Denken Sie auch: Die Maßnahmen finde ich gut, aber ich gehöre ja nicht zur Risikogruppe - also halte ich mich nicht dran? Da ist es doch wahrscheinlicher, dass ich aus dem Haus gehe und vom Auto überfahren werde! Stimmts? Die Statistik sagt uns etwas anderes. Wie wahrscheinlich ist es also für jüngere Personen an einer Covid-19-Erkrankung zu sterben? Legt man die aktuellen sogenannten Case Fatality Rates (CFR) zugrunde ist es im Vergleich zu anderen typischen Todesursachen gar nicht so unwahrscheinlich, daß sie an COVID-19 sterben. Zunächst der populäre Vergleich mit dem Verkehrsunfall - der Fairness halber aller Verkehrsteilnehmer. Es ist selbst im günstigsten Fall noch fast 30-mal wahrscheinlicher, dass sie an COVID-19 sterben, als dass sie bei einem Verkehrsunfall zu Tode kommen. Und im Worst Case ist das Risiko sogar das 73-fache! Haben sie Flugangst? Dann würden sie sich sicher nicht ins Flugzeug setzen, wenn jeden Tag eines abstürzen würde. An COVID-19 sterben derzeit jeden Tag 100-200 Menschen, das entspricht dem Absturz eines Passgierflugzeugs jeden Tag. Jetzt werden Sie sagen: Ich kann ja auch an einer anderen Krankheit sterben. Das ist richtig, aber derzeit weniger wahrscheinlich, als an Corona zu sterben. Nehmen wir die Haupttodesursache für Jüngere: Krebs. Es ist für Jüngere im Schnitt immer noch 3-4x so wahrscheinlich, an einer Infektion mit COVID-19 zu sterben, als tödlichen Krebs zu bekommen! Und es ist sogar mindestens ca. 2000-mal wahrscheinlicher an COVID-19 zu sterben, als an Grippe tödlich zu erkranken. Auch deshalb sind beide Krankheiten nicht zu vergleichen.
Jetzt werden einige sagen: Aber irgendwann bekomme ich es doch, dann doch besser gleich. Richtig? Falsch. Mit der Zeit sinkt nämlich die Sterbewahrscheinlichkeit drastisch. Dies ist in der Grafik rechts zu sehen. Mit der Zeit werden alle Beteiligten im Gesundheitssystem - Ärzte, Krankenschwestern, Apotheker, Pharmaindustrie - viel geübter in der Behandlung der Krankeit. Die Entscheidungen für die richtige Behandlung wird schneller getroffen, präziser die wirklich kritisch werdenden Fälle identifiziert und mit geeigneten Medikamenten behandelt. Die Sterberate sinkt in Folge. Derzeit halbiert sich die Sterbewahrscheinlichkeit etwa jeden Monat. Es lohnt sich also, lieber (viel) später an Corona zu erkranken, als jetzt.
Mit welchen Zahlen wurde gerechnet: Als optimistischsten Fall an Corona zu sterben wurde 0.1% angenommen. Diese stelle von allen Veröffentlichungen die untere Schranke für die Sterblichkeit dar. als obere Schranke wurde die vom Modell errechnete optimistische untere Schranke von nur 0.27 angenommen. Die Sterblichkeit könnte noch höher sein. Als Datenbasis für die Todesursachen wurden die öffentlich verfügbaren Datensätze des statistischen Bundesamts verwendet, für die internationalen Flugzahlen die IATA, für die Toten bei Flugunfällen die Daten des Aviation Safety Networks. Die Flugdaten stammen aus dem Jahr 2018, einem Jahr mit recht vielen Flugtoten, die anderen Daten aus dem Jahr 2019.