pokusa
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Wer ist der Lieblingsrapper eurer Lieblingsrapper? In vielen Fällen vermutlich Ghostface Killah. Dem Mann habe ich in meinem unvollständigen Review-Thread schon genug gehuldigt, aber die „[Zeitloser Klassiker Freitag]“ Serie auf MZEE.com/forum wäre nicht vollständig ohne einen GFK-Song. Und da fällt meine Wahl auf „Mighty Healthy“, die Lead-Single vom grandiosen und einflussreichen Album „Supreme Clientele“ (2000).
„Mighty Healthy“ komprimiert zunächst einmal die Genialität von Ghostface Killah und seinem damalig hochgradig einzigartigen Sound auf etwas mehr als drei Minuten. Auf einem trockenen Breakbeat samt staubigem, übersteuertem Sample spittet der Wallabee Champ in aberwitziger Manier in rätselhaften, abstrusen, vor Querverweisen nur so strotzenden Lines und Bildern (inkl. Shaolin-Shit natürlich), deren Bedeutung man wie ein Rätsel entschlüsseln muss. Wer mit der US-amerikanischen Popkultur und dem Fernsehen der 70er und 80er keine Berührungspunkte hat, nicht weiß, wer oder was die sog. „Five Percenter“ sind, New Yorker Slang nur aus Sitcoms kennt und schlussendlich keine großen Kenntnisse der früheren Hip-Hop-Geschichte hat, ist mehr oder weniger aufgeschmissen – wird aber natürlich dennoch mit exquisitem Rap der Extraklasse verwöhnt.
Um einmal eine Ebene des Songs zu enthüllen: „Mighty Healthy“ ist von der legendären Brooklyner Hip-Hop-Gruppe „Divine Force“ um Sir Ibu und deren Song „Holy War“ inspiriert. Die Formierung wurde gemanagt von Melquan Smith, der die späteren Wu-Tang Member RZA, GZA und ODB vor ihrem Durchbruch betreut, geprägt und gepusht hat. Divine Force mit Sir Ibu an der Front gelten als einer der Haupteinflüsse und Impulsgeber für das gesamte Wu-Tang Movement. In „Mighty Healthy“ zollt Ghostface der Gruppe und dem Song Tribut, indem er Lyrics passagenweise ähnlich formuliert und Flows übernimmt. Obendrein wird auch derselbe “Synthetic Substitution” Loop verwendet. Hier schließt sich also bei all der anderweitigen Brillanz sogar noch ein Kreis zum Clan.
Speziell „Mighty Healthy“, aber allen voran das Album „Supreme Clientele“ in seiner Gesamtheit, ist ein maßgeblicher Einfluss auf die gesamte Hip-Hop-Szene gewesen und hallt bis heute nach. Als die meisten kommerziellen Rap-Acts auf zeitgemäße, elektronische Club-Beats gesetzt haben, konzipierten GFK, RZA, Mathematics und Co. einen gänzlich anderen, uniquen Sound. Selbst derzeit aktive und bekannte Rapper wie Westside Gunn oder J. Cole samplen „Mighty Healthy“ und zollen Ghostface Killah Respekt.
Die aber wohl wesentlichste und bekannteste Inspiration zog ein gewisser Herr Kanye West aus Ghostface Killah und seiner 2000er-Platte. Laut eigener Aussage ist „Supreme Clientele“ zu 100% für den sagenumwobenen „Blueprint“-Sound von Jay-Z verantwortlich. In dem Buch „Kanye West in the Studio: Beats Down! Money Up!“ von 2006 wird Ye folgendermaßen zitiert:
“Really we were making all those beats for Ghostface. Me and Just [Blaze] love Ghostface so much, […] and [he‘s] one of my favorite rappers, so we were trying to make all these beats for Ghostface but just so happens we‘re at Roc-a-fella and Jay heard them and rapped on them. We were making all these beats for Ghostface because we get so inspired by his albums. He was the only dude coming out with something worthwhile with Supreme Clientele. I feel like I got my whole style from Ghostface. Listen to what I‘m saying, I need that in print, I feel like I got my whole style from Ghostface. My whole mentality about Hip-hop. He really took it to the next level.”
Dass insbesondere "Mighty Healthy" prägend für Kanye gewesen ist, macht sich wohl auch daran bemerkbar, dass der Song auf "New God Flow" und "No More Parties In LA" gesamplet wurde. So viel also dazu.
Wer mehr über Supreme Clientele erfahren möchte, kann Google bemühen und bei Interesse auch meine Review im Ranking-Thread lektorieren. Ansonsten viel Spaß mit dem legendären Kopfnicker-Meisterstück „Mighty Healthy“, ein Juwel auf und mit vielen Ebenen.
„Mighty Healthy“ komprimiert zunächst einmal die Genialität von Ghostface Killah und seinem damalig hochgradig einzigartigen Sound auf etwas mehr als drei Minuten. Auf einem trockenen Breakbeat samt staubigem, übersteuertem Sample spittet der Wallabee Champ in aberwitziger Manier in rätselhaften, abstrusen, vor Querverweisen nur so strotzenden Lines und Bildern (inkl. Shaolin-Shit natürlich), deren Bedeutung man wie ein Rätsel entschlüsseln muss. Wer mit der US-amerikanischen Popkultur und dem Fernsehen der 70er und 80er keine Berührungspunkte hat, nicht weiß, wer oder was die sog. „Five Percenter“ sind, New Yorker Slang nur aus Sitcoms kennt und schlussendlich keine großen Kenntnisse der früheren Hip-Hop-Geschichte hat, ist mehr oder weniger aufgeschmissen – wird aber natürlich dennoch mit exquisitem Rap der Extraklasse verwöhnt.
Um einmal eine Ebene des Songs zu enthüllen: „Mighty Healthy“ ist von der legendären Brooklyner Hip-Hop-Gruppe „Divine Force“ um Sir Ibu und deren Song „Holy War“ inspiriert. Die Formierung wurde gemanagt von Melquan Smith, der die späteren Wu-Tang Member RZA, GZA und ODB vor ihrem Durchbruch betreut, geprägt und gepusht hat. Divine Force mit Sir Ibu an der Front gelten als einer der Haupteinflüsse und Impulsgeber für das gesamte Wu-Tang Movement. In „Mighty Healthy“ zollt Ghostface der Gruppe und dem Song Tribut, indem er Lyrics passagenweise ähnlich formuliert und Flows übernimmt. Obendrein wird auch derselbe “Synthetic Substitution” Loop verwendet. Hier schließt sich also bei all der anderweitigen Brillanz sogar noch ein Kreis zum Clan.
Speziell „Mighty Healthy“, aber allen voran das Album „Supreme Clientele“ in seiner Gesamtheit, ist ein maßgeblicher Einfluss auf die gesamte Hip-Hop-Szene gewesen und hallt bis heute nach. Als die meisten kommerziellen Rap-Acts auf zeitgemäße, elektronische Club-Beats gesetzt haben, konzipierten GFK, RZA, Mathematics und Co. einen gänzlich anderen, uniquen Sound. Selbst derzeit aktive und bekannte Rapper wie Westside Gunn oder J. Cole samplen „Mighty Healthy“ und zollen Ghostface Killah Respekt.
Die aber wohl wesentlichste und bekannteste Inspiration zog ein gewisser Herr Kanye West aus Ghostface Killah und seiner 2000er-Platte. Laut eigener Aussage ist „Supreme Clientele“ zu 100% für den sagenumwobenen „Blueprint“-Sound von Jay-Z verantwortlich. In dem Buch „Kanye West in the Studio: Beats Down! Money Up!“ von 2006 wird Ye folgendermaßen zitiert:
“Really we were making all those beats for Ghostface. Me and Just [Blaze] love Ghostface so much, […] and [he‘s] one of my favorite rappers, so we were trying to make all these beats for Ghostface but just so happens we‘re at Roc-a-fella and Jay heard them and rapped on them. We were making all these beats for Ghostface because we get so inspired by his albums. He was the only dude coming out with something worthwhile with Supreme Clientele. I feel like I got my whole style from Ghostface. Listen to what I‘m saying, I need that in print, I feel like I got my whole style from Ghostface. My whole mentality about Hip-hop. He really took it to the next level.”
Dass insbesondere "Mighty Healthy" prägend für Kanye gewesen ist, macht sich wohl auch daran bemerkbar, dass der Song auf "New God Flow" und "No More Parties In LA" gesamplet wurde. So viel also dazu.
Wer mehr über Supreme Clientele erfahren möchte, kann Google bemühen und bei Interesse auch meine Review im Ranking-Thread lektorieren. Ansonsten viel Spaß mit dem legendären Kopfnicker-Meisterstück „Mighty Healthy“, ein Juwel auf und mit vielen Ebenen.
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