Film Diskussionen

Zufällig bekam ich heute den Streit zwischen einem gehörlosen Pärchen mit, das sich - weil Anschreien ganz offensichtlich nichts nutzen würde - wild gestikulierend und aneinander rumzuppelnd buchstäblich in den Haaren lag. Grund genug, um endlich mal "A Quiet Place" zu schauen. Nun ist Michael Bays Produktionsfirma Platinum Dunes vor allem dafür bekannt, alte Horrorerfolge zu remaken, nachdem sie dem Zeitgeist angepasst und glattgebügelt wurden - die positive Ausnahme bleibt das Prequel von "The Texas Chainsaw Massacre". Da erstaunt die Machart von "A Quiet Place" schon sehr: Der Film verzichtet weitgehend auf die Unsitte des Mainstreamkinos, alles, was im Bild gezeigt wird, nochmal in Sprache zu übersetzen und totzulabern, außerdem geht er nicht zimperlich mit seinen Kinderfiguren um: Kleinkinder sterben frühzeitig, Neugeborene werden fast schon symbolisch in Särge gelegt und beerdigt. Und auch die Geburt selbst scheint zu einer transgressiven Szene zu mutieren, bevor Regisseur Krasinski im letzten Moment der Wagemut verlässt.
Leider wird man als Zuschauer nie so ganz schlau, wie laut denn nun zu laut ist (quiekt ein Waschbär lauter als ein Spielzeug tönt oder ein Neugeborenes schreit?) - und warum die Familie um den Schutz einer Geräuschkulisse weiß, es aber vorzieht, in Totenstille zu leben, so dass jeder kleine Piepser der letzte sein kann. Erfreulich, wenn auch nicht fehlerlos. (Ein Budget von gut 20 Millionen Dollar und die Technik von 2018 reichen bei Industrial, Light & Magic noch immer nicht aus, um brauchbare CGI-Kreaturen zu animieren. Trauer.)
 
Zufällig bekam ich heute den Streit zwischen einem gehörlosen Pärchen mit, das sich - weil Anschreien ganz offensichtlich nichts nutzen würde - wild gestikulierend und aneinander rumzuppelnd buchstäblich in den Haaren lag. Grund genug, um endlich mal "A Quiet Place" zu schauen. Nun ist Michael Bays Produktionsfirma Platinum Dunes vor allem dafür bekannt, alte Horrorerfolge zu remaken, nachdem sie dem Zeitgeist angepasst und glattgebügelt wurden - die positive Ausnahme bleibt das Prequel von "The Texas Chainsaw Massacre". Da erstaunt die Machart von "A Quiet Place" schon sehr: Der Film verzichtet weitgehend auf die Unsitte des Mainstreamkinos, alles, was im Bild gezeigt wird, nochmal in Sprache zu übersetzen und totzulabern, außerdem geht er nicht zimperlich mit seinen Kinderfiguren um: Kleinkinder sterben frühzeitig, Neugeborene werden fast schon symbolisch in Särge gelegt und beerdigt. Und auch die Geburt selbst scheint zu einer transgressiven Szene zu mutieren, bevor Regisseur Krasinski im letzten Moment der Wagemut verlässt.
Leider wird man als Zuschauer nie so ganz schlau, wie laut denn nun zu laut ist (quiekt ein Waschbär lauter als ein Spielzeug tönt oder ein Neugeborenes schreit?) - und warum die Familie um den Schutz einer Geräuschkulisse weiß, es aber vorzieht, in Totenstille zu leben, so dass jeder kleine Piepser der letzte sein kann. Erfreulich, wenn auch nicht fehlerlos. (Ein Budget von gut 20 Millionen Dollar und die Technik von 2018 reichen bei Industrial, Light & Magic noch immer nicht aus, um brauchbare CGI-Kreaturen zu animieren. Trauer.)
aha
 
Gestern Bird Box gesehen. Hat für mich das grundlegend gleiche Problem wie viele direct to Netflix Filme.. Die zu Grunde liegende Idee für den Plot ist interessant und der Film startet genau so. Allerdings kann er nicht halten was er verspricht. Der Spannungsbogen kackt ab und das Ende ist so undramatisch und öde, dass es einen mit einem "joa, ganz nett aber hab ich morgen wieder vergessen" Gefühl zurücklässt. nichts desto trotz, gute Unterhaltung für einen belanglosen Abend unter der Woche.

6/10

Edit: Und Sandra Bullock einfach mal 20 Jahre älter als ich, auch 1 Alien wie Patrick Stewart. Die altert halt auch irgendwie nicht.
 
Leider wird man als Zuschauer nie so ganz schlau, wie laut denn nun zu laut ist (quiekt ein Waschbär lauter als ein Spielzeug tönt oder ein Neugeborenes schreit?) - und warum die Familie um den Schutz einer Geräuschkulisse weiß, es aber vorzieht, in Totenstille zu leben, so dass jeder kleine Piepser der letzte sein kann.

der film ist ganz gut, aber du hast den kardinalsfehler begangen: du hast das hirn eingeschaltet.
kaum ein horrorfilm den ich eigentlich mag (die geburt ist echt gut) fällt beim genaueren hinschauen so auseinander, wie der hier

der nagel von unten durch die treppe is so krass doof. das schlimmste am film, scheiss auf den wasserfall und alles andere.
 
der film ist ganz gut, aber du hast den kardinalsfehler begangen: du hast das hirn eingeschaltet.
kaum ein horrorfilm den ich eigentlich mag (die geburt ist echt gut) fällt beim genaueren hinschauen so auseinander, wie der hier

der nagel von unten durch die treppe is so krass doof. das schlimmste am film, scheiss auf den wasserfall und alles andere.
Ich mag es eigentlich gar nicht, Filme nach ihrer "Logik" zu zerpflücken und einen Realitätsabgleich zu veranstalten, immerhin entsteht da auf der Leinwand ein eigenes Universum, das nichts mit der von mir wahrgenommenen "Realität" zu tun haben muss. Aber da es ja selbst unter den Protagonisten ein Thema ist, störte mich das schon. Die Szenen am Fluss und unter dem Wasserfall verhöhnen die restlichen Ereignisse ein wenig. Und zum Schluss passiert genau das, was man von Anfang an vermutet: Die Aliens sind empfindlich für bestimmte Frequenzen in hohen Lautstärken. Surprise, surprise! Wozu also all die Stille? :D (Wenn es wenigstens ein paar Szenen gäbe, die Gründe zeigten, warum das Aufrechterhalten einer verwirrenden Geräuschkulisse nicht möglich ist - und man sich nur in akuter Not mit Zeitschaltuhren und Feuerwerk behilft.)
 
selbst die abgehalfterten punks in green room wussten rückkopplungen zu nutzen

rip Anton Yelchin :emoji_slight_frown: so jung...
 
was mir vllt. ein bisschen spät auffällt....
Was es in den 80ern/90ern, etc. an Trash-B-Movie Horror gab, gibt es mittlerweile in ähnlicher Menge an Billig Trash Sci-Fi Shit.
Find ich noch schlimmer.
 
Zum Abschluss des Abends habe einen Film aus meiner Watchlist geguckt:
The Road

Vorneweg muss ich erwähnen, dass im Vorfeld aus meinem Bekannten- und Freundeskreis der Film als heftig, richtiger downer, verstörend, deprimierend, usw bezeichnet wurde.
Mit diesen Vorschusslorbeeren habe ich mich nun an den Film gewagt.

Ich fand den Film letztendlich okay. Er war von der Machart auf allerhöchstem Niveau, die Schauspieler (u. a. Viggo Mortensen) erstklassig und die apokalyptische Umgebung wird stimmungsvoll eingefangen. Dennoch fand ich den Film streckenweise sehr zäh. Von Langeweile zu sprechen, wäre zu krass formuliert, aber dennoch nicht ganz abwegig.

Klar es ist mal was anderes nach einem weltweiten Massensterben keine Zombies, Mutierte, Infizierte oder ähnliches zu sehen.
Die wiederkehrende Gefahr der Kannibalen brachte Spannung in die Handlung ein, dazu die Geschehnisse im Keller eines Hauses und die Interaktion mit anderen Überlebenden. Doch der Film schafft es einfach nicht zu fesseln. Die zentrale Frage fand ich allerdings sehr interessant: Würdest du weiterleben wollen, wenn es keine Hoffnung auf ein glückliches Ende gibt?

Zum Ende hin war der Film aber nicht ganz so erschütternd, aber auch lange nicht so bewegend wie ich es mir erhofft bzw erwartet hätte. Ich mein, dass eine postapokalyptische und düstere Welt eine gewisse Perspektiv- und Hoffnungslosigkeit mit sich bringt, darauf habe ich mich eingestellt. Diese deprimierende, schwere Kost kann ich zum Teil verstehen und nachvollziehen, kam aber bei mir nicht an. Gewisse Szenen fand ich vorhersehbar und ließen mich ehrlich gesagt kalt. Den Schluss fand ich auch ziemlich unglaubwürdig.

Wie gesagt, Film ist okay. Ein düsterer, aber zäher Endzeitfilm.
 
The impossible 7/10

Ich finde der Film hat gut gezeigt wie verheerend der Tsunami von 2004 in Thailand war und wie schlimm es für die Familien war.
Aus einem Paradies wurde die Hölle.
 
finde ich nach wie vor einen der besten Horrorfilme der letzten 10-15 Jahre, aber natürlich alles Geschmackssache

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Muss ich auch endlich mal gucken. Nach Raimis "Spider-Man" hatte ich null Bock auf weitere Filme von ihm. Schlimmster Kinobesuch ever. Noch vor dem Remake von "Friday the 13th" und irgendeiner James-Bond-Scheiße Ende der 90er.
 
finde ich nach wie vor einen der besten Horrorfilme der letzten 10-15 Jahre, aber natürlich alles Geschmackssache

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Hab nur Liebe für den Film. Raimi im Evil Dead-Modus ist das Unterhaltsamste was es gibt.
Hatte selten so viel Spaß im Kino wie bei dem. Bei der Seance-Szene hab ich Tränen gelacht

drag-2.gif
 
Liebt Raimi es immer noch so sehr schreiende Frauen zu zeigen? Das Plakat deutet zumindest darauf hin.

Wäre mir nicht aufgefallen, dass er dafür ein besonderes Faible hat. Bei den Spiderman-Filmen kann das sein, aber das würde ich eher der Vorlage zuschreiben.
Die Protagonistin von Drag me to Hell ist in meinen Augen eine der glaubwürdigsten und sympathischsten Figuren der Horrorfilmgeschichte und ich hab sie nicht als große Kreischerin im Gedächtnis.
 
Alles an dem Film ist einfach gut. Gute Story, sehr gute und wie erwähnt glaubwürdige Schauspielleistungen und ohne Längen etc, genug Schockszenen (kaum Splatter aber muss eh nicht sein). Und finde allgemein wirklich nur Horrorfilme gut mit irgendwas 'Übernatürlichem', so Mike Myers Zeug war noch nie mein Ding...
Die Zigeuneroma auch immer wieder zu gut :D
 
War das der Film mit dem Lamia oder wie das Ding hieß? Und der Ziege?

Edit:
Den habe ich auch gefeiert... obwohl meine Horrorfilm Zeit schon lange her ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bird Box 7,5/10
Ist ganz nett, wobei man alles in irgend einer anderen Form schon gesehen hat. Verstehe deswegen den riesen hype um den Film nicht. Soll ja der erfolgreichste Film von netflix sein.
Und das Ende war total nichtssagend
 
3 billboards down ebbing missouri

kann die la crash vergleiche nich so recht nachvollziehen, fand ihn eigentlich durchgehend sehr gut und interessant, leider
is das ende nur iwie sehr unbefriedigend und lame
daher nur 7/10
 
Bird Box 7,5/10
Ist ganz nett, wobei man alles in irgend einer anderen Form schon gesehen hat. Verstehe deswegen den riesen hype um den Film nicht. Soll ja der erfolgreichste Film von netflix sein.
Und das Ende war total nichtssagend

Bird Box: Sehe ich ähnlich. Spannung ist da, keine Frage. Was mir bei solchen Filmen aber auf den Sack geht, ist, dass zig Sachen nicht aufgelöst werden und man trotz einer kontinuierlichen Spannung am Ende mit einem riesen Fragezeichen da sitzt. Unbefriedigend sowas.
 
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