100 Ausgaben Juice – Davide Bortot im Interview

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[/float]Am 24.August erschien die inzwischen 100. Ausgabe von Europas größtem HipHop-Magazin JUICE. Neben einer besonders dicken JUICE-CD mit ausschließlich exklusiven Songs von u.a. Shaggy, Curse & Nicolay, Blumentopf, Prinz Pi & Eko Fresh, Illo & Afrob, K.I.Z. & Frauenarzt sowie dem gesamten Aggro Berlin-Camp liegt der Ausgabe auch ein Poster mit allen 100 Covern der JUICE-Geschichte bei.

Am 15.September lädt die JUICE zum "Official Birthday Bash" in das Münchner "Muffatwerk". Die Geburtstagsständchen kommen von Dynamite Deluxe, den Beginnern, Sido, Olli Banjo, K.I.Z., Snaga & Pillath, B-Tight, Tony D, Separate, Illo, Ali A$, Blade und Maeckes & Plan B. An den Rädern aus Stahl werden sich zudem DJ Mixwell, Marc Hype (feat. Jim Dunloop on the funky piano), das "Down & Dirty"-Team um die Phlatliner DJ Ron und DJ Shusta sowie JUICE-Kolumnist Falk "Hawkeye" Schacht betätigen.

Wir sprachen zum Jubiläum mit Chefredakteur Davide Bortot über das Juice Magazin, die Arbeit als Journalist und vieles mehr:


MZEE.com: Was sich vielleicht manche Leser fragen... was macht ein Chefredakteur überhaupt?
Davide Bortot: Redaktionskonferenzen einberufen, Texte redigieren, Autoren bei Laune halten, Interviews führen, sich Gedanken über die großen Themen der nächsten Ausgabe machen, Eigenanzeigen abnehmen, den neuesten YouTube-Unfug diskutieren... so ein bisschen was von allem halt, wa?

MZEE.com: Wie sieht so ein gewöhnlicher Arbeitsalltag im Juice-Büro aus?
Davide Bortot: Das hängt ganz vom Zeitpunkt innerhalb eines Produktionszyklus’ ab. In der Woche vor der Heftabgabe beim Drucker ist natürlich wildes Umherspringen zwischen Grafik, FTP-Server und Telefon angesagt, in der ersten Woche danach dagegen kann man oft auch einfach mal einen Tag lang neue Musik hören oder Emails beantworten, die in der Endproduktion liegen geblieben sind. Im Grunde ist gerade die Abwechslung das Schöne an dem Job: Jeder Tag ist ein bisschen anders.

MZEE.com: Aus wie viel Leuten besteht denn die feste Juice-Redaktion? Kannst du die Herren kurz vorstellen?
Davide Bortot: Momentan aus insgesamt sechs Leuten, von denen aber nicht alle Vollzeit am Heft arbeiten. Markus Werner kümmert sich jedenfalls um alles Visuelle, macht also die Bildredaktion und bearbeitet auch das Graffiti-Segment. Daniel Köhler stellt die JUICE-CD zusammen. Marc Leopoldseder wühlt vor allem für seine „Next Generation“-Kolumne in den Untiefen des deutschen Untergrundes und übernimmt zusätzlich die Schlussredaktion. Und Joe Sircar ist mittlerweile zwar in die Anzeigenabteilung gewechselt, produziert allerdings noch die monatliche Modestrecke für uns und übernimmt hin und wieder auch ein großes Interview. Seit einigen Tagen ist zudem Stephan Szillus, der schon seit Langem einer unserer wichtigsten Autoren ist, festes Mitglied der Redaktion.

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[/float]MZEE.com: Wie wird entschieden welcher Künstler auf das Cover der aktuellen Ausgabe kommt? Das Cover ist ja schon sehr wichtig und auch immer ein Diskussionsthema.
Davide Bortot: Jeder legt in der Themenkonferenz seine Vorschläge dar, dann entscheiden wir uns für einen. Oder wir befinden, dass keiner wirklich brauchbar ist, und machen uns auf die Suche nach einem neuen Titelthema. Das kann ein ziemlich langwieriger Prozess sein, weil wir die Cover-Frage tatsächlich sehr ernst nehmen und wir trotz unseres internationalen Mitarbeiternetzwerks nicht immer sofort an jeden Artist rankommen. Aber trotzdem sollte man stets bedenken, dass eine JUICE-Ausgabe nicht nur aus einem Cover, sondern immer auch aus 131 bis 147 weiteren Seiten besteht.

MZEE.com: Als Journalist muss man meistens neutrale Artikel schreiben. Juckt es dich manchmal nicht mal z.B. eine Kolumne zu schreiben, in der du deine persönliche Meinung ablassen kannst?
Davide Bortot: Ich halte es für ein Missverständnis, dass man als Journalist neutrale Artikel schreiben muss. Man sollte auf jeden Fall sauber recherchieren, sich vielleicht von Themen fernhalten, mit denen man grundsätzlich überhaupt gar nichts anfangen kann, und vor allem unbedingt menschlichen Respekt wahren. Mein Vorgänger Chris Maruhn hat allen Autoren immer gesagt: „Schreib nur Sachen, die du dem jeweiligen Artist auch ins Gesicht sagen würdest“ – das halte ich bis heute für eine gute Leitlinie. Aber es ist trotzdem richtig und wichtig, dass man als Schreiber bzw. als Magazin in seiner Gesamtheit eine Linie und damit auch eine Meinung vertritt.

MZEE.com: Du bist jetzt seit knapp 4 vier Jahren Chefredakteur der Juice. Wie bist du damals überhaupt dazu bekommen?
Davide Bortot: Als der damalige Plattenhändler meines Vertrauens – the legendary DJ Fisherman – 2000 zu unserem Verlag piranha media gewechselt ist, hat er mich gefragt, ob ich schreiben könne. Ich konnte. Fand ich zumindest. Also habe ich mich erst als Praktikant, dann als fester Freier (nullus) und noch später als Chefredakteur des Magazins „The SOUL“ betätigt. Und als mein Vorgänger Chris Maruhn dann im Frühjahr 2003 seinen Posten aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste, hat man mich gefragt, ob ich das nicht übernehmen könne.

MZEE.com: Gerade im Internet wird natürlich auch über euer Mag diskutiert. Bekommst du solche Sachen mit bzw. interessiert dich das? Beispielsweise wird euch ja vorgeworfen, dass ihr immer mehr "Mainstream" geht.
Davide Bortot: Sagen wir so: Ich neige allgemein dazu, mir Dinge zu Herzen zu nehmen. Insofern: Ja, interessiert mich schon, auch wenn es vielleicht manchmal gesünder wäre, nicht jeden Macht-mal-mehr-Deutschrap-oder-vielleicht-noch-besser-weniger- Deutschrap-Post an sich heranzulassen. Was den angeblichen „Mainstream“-Vorwurf angeht: Wenn die Leute damit meinen, dass wir als Nischenmagazin nach wie vor ziemlich amtliche Verkaufszahlen erreichen und 2006 sogar die erfolgreichste deutsche Musikzeitschrift am Kiosk waren, dann bin ich da unten mit. Und wenn sie damit meinen, dass wir immer wieder auch Artists auf das Cover nehmen, deren Platten in Deutschland noch nicht einmal erscheinen, einfach, weil wir sie gut finden, dann bin ich sogar noch untener. Im Ernst: Die JUICE hat es sich von Anfang an zur Aufgabe gemacht, die HipHop-Welt in ihrer Gesamtheit zu repräsentieren. Und da gehören 50 Cent und Bushido nun mal genauso dazu wie ein sechsseitiger Nachruf auf J Dilla, eine Titelgeschichte über Zensur von Rapmusik oder ein Artikel über Dubstep in Texas. Das hat nichts mit einem wie auch immer gearteten Folgen eines „Hypes“ zu tun, sondern mit journalistischer Sorgfalt.

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[/float]MZEE.com: Juice ist eine reine Print-Plattform. Gab es in all den Jahren eine Überlegung mit dem Magazin auch mit einer eigenen Website online zu gehen, wie es auch andere Kollegen von euch gemacht haben? Oder ist so etwas vielleicht schon in Arbeit?
Davide Bortot: Kommt. Erzählen wir zwar schon seit Jahren. Aber diesmal stimmt’s auch. Die Seite steht soweit und sollte bis Ende des Jahres online sein.

MZEE.com: Vor allem durch das Internet haben viele Magazine und Zeitungen mit rückläufigen Verkaufszahlen zu kämpfen. Spiegelt sich das Problem auch bei euch wider?
Davide Bortot: Erstaunlicherweise sind unsere Abverkaufszahlen immer noch konstant gut. Das Problem spiegelt sich eher in der redaktionellen Arbeit wieder: Wie schafft man es, frisch und relevant zu bleiben, ohne dabei zu versuchen, in einen Kampf mit dem Netz zu treten, den man ohnehin nicht gewinnen kann. Ich denke aber, dass uns das ganz gut gelingt, indem wir uns einerseits auf die neue Schnelllebigkeit und diesen ganzen iTunes-Blog-Digital-Spaß einlassen, andererseits aber klassische Print-Vorzüge wie ausführliche Interviews, sauber recherchierte Artikel oder größere Fotostrecken hochhalten.

MZEE.com: Vorteile des Internets sind auf jeden Fall die Aktualität und die Kommunikation. Wie siehst du allgemein die Zukunft der Print-Branche?
Davide Bortot: Wie man bei uns im Oberbayerischen sagt: Mei, schau mer mal. Oder semantisch präziser: Passt scho. Natürlich kann man, wie gesagt, den Kampf gegen das Internet auf einer bestimmten Ebene nicht gewinnen, wenn man einen knapp zweimonatigen Vorlauf hat und außerdem auf so nervige Nebensächlichkeiten wie Druck, Vertrieb und Handel angewiesen ist. Andererseits bin ich der festen Überzeugung, dass es immer das Bedürfnis geben wird, ein bisschen Papier in Händen zu halten – so Laptop auf dem Klo ist ja auch eher ungeil. Klassischen Printmagazine werden also meines Erachtens immer weiter existieren, im schlimmsten Fall als Nostalgieprodukt wie Vinyl oder DJ Premier.

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MZEE.com: Ein heikles Thema ist natürlich die Relevanz. Ab wann berichtet man über ein Thema, bzw. schreibt man einen Artikel oder macht ein Interview? Habt ihr da gewisse Regeln oder Leitfäden?
Davide Bortot: Der einfachste und direkteste Grund dafür, über einen Künstler zu berichten, ist natürlich nach wie vor, dass wir ihn gut finden und der Meinung sind, dass mehr Leute von ihm erfahren sollten. Und natürlich wird man keinen Rapper ignorieren, der aktuell eine sehr große Anzahl von Fans hat und das Szenegeschehen entscheidend mitprägt. Das hat auch nichts mit “die rennen einem Hype hinterher” zu tun, sondern mit (musik-)journalistischer Sorgfalt. Eine große Rolle spielt übrigens auch die Qualität der Geschichte selbst: Wenn wir ein Granateninterview mit MC Haschischspritze oder eine sehr gut recherchierte Reportage über Graffiti auf Sylt vorliegen haben, dann nehmen wir die natürlich lieber ins Heft als die hundertste dreiminütige Gesprächsverweigerung von Fabolous.

MZEE.com: Kannst du uns ein zwei witzige Interviewanekdoten erzählen?
Davide Bortot: Normal, ich habe da immer meinen Klassiker, die gerade auch zu später Stunde nach dem siebten Leberaufguss mit Whiskey-Ananas für große Erheiterung / Respekt in der Real Head Szene (Word to Lea-Won!) / Telefonnummern von Indiepopmädels sorgt. Legendär ist auf jeden Fall, wie mir Fat Joe 2001 in seinem Zweitdomizil in Miami zuerst erklärt hat, dass ich zwar aussähe wie ein „Kackstudent, der nur Mos Def und so eine Scheiße hört“, ich aber – zu meiner beträchtlichen Erleichterung – dennoch seinen Respekt genieße und in seinem Haus willkommen sei, weil „du deinen Job exzellent machst.“ Ein paar Minuten später ist er dann ohne Vorwarnung in den Pool gesprungen, woraufhin ich das Interview für beendet hielt und gerade mein Diktiergerät einpacken wollte, als er mich dazu aufgefordert hat, doch bitte weiterzufragen. Also bin ich am Rand des Kleinbeckens promeniert, während Herr Crack brustschwimmend weiter parliert hat. Spitzensache. Fast so gut war mein Interview mit R.Kelly in Chicago. Da der Kollege ja nachtaktiv ist und grundsätzlich bis mind. 18.00 Uhr schläft, fand das Gespräch nach einer insgesamt 38-stündigen Wartezeit morgens um sechs in seinem alten Kellerstudio in der Chocolate Factory statt. Nachdem wir ein bisschen über die Stepping-Kultur in Chicago, den Soul im Allgemeinen sowie seine drei Lieblingsländer – London, Jamaika und Afrika – gesprochen hatten, begab er sich plötzlich ans Klavier, um spontan sein neues Album aufzuführen. Anschließend wurde dann noch auf Geheiß des Meisters getanzt, Hand in Hand und mit seinen Zieheltern George und Regina Daniels sowie ein paar weitere Schreiberinnen und Plattenfirmenmitarbeiterinnen. Damit man „die Liebe spüren“ könne. Um neun Uhr morgens. In R.Kellys Studio. Nullus allerdings, just in case.

MZEE.com: Gibt es Unterschiede bei Interviews mit amerikanischen Künstlern und deutschen Acts?
Davide Bortot: Also, mit Pillath habe ich noch nie Hand in Hand zu „Step In The Name Of Love“ getanzt... Und außerdem nehmen sich deutsche Artists natürlich in aller Regel sehr viel Zeit für einen, während man bei Amis gerne mal mit einem 15-minütigen Hotelzimmertalk abgespeist wird.

MZEE.com: Wie sehr achtet ihr auf eine Ausgewogenheit zwischen Deutschrap- und US-Themen?
Davide Bortot: Wir haben jedenfalls keine Quote, denn grundsätzlich gibt es – um hier mal das Phrasenschwein ordentlich zu füllen – nur gute und schlechte Musik, nur interessante und uninteressante Geschichten. Aber eine gewisse Ausgewogenheit ist natürlich trotzdem extrem wichtig, zumal es mittlerweile ja eine ganze Generation von Fans gibt, die sich ausschließlich oder zumindest hauptsächlich für Deutschrap interessiert.

MZEE.com: Die Juice CD ist inzwischen nicht mehr wegzudenken. Wie geht ihr da bei der Zusammenstellung vor?
Davide Bortot: Die US-Tracks suchen wir uns hauptsächlich über das Internet zusammen. Da es mittlerweile absurderweise quasi unmöglich ist, von einem Majorlabel eine Freigabe für einen Song zu bekommen, läuft viel über MySpace bzw. über Direktkontakte zu Künstlern und Indielabels. Was die deutschen Beiträge angeht, fragen in der Regel die Künstler, Labels und Manager selbst an... manchmal auch alle zusammen. Sie wissen, dass sie mit der JUICE-CD ein garantiertes Publikum erreichen, das die Reichweite ihrer Einzelverkäufe meistens deutlich übersteigt, von daher könnten wir problemlos drei CDs pro Monat füllen, ohne da selbst aktiv zu werden. Wir fragen aber trotzdem immer auch selbst Exclusives an, auf die wir Bock haben. Danach landen die Songs bei Daniel, und er entscheidet nach Absprache mit den restlichen Nasen, welche Tracks wir draufnehmen und welche nicht. Das ist natürlich eine halbwegs delikate Angelegenheit, denn man wird nie eine CD erstellen können, die wirklich allen von vorne bis hinten gefällt. Aber wir versuchen es trotzdem.

MZEE.com: Als größtes europäische HipHop Magazin habt ihr natürlich einen großen Einfluss. Spürt ihr das in irgendeiner Weise?
Davide Bortot: Auf jeden Fall. Spätestens, wenn man den Leserbriefberg sondiert oder mal wieder eine Anfrage auf redaktionelle Berücksichtigung absagen muss, merkt man das ziemlich eindeutig. Und wir tun natürlich unser Bestes, diesem Einfluss gerecht zu werden.

MZEE.com: Wie hat sich die JUICE deiner Meinung nach in all den Jahren verändert?
Davide Bortot: Der vorhin schon erwähnte Grundgedanke ist auf jeden Fall der selbe geblieben. Natürlich aber hat sich das Heft mit der Szene entwickelt und ist auch von den jeweiligen Chefredakteuren geprägt worden. Anfangs, unter Sven „Katmando“ Christ“, das war die große Aufbruchszeit. In den USA wurde Rap gerade zur wichtigsten Popmusik der Jetztzeit, und auch in Deutschland wurde es immer mehr zur Normalität, einem Typen mit weiten Hosen auf der Straße zu begegnen – diesem Umstand wollte man mit einem Magazin Rechnung tragen, das auch bereit ist, den nächsten Schritt zu gehen. In die Zeit meines Vorgängers Chris Maruhn fiel dann der große Deutschrap-Boom, und Chris hat ja auch eine ganz entscheidende Rolle im Aufbau von heute etablierten Artists wie Kool Savas, Azad oder Curse gespielt. Heute dagegen erleben wir eine krasse Regionalisierung, eine Aufteilung in unzählige Teilströmungen, die immer weniger Berührungspunkte zu haben scheinen. Die aber dennoch vorhandenen Gemeinsamkeiten, die HipHop-Essenz all dieser einzelnen Phänomene zu zeigen, das habe ich immer als eine unserer größten Aufgaben betrachtet. Außerdem habe ich mich immer sehr bemüht, das Magazin noch professioneller zu machen.

MZEE.com: Was unterscheidet denn die JUICE von der BACKSPIN?
Davide Bortot: Ich habe mal gehört, die haben zum Beispiel ganz andere Mitarbeiter und sollen sogar in Hamburg sitzen. Außerdem haben die ein ganz anderes Logo als wir... Wir haben jedenfalls ein ziemlich gutes Verhältnis zu den Kollegen – Props an Dennis, Goran und Giz – und finden es gut, dass es noch ein weiteres ernst zu nehmendes HipHop-Magazin in Deutschland gibt. Trotzdem vertreten wir natürlich ganz klar unseren Anspruch als Nummer eins, was sich ja nicht zuletzt auch in den Abverkaufszahlen widerspiegelt.

MZEE.com: Ihr bekommt ja sehr viele Leserbriefe. Neben all dem Lob gibt es mit Sicherheit auch einige "Beschwerden". Was wird denn am häufigsten kritisiert?
Davide Bortot: Zu viel Deutschrap. Zu wenig Deutschrap. Zu kommerziell. Viel zu Untergrund. Und natürlich die Kronenbewertungen – nachzulesen in jedem Rap-Forum deiner Wahl. Aber gerade diese Debatte wollen wir ja, ich habe Rezensionen ohne Bewertungssystem immer gehasst. Nicht zuletzt, weil man nicht so gut darüber diskutieren konnte.

MZEE.com: Hat sich in den Jahren deiner Arbeit als Chefredakteur dein Bild von HipHop verändert?
Davide Bortot: Klar. Wäre ja traurig, wenn es anders wäre. Das Wichtigste ist jedenfalls, dass ich mir – obwohl man sich natürlich schnell daran gewöhnt, plötzlich Zugang zu fast jeder Rapplatte dieser Erde hat und auch nicht mehr vor jedem Afu-Ra-Konzert im engeren Sinne aufgeregt ist – meine Fan-Perspektive bewahrt habe. Ich kann gewisse Sachen, auch deutsche, immer noch bedingungslos feiern. Und sobald das nicht mehr geht, sollte man sich meines Erachtens einen anderen Job suchen. „HÖRZU“ is hiring...

Links:
www.juice.de
www.myspace.com/juicemagazine1
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Stammleser 6 Jahre schon treuer leser keine Ausgabe dazwischen verpasst

Aber cool das er der bAcKspin auch die verdienten Propz gibt
Die kauf ich zwar nicht immer aber immer öfter
 
cooler typ, wobei ich nicht glauben kann dass er rap nicht mittlerweile hasst. das isn erwachsener mann und muss sich mit so nem pubertären kack rumschlagen
 
eine gute ehe eght nie in die brüche;)

isn symphatischer kerl..
aba ich kauf mir das teil schon seid jahren nichmehr.
alleine schon weil 50 cent auf dem cover von der 100. is
und weil so sachen die graffiti viel zu kurz kommen.
ist nur meine meinung.aber für mich zu mainstream:)
 
:eek: :D

Sehr sympathisches Interview, steht allerdings auch viel drin was schon in der aktuellen Juice zu lesen ist.

Stimmt, aber ich find die Fragen wurden sehr gut gestellt. Mal was anderes, als immer nur über das neue Album der Künstler xyz zu lesen. Gutes Interview! Juice wurde natürlich auch gekauft.
 
MZEE.com: Wie wird entschieden welcher Künstler auf das Cover der aktuellen Ausgabe kommt?

Davide Bortot: Jeder legt in der Themenkonferenz seine Vorschläge dar, dann entscheiden wir uns für einen.


lol... wers glaubt...
Schade das keine kritischen Fragen, wie:
Was kostet n Monatscover? - gestellt wurden...:(
 
oder warum artists von labels mit 2 seiten werbeseiten durchweg positive bewertungen bekommen...
seltsam...
 
tja, dann muss ich die scheisse wohl auch mal loben..

stimmt eigentl alles was er sagt..
 
oder warum artists von labels mit 2 seiten werbeseiten durchweg positive bewertungen bekommen...
seltsam...

hehehe, kannst ja net bringen wenn MC Waldemar dir 10.000 Öcken auf den Tisch knallt für werbung und dann in der selben Ausgabe liest, dass sein Album der letzte Dreck ist :D

Schwieriges Thema...

Interview ist aber sehr gut. Respekt dafür an den interviewer
 
Sympathischer Typ mit guter Schreibe, der Davide. Hat tollerweise auch fernab vom alltäglichen Rapgeschehen ein Ohr für gute Musik. Merkt man ja immer wieder in den Rubriken "... VS. The Beats" und "Urban Lights". Somit: schönes Interview!
 
Habt ihr auch wirklich das Interview geführt oder lediglich aus der aktuellen juice und ein paar blogs die antworten zusammengeschrieben??
 
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