Original geschrieben von bad_randolph
@Slowmo: Ich habs...
Der Mensch ist Ebenbild eines bildlosen Gottes. Bildlos, was in diesem Fall gleichzusetzen ist mit dem Gebot: >>Du sollst dir kein Bildnis machen.<<
Das goldene Kalb muss zerstört werden.
Und warum? Der Mensch ist auf Bilder und die visualisierung etwas abstrakten a la einer Gottheit angewiesen und verspürt dieses gleichzeitig als Bedürfnis sich begreifbar zu machen. (Das Kalb neigt in diesem Sinne wahrscheinlich dazu in Gott eine Projektion eines Kalbes oder einer Kuh zu sehen. Nun ja, soweit es denn in der Lage ist so abstrakt zu denken.)
Aber warum erwähnt nun Gott dieses Bild, sein Bild, nachdem er den Menschen fertigt? Der Mensch soll darin Gott ähnlich werden, dass er dem bildlosen Gott ähnelt. Ganz einfach weil man sich kein festes Menschenbild aneignen soll. Rassismus pur in der Bibel.
Nun, wenn wir damit eins bewiesen haben... dann sicherlich das man ein umfangreiches Studium der Theologie absolviert haben muss, um die Bibel mit Verstand lesen zu können. Der Otto-Normal-Geist oder ein Laie wie unsereins bleibt da zwischenzeitlich wohl doch auf der Strecke.
...also, da ich hier ja schon mal was zum Bilderverbot (im etwas anderen zusammenhang) gepostet hab, wirst du mir sicher verzeihen, wenn ich mich noch mal wiederhole:
Im übrigen bedeutet das Bilderverbot der 10 Gebote (du sollst dir kein Gottesbild machen) nichts anderes, als das es unmöglich ist, sich ein vollständiges und richtiges Bild über Gott zu machen - deswegen soll unser Bild (oder besser: Vorstellung) von Gott immer wandelbar sein und nie entgültig.
...Wir KÖNNEN nähmlich gar nicht genug über ihn wissen, um uns ein entgültiges Bild zu machen.
Irgentwo steht im NT ne Stelle (weiß aber jetzt nicht wo, aber ich versuchs mal Sinngemäß rüberzubringen)
"Keiner hat den Herrn je gesehen, außer dem, der von ihm zu uns gesant wurde" (also Jesus)
Und vieleicht noch ein anderes Zitat von einem warscheinlich recht bekannten Philosophen(Ich hab so'n schlechtes Namensgedächtnis - schlimm is das)
"Gott ist der, über den man größeres nicht denken kann" - was auch heißen kann, das man ihn nicht auf feste Bilder reduzieren sollte oder aber, das wir seine ware Größe nicht mit unseren Gedanken erfassen können.
Was natürlich nicht heißt, das wir uns gar keine Vorstellung von Gott machen können. Wir können z. B. durchaus sagen, was nicht auf ihn zutrifft. Außerdem kommen Bibelzitate wie
"Von der Schönheit der Natur lässt sich auf den Schöpfer schließen"
oder
"Ich bin das Licht/die Wahrheit/das Leben/der Weg/die Tür..."
ja nicht von ungefähr. Aber wir sollten dabei nicht vergessen, das wir alles nur von einem beschränktem Standpunkt aus betrachten.
(Das trifft übrigens auch auf die so gennanten "autoren der Bibel"zu, die, wie ich ebenfalls schon erwähnt habe sich oft einfach hingesetzt haben, ne Geschichte geschrieben und vieleicht Jahrhunderte später wurde das Teil der hl. Schrift - man beachte z. B. die Einleitung in das Lukasevangelium - das hört sich nicht so danach an, als ob der Evangelist wusste, was mit seinem Werk geschehen wird.
Eingehend auf das Zitat mit dem Abbild Gottes kann ich nur sagen, das ein Mensch wohl deutlich eher Abbild Gottes ist als irgent ein Tier - schließlich war Jesus nunmal MENSCH - und kein Zebra, und Gott aus dem brennenden Dornenbusch zu Mose, und nicht zu irgentwelchen Schafen oder so gesprochen.
@Slowmo - zu deinem Strickmuster mit dem bestrafenden Gott kann ich nur sagen, dass es nicht die direkte Aussageabsicht des Mythos' war, auch wenn eine gewisse Bestrafung nicht abzustreiten ist, schließlich wollten Adam und Eva sich über Gott erheben - wie schon gesagt. Wie würdest du reagieren, wenn du dir z.B. mühsam einen Konzern aufgebaut hast, deine Angestellten kriegen gutes Geld, alle sind zufrieden, und plötzlich sind deine engsten berater scharf auf deinen Chefsessel - da sag ich nur
Raus mit dem Gelumpe! aber eigentlich Heißt es ja in Genesis 3, 23 + 24 " 'Nun ist der Mensch wie einer von uns geworden, und alles Wissen steht ihm offen. Es darf nicht sein, dass er vom baum des Lebens ißt. Sonst wird er ewig leben! Er soll den Ackerboden bebauen, aus dem er gemacht worden ist.' Den Eingang ds Gartens ließ er durch die Keruben und das flammende Schwert bewachen. Kein Mensch sollte zum Baum des Lebens gelangen."
Dies ist ein Hinweiß auf unsere Vergänglichkeit. Wir können noch so klug sein, uns noch so krass in jede Wissenschaft reinsteigern und noch so mächtig sein, aber das Ende ist unvermeidbar - das ewige Leben kann nur durch Gott kommen.
OK ich komm vom Thema ab...
Jedenfalls giebt es auch genug Bibelstellen, in dem vielmehr von einem Barmherzigen Gott geredet wird. Gott als strenger hüter der Gesetze ist nicht zulässig. Warum sonst hätte er uns die Freiheit und den Verstand Gegeben, über unser eigenes Schicksal zu entscheiden? Wir haben sogar die Freiheit, NICHT an einen Got zu glauben.
Dostojewski hat mal gesagt:
"Jesus, du steigst nicht vom Kreuz, weil es dich nach ungezwungener Liebe dürstet." Gäbe es keine möglichen Zweifel am Bestehen Gottes, würde er sich uns praktisch als Herrscher aufzwingen und das will er eben auch aus Liebe(auch wenns vieleicht komisch klingt) zu uns nich antun.
-so jedenfalls meine Sicht
Im übrigen stimme ich bad_randolph in Bezug auf...
Nun, wenn wir damit eins bewiesen haben... dann sicherlich das man ein umfangreiches Studium der Theologie absolviert haben muss, um die Bibel mit Verstand lesen zu können. Der Otto-Normal-Geist oder ein Laie wie unsereins bleibt da zwischenzeitlich wohl doch auf der Strecke.
durchaus zu - schließlich sind die Kommentare zu den Bibeltexten an den Enden jeder Seite ja nicht zum Spaß an der Freude da...
P.S. Da hab ich mal ganz schön in die Tasten gehauen - weiß auch nicht, was hier los ist