linearer EQ

savazad

ist hier aktiv
Registriert
23. März 2005
Beiträge
139
hallo zusammen. ich habe neulich einmal aufgeschnappt, dass man zum mastern möglichst einen linearen eq und/oder einen linearen mb kompressor nehmen sollte.

was ist der unterschied zwischen einem linearen eq und einem "normalen" eq?
 
Beim "normalen" EQ kommt es zu Phasenverschiebungen zwischen den verschiedenen Frequenzen und somit zu Kammfiltern, was nicht automatisch heißt, dass das zwangsläufig schlecht ist.
Der linear phase EQ hat wenn ich mich grad nicht irre ne "look ahead"-funktion und vermeidet dadurch phasenverschiebungen, kostet dafür aber mehr Ressourcen.
 
Solange du Frequenzen mit dem EQ nicht komplett absenkst oder anhebst, macht der "normale" EQ da auch keine so extremen Probleme.

Benutze den EQ, der für dich in deinen Ohren gut klingt. Scheiss egal was das für einer ist!

PeacE
 
danke schonmal für die antworten.

jetzt gehts ins detail: wie und warum gibt es phasenverschiebungen bei normalen EQ´s? und wie äußern sich diese? klingt das ver"flanger"ed?
 
danke schonmal für die antworten.

jetzt gehts ins detail: wie und warum gibt es phasenverschiebungen bei normalen EQ´s? und wie äußern sich diese? klingt das ver"flanger"ed?

Ein EQ besteht aus vielen einzelnen Filtern. Stell dir einen grafischen EQ vor und dann ist jedes Band ein Bandpass Filter.
Filter bestehen aus Kondensatoren und Spulen (Elektrotechnik). Durchläuft Wechselstrom solche kommt es zu Phasenverschiebungen zwischen Spannung und Strom, durch den Blindwiderstand (Imaginäranteil).

Wenn man überlegt, ein Lautsprecher hat eine Schwingspule, eine Frequenzweiche, bestehend aus Kondensatoren und Spulen, hat jeder Lautsprecher Phasenverschiebungen.

Allgemein ist das Ohr unempfindlich für solche, sofern sie nicht zu krass und schnell auftreten. Solang du also nen EQ normal benutzt wirds keine Probleme geben.

Solche Phasenverschiebungen gehören aber zum wesentlichen Klang/Charakter eines EQs.

Wenn du aber (abstrakt betrachtet) zwei Sinustöne hast, und einer ist relativ zum anderen um 180° in der Phase verschoben (invertierung), kommt es zu Auslöschungen bei der Summierung.
 
hey fabjuone, besten dank! das ist mal ne saubere erklärung!
aber sehe ich das richtig, dass ein linearer EQ überbewertet ist? bzw. wie hilft die lookup funktion die verschiebungen zu vermeiden?

und wie sieht es bei software eq´s aus? hier ist doch das strom/spannungs/spulen verhältnis nicht so gegeben wie bei hardware..
 
wer hat gesagt das es um beats geht?? lol.

ansonsten, kann keiner mehr meine letzte frage beantworten?
 
Überbewertet oder nicht kann man so nicht beantworten. Das ist geschmackssache. Ich hab mir da noch nie Gedanken gemacht. Ich hab immer den Eq benutzt, der fett klang!
Solange du, wie schon gesagt, den EQ nicht übertrieben einsetzt, hast du da keine Probleme mit!

Wie genau das in Software gelöst/Programmiert wird kann ich dir auch nicht sagen. Mach dir nicht so viel Gedanken. Einfach das machen, was fett klingt. Das war schon immer das beste Rezept :cool:

PeacE
 
was ist denn mit linear gemeint, phasenlinear und/oder linear in Bezug auf den Pegel ?

Phasenlinear können eigentlich nur digitale EQ´s sein, da analoge Schaltungen verschiedene Frequenzen auch unterschiedlich stark in der Phase verschieben. Digitale Filter kann man so aufbauen, dass die Phasenverschiebung über alle Frequenzen konstant ist.

Die andere Sache wäre, dass der EQ das Signal mehr oder weniger verzerrt, wenn er nicht linear ist. Was nun besser ist, kann man pauschal nicht beantworten. Nichtlineare EQ´s können einen gewissen Eigenklang mit hinein bringen, während ein (idealer) linearer EQ den Klang nicht verfärbt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke schonmal für die Antworten.
Grundsätzlich wollte ich auch gar nicht wissen, was besser oder schlechter ist, sondern wie sich die Unterschiede vom technischen her erklären.

@BigE: Ja, klar was sich besser anhört, sollte man nehmen, schon klar :) Ich interssiere mich jedoch auch für den technischen Hintergrund.

@Spider Mike: Waves hat z.b. den "normalen" EQ (Q5, Q10 usw..) und den LinEQ (oder so ähnlich heißt er). Beides Software. Somit frage ich mich, wie die (plausible) Erklärung von Spulen und Stromverhältnissen die im "echten Leben" (Hardware) zu Verschiebungen führen bei programmierten EQ Software auftreten können? Oder werden beim normalen EQ Verschiebungen eingerechnet/progammiert?
 
Oder werden beim normalen EQ Verschiebungen eingerechnet/progammiert?

So in etwa kann man sich das vorstellen ja. Gerade wenn es um das modellieren bzw emulieren von Hardware im Softwarebereich geht.
Ich bin kein Programmierer von daher weiss ich nicht wirklich wie so etwas aussieht aber ich denke das läuft dann so auf der Ebene von reverse Engenieering. Die einzenen Bauteile der Hardware und ihre Eigenschaften werden sozusagen im Rechner virtuell neu zusammengebaut und zeigen dann die gleiche (bzw annähernde) Wirkung wie IRL.

peace
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich denke nicht, dass die Phase emuliert wird, sondern dass sich der Phasenweinkel mathematisch ändern muss, wenn man die Amplitude verändert.
Wie man das genau berechnet kann ich dir aber nicht sagen.
 
vielleicht meint er mit "linearem eq" einen equalizer, der ziemlich präzises bearbeiten ermöglicht und wenig "eigenklang" hat... für säubernde, korrigierende eingriffe, bei denen ein hoher q-faktor von vorteil ist.
 
vielleicht meint er mit "linearem eq" einen equalizer, der ziemlich präzises bearbeiten ermöglicht und wenig "eigenklang" hat... für säubernde, korrigierende eingriffe, bei denen ein hoher q-faktor von vorteil ist.

linear bezieht sich definitiv auf die Phase
 
@toller Typ: ja so muss das wohl sein, wenn ein linearer EQ fürs mastering genutzt werden sollte. mich hatte etwas der technische hintergrund interessiert. habe dazu hier ein paar gute antworten bekommen.
 
mich hatte etwas der technische hintergrund interessiert.
Die Phasenverschiebung entsteht durch die Natur von DSP (Digital Signal Processing)
Normale Equalizer arbeiten auf FFT (Fast Fourier Transformation) Basis. Das ist mit viel Mathe verbunden die ich selbst auch nicht draufhabe. ;) :p Wikipedia kann es besser erklären als ich es könnte.
 
Zurück
Oben Unten