. Auch wenn in Nebensätzen doch noch Freundinnen ausgespannt und Schläge angedroht werden (der “Adel verpflichtet” eben zur Verteidigung des Thrones), ist die Richtung klar: “Ein neuer König regiert das Land.”

Und der König ist deutscher Hip Hop - mit all seinen Facetten. Was sich mit der Hamburg-Berlin-Collabo “Streit” von Monstershit-Monroe und Sentino schon angedeutet hat, wird auf “Ich bin Deutscher Hip Hop” konsequent weitergeführt. Der Künstler ist älter geworden, an sich selbst gereift und nach überheblichem Gespitte auf jeder Mischkassetten zwischen Chemnitz und Zürich, soweit, sich selbst zu reflektieren und Erlebtes nach außen zu tragen. Auf dem wundervollen “Tage sind Jahre”, welches mit Klavier und 80er-E-Gitarrengezupfe Seele verbreitet, greift Sentence gekonnt das Symbol des Spiegels auf, um noch einmal zurückzublicken, auf Fehler und prägende Situationen. Nicht alles lief glatt und formte doch mit der Zeit den Menschen, der er jetzt ist.

Und auf dem Weg nach oben sind es immer wieder die Mitmenschen, die das Leben so schwierig machen. Sei es der falsche Freund (“Judas”) oder die Verflossene. Denn auf “Die Welt steht Kopf” lässt der Chauvi das erste Mal tief blicken und spielt die Zeit nach der Trennung der Exfreundin durch. Erstaunlich ehrlich, erschreckend echt und nicht selten findet man sich selbst zwischen den Zeilen wieder. Genau das, was einen wirklich großen Song ausmacht. Der Beat ist zwar astrein, meiner Meinung nach aber etwas zu treibend für ein doch eher trauriges Thema. Der “Waiting For The Beat RMX” mit Akkustikgitarrenbegleitung von Christoph Peters, zu finden auf der Single, ist hier sicherlich die bessere Wahl.

Das Highlight der Platte ist mit Sicherheit “Horizont aus Gold”. Hochgetriebener Soulsingsang, der dennoch eher seicht im Hintergrund agiert und Sentino freie Bahn lässt fürs Mutmachen und nach vorne blicken. Knapp dahinter schiebt sich “Danke Dir Mom”, ein wunderschönes Dankeslied an die eigene Mutter, auf Platz 2 der albuminternen Charts.
Eine Runde Sozialkritik wird dann auch noch zwischengestreut und wirkt ein wenig aufgesetzt und zwanghaft, wenngleich die Lyrics sicherlich sinnvoll daherkommen. Sei es die bitende Amikopiejugend, unterlegt von einem eher ekligen Headrushbeat (“Keine Kunst”) oder die unverständliche Politik auf “Vater Staat”.

Dass der junge Berliner immer noch ganz on top ist, was die Aufzählung von Kopf-, Ohr- und Handschmuck sowie Stylewahnsinn von Bathing Apes bis hin zu New Era Caps angeht, beweist er gekonnt auf Stücken wie dem, durch eine kurze Preview schon bekannten, “Twinkle Twinkle”. Kinderlied trifft Crunk, irgendwie. Und Sentence rastet boastingmäßig mit Stylewahnsinn wie z.B. Flatscreens im Ohr und Kuckucksuhren am Handgelenk aus. Wer hier die Ironie nicht peilt, ist selber Schuld. Der sonst innovativ-konservative Hightechsynthiebassmeister DJ Ilan schraubt in der Hook von “Berlin Berlin” dann gerne mal ein Vocalsample runter - denn schließlich will die B-Stadt ja gebührend repräsentiert werden. Mit dabei auch zwei der heißesten, jungen und hungrigen Spucker im aktuellen Spiel.
Manuellsen erklärt auf “Catch mich” kurz, wo man ihn im Pott antreffen kann und Megaloh zerpflückt einen bombastischen Monroebeat bis auf das Gerippe und lässt bei “Frühstück für Champions” mit Senti im Tagteam hier und da gefährliche Schlagzeilen fallen. Next to blow, mit Sicherheit.


Nach knapp 80 Minuten steht man irgendwie anders da. Anders, da sich einem hier ein Sentino auf Albumlänge präsentiert, der ausgetauscht scheint. Da wird sich nicht mehr bei gerade gängigen Genres bedient, sondern etwas eigenes, etwas persönliches geschaffen. Wenngleich noch nicht jeder Song rund ist, hier und da oberflächliche Deepness mit tiefgreifender Ehrlichkeit verwechselt wird, Sentence ist noch jung und hat viel vor sich. Aber deutscher Hip Hop ist er auch schon jetzt. Mehr, als sich viele seiner Kollegen und ihr euch vielleicht eingestehen möchtet.

sehr schönes Review!
 
Schönes Review Jan, aber dieses Niveau is man von dir ja eh gewohnt.;)

Ich kann's echt nicht oft genug sagen: Kaufen!
 
paradX schrieb:
so ich geb ma kurz mein persönlichs review ab nach 2 mal durchhören!

1. Adel verpflichtet 4:25
eher ungewöhnliches intro, beat is ok. Hook is gut und haut gut rein. Lyrisch fehlt ein bisschen der pepp. Der ganze track kommt bissel eko mäßig rüber ;) ka so wie könig von deutschland nur in ne andere richtung…
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20. Blues des Lebens 4:43
sehr guter abschluss song. beat finde ich sehr geil, lyrisch ok. besser kann das album nicht zuende gehen.

Fazit: Außer 3-4 Tracks die mir persönlich nicht wirklich zusagen ist das Album durchweg sehr gelungen. Eine sehr persönliche Scheibe, real, deep, ernst aber dennoch mit witzigen Akzenten. Also ich denke ich kann jetzt nach 2 mal durchhören schon sagen das es eines der besten Alben dieses Jahres ist.

Also kaufen, MARSCH MARSCH! : )


Die Idee is cool so jeden Song extra anzusprechen. Aber ich meine, das hatte schonmal jemand am Donnerstag gemacht... ;)
 
So, habe es mir heute endlich auch gekauft und eben das erste Mal durchgehört.

Mein erster Eindruck: einfach ÜBERbombe das Album!!!! Es hat meine Erwartungen voll erfüllt, wenn nicht sogar noch übertroffen. Ich bin wirklich begeistert von dem Album; für mich das BESTE Deutschrap Album dieses Jahr mit großem Abstand!!!!
 
ja, dann reihe ich mich auch mal ein, habs mir heut auch geholt und höre es schon den ganzen tag und ich kann jetzt schon mal als ersteindruck sagen das es absolut ein top album geworden ist hätte ich jetzt persönlich von senti nich erwartet um so schöner ist es dann wenn man positiv überrascht wird:)

achja und zu dem track "jäger und sammler": ich kann die kritik echt mal nicht verstehn ich find das ist nen übertrack der geht einfach nur geil ins ohr und der beat ist auch hammer also mich würde mal interessiern wie ihr das so seht ausser die die ihre kritik schon gepostet haben, ist der track wirklich so mies?:confused:
 
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