mzee-musik-connaisseurs-club (aka wir-hören-auch-dudelsack-spieler-aus-aserbaidschan)

erst nen teil gelesen aber bis dahin: what up gangsta ist der album opener nachdem intro :D
und es is tatsächlich ein mann (eunuch?) der da singt wenn ich mich recht entsinne. unterhaltsamer schreibstil auf jeden fall (wie gewohnt)
haha, hätte ich auch mal googeln können. aber "what up gangsta" unterstützt die these ja ebenfalls. danke dir.
 
So ich hab das mal durchgehört und leider ist mein Reviewgame eher schwach, schwächer noch, wenn es nichts in mir auslöst, weder Gefallen noch Abneigung. Das fasst mein Erlebnis mit Sigur Ros - Àgætis Byrjun auch schon zusammen.
Ich hatte mir ja eigentlich vorgenommen, so ein Album hier mehrmals zu hören aber ich habe da dann doch irgendwie nicht die Geduld für und meine Lebenszeit neigt sich auch dem Ende zu.

Erste Assoziation: Moby. Beziehungsweise von Moby gesampletes Ausgangsmaterial. Weitere Assoziationen beim dritten Lied oder so: Wheezer und Nickelbag (irgendwas zwischen "Teenage Dirtbag" und "How You Remind Me"). Von daher kann ich die Oasis-Asoziation auch nachvollziehen. Und irgendwie fühlt sich das dann auch so an, als könnte es Liebhabern besagter Künstler gut gefallen. Was mich angeht, fand ich es belanglos. Es ist sicherlich ambitioniert, gleichzeitig aber auch ein bisschen bemüht und am Ende plätschert es mir ziemlich egal dahin und die kurzen noisigen Ausflüge sind erschreckend zahnlos.

Ich kannte die Band nur vom Namen her und als ich anschließend mal nachlese, stellt sich bei mir dann auch das Gefühl ein, das ich häufig bei dieser Musik habe: Interessant darüber zu lesen, von den Aufnahmen und der Technik her, im Ergebnis aber für mich eher uninteressant - das habe ich häufig bei Post Rock, Shoegaze und Artverwandtem; ich finde die Idee gut und beim Lesen klingt die Musik spannend, beim Hören nicht.

Irgendwo auf dem Album kommt dann kurz Schunkelfeeling auf und es macht Sinn, dass sie in Game of Thrones waren. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sie eine breite Fanbase ansprechen und dass diese Fanbase sich verstanden fühlt und die Band liebt, was mich angeht, fand ich es ganz nett. Nett ist ja auch die kleine Schwester von scheiße. Weh tut mir das nicht, nerven auch nicht, aber das tun japanische Wasserspiele auf dem Klo ebenso wenig.

Man kann das sicher samplen und Bushido Snares drunter legen und dann geht da noch was oder Moby macht damit einen Track, aber so wie es ist, ist mir das irgendwie zu wenig. Kein Hate, dafür ist es mir zu egal, aber wenn ich jünger wäre und mich Fans damit zutexten würden wie großartig die sind, könnte ich das auch haten. Es gibt weitaus schlimmeres (Wheezer und Nickelbag z.B.) und ich könnte mir vorstellen, dass Sigur Ros vielen auch als Einstieg in eine etwas andere Musikwelt dienen könnten und sie machen schon ihr eigenes Ding. Prinzipiell kann ich das respektieren.

Keine Wertung, da ich es wirklich nur einmal gehört habe und mir dadurch keine Wertung erlaube - hören würde ich das von mir aus nicht nochmal, auch nicht, um es als Hintergrundmusik laufen zu lassen beim Kochen mit Freunden oder so. Dafür würde es sich natürlich perfekt eignen, aber da bleibe ich doch gleich bei Panflöten, die Greatest Hits spielen.
 
Erstmal: Puh! Ich hatte zwar im Vorfeld gelesen, dass die eher ne melancholische Schiene fahren. Aber der Sound hat mich überrascht.

Hot-Take: Manche Passagen klingen wie Oasis. Wie Oasis bei ihren melancholischen Tracks. Wie eine halbe Zeile von Oasis auf ihren melancholischen Tracks. Nur als ganzer Track. Als ganzes Album.

Bei mir rennt man mit Traurig-Traurig-Streicher-Streicher-Tristesse-Tristesse offene Türen ein. Aber genau deshalb: bin ich hinsichtlich Traurig-Traurig-Streicher-Streicher-Tristesse-Tristesse auch picky.

Sigur Rós - Ágætis byrjun

Visuals:

Ich hab mir vorher keine Bilder von der Band angesehen. Da ich tendenziell vorverurteilend sein kann, wenn mir z.B. das linke Ohr des dritten Bassisten nicht gefällt. Visuell gibts ja trotzdem etwas: das Cover. Ich würde die ein oder andere isländische Krone darauf setzten, dass ich ziemlich dumm bin. Falls nicht: gibt es keine überraschende visuelle Idee. Doppeldeutigkeit. Meta-Ebene. Oder irgendein Twist. Auch den Albumtitel hab ich mir nicht übersetzen lassen. Und würde hier wiederum keine isländische Krone darauf setzen, dass es irgendwas mit Geboren / Anfang / Brut zutun hat.

Long Story Short: ich gehe sehr neutral an das Album ran.

Intro:

Ich werde von einer reverbgeschwängerten Soundfläche abgeholt. Klingt wie Musik im Abspann einer HBO-Serie über den Massensuizid einer Sex-Sekte in Ohio. Wenn es über den Massensuizid einer Sex-Sekte in Ohio eine Serie auf HBO gäbe. Ich kann noch nicht identifizieren, ob ein Mann oder eine Frau singt. Eigentlich kann ich nicht einmal identifizieren, ob überhaupt jemand singt.

Um es auf den Punkt zu bringen: ich vermute, dass das Intro den grundsätzlichen Ton des Albums auf den Punkt bringt.

Svefn-G-Elfar:

Euphoriebeschwipst glaube ich noch daran, dass ich mir ableiten kann, was Svefn-G-Elfar bedeutet. Oder bedeuten könnte. Kann es aber nicht. Was ich allerdings richtig gut kann: daneben liegen. In meinem horizontarmen Musik-Kosmos hab ich es gelernt, dass nach dem Intro meistens ein Brecher folgt. Bei 50 Cent kommt schliesslich auch „In the Club“ nach dem Intro (oder?). Also bestimmt auch bei Sigur Ros? Überraschung: Nein.

Der Sound wird allerdings etwas klarer. Bleibt aber noch ordentlich „dizzy“. Würde HBO eine Max Payne Serie produzieren, dann würde dieser Song im Abspann einer Max Payne Serie auf HBO laufen. Fazit: Sigur Ros sind nicht 50 Cent. Und der Song Svefn-G-Elfar ist erstmal okay.

Ich bin gespannt, ob sie diesen „schwammigen“ Sound durchziehen. Oder klarer werden.

Staralfur:

Mir fällt das erste Mal auf, dass ich die Atmosphäre des Sigur Ros-Sounds mag. Ich wollte gerade schreiben, dass dabei aber ein latenter Creepiness-Faktor mitschwingt. Und in diesem Moment drehen die Streicher mal richtig auf und die Sängerin (jetzt eindeutig) ebenfalls. Ein bisschen Gänsehaut. Aber noch immer ein bisschen Unwohl sein. Die Sängerin umarmt einen nicht. Und ihr Gesangs-Style (und die fucking Sprache) lässt sie etwas über den Dingen stehen. Eher schweben. Ich weiß nicht, ob sie über die Schönheit der Natur während des isländischen Sommers besingt. Oder den letzten Ritualmordrausch.

Auch hier wieder eine visuelle Verknüpfung: Ich musste direkt an „Absolute Giganten“ denken. Und außerdem denke ich das erste Mal darüber nach, ob die Instrumentals alleine nicht schöner wären.

Flugurelfassin:

Uff. Starker Einstieg. Dazu sieht man in Slow-Motion Peaky Blinders zigarettenrauchend durch die Gassen marschieren. Ich habe das Gefühl, dass hier jemand anderes singt? Gefällt mir besser. Mehr kokslädierter Rockstar mit Augenringen unter den Augenringen nach 6 1/2 Tagen Hotel-Eskapaden mit reichlich Transvestiten. Vorher was es mir zu sehr Mittelalter-Markt.

Wahrscheinlich ist der Song von der Struktur am nächsten an den „üblichen“ Hörgewohnheiten. Ich find den Gesang hier bisher am Besten. Die Streicher im Song davor, haben mich allerdings mehr berührt.

Für heute lege ich die Kopfhörer zur Seite. Und bin gespannt, ob sie sich im Verlauf des weiteren Albums noch stärker gewohnten Song Strukturen nähern.


Neuer Tag. Neue Tracks. Ich bin heute Morgen auf meine guten Kopfhörer getreten. Das war nicht gut. Ich spüre ein wenig Scham gegenüber Sigur Ros, da ich nun mit 10 Euro-Ersatzkopfhörern in ihre Tracks eintauchen werde. Das Album am Arbeitsplatz laut über die Boxen zu hören wäre zwar möglich – aber ich möchte einem Gespräch mit der HR: „Du kannst dich jederzeit melden, wenn du Hilfe brauchst“ entgehen.

Ny Battery:

Der Song startet so, wie eine Staffel von Vikings enden könnte. Mir wird langsam klar, warum mir immer diese visuellen Verknüpfungen in den Kopf schiessen: die Musik von Sigur Ros setzt zu 99% auf Atmosphäre. Hier ist nichts reguliert. Hier ist nichts Catchy. Hier strömt gewollt ungewollter Klangmonsun in die Gehörgänge. Ich merke spätestens jetzt, dass sich eine gewisse Ungeduld im Magen breit macht. Ich warte darauf, dass es jetzt mal scheppert. Ich warte darauf, dass der Song einem Höhepunkt entgegensteuert. Oder mich irgendwie überrascht. Stattdessen torkelt er weiter vor sich hin. Die blechernden Drums im späteren Teil und der Gesang helfen nur bedingt.

Ich reflektiere das erste Mal meine eigene Meinung und stelle fest: für mich persönlich funktionieren bisher alle Songs für sich genommen. Aber in Albumlänge machen sie es mir bisher sehr schwer.

Hjartað hamast (bamm bamm bamm):

Kaum „beschwere“ ich mich, kommt der Song Hijartao hamst (bamm bamm bamm). Ich gebe zu, dass das „bamm, bamm, baam“ meinem einfachen Gemüt Hoffnung spendet, dass es hier mal krachen könnte. Tut es nicht.

Aber meine isländischen Freunde steigen klangtechnisch überraschend ein. Ich hätte gesagt, dass ich mich wie im Abspann einer HBO Serie über den Wilden Westen fühle, wenn HBO nicht bereits eine Serie über den Wilden Westen produziert hätte (Deadwood). Und auch wenn es nicht „kracht“ – ca. ab Minute 2:50 passiert es …. ein Höhepunkt! Die Streicher streicheln emotional mein tristesseliebendes Ohr und der Gesang formt eine Art Hook. Und macht damit diesen Track zu meinem bisherigen Höhepunkt des Albums.

Im Gegensatz zu meiner gestrigen Vermutung, bin mir mittlerweile übrigens sicher, dass hier immer die gleiche Person singt.

Viðrar vel til loftárása:

Ich muss zugeben: ich weiß, was der Titel dieses Songs bedeutet. Warum? Weil ich ihn nicht selbständig in diesen Beitrag tippen wollte und
aus Wikipedia kopiert habe (dahinter stand die Übersetzung). Ändert das was? Nein.

Der Song klingt nach Begleitmusik einer versöhnlichen Montage-Szene eines dystopischen Animes nach der epischen Endschlacht. Kurzzeitig dachte ich sogar, dass der Song so eingängig ist, dass er fast anbiedernd wirkt? Aber wer sich anbiedern möchte, der wartet nicht 6 Tracks.

Zu meinem Hot-Take am Anfang: ab ca. 7:47 kommt z.B. wieder so eine Passage, die mich an 1-2 Oasis-Tracks erinnert.

Olsen Olsen:

Der Titel des Tracks klingt wie ein Ikea-Einbauschrank (Mario Barth-Voice). Aber der Sound erinnert an den federgeschmückten Traumfänger in einer Selbstversorger-Kommune. Ich bekomme langsam das Gefühl, dass ich ein Gefühl für Sigur Ros bekomme. „Olsen Olsen“ empfinde ich als vergleichsweise harmlos.

Und wünsche mir für den Rest des Albums maximale Disruption. Nach acht Tracks fühle ich mich bereit dafür.

Ágætis byrjun:

Was soll ich zu dem titelgebenden Track sagen? Ich bin kurz davor die Kopfhörer zur Seite zu legen und den Song laut über meine Boxen zu spielen. Möchte aber vermeiden, dass mich die neue Design-Praktikantin zum Impro-Theater in der Sauerkrautfabrik Harburg einlädt. Bedeutet: mir zu harmlos. Schade.

Avalon:

Fast schon wehmütig starte ich den letzten Tracks des Albums. Und für mich spannenden Reise. Ich bin völlig frei von Erwartungen und lasse mich überraschen. Hier überrascht nichts. Vielleicht überraschend: das enttäuscht mich nicht. Das Outro fasst wie das Intro den grundsätzlichen Tenor des Albums zusammen und begleitet einen unaufgeregt bis zur Tür. Die ich erstmal hinter mir zumache. Aber sicherlich zeitnah nochmal öffnen werde, um mir andere Alben von Sigur Ros anzuhören.

Fazit:

Folgt. So wie 1 bis 10 Bergtrolle als Gesamt-Rating
Heute dann auch mein bisher ausstehendes Fazit:

Wie schon Eingangs erwähnt: mit atmosphärischem, melancholischem Sound (speziell durch diese breiten Streicher- und Synthieflächen, die vereinzelt auftauchen) kann man mich schon gut abholen. Das gelingt Sigur Rôs aber nur teilweise. Und mit teilweise meine ich leider nicht vereinzelte Tracks: sondern nur vereinzelte Passagen auf vereinzelten Tracks. Auch nach knapp einer Woche überwiegt bei mir der Gedanke, dass die Songs ggfs. sogar ohne Gesang für mich (!) besser funktioniert hätten. Ich vermute aber, dass Sigur Rôs einen Großteil ihres Erfolges eben genau diesem Gesang zu verdanken haben. Isländisch macht sich als "Gimmick" für diese Art von Musik einfach zu gut. Also total okay.

Total okay ist auch mein endgültiges Rating. Sie bekommen von mir ziemlich unemotionale 6 von 10 Bergtrolle für Ágætis byrjun.
 
@DeutschrapTourist danke fürs review. ich hatte mein fazit geschrieben, bevor ich deines gelesen hatte. und die "unemotionale 6/10" findet sich überraschend deckungsgleich in deinem text wieder.

@heiligeremilius @Sugawolf @guentherjauch @egaaaaal @Aphthe (heimlich) @Slurm MacKenzie @Eduardo
wie sieht es bei euch aus? ist heute realistisch? bzw. allgemein noch realistisch, das ihr was zu dem album raus haut? würde heute abend gerne mit runde zwei starten. falls überhaupt noch jemand lust hat. :eek:

also meldet euch gerne. in irgendeiner form.
 
habs unter der woche durchgehört, zumindest ein kurzes fazit schreib ich im lauf des tages noch rein... fangt aber gern schon mal mit runde 2 an
 
Also ich habe angefangen dieses Album zu hören, war auf einer autofahrt, ca. 25min.
Danach war ich schlecht gelaunt, es hat sich angefühlt als würde ich nie ankommen und als würde das nie aufhören. Och hasse das, wenn Musik einfach die Zeit wie Kaugummi streckt, das empfinde ich als sehr beklemmend. Ich glaube manche finden das toll, weil man sich darin verlieren kann, aber mich macht das einfach sehr unglücklich. Sonst ist auch nicht viel hängen geblieben, der Gesang war sehr egal oder anstrengend und der Soundteppich war manchmal interessant, aber sonst ist da nichts hängen geblieben.
Habe den aöbum natürlich keine faire Chance gegeben, Hans nicht mal fertig gehört, aber meine Zeit in Ruhe Musik zu hören ist sehr begrenzt, da hatte ich einfach keine Kraft mehr dafür. Bin schon wieder total ausgelaugt, wenn ich nur daran denke.
 
würde gerne was dazu sagen, aber bin seit jahren mit der diskografie von sigur ros recht gut vertraut (damals nach der schule immer zum mittagsschlaf die alben gehört) und würde mich lieber auf etwas mir komplett unbekanntes einlassen (sofern ich die zeit dazu finde)

ohne das album jetzt nochmal im ganzen zu hören (habe durchgeskippt und lag in meinem kopf wieder im bett in meinem jugendzimmer, hausaufgaben mach ich später, mama (vielleicht)), möchte ich dann aber sagen, dass es nicht mein lieblingsalbum von sigur ros ist, aber platz 3. ich bin totaler fan dieser atmosphärischen klangseen und wenn jónsi dann anfängt in mir völlig unbekannten und teils ausgedachten zungen einen stimmhaften nebel über diese seen ziehen zu lassen, dann bin ich ganz erquickt. ich liebe übrigens die streicher in staralfur ganz besonders, wie mir jetzt wieder auffiel, da sie mich an den soundtrack von gattaca, im speziellen an die schwimmszene, erinnern. ich kann auch leute verstehen, wenn sie sagen, dass dieses album so schwer und melancholisch ist und einen runterzieht, aber für mich machen es dann so kleine "helle" momente aus, die diese durchgängige melancholie immens aufbrechen für mein gefühl, auch, wenn die nächste talfahrt sich schon wieder anbahnt

grundsätzlich bin ich aber auch großer freund ernster und auch melancholischer künstlerischer erzeugnisse und für mich haben so kleine "helle" momente dann einen noch viel größeren und intensiveren impact

für mich 7,5/10 skyrs
 
@robberyismyhobbygee sorryy, werde versuchen es heute oder spätestens bis morgen abend durchzuhören, kam bisher irgendwie noch nich richtig dazu bzw. hab so eine kleine macke dass ich immer auf den "richtigen" moment/mood dafür warte bevor ich mir ein album anhör, was aber ziemlich quatsch is hier bei diesem format wie ich gerade realisiert habe :emoji_joy_cat: aber weiß ja wie sigur ros ungefähr klingen und könnte mir auch vorstellen dass es mir gefällt deswegen wollte ich das nich so nebenbei machen wenn mein kopf gerade ganz wo anders ist
hab auch die reviews hier bisher noch nicht gelesen/ extra überflogen weil ich mich nich beeinflussen/spoilern lassen will
moai-675.png


denke ich geh heute nacht noch rein mit geschlossenen kopfhörern wenn ich zur ruhe gekommen bin!
 
gibts jemanden, der gleich / heute abend unseren mental man / mentalo in form von chatgpt nach drei zufälligen vorschlägen für die nächste runde befragen möchte?

ich weiß, dass es zufall ist. aber ich hab auch schon menschen beim auslosen der ersten dfb pokalrunde den tod gewünscht, weil sie zufällig scheisse gezogen haben. ich möchte nicht, dass mir jemand den tod wünscht. falls ja: gerne einmal bis 20:00 uhr hier kommentieren. ansonsten mach ich es danach.
 
Boah sorry ich habe das komplett verdrängt und denke bis morgen wird das leider nichts bei mir :(

Ich würde eher so in den Secret Modus wechseln wie @Aphthe und vielleicht bei anderen Alben was raushauen.
 
gibts jemanden, der gleich / heute abend unseren mental man / mentalo in form von chatgpt nach drei zufälligen vorschlägen für die nächste runde befragen möchte?

ich weiß, dass es zufall ist. aber ich hab auch schon menschen beim auslosen der ersten dfb pokalrunde den tod gewünscht, weil sie zufällig scheisse gezogen haben. ich möchte nicht, dass mir jemand den tod wünscht. falls ja: gerne einmal bis 20:00 uhr hier kommentieren. ansonsten mach ich es danach.
nach paar prompt experimenten hat er mir endlich was spezielleres als to pimp a butterfly oder dark side of the moon gegeben

1. Tuareg-Rock aus der Sahara: "Azel" von Bombino

Dieses Album des tuaregischen Gitarristen Bombino verbindet Rock mit traditioneller Tuareg-Musik und bietet eine einzigartige Wüstenatmosphäre.

2. Flamenco-Fusion aus Spanien: "Di mi corazon" von Ojos de Brujo

Diese Band aus Barcelona kombiniert Flamenco, Hip-Hop und World Music zu einem mitreißenden und energetischen Sound.

3. Südafrikanischer Jazz: "Home Is Where the Music Is" von Hugh Masekela

Hugh Masekela, ein südafrikanischer Jazz-Trompeter, präsentiert auf diesem Album eine fusionierte Mischung aus Jazz, afrikanischen Rhythmen und Soul.
 
top. danke. hau doch gerne für jedes album einen einzelnen beitrag raus. dann kriegt man das schon abgestimmt. ich vermisse zwar die kecke-pop-göre-der-90er-aus-irgendeinem-suburb-in-texas. und ich hab gerade so gar keine tendenz zu irgendwas. zusätzlich möchte ich vorher nirgendwo reinhören.

aber eine entscheidung für album 2 / runde 2 schon heute: wäre für mich grandios. da nächste woche ziemlich durchgetaktet.
 
Sigur Ros - Ágætis Byrjun

Dank meiner zweijährigen Tätigkeit als studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Deutsche Sprache und Literatur des Mittelalters weiß ich, wie man das a und das e auf der Tastatur so lustig verbindet; Ligatur nennt man das dann. Skill wie Namenskenntnis sind im Alltag normalerweise so nutzlos als vorstellbar. Schlägt die Stunde irgendwann ganz unverhofft dann doch, weiß man, dass sich das Studium doch ausgezahlt hat und es vielleicht doch einen praktischen Anwendungsbereich gibt, der einen davor bewahrt, in niedere Dienste - Taxifahren, Prostitution, Amtsträger bei der Polizei - abzurutschen.

In einer Zeit, in der ich von Ligaturen noch nichts wusste, habe ich es mal mit Sigur Ros versucht. Ich hatte zu dem Zeitpunkt über ein Forum, in dem es deutlich gesitteter zugeht als diesem unseren Tollhaus, viele liebe Menschen kennengelernt, deren Musikgeschmack sich stark von meinem unterschieden hat, viel Indie, viel Alternative, und als gemeinsamen Nenner hatten sie gefühlt alle Arcade Fire und Sigur Ros. Während ich die einen schnell lieben gelernt hab, wollte es mit mir und Sigur Ros damals so gar nicht klappen. Ich hatte gerade Blackgaze für mich entdeckt und davon ausgehend auch angefangen mit Shoegaze und Dream Pop zu flirten und war bereit für eine Romanze, die sich nie ergeben sollte.

Wie sieht es 2023 aus? Kurz gesagt: leider nicht wirklich anders als bisher. Ich bin mehr denn je bereit, in wohligen Walgesängen aufzugehen und mich im Vibe zu verlieren, aber der Vibe stellt sich nicht ein. Die Songs sind gleichzeitig nicht lang genug, um wirklich wirken zu können und viel zu lang für das, was in ihnen passiert. Die Eigenheit der Band, die Saiteninstrumente mit Geigenbögen zu spielen, erschafft ein Soundbild, das kaum nachzuahmen ist, und Songs, die kaum nachgeahmt werden müssen.

In seinen schönen Momenten, von denen es tatsächlich einige gibt, deutet das Album viel Potential an, das sich aber in einer musikalischen Ausarbeitung, die sich zwischen ausgeklügeltes Songwriting und das Aufgehen im Moment ohne Plan setzt und so beides nicht wirklich tut und mir als Hörer nicht sagt, was es eigentlich sein will, nicht zeigen kann.

Ich mochte das Album wahrscheinlich deutlich mehr als die Kritik nahe legt und vergebe 6/10 Punkten, die durch das gelegentliche Aufblitzen echten Gefühls gerechtfertigt werden, aber auch versinnbildlichen, dass das Potential, das nicht ausgeschöpft wird, dem Album weh tut und so im musikalischen Niemandsland versacken lässt.
 
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