Diablo schrieb:
...Wenn ich aber heute sehe was aus meiner Stadt und der kaum noch vorhandenen "Szene" geworden ist, kann man schon traurig werden...
Und das liegt auch daran, das die älteren sich kaum um den Nachwuchs kümmern. Es wäre auch in ihrem Intresse...
Es wird vermutlich daran liegen, daß viele gerne irgendwo mitmachen wollen, weil Graffiti einen hohen Aufmerksamkeitswert hat und man damit auch provozieren kann.
Jüngere kommen da schnell an ihre Grenzen und bei "Grenzüberschreitungen", auch schon davor, wird viel geredet. Wer möchte schon von Saison-Writern und Sabbelartisten belästigt werden?
Es ist gar nicht so viel Platz vorhanden, um allen gerecht zu werden und die wenigsten Sprayer kennen noch die Grundgedanken der Hip Hop Bewegung.
Pädagogen holen sich die Stars, damit die mit Aufträgen den Jugendclub zeitgemäß besprühen, aber wer will wirklich die kleinen Writer haben?
Es werden work- shops für ein Wochenende oder als Ferienaktion angeboten, aber wo sprühen die work- shopper danach?
Manche Pädagogen können nicht einmal das Bild der Anfänger ertragen und werten deren Bemühungen ab, weil sie den work- shop- Leiter auffordern, es entsprechend auszubessern oder zu verschönern.
Wie soll einer seine erlernten Techniken verbessern, wenn er keine Übungsflächen hat?
Wie soll ein junger Mensch Grenzerfahrungen machen, wenn ihm die Gesellschaft nicht gestattet, Grenzen zu überschreiten?
Die Gesellschaft hat nichts gegen schöne, bunte Bilder, ist aber gegen legale Wände. Wie soll ich ein Jugendlicher professionalisieren, wenn man ihm das Training verweigert?
Es gibt genügend Menschen, die sich um "günstige Schnäppchen" kümmern, sei es im bereich der Sonderangebote aus der Food- Abteilung, sei es bei Kleidung oder aus dem Medienbereich.
Warum soll man denen, die aus der Kreativität anderer Kapital schlagen wollen, einen Schutzraum bauen? Sie müssen die gleichen Erfahrungen machen (können), wie andere auch.
Andererseits kann ich auch Leute verstehen, die Mitleid mit denen haben, die ihr Geld für solche Projekte ausgegeben haben.
Worin besteht für die Kritiker der Unterschied, ob sich einer das aus dem Internet saugt oder sich ein Video, eine DVD oder CD vom Kumpel leiht und sich zu Hause direkt überspielt?
Das Resultat ist gleich.
Wer von den Buchautoren/Magazinherausgebern hatte sich denn abgesichert, daß die Fotos für ihre Produkte vom Urheber des Fotos ausgehänddigt wurden? Haben die Ihre Bücher an den Stellen geschwärzt oder würden die das freiwillig tun?
Es fängt doch schon beim Biten des Styles an, oder etwa nicht?