der flow in den strophen geht mir gut ins ohr. Er vermittelt irgendwie eine "stoische" grundhaltung; so als hätte der artist beim recorden stur gerade ausgeblickt und bis auf den mund keinen Muskel bewegt. Der Sound hat für mich was eindringliches, das mich schnell gecatcht hat. Erst mit der zweiten Strophe wurde die monotone Tonlage ein bisschen anstrengend - aber halb so wild. Insgesamt überwiegt dieses "energetische" feeling, das ich eingangs beschrieben hab.
Der Text hätte in meinen Augen entweder mehr Wortwitz oder Message vertragen können. Aufgrund des flows (bzw dessen wirkung auf mich) hatte ich inhaltliche Erwartungen, die nicht ganz erfüllt wurden. Man muss ja eh schon genau hinhören, um dem Text folgen zu können, und dann will man auch "umgerissen" werden. Rein musikalisch erfüllt er aber seinen Zweck.
Problematisch wirds für meine Ohren beim sehr, ich sag mal, kontrastreichen Refrain. Der stilistische Bruch ist doch sehr abrupt, und für mich eher störend als bereichernd. Die Töne werden zwar getroffen soweit ich das beurteilen kann, aber insgesamt "schmeichelt" der Gesang meinen Ohren bei weitem nicht so, wie der Sound in den Strophen. Vielleicht Geschmackssache. Hooks dürfen mich auch gerne mal aufrütteln, aber hier fehlt mir tatsächlich die Harmonie zwischen den einzelnen Songkomponenten. In meinen Ohren beißen die sich zu stark.
Trotzdem ein "fett" von mir. Einfach, weil der song trotz klarer kritikpunkte weit davon entfernt ist, whack zu sein. Und (gesangs)hooks kann ich auch gerne mal als "Gimmick" sehen, wenn die strophen stimmen. Dementsprechend: Passt. Der artist hat mein Interesse immerhin so weit geweckt, dass ich mir auch noch ein zweites Lied von ihm anhören wurde. Viiiiiel mehr kann ein Künstler eigentlich nicht wollen, oder?
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