Europäische Union - Der Thread

There was a moment when the President of the Eurogroup decided to move against us and effectively shut us out, and made it known that Greece was essentially on its way out of the Eurozone. … There is a convention that communiqués must be unanimous, and the President can’t just convene a meeting of the Eurozone and exclude a member state. And he said, “Oh I’m sure I can do that.” So I asked for a legal opinion. It created a bit of a kerfuffle. For about 5-10 minutes the meeting stopped, clerks, officials were talking to one another, on their phone, and eventually some official, some legal expert addressed me, and said the following words, that “Well, the Eurogroup does not exist in law, there is no treaty which has convened this group.”

So what we have is a non-existent group that has the greatest power to determine the lives of Europeans. It’s not answerable to anyone, given it doesn’t exist in law; no minutes are kept; and it’s confidential. So no citizen ever knows what is said within. … These are decisions of almost life and death, and no member has to answer to anybody.

http://www.newstatesman.com/world-a...ufakis-full-transcript-our-battle-save-greece
 
In der von Griechenland sitzt zumindedt niemand, der ein vermutlicher Straftäter ist

Ich kann dieses "gewählte Regierung"-Argument einfach nicht nachvollziehen, da schließlich alle Regierungen der Eurozone gewählt sind. Wenn die griech. Regierung Teil der Eurozone bleiben will, was wiederum die Bürger Griechenlands auch wollen, dann müssen sie die Bedingungen - zu denen kann man stehen, wie man will - erfüllen, um die Hilfen zu erhalten. Auch wenn dies bedeutet den eigenen pol. Spielraum stark einzuengen.

Die deutsche Linie wird nicht nur von Schäuble, sondern von der gesamten Regierung vertreten, auch wenn die SPD versucht ein bisschen Stimmung zu machen.
 
Die deutsche Linie wird nicht nur von Schäuble, sondern von der gesamten Regierung vertreten, auch wenn die SPD versucht ein bisschen Stimmung zu machen.
Stimmt... das macht das ganze leider nur noch erbärmlicher.
Wegfall von Ladenöffnungszeiten?
Ende des Tarifmonopols...

Man hat das Gefühl, dass Deutschland in Griechenland das zu Ende bringen will, was sie mit Panzern damals nicht geschafft haben...
 
Das is die selbe Regierung, die uns überwacht und die tariffreiheit de facto abgeschafft hat, Menschen an den außengrenzen krepieren lässt usw. Dass die für oder gegen irgendwas sind, interessiert mich nicht.
 
Stimmt... das macht das ganze leider nur noch erbärmlicher.
Wegfall von Ladenöffnungszeiten?
Ende des Tarifmonopols...

Man hat das Gefühl, dass Deutschland in Griechenland das zu Ende bringen will, was sie mit Panzern damals nicht geschafft haben...

PS: Diese Weltkriegs-Analogien sind ziemlich dümmlich.

Herzlichst,

ihr Franz Josef Wagner
 
PS: Diese Weltkriegs-Analogien sind ziemlich dümmlich.
Herzlichst,
ihr Franz Josef Wagner

Machen aber Spaß und unterstreichen, dass es Deutschland absolut nicht um wirtschaftliche Verhältnisse geht, sondern um Macht Verhältnisse. Das was Schäuble abzieht ist nichts anderes, als jemanden, der schon seit geraumer Zeit am Boden liegt, nochmal mit einem Baseballschläger zu traktieren um am Ende "aufrecht" da zu stehen und zu sagen "Es wird das gemacht, was Deutschland sagt."
Nebenbei auch eine super Message an alle anderen EU Staaten.
 
Machen aber Spaß und unterstreichen, dass es Deutschland absolut nicht um wirtschaftliche Verhältnisse geht, sondern um Macht Verhältnisse. Das was Schäuble abzieht ist nichts anderes, als jemanden, der schon seit geraumer Zeit am Boden liegt, nochmal mit einem Baseballschläger zu traktieren um am Ende "aufrecht" da zu stehen und zu sagen "Es wird das gemacht, was Deutschland sagt."
Nebenbei auch eine super Message an alle anderen EU Staaten.

Abgesehen davon, dass nicht nur Deutschland, sondern diverse weitere Euro-Staaten, diese Position vertreten, geht es primär um Geld sowie unterschiedliche Vorstellungen von Wirtschaftspolitik. Das sind keine Milliarden an Spielgeld, die nach Griechenland geschickt werden, sondern Steuergelder. Ich persönlich bin mit dem Umgang mit der Schuldenkrise in den letzten Jahren auch unzufrieden, aber Politikern vorzuwerfen, dass sie nicht einfach noch mehr Geld in ein bodenloses Fass schütten, finde ich ziemlich fragwürdig.
 
Abgesehen davon, dass nicht nur Deutschland, sondern diverse weitere Euro-Staaten, diese Position vertreten, geht es primär um Geld sowie unterschiedliche Vorstellungen von Wirtschaftspolitik. Das sind keine Milliarden an Spielgeld, die nach Griechenland geschickt werden, sondern Steuergelder. Ich persönlich bin mit dem Umgang mit der Schuldenkrise in den letzten Jahren auch unzufrieden, aber Politikern vorzuwerfen, dass sie nicht einfach noch mehr Geld in ein bodenloses Fass schütten, finde ich ziemlich fragwürdig.

Schöne Argumentation. Geht aber mehr darum, was die Auflagen sind. Es geht hier nicht darum Griechenland ohne Gegenleistung Geld in den Hals zu stecken und auch nicht um sie für ihre korrupten Politiker zu belohnen. Der Punkt ist, dass die Auflagen jegliches Maß überschreiten und längst nicht mehr dazu dienen, die griechische Wirtschaft zu stabilisieren.
Mehrere Wirtschaftswissenschaftler werfen Schäuble vor, dass die Politik die er betreibt nicht zielführend ist und dazu noch darauf abzielt Griechenland zu demütigen.
 
So eine riesige, verpasste Chance, das ärgert mich am meisten daran.
Da müsste doch nur ein führender Politiker (BK z.B.) sich über die vorherrschende, populistische Meinung hinwegsetzen.
Den Schuldenschnitt ermöglichen.
Griechenland Kriegsschulden zurückzahlen.
Auf die Aufschreie der Bild etc. sche*ssen.
Vielleicht die nächste Wahl verlieren.
-> Als Retter Europas, als Deutschland-in-Europa-wieder-sympathisch-Macher, als Gemeinschaft-über-Geld-Steller in die Geschichtsbücher eingehen. Wahre Größe zeigen. Das würde uns wirklich gut zu Gesicht stehen.
Schade oder
Nein nicht wirklich nein
 
Schöne Argumentation. Geht aber mehr darum, was die Auflagen sind. Es geht hier nicht darum Griechenland ohne Gegenleistung Geld in den Hals zu stecken und auch nicht um sie für ihre korrupten Politiker zu belohnen. Der Punkt ist, dass die Auflagen jegliches Maß überschreiten und längst nicht mehr dazu dienen, die griechische Wirtschaft zu stabilisieren.
Mehrere Wirtschaftswissenschaftler werfen Schäuble vor, dass die Politik die er betreibt nicht zielführend ist und dazu noch darauf abzielt Griechenland zu demütigen.

Das liegt aber vor allem auch daran, dass seit Syriza überhaupt keine konstruktiven Verhandlungen mehr geführt wurden. Wirkt ja auch so, dass die Auflagen extra so verschärft ausgefallen sind, dass sich die Griechen von allein aus dem Euro zurückziehen
 
Schöne Argumentation. Geht aber mehr darum, was die Auflagen sind. Es geht hier nicht darum Griechenland ohne Gegenleistung Geld in den Hals zu stecken und auch nicht um sie für ihre korrupten Politiker zu belohnen. Der Punkt ist, dass die Auflagen jegliches Maß überschreiten und längst nicht mehr dazu dienen, die griechische Wirtschaft zu stabilisieren.
Mehrere Wirtschaftswissenschaftler werfen Schäuble vor, dass die Politik die er betreibt nicht zielführend ist und dazu noch darauf abzielt Griechenland zu demütigen.

Nochmal: Dies ist nicht nur Schäubles Position, sondern die diverser Staaten der Eurogruppe.

ich halte ebenfalls wenig von zu vielen Strukturreformen, wenn nicht parallel die Wirtschaftskraft durch Investitionen angeregt wird. Wobei es dazu in der akademischen Community keinen Konsens gibt.

Aber versetze dich doch einmal in die Lage der lettischen Regierung. Diese hat ebenfalls im Zuge der Finanzkrise harte Reformen durchgesetzt, die Bürger haben diese geschluckt und nach ein paar Jahren lief die Wirtschaft wieder. Jetzt soll sie ihren Bürgern erklären, dass Griechenland trotz Ablehnung der Reformen noch einmal lettisches Geld überwiesen bekommt?
 
Nochmal: Dies ist nicht nur Schäubles Position, sondern die diverser Staaten der Eurogruppe.

ich halte ebenfalls wenig von zu vielen Strukturreformen, wenn nicht parallel die Wirtschaftskraft durch Investitionen angeregt wird. Wobei es dazu in der akademischen Community keinen Konsens gibt.

Aber versetze dich doch einmal in die Lage der lettischen Regierung. Diese hat ebenfalls im Zuge der Finanzkrise harte Reformen durchgesetzt, die Bürger haben diese geschluckt und nach ein paar Jahren lief die Wirtschaft wieder. Jetzt soll sie ihren Bürgern erklären, dass Griechenland trotz Ablehnung der Reformen noch einmal lettisches Geld überwiesen bekommt?

Bin ich komplett bei dir. Ich sehe die griechische Regierung nicht primär als Opfer. Aber das Problem ist, dass diese zu harten Sanktion einfach der Idee eines gemeinsamen Europas komplett entgegen stehen. Hier wird mit aller Härte was aufgezwungen. Mit Lettland kannst du das auch nicht vergleichen, weil die Letten bei weitem nicht so eine marode Politik und Mentalität hatten / haben wie die Griechen. Bei den Griechen kann man ja nicht nur die Schuld auf die Regierung schieben, sondern auch auf die Bevölkerung. Aber sowas reicht nicht für eine Rechtfertigung das Land komplett "niederzubrennen". Griechenland wird sich nicht in den nächsten 3, 5 oder 10 Jahren so schnell ändern.
Und doch: Es ist vor allem Schäuble, da sich die internationale Gemeinschaft eben an Deutschland hängt. In dieser Krise hat Deutschland eben eine Führungsrolle inne.
Dass aber Deutschland dadurch auch bei anderen Ländern aneckt, zeigt schon die Reaktion aus Italien.
 
Kann mir jemand sagen was jetzt das ganze theater sollte? Tsipras hat über ein reformpaket abstimmen lassen welches "weicher" war als die jetzigen auflagen und seine bürger aufgerufen mit nein abzustimmen. Ein paar tage später will er, notfalls gegen seine eigene partei, auflagen durchsetzen die noch härter sind und somit auf das referendum einen phick geben.
lol :rolleyes:
 
Bin ich komplett bei dir. Ich sehe die griechische Regierung nicht primär als Opfer. Aber das Problem ist, dass diese zu harten Sanktion einfach der Idee eines gemeinsamen Europas komplett entgegen stehen. Hier wird mit aller Härte was aufgezwungen. Mit Lettland kannst du das auch nicht vergleichen, weil die Letten bei weitem nicht so eine marode Politik und Mentalität hatten / haben wie die Griechen. Bei den Griechen kann man ja nicht nur die Schuld auf die Regierung schieben, sondern auch auf die Bevölkerung. Aber sowas reicht nicht für eine Rechtfertigung das Land komplett "niederzubrennen". Griechenland wird sich nicht in den nächsten 3, 5 oder 10 Jahren so schnell ändern.
Und doch: Es ist vor allem Schäuble, da sich die internationale Gemeinschaft eben an Deutschland hängt. In dieser Krise hat Deutschland eben eine Führungsrolle inne.
Dass aber Deutschland dadurch auch bei anderen Ländern aneckt, zeigt schon die Reaktion aus Italien.

Deutschland hat als wirtschaftlich stärkste Nation der EU und der Eurostaaten natürlich eine Führungsrolle. Vor 20 Jahren hätte Kohl wahrscheinlich auch ein paar Milliarden mehr überwiesen und das Problem wäre nicht mehr so groß, aber das ist in Deutschland heute politisch nicht mehr durchsetzbar. Lettland ist ein Beispiel für andere Euro-Nationen, die ebenfalls einen harten Kurs gegenüber Griechenland fahren.

Das Problem Griechenland ist meiner Meinung nach nicht lösbar. Um mal die verschiedenen Perspektiven zu veranschaulichen: Zwei Kommentare zu den Ergebnissen des Gipfels.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/wo...rueckfall-in-alte-zeit-kolumne-a-1043404.html
http://www.nzz.ch/meinung/kommentare/flasche-leer-1.18579233


* Griechenland ist aktuell wirtschaftlich am Boden. Die Bevölkerung ist verarmt. Und das Land hat auch mittelfristig keine reale ökonomische Perspektive. Die Wahl von Syriza sowie die Politik dieser Regierung haben die Probleme noch verschärft.

* Griechenlands Verwaltung und das politische System sind weit weg von (west)europäischen Standards, was wiederum die Wettbewerbsfähigkeit des Landes beeinträchtigt.

* Jedem ist bewusst, dass die neuen und alten Rettungsmilliarden vernichtet sind und das Problem Griechenland wieder nur um ein paar Jahre vertagt ist. Allerdings zieht die Politik nicht die Konsequenzen, da die Folgen eines Grexit noch nicht wirklich kalkulierbar sind.

* Griechenland hätte nie Mitglied des Euro werden dürfen, aber da haben die damaligen europ. Staatschef aus politischem Kalkül hinweggesehen.


* Ich bin selber überzeugter Europäer allerdings ist der Euro aktuell eine Fehlkonstruktion, der Probleme die Konflikte zwischen Staaten schüren, die der Euro mindern sollte. Griechenland muss perspektivisch den Euro verlassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann mir jemand sagen was jetzt das ganze theater sollte? Tsipras hat über ein reformpaket abstimmen lassen welches "weicher" war als die jetzigen auflagen und seine bürger aufgerufen mit nein abzustimmen. Ein paar tage später will er, notfalls gegen seine eigene partei, auflagen durchsetzen die noch härter sind und somit auf das referendum einen phick geben.
lol :rolleyes:

#Funfact Das Referendum, die folgenden Kapitalverkehrskontrollen sowie die verschleppten Verhandlungen der letzten Monate haben der griechischen Wirtschaft geschadet.
 
da sind jetzt mit dem aktuellen hilfspaket ne halbe billion (!!!), also fast dreihundertprozentd es griechischen bips versenkt worden und die regierung sagt dem gläubiger varoufakismäßig fikkt euch, ihr kriegt nix zurück, das volk stimmt gegen die reformen und drei tage später wollen die nochmals fast 100mrd, natürlich ohne verpflichtungen. das problem der griechen ist einfach ihr selbsverständnis, ihre beknackte würde. die halten es als selbstverständlich,d ass länder mit niedrigerem einkommen und neidrigeren renten ihnen mehrere prozent ihres bips zuschießen ohne von griechenland dafür gegenleistungen oder sicherheiten zu erhalten. das wäre ja waterboarding. die gouverneurin der größten region griechenlands (um athen und piräus) bringts in ihrem arroganten und selbsgefälligen interview auf den punkt: "Wir werden keine Lösung finden, wenn der Plan für mein Land ist, Renten und Pensionen auf ein Niveau wie in Kroatien oder in anderen Balkanländern zu drücken"
http://www.spiegel.de/politik/ausla...eurin-rena-dourou-im-interview-a-1042907.html

Hat jemand das heutige Varoufakis interview gelesen?


HL: When you first arrived, in early February, this can’t have been a unified position?

YV: Well there were people who were sympathetic at a personal level – so, you know, behind closed doors, on an informal basis, especially from the IMF. [HL: “From the highest levels?” YV: “From the highest levels, from the highest levels.”] But then inside the Eurogroup, a few kind words and that’s it, back behind the parapet of the official version.

[But] Schäuble was consistent throughout. His view was “I’m not discussing the programme – this was accepted by the previous government and we can’t possibly allow an election to change anything. Because we have elections all the time, there are 19 of us, if every time there was an election and something changed, the contracts between us wouldn’t mean anything.”

So at that point I had to get up and say “Well perhaps we should simply not hold elections anymore for indebted countries”, and there was no answer. The only interpretation I can give [of their view] is “Yes, that would be a good idea, but it would be difficult to do. So you either sign on the dotted line or you are out.”
wie kann ein emnsch das ernst meinen und sowas freches auch noch mit so ner arroganz sagen? wenn das so ist, dann gibt man halt ganz einfach einem verschuldeten land keinen scheiß-kredeit mehr, wenn von vornherein klar ist dass ne zurückzahlung maximal ne kulanzssache ist

http://www.newstatesman.com/world-a...opens-about-his-five-month-battle-save-greece
 
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