Für die siebte Staffel von "Popstars" hat sich ProSieben neben Choreograf Detlef D! Soost und Popsternchen Loona die Dienste von Rapper Sido gesichert.
Wenn "Popstars", die Castingshow auf ProSieben, in die siebte Runde geht, sitzt an der Seite von Choreograf Detlef D! Soost und der derzeit mäßig erfolgreichen Dance-Sängerin Loona der Berliner Rapper Sido in der Jury. Doch zumindest dem Deutschen Kinderschutzbund stößt die Nominierung des Maskenmannes sauer auf.
Alexandra Klauck vom bayrischen Landesverband kritisierte den Rapper in der Bild-Zeitung: "Sidos Songtexte beinhalten gewalt- und drogenverherrlichende Äußerungen, sind auch frauenfeindlich. Damit ist er kein positives Vorbild für Kinder und Jugendliche. Da bei 'Popstars' gerade diese Zielgruppe mehrheitlich zum Publikum zählt, können wir diese Aktion der Sendung nicht befürworten."
Der Berliner Rapper soll also wegen seiner Texte nicht dazu geeignet sein, vier hoffnungslosen Talenten zu einer Kurzzeitkarriere zu verhelfen.
Dass der zunehmend zahme Vater eines Sohnes beim Marsch durch die Institutionen vom Untergrund bis zum Jury-Sessel deutlich an Bissigkeit verloren hat, fällt bei der vorschnellen Kritik natürlich hintenüber.
In der aktuellen Staffel werden vier Sängerinnen gesucht, aus denen eine Gruppe zusammengestellt werden soll. Ende Juni gehen die ersten Castings in Hamburg über die Bühne, ab August kann man das nachwuchsmusikalische Grauen dann auch im Fernsehen verfolgen.
Wie alle derartigen Formate propagiert "Popstars" Ellenbogendenken und lebt vor allem von der Schadenfreude. Dass eine solche Sendung insgesamt keine Vorbildfunktion für Jugendliche haben kann, scheint Klauck und ihr Bund übersehen zu haben.