Original geschrieben von size 13
bitte was ???
...ich helfe mal kurz, damit du nicht so ahnungslos bleibst..
.....der erste „ Überraschungsemcee“hielt das Kabelmikro gespannt in der Hand. Zuvor wurde fleißig an der Technik gewerkelt, um auch ja einen schönen „ spacigen Sound“ zu schaffen. Dieser aber schien ein Tick zu unnatürlich, sodass wir kein Wort verstanden. Schnell wurde das Problem beseitigt und man konnte sich auf die Stimme, den Vibe, die Person – Insight konzentrieren. Wer kann schon von sich behaupten mit Emcees und Größen wie Akrobatik, Mr. Lif, Edo G., Edan, KRS One, Big Daddy Kane, Soul Supreme, Louis Logic und viele mehr gearbeitet zu haben. Da erstrahle ich nur beim Aufzählen dieser Namen. Einer meiner Lieblingstracks produziert von dem Bostoner Mann, ist der Track von Mr. Lif „Ol´Crew“ auf der Superrappin vol.2. Mehrere selbstproduzierte LPs, wie die „Updated Software V2.5“ sind der Beweis, das dieser Mann verstärkt auf seinem Bauchgefühl vertraut und somit seine Fans nie enttäuschen wird. Wenn man nach der Suche nach eleganten Lyrics, unwiderstehligem Flow und jazzige Samples ist : „ Here is something smooth to pop in your tapedecks // guaranteed to break necks and make steps.” Insight vereinigt den früheren, derzeitigen und gegenwärtigen Hip Hop, wie kein anderer. Wie experementell und „wahnsinnig“ Insight ist, haben wir am selben Abend zu Gesicht bekommen. Ehrlich gesagt konnte man sich schlecht konzentrieren, da man zuerst sich klarmachen musste ob der Emcee auch wirklich von dieser Welt ist. Solch einen Auftritt hatte ich noch nie in meinem jungen Leben erlebt. Wieso standen bloß alle im Club mit offenem Mund da? Die Antwort ist : weil dieser junge Mann vielleicht nicht von dieser Welt ist. Er springt auf die Bühne, fängt an sich vorzustellen, kurz darauf schnell zu rappen, dazu noch mit so einer Energie und lachendes Gesicht, das es ansteckend wirkt. Dachten sich viele, er versucht einen auf Entertainer zu machen? Nein, er ist einfach ein kontaktfreudiger Mensch, der Spass und Leidenschaft auf der Bühne präsentieren wollte. Es kostet viel Disziplin und Übung solch eine Show zu liefern, die originell ist und die schlecht mit einer anderen verglichen werden kann, denn keine kann mit seiner Originalität mithalten. Als er dennoch einen Block rausbrachte, um noch die von ihm gerappte Geschichte vor uns aufzumalen (erinnert mich an Bicassos Künstlerfähigkeiten beim Living Legends Konzert, der was Ähnliches gemacht hatte), brachen Freudenschreie aus. Kurze Vorbereitung auf den Track „ Seventeen MCs“ erfolgte. Wie ich diesen Track liebe... In dem Lied erforscht er seine schizophrenischen Tendenzen, in dem er die Persönlichkeiten und Stimmen von 17 Emcees annimmt. Eine spielerische Ausführung, die jeden Hip Hop Head beeindrucken wird. Und ob wir faszinierend waren! Er war non stop in Bewegung, einerseits um unterschiedliche Kopfbedeckungen zu wechseln und andererseits um sich in die momentanen Personen reinzuversetzen. Das war etwas Unvergleichbares. Etwas was ich nie vergessen werde.
Und da sprang der Typ nach dem Track auch noch ins Publikum, nein, wegrennen lohnte sich nicht. Man war gefesselt und gespannt auf seine nächste Aktion. Er ließ Becher austeilen und bat uns einen Kreis zu machen, damit er jedem ein bisschen von dem Orangensaft eingießen konnte, dabei hat er nicht aufgehört zu rappen. Alle haben ihn angefeuert und getanzt, als ob es unser letzter Abend sein würde. Die Stimmung schien einfach unaufhaltbar gut zu sein .Jeder um mich rum hatte ein Grinsen auf dem Gesicht und schien frei und gedankenlos zu sein. Wie schön Musik sein kann, hat dieses Bostoner Hip Hop Gewicht in 35 Minuten vorgezeigt. Andere schaffen es nicht mal in einer Stunde das Publikum in einem Raum zu halten. Prima Leistung....