Verstehe ja, was du meinst, mit Sicherheit sind linke Weltverbesserer nicht das akuteste Problem, mit dem unsere Gesellschaft zu kämpfen hat. Mein Problem damit ist halt nur, dass es offensichtlich nicht möglich ist - vor dem Hintergrund, dass Rap ja auch politisch sein soll - einen Track eben in diese Richtung zu machen, ohne sofort von der Community ausgestossen zu werden (siehe Verhalten der Tapefabrik etc.). Eine Community allerdings, die dann eben weniger Probleme hat mit homophoben, sexistischen frauenfeindlichen, ja teilweise auch judenfeindlichen Inhalten im Raptexten, weil sie wahlweise mit der Herkunft des Rappers, seinem Milieu oder aber der "Kunst des fiktionalen Textes" zu erklären sind. Aber Prezis Kritik an Linken ist dann natürlich zentraler Bestandpunkt seiner Rapper-Vita unabhängig davon, ob er seit über 10 Jahren drölfundzwanzig andere Inhalte in seinen Raptexten besprochen hat, darunter auch klassische linke Themen (Konsumgesellschaft etc.).
Nicht falsch verstehen, mich persönlich muss ein Raptext unterhalten, wenn ich ernsthaft ein Problem mit entsprechenden Inhalten hätte, hätte ich nun einmal das Musikgenre wechseln sollen, ich bin da nicht empfindlich. Und gerade deshalb verstehe ich die Heftigkeit und die Zielrichtung der Reaktionen nicht. Nach dieser Denke sollte Juri Sternburg gar keinen Rap mehr hören. Und Skinny lieber die neue Drangsal-LP rezensieren.