Es ist ruhig geworden rund um die Zentrale des Fc Kopenhagen an der Oster Allé. Eine merkwürdige Stille liegt in der Luft. Was andererorts, bedingt durch die weltweite Coronaepidemie, weitgehend zur Normalität wurde, ist am Telia Parken der Vorbote zum größten Spiel der Vereinsgeschichte.
Das Team rund um Trainer "Dingsi" ist seit Tagen hermetisch abgeriegelt. Tickets waren schneller ausverkauft als Toillettenpapier und erzielen mittlerweile astronomische Summen in Online-Auktionshäusern. Offizielle Statements seitens des Clubs waren zuletzt Mangelware. Selbst die Pre-Match Konferenz wurde, mit freundlichem Verweis auf die allgemein angespannte Lage, kurzfristig online abgehalten.
Man kriegt das Gefühl nicht los, der Verein hat nun vollends Blut geleckt und will sich nach der starken Vorrunde nicht mehr freiwillig mit einer Außenseiterrolle zufrieden geben.
"Wir wollen weiterkommen! Wir wollen Geschichte schreiben! Wir wollen der Welt zeigen wie hier in Kopenhagen Fußball gelebt wird. Hier wird nicht gespielt, hier wird gekämpft. Unsere Fans singen nicht, sie schreien & brüllen. Glauben sie mir, ich weiß um was es geht und seien sie sich sicher, meine Spieler tun das auch. Wir wollen weiterkommen und falls uns das nicht gelingt, werden wir ein Spiel abliefern von dem man in Kopenhagen, in Amsterdam und der ganzen Welt noch in 20 Jahren sprechen wird. Das verspreche ich Ihnen."
verkündete Trainer "Dingsi" via Konferenz.
Auf die Frage ob er sich nicht insgeheim ein anderes Team gewünscht hätte entgegnete er schlichtweg: "Es ist scheißegal".
Keine Frage, diese Einstellung ist mit dafür verantwortlich, dass der Fc Kopenhagen schon jetzt Außergewöhnliches geleistet hat. Doch journalistische Zweifel bleiben, ob man dem Überteam aus den Niederlanden an diesem Abend die Stirn bieten kann.
Freuen wir uns also auf ein Spiel, das hoffentlich halten kann was es verspricht: Ein neuer europäischer Klassiker.