Schwule woolen Verbot von "Hassmusik"

IKNARK

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Schwulenverbände und Volker Beck haben erreicht, dass Bounty Killer ein Konzert in Berlin absagen musste. Volker Beck hat gegen BK einen Strafantrag wegen Volksverhetzung gestellt.

http://www.queer.de/news_detail.php?article_id=8522

Ausserdem fordern jetzt mehrere Politiker und Schwulenverbände ein Einreiseverbot von Sizzla, der in Deutschland einige Konzerte geben will

http://www.queer.de/news_detail.php?article_id=8534


Ich habe auf der Seite des Schwulenmagazins auch schon etwas dazu geschrieben, aber mit denen ist eine Diskussion nicht möglich. Was meint ihr dazu?

Ich finde, die schiessen etwas übers Ziel hinaus, da in Deutschland keiner auf die Idee kommt, nach einem Dancehall Konzert Schwule zu verprügeln.
 
alter die übertreibens ja mal hart.hierzulande sind die reggae hörer mit einer der friedlichsten gruppen überhaupt.natürlich sind die rudeboys aus jamaika ne gute spur härter/krimineller usw aber hierzulande is das kein thema.total lächerlich
 
lsvd sind nichts weiter als populistische trottel! denen gehts dabei doch nur um promo...
und mehr toleranz erreichen sie damit sicherlich nicht...sie ziehen sich damit eher der deutschen dancehall-hörer zu!

vielleicht sollten sie mal ein einreiseverbot fürn papst anregen...der hetzer
 
ich stepp in den raum...

grundsätzlich bin ich gegen zensur und zwar aus dem einfachen grund, weil sie mehr eine verhärtende, kontraproduktive trotzreaktion als ein wirksames mittel ist; also unabhängig vom jeweiligen, inhaltlichen gegenstand. insbesondere in der heutigen zeit, in der eine beschaffungsanarchie von medien regulation annähernd unmöglich macht.
gut, in diesem fall geht es um ein konzerte und trotzdem: "freiheit für sizzla und konsorten!!!"... außerdem: meint man dennoch, man muss maßnahmen ergreifen, so gibt es sicherlich geeignetere als (einreise)verbote.

...da in Deutschland keiner auf die Idee kommt, nach einem Dancehall Konzert Schwule zu verprügeln.

was ich aber generell an der ganzen sache viel relevanter finde, sind die gnadenlos verblendeten und romantisierenden Bilder, die so manche hiesigen anhänger des genres auf selbiges projezieren. die innere wiedersprüchlichkeit bestimmter jünger wirkt schon ziemlich absurd. man selber als toleranter sowie entspannter babyloniersack grüßt mit irie und wiegt sich sehnsüchtig in afrozentristischen, homophoben und sexistischen lyrics.
natürlich ist das überspitzt und verallgemeinert dargestellt, nur darf man meiner meinung nach das ausmaß der homophoben ausprägungen im primären setting der musik in keinster weise unterschätzen. vergleiche etwa mit ähnlichen, deutschen anwandlungen (ausm rap-berreich) dieser art sind absolut unverhältnismäßig, da es hier nun mal höchst selten ist, dass ein aufgebrachter mob schwule jagt und abfackelt. dass es wiederrum speziell schwule und lesben sind, ist mir eigentlich wumpe. der springende punkt ist genereller: hier beziehen sich lyrics auf eine tatsächlich praktizierte und ausgelebte hasskultur und wem der unterschied egal erscheint, ist jung und cool.
außerdem verstehe ich nicht ganz, warum man die realität von teilen des genres so stark von seinen deutschen konsumenten trennen will. das verhältnis zeugt doch eher von der oben genannten verwirrung mancher, die ich hiermit niemand speziellem unterstelle (besonders @ IKNARK), als von irgendeiner rechtfertigung.

und weil mir der moralische stein so schwer im magen liegt, hier etwas entspannung:oops:

video ignorieren, lied feiern: http://www.youtube.com/watch?v=lDvu-OsOIpo
 
hassmusik macht ja keinen hass, der macht den leuten die die schwulen hassen nur spass. Oder sind die erst schwul geworden nachdem sie ymca gehört haben.
 
Könnte sein, dass einige, die zu den Konzerten gehen wollten, sich jetzt vielleicht mehr Gedanken über die Texte machen, die sie so hören. Aber ich denke schon auch, dass es bei vielen kontraproduktive Wirkungen hat, nämlich bei denen, die das eh schon wussten, und einfach nur wegen der guten Stimmung etc hin wollten.
 
in münchen wird auch gerade heftigst diskutiert ob bounty killer im backstage auftreten darf oder nicht
 
Man muss den Punkt vielleicht auch mal umdrehen. Gesetz dem Falle es existiert eine Gruppe X die "Ausländer raus" auf ihren deutschen Konzerten skandiert und denen wegen solcher Aussagen Auftritte im Ausland eben deswegen von ausländischen Veranstaltern vorenthalten werden, fändet ihr das dann auch ungerecht?
Klar ist das übertrieben, aber wie stoz schon richtig bemerkt hat, vielleicht raffen die die es bislang nicht wussten endlich mal auf was sie da feiern.
Es macht schließlich keinen Unterschied ob ich auf Deutsch oder Spanisch "heil Hitler" rufe, der Sachbestand bleibt der selbe und bleibt auch verwerflich.
 
Man muss den Punkt vielleicht auch mal umdrehen. Gesetz dem Falle es existiert eine Gruppe X die "Ausländer raus" auf ihren deutschen Konzerten skandiert und denen wegen solcher Aussagen Auftritte im Ausland eben deswegen von ausländischen Veranstaltern vorenthalten werden, fändet ihr das dann auch ungerecht?
Klar ist das übertrieben, aber wie stoz schon richtig bemerkt hat, vielleicht raffen die die es bislang nicht wussten endlich mal auf was sie da feiern.
Es macht schließlich keinen Unterschied ob ich auf Deutsch oder Spanisch "heil Hitler" rufe, der Sachbestand bleibt der selbe und bleibt auch verwerflich.

ich denke mal wer ein Konzert von Bounty Killer oder Sizzla besucht, der weiss, welche Einstellung sie in ihren Texten äussern. Chi Chi Man oder ähnliches kennen auch viele und wissen was es bedeutet, auch wenn Patois sonst kaum verstanden wird. So wie auch faggot bei rappern. Und ich kenne etliche Raggae/Dancehallfans, die kennen die Situation in Jamaica ganz genau.

es mag einige Leute geben, denen es völlig egal ist, was in den Texten steht und die bei Dancehall nur auf die Vibes und Tunes abgehen

wäre man 100 % konsequent hiesse das, man kann keinen Dancehall hören, da die besten Acts fast alle homophobe Lyrics haben. Die gesellschaftliche Situation in Jamaica ist eine völlig andere; die Gewalttaten, nicht nur gegen Schwule, haben einen ganz anderen Level als hier. Und dazu kommt, dass es nach akzueller Rechtslage in Jamaica noch immer verboten ist, eine schwule Beziehung zu führen. Das färbt , verbunden mit religiösen Aspekten (Sizzla ist ein orthodoxer Rastafari!) auf die Musiker ab.

Von Nazis geht hierzulande eine Gefahr aus, aber von Dancehallfans :confused: Von daher ist das für mich schon ein Unterschied.

Ich habe bei www.queer.de einige Kommentare geschrieben, aber das ist imho völlig zwecklos. Von Schwulen wird man in die Rassisten Ecke gedrückt, wenn man versucht denen klarzumachen, dass man die Texte möglicherweise nicht für bare Münze nehmen sollte. Was natürlich schwierig ist, da es in Jamaica teilweise wirklich zu Gewaltaktionen gegen Schwule kommt.

siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Rastafari

Homosexualität wird von den Rastafarians mit Bezug auf ein fundamentalistisches Verständnis der Bibel abgelehnt. Die Musik von Rastafari-Künstlern gerät wegen homophober Texte regelmäßig in die Kritik. Obwohl die Musiker Ausdrucksweisen wie „Feuer auf die Schwulen“ (Fire pon chi chi man) im übertragenen Sinn verstanden sehen wollen, also ein „spirituelles Verbrennen“ solcher „unreiner“ Gedanken meinen, werden sie oft wörtlich aufgefasst. Schwulenfeindlichkeit ist jedoch nicht nur unter den Rastafari, sondern in der gesamten jamaikanischen Gesellschaft weit verbreitet [2]. So lassen sich Vorfälle wie die Ermordung des schwulen Bürgerrechtlers Brian Williamson 2004 und des HIV/AIDS-Aktivisten Steve Harvey 2005 nur bedingt mit der Rastafari-Bewegung in Verbindung bringen.

ich finde es völlig überzogen, wie einige Politiker und der LSVB jetzt abgehen. Und es ist richtig, die bauen eine Front gegen die Dancehall- und Reggaeszene hier auf, die nicht gewalttätig ist.
 
Da hast Du auch vollkommen recht IKNARK, andererseits ist es schon etwas heftiger in Jamaica als es im dem Text ausgedrückt wird. Im Spiegel war vor einiger Zeit ein Bericht nach dem Schwule nicht sicher sind wenn sie sich outen und auch christen, weiße etc. dort arge Probleme haben. Das wurde mir von mehreren Leuten die dort gelebt haben z.T. auch so bestätigt.
Davon ab, ganz ehrlich, ich glaube das nur ein kleiner Teil der Dancehall Hörer wirklich weiß was durch die Songs propagiert wird.
Aber ein Verbot ist ja auch stupide, wäre nur die Frage wie die Künstler darauf reagieren würden wenn man sie bitten würde bestimmte Songs nicht zu spielen, so wie das z.B. auch bei Bushido hier in Hamburg der Fall gewesen sein soll. Denn, die Inhalte die vermittelt werden sind abartig. Wenn also alle sie verstehen würden und dazu feiern finde ich das schon etwas grenzwärtig, da damit ja quasi ein einverständnis gegeben wird.
 
ich bin mir der inhalte von sizzla und auch bounty killer bewusst, versteh die texte, geh trotzdem zu sizzlas konzi in groningen. ich muss mich kein stück mit den inhalten indentifizieren um die mucke zu feiern, ich hass schwule ja auch nicht weil ich jedi mind tricks hör, da kriegen die auch ihr fett weg. außerdem ist es arm jemandem nen auftritt zuverbieten der von außerhalb kommt während es hier nazi-konzerte an jeder ecke gibt. mir ist lieber wenn sizzla schwule disst und das eh keiner für voll nimmt in unserem kulturkreis als wenn nach nem lunikow-gig dreißig vollspasten nen schwarzen verprügeln...
 
Ja aber woher weisst du das das da steht. ist es normal für einen hetero auf schwuchtel seiten rumzusurfen ?
 
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