Apropos Visa Affäre...

Sense Sheerin

Altgedient
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5. Mai 2002
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Es scheint als seien die Medien und die Opposition nicht in der Lage eine differenzierte Betrachtungweise der Visa Affäre an den Tag zu legen. Gottseidank gibt es einen grandiosen russischen Autoren, der sich dazu bewusst überspitzt aber zutreffend äußert: Spiegel Interview mit Wladimir Kaminer
 
Kaminer ist wahrlich grandios. Prächtige Antworten auf recht provokante Fragen ("Bei den Friedmännern stehen ukrainische ***** hoch im Kurs")... Und zur Sache hat der Mann auch einiges kluges gesagt, wie z.B. dass Fischer zu der Zeit andere Prioritäten hatte, als sich um ukrainische Visa zu kümmern...und dann so schön überspitzt formuliert...-...herrlich.
Und immerhin belegen seine privaten Kontakte auch, dass die ganze Sache nun auch nicht so einfach war, wie z.B. gestern wieder "Report München" dem (NRW-)Wähler klarmachen wollte...:rolleyes:
Auch den Aussagen zu der vermeintlichen Förderung der Kriminalität durch die Visa-Erteilung widerspricht er deutlich, was ja bei so paradoxen Standpunkten schon darauf hinweist, dass da von beiden Seiten massiv übertrieben wird. Er bezeichnet die Affäre zu recht als Kampagne von Union und Medien. Ob sie bis zu BTW06 anhalten wird, will ich mal bezweifeln.
Diese Kampagne verstärkt Fremdenfeindlichkeit und Angst vor Fremden, sagt er, und den dadurch entstandenen Schaden fürs Land bzw für die Mentalität der Menschen bezeichnet er absolut zu Recht als "nachhaltiger als jeder Außenminister". Definitiv mein Lieblingssatz aus dem Interview.
 
wir hatten schon früher Probleme Gastwissenschaftler einzuladen, Professoren aus Indien mit ihrem Familien z.B.

Die Humbold-Stiftung schrieb wegen der Problematik extra einen Preis für das freunldichste Ausländeramt aus.

Jetzt, nachdem die Bestimmungen wieder verschärft sind, meldet die Presse, daß Jugendgruppen aus Tschernobil oder Musiker nciht mehr kommen dürfen, und daß daraus ein ziemlicher volkswirtschaftlicher Schaden entsteht.
 
Darf ich fragen, was daran grandios sein soll? Er sagt eine einfache Meinung in einfachen Worten.
 
Eigentlich kenne ich es nur so, dass jeder meckert wenn er die Möglichkeit dazu hat.
 
ich find nur schade das in der debatte der gedanke einer welt ohne grenzen gar net mehr aufkommt und das niemand mal hinterfragt warum die armen schweine aus den ehemaligen ostblock-staaten soo heiß darauf sind nach west europa zu gelangen.... und eingestellt werden die "illegalen" net von fischer und seinen mitarbeitern sondern von der freien Wirtschaft....
KEIN MENSCH IST ILLEGAL......think twice
 
Ehrlich gesagt finde ich den Typen ueberzogen. Er sieht in seiner Anti- Stimmung die Dinge so, wie sie ihm passen. Er hat, wie schon gesagtwurde eine einfache Meinung. Er bezieht den Gedanken, dass wir in Deutschland 5 Mio. Arbeitslose haben und wie jede andere Nation oekonomisch und an uns denken, gar nicht in seine Argumentation. Es ist das komplizierte Problem mit dem Oeffnen der Grenzen. Sollen wir als zivilisierte, menschlich denkende Menschen nicht Auslaendern ermoeglichen, hier Fuss zu fassen? Oder sollten wir zuallererst unseren Leuten helfen?
Und Kaminers Perspektive ist verengt. Eigentlich finde ich, kratzt er gerade mal an der Oberflaeche des Problems.
Und dass er die Briten und Amerikaner als Paradebeispiele fuer Integration benennt, ist eher lachhaft. Mein Semesterthema im Englisch LK ist "2nd generation immigrants in GB", und was ich da bisher gelernt habe, deckt sich nicht ansatzweise mit Kaminers Aussage. Und dass es in den USA auch alles andere als optimal laeuft, koennte er auch wissen.
Zitat Kaminer: "Nachdem die Kommunisten sich glücklicherweise verabschiedet haben, kämpft Deutschland jetzt an allen Fronten gegen Ausländer: Islamisten, Hassprediger und Terroristen-Schläfer aus den arabischen Ländern;"
Dass er das auf Deutschland, nicht die USA bezieht, ist doch lachhaft. Naja, wenn er das so sieht, ist das sein einseitiger Standpunkt. Die Afroamerikaner kann man vielleicht heute als integriert bezeichnen (auch wenn ich das anders sehe), aber wie lange hat es gedauert? Wie oft hat man von unschuldig inhaftierten Moslems in Amerika gehoert?
Naja, tut mir leid, ich bin nicht wirklich begeistert vom Interview.
Teilweise hat er sicher Recht, aber er hat scheinbar nicht alles genau durchdacht.
 
den satz fand ich bedenkens wert von wegen : mit den steuern die ich zahle kann ich locker 5 hartz IV opfer ernähren."
 
Jeder vernünftig denkende Mensch wird, wenn er sich genauer mit dem Sachverhalt auseinandersetzt, merken, dass der Ausrutscher von Glos die Wahrheit war, Fischer war indirekt Zuhälter. :(
 
Original geschrieben von Strichelieu
ach was, weg mit fischer!

nicht nachdenken und so, einfach weg, ihr macht euch das alles viel zu kompliziert, ist doch ganz einfach in wirklichkeit, bla, idiot.
 
Original geschrieben von tourist
Jeder vernünftig denkende Mensch wird, wenn er sich genauer mit dem Sachverhalt auseinandersetzt, merken, dass der Ausrutscher von Glos die Wahrheit war, Fischer war indirekt Zuhälter. :(

Wenn du das ernst meinst...........Schwachmat!
 
@Jonhson
Ich glaube nicht, dass man bei diesem Interview jedes Wort auf die Goldwaage legen sollte. Kaminer überspitzt und vereinfacht seine Aussagen ganz bewusst um die Grundproblematik aufzuzeigen: Die Affäre wird unglaublich hochgespielt und die Argumentation der Medien und der Opposition ist komplett einseitig, überzogen und teils rassistisch.
 
Original geschrieben von Sense Sheerin
teils rassistisch.


Allerhöchstens spiegelt die ganze Sache eine Furcht vor Leuten aus dem Ausland wieder, von Rassismus zu sprechen ist lächerlich.
 
Alle Ukrainer zu Kriminellen zu erheben hat für mich eine latent rassistische Komponente. Das geht meiner Meinung nach weit über eine nachzuvollziehende Angst vor Kriminalität hinaus.
 
Es geht ja nicht um Ukrainer im Speziellen, sondern um die Furcht vor einem unkontrollierbaren Menschenstrom nach Deutschland. Die meisten Deutscher würden einen Ukrainer doch nicht mal als einen solchen erkennen.
 
Bei der Berichterstattung geht es sehr wohl um die Urkrainer im Speziellen. Es wurden beispielsweise Vergleiche zwischen der Anzahl der vergebenen Visa in der Ukraine und dem Anstieg der Kriminalitätsrate in Deutschland gezogen. Das ist meiner Meinung nach absolut überzogen und latent rassistisch. Davon abgesehen halte ich die gesamte Debatte für vollkommen falsch. Es wird der Eindruck erweckt als bestünde ein permanenter Zuzug von Kriminellen nach Deutschland. Dies stellt v.a. osteuropäische Ausländer unter einen Generalverdacht und das ist inakzeptabel.
 
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