Anna-Maria Ferchichi widersprach am Mittwoch jedoch energisch dieser Darstellung. Sie sei "hundertprozentig sicher", dass Arafat ihn gedrängt habe, seine Aussage zu ändern, sagte Bushidos Frau. Als Richter Martin Mrosk fragt, woher sie das wisse, antwortet Ferchichi, dass ihr Sany H. selbst erzählt habe, dass Abou-Chaker seinen Vater dafür kontaktiert habe. Und auch Sanys Behauptung, er selber sei nach dem Telefonat mit Arafats Schwägerin nicht schockiert gewesen, widersprach Ferchichi. Sie sei damals so fertig gewesen, dass sie sogar geweint habe.
Vor allem der Richter und Bushidos Anwalt machten mehrfach klar, dass sie starke Zweifel an den Schilderungen des Zeugen hatte. Was auch daran gelegen haben mag, dass Sany H. bei seinen Aussagen Mitte Dezember auf überraschend banale Art noch im Gerichtssaal zweier Lügen überführt worden war. So hatte der 30-Jährige die Frage verneint, ein Handy dabei zu haben.
Nachdem Bushidos Anwalt ihn jedoch gefragt hatte, wie er denn beim Betreten des Gerichtsgebäudes seine Corona-Impfung nachgewiesen habe, gab Sany H. zu, doch ein Handy dabei zu haben. Als das Handy dann in den Gerichtssaal gebracht wurde, bestritt er auf Anfrage des Richters, eine Nummer von Arafat Abou-Chaker gespeichert zu haben, was sich jedoch als weitere Lüge herausstellte. Er hatte sogar zwei Nummern der Clan-Größe gespeichert.