Bei allen Widersprüchen, die Bushido verkörpert, ist er ja tatsächlich einer der wenigen, die sich halbwegs vernünftig artikulieren können. Da gibt es genügend andere (evtl. sogar sympathischere) Rapper, denen du kein Mikro ins Gesicht halten kannst, weil es das reinste Fremdschamfestival ist.
Und zumindest hat man das Gefühl, dass Bushido einer (komplett verqueren) Logik folgt, mit wem er nun Beef hat oder nicht.
Insgesamt ist das Interview nach all den Toony-Ansagen tatsächlich ein bisschen erhellend. Wenn Fler Bushido nach der Beerdigung seiner Mutter auf der Couch gegenüber sitzt und nach Beileidsbekundungen sofort über seinen Beef mit Farid und Kollegah berichtet und dass er mit seinen Hells Angels Freunden in Köln einreiten will......kann ich schon nachvollziehen, dass Bushido Fler danach keine ewige Loyalität schwört.
Die Beileidsbekundungen sind dann halt auch nur oberflächliche Scheiße.
Und der Interviewer ist doch vollkommen ok, insbesondere in Anbetracht der restlichen HipHop-Journaille. Ein wenig hakt er nach, aber klar, nicht so wie dass ein Staiger machen würde. Aber der verdient ja auch nicht seine Brötchen mit der Moderation eines HipHop-Magazins.