was hier wieder Halbwissen verbreitet wird....
man kann das nicht pauschal beantworten, weil jeder synthie das mit den Stimmen anders handhabt.
(Virtuell-)analoge verwenden pro Stimme einen (oder mehrer Oszilatoren (Schwingungserzeuger). Beim Virus Classic sinds z.B. 3 Oszis + 1 Sub-Oszi pro Stimme. Beim alten Virus A waren es nur 2 Oszis + 1 Sub.
Wenn der neue nun fetter klingt, dann liegts nicht an den Stimmen, sondern an dem einen Oszillator mehr.
Für die Effekte beim Virus gibts extra DSPs, d.h. die Effekte belasten die Stimmenanzahl (Polyphonie) gar nicht.
Bei den sog. ROMplern (Roland JV, etc.) verwendet jedes gespielte Sample eine Stimme. Wenn ein Ton aus mehreren Samples besteht, benötigt auch jedes Sample eine Stimme. Wenn man also einen Sound hat der aus 4 Samples aufgebaut ist (Standard bei den Roland JVs) und man spielt einen 3-Finger Akkord sind 12 Stimmen in Benutzung.
Die "Fatness" hängt hier natürlich auch mehr von der Qualitat der Samples als von der Stimmenzahl ab.
Hat ein Synthie keine DSP-Effekte, dann kostet jeder Effekt Stimmen. Z.B. der JV-880 (keine DSP-Power) verbrät für ein schön verhalltes, 4-stimmiges Stereo-Piano schon mal 14 Stimmen (das ist die Hälfte der Gesamtplyphonie).
Multitimbral bedeutet (bei Synthies), dass man verschiedene Programme (Sounds) separat (evtl. auch auf verschiedenen MIDI-Kanälen) spielen kann. Also z.B. Piano, Bass, Drums, Synthie-Lead, etc.
Polyphonie (Stimmenanzahl) und Multitimbralität hängen aber nur indirekt zusammen. Wenn ein Synthie 16-fach multitimbral ist, heißt das nicht dass man immer 16 verschiedene Programme spielen kann. Wenn die ersten 3 Programme schon alle Stimmen aufgefressen haben geht trotzdem nichts mehr.
Der MS-2000 von Korg hat z.B. nur 4-Stimmen (bestehend jeweils aus 2 Oszillatoren und einem Rauschgenerator). Und wer mit dem mal rumgedaddelt hat, der wird bestätigen, dass der alles andere als dünn klingt. Dafür ist er auch nur 2-fach multitimbral. Man kann also maximal 2 verschiedene Sound gleichzeitig spielen (Bass und Lead z.B.)
Eine hohe Polyphonie ist zwar immer gut, aber die "Fatness" hängt also mehr von der Gesamtarchitektur (Oszillatoren, LFOs, Hüllkurven, Effekte, etc.) ab als von der Stimmenzahl...
... liest eigentlich noch jemand mit?
big Up