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BORUSSIA DORTMUND IST GERETTET
München - Borussia Dortmund ist gerettet:
Nach fast sechs Stunden Beratung stimmte die Anlegerversammlung des Immobilienfonds Molsiris am Montagnachmittag mit 94 Prozent dem Sanierungskonzept der börsennotierten BVB KGaA zu.
75 Prozent der anwesenden Eigner, die seit Ende 2002 94 Prozent des Westfalenstadions besitzen, hätten dem Plan zustimmen müssen.
Rückkauf des Westfalenstadions
Der vom Wirtschaftsprüfer Jochen Rölfs ausgearbeitete Rettungsplan sieht den Rückkauf des Westfalenstadions sowie die Stundung der Miet- und Tilgungszahlungen des BVB für 2005 und 2006 vor.
Bei einer Ablehnnung wäre die KGaA und fast sicher auch der Gesamtverein pleite gewesen. "Ihre Nicht-Zustimmung hätte eine Insolvenz unserer Gesellschaft zur Folge", hießt es im Einladungsschreiben an die Eigner.
Vor Beginn und während einer kurzen Mittagspause hatte sich eine Mehrheit für das BVB-Konzept angedeutet. "Wenn wir dem BVB nicht unter die Arme greifen, steht da eine Bauruine. Im Westfalenstadion kann man doch keine Blumen züchten", meinte ein Anteilseigner.
Rölfs warb 90 Minuten um Zustimmung
Während der Versammlung warb Rölfs mit einer 90 Minuten dauernden, engagierten Rede um Zustimmung. Dabei gab er auch bekannt, dass der Verein einen Investor für den Ausbau des Westfalenstadions zum WM-Standort 2006 gefunden habe. Dieser wolle sich mit zehn Millionen Euro an den Ausbaumaßnahmen beteiligen.
Danach folgte die Aussprache, die sich wesentlich länger hinzog als vorgesehen.
Liquidität gesichert
Durch die Zustimmung wird das verpfändete Bardepot in Höhe von 51,8 Millionen Euro frei. Mit 42,85 Millionen davon werden die Dortmunder 42,8 Prozent der Anteile am Stadion zurückerwerben. Bisher zahlt der BVB 17 Millionen Euro pro Jahr Miete an Molsiris.
Mit den restlichen gut neun Millionen Euro aus dem Bardepot ist die Finanzierung der restlichen Saison sichergestellt, zumal die restlichen Gläubiger einen Sofortkredit über sechs Millionen Euro zugesagt haben.
"Wenn das Sanierungskonzept greift, haben wir eine sehr gute Zukunft vor uns", hatte Borussia-Sprecher Manuel Neukirchner schon vor der Abstimmung erklärt.