F.R. im Interview – "Vorsicht, Stufe!"

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[/float]Am 13.Juni veröffentlicht der junge Braunschweiger MC F.R. sein inzwischen drittes Album "Vorsicht, Stufe!" über DEAG Music. Über den Titel seiner ersten Single "Rap braucht Abitur" (VÖ: 23.Mai) wurde bereits heftig diskutiert. Produziert wurde der Longplayer vorwiegend von den Beatgees, weitere Beats kommen von Chrizmatic, Brisk Fingaz und Zwieback. Als Feature-Gäste sind Olli Banjo, Ercandize, Casper, Phreaky Flave und Leon Taylor zu hören. Zu "Vorsicht, Stufe!" gibt es außerdem eine MZEE.com Edition mit 4 exklusivem Bonus Tracks und für die ersten Besteller ein Gratis Shirt in XL. Wir sprachen mit F.R. über sein neues Album, seine Single, seinen Deal mit DEAG und warum nicht nur Rap Abitur braucht, sondern auch das Abitur den Rap:


MZEE.com: Mit deiner ersten Single "Rap braucht Abitur" hast du heftige Diskussionen ausgelöst... war dir das von vornherein klar? War die diese Provokation auch ein Stückchen mit einplant, auch in Sachen Promo?
F.R.: Natürlich war ich mir bewusst darüber, dass dieser Titel extrem polarisiert! Aber bevor man an irgendwelche Marketingstrategien denkt, sollte man sich folgendes vor Augen führen: Rap und die Absolvierung des Abiturs sind momentan sehr wichtige Bestandteile meines Alltags. Ich muss mir keine Sorgen bezüglich der Authentizität machen, da mir die Aussagen im dazugehörigen Song wirklich am Herzen liegen. Der Titel liegt also näher, als einige auf den ersten Blick vermuten würden, zumal die dazugehörigen Initialen "RBA" ergeben (lacht). Dennoch macht sich heutzutage jeder relevante Künstler Gedanken über die Verpackung seiner Musik, weshalb es nur positiv ist, dass "Rap braucht Abitur" so viel Aufsehen erregen konnte. Letztendlich war die Entstehung des Songs aber ein ganz natürlicher, kreativer Prozess, wie jeder andere Titel auf dem Album auch.

MZEE.com: Könntest du den Leuten noch mal erklären, was für eine Intention der Titel der Single steckt?
F.R.: "Wenn man sagt, dass man Rap hört, stellen sich hundert Fragen / und man fühlt sich so, als würde 'ne Rechtfertigung erwartet!" Dieser Satz bildet für mich das Fundament der Single. Rap bietet eine riesige Bandbreite, aber in den letzten Jahren drang eben hauptsächlich die eine Richtung an die breite Öffentlichkeit. Szeneintern ist das angesprochene Gleichgewicht ja schon nahezu vorhanden! Und wenn sich immer beschwert wird "Es läuft nur die eine Facette im Fernsehen, was soll das?" dann sollte mal jemand Stellung beziehen. Ich persönlich habe keine Lust mit irgendwelchem Stumpfsinn in Verbindung gebracht zu werden, nur weil ich… (hüstelt)… "Rapper" bin und weite Klamotten trage. Nun könnte man natürlich sagen, dass ich meinen Musikgeschmack anonym halten - und das Cap ablegen sollte. Aber stattdessen zeige ich lieber, dass sich Rap und Abitur nicht gegenseitig ausschließen. Denn diese Musikrichtung braucht in erster Linie Vielfalt, die man auch nach außen tragen sollte.

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MZEE.com: Selektiert man mit der Single nicht schon vornherein eventuell Leute aus? Menschen mit Real- oder Hauptschulabschluss werden sich bei so einer Aussage dein Album nicht kaufen oder erst gar nicht anhören wollen... wenn sie die Metapher dahinter nicht verstehen bzw. erst gar nicht darüber nachdenken...
F.R.: Schau, in jedem relevanten Forum war schon bevor jemand nur eine Zeile des Songs gehört hat die Hölle los, als der bloße Titel "Rap braucht Abitur" publik gemacht wurde. Und ich könnte wetten, dass 80% der gemeinten User noch nie zuvor in einen F.R.-Thread geschrieben haben! Somit habe ich eine ganze Reihe von Leuten erreicht, die sich dieses Interview voraussichtlich nicht durchlesen würden, da nicht das Wort "Straße" in meinem Pressetext steht. Wenn sich Haupt- oder Realschüler im ersten Moment ausgeschlossen fühlen, kann ich das sofort nachvollziehen. Allerdings kamen nach der Videopremiere sehr viele Resonanzen von Hörern, die zumindest versucht haben dieses "Abitur"-Sinnbild zu verstehen, oder sich sogar mit der Grundaussage identifizieren konnten. Einigen musste ich erklären, dass man weder einen Hauptschulabschluss noch ein gutes Abiturzeugnis benötigt um Rap zu machen. Wenn Bass Sultan Hengzt sagt "Rap braucht kein Abitur", und diese Aussage war zur damaligen Zeit sehr wichtig, dann kann ich trotzdem guten "Straßenrap" feiern.

MZEE.com: Nimmt man den Titel der Single jetzt mal wörtlich… und man betrachte die inhaltliche Monotonie und die Lyrics einiger Rapper, da würde doch durchaus eine bessere Bildung und damit auch bessere sprachliche Fertigkeiten, der Szene gut tun… oder wollen das die Hörer gar nicht?
F.R.: Aber genau das kommt doch momentan ins Rollen! Ich treffe in den letzten Wochen immer dieselben Acts auf jeglichen Festivals und Jams und merke, dass sich eine neue Bewegung anbahnt! Ohne jetzt romantisch von einer "Hip Hop Community" zu reden, kann ich aufstrebenden Künstlern wie Casper, Mäckes & Plan B, Damion und Marteria nur meinen Respekt zollen! Und dass man mit einer gewissen Sprachfertigkeit viele Hörer erreichen kann, haben bereits Künstler wie Olli Banjo und KIZ bewiesen. Nun ist es aber an der Zeit für den nächsten Schritt, und ich merke, dass die Leute Bock darauf haben!

MZEE.com: Rap wird aber gerade in den Medien meistens mit Gewalt und Gangsterklischees assoziiert... im deutschen Rap besteht schon ein Ungleichgewicht. Meinst du das wird oder lässt sich überhaupt ändern? Wie könnte man denn dieses Image "positive aufbereiten"?
F.R.: Die Sensationsgeilheit der Medien lässt sich nicht umgehen. Rap ist zwar präsenter denn je, aber wurde zu oft im Zusammenhang mit "Jugendkriminalität", "Perspektivlosigkeit" und verprügelten alten Menschen in Straßenbahnen erwähnt. Meiner Meinung nach ist es nun die Pflicht von relevanten Medien wie dem "Spiegel" oder auch "Stern TV" die größte Jugendkultur der Welt in ein angemessenes Licht zu rücken. Ich bin weder die Mutter Theresa noch der Che Guevara der Rapszene, aber lege meinen Teil auf die Waage. Rap braucht Abitur!

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MZEE.com: "Vorsicht Stufe" ist schon dein drittes Album. Zu deinen Anfangszeiten haben dich viele, natürlich auch aufgrund deines Alters, nicht wirklich Ernst genommen. Hat sich das inzwischen gebessert? Fühlst du dich noch als "Newcomer"?
F.R.: Am schlimmsten war die Tatsache, dass mir viele einen Ghostwriter unterstellen wollten. Stell dir vor du sitzt täglich an deinen Texten, hast keinen in deinem Umfeld der sich auch nur ansatzweise für Rap interessiert und als Resonanz bekommst du lediglich "Das kann kein 12-Jähriger schreiben!". Mittlerweile ist meine Existenz bewiesen! (lacht) Natürlich bin ich aus geschäftlicher Perspektive ein Newcomer, da mich "Das Mundwerk" und "Mittelweg" zwar szeneintern etablierten, aber glücklicherweise kommerziellere Kanäle verschlossen blieben. Deshalb freue ich mich, wenn ich neue Hörer gewinnen kann, die im Nachhinein merken, dass ich ja schon seit mehr als 6 Jahren aktiv bin und bereits drei Alben vorweise! Für meine Fanbase bin ich allerdings kein Newcomer mehr, da ich mein Leben auf den Songs dokumentiert habe und jeder Schritt mitverfolgt wurde.

MZEE.com: Nach deinem ersten Album "Das Mundwerk" wurdest du als "Deutschrapwunderkind" bezeichnet... wie bist du damals damit umgegangen? Hast du da auch einen gewissen Druck verspürt, diesen Titel bei neuen Tracks gerecht zu werden?
F.R.: Damals wurde mein "Demo des Monats" in der Juice gefeiert und ich wurde unter die besten Newcomer gewählt. Die ersten Auftritte folgten und ich hatte einen kleinen Hype! Da ich aber ein pervers selbstkritischer und pessimistischer Mensch bin, habe ich eher damit zu kämpfen gehabt meinen Schulalltag mit meiner Leidenschaft in Einklang zu bringen. Ich bin nie in meiner Euphorie versunken und habe mir selbst großen Druck gemacht, sodass ich mich schnell weiterentwickeln konnte. Man sagt ja auch: Je jünger, desto lernfähiger. Externen Druck habe ich das erste Mal nach dem "Mittelweg"-Release verspürt. Ich hatte mich von Rec.On getrennt und wusste, dass mein drittes Album etwas Besonderes werden musste. Der nächste Schritt, das nächste Level! Musikalisch spielten da die Beatgees eine große Rolle, die das Album größtenteils produziert haben. Mit "Vorsicht, Stufe!" löse ich mich von diesem Wunderkind-Status und möchte keine Zweifel mehr daran lassen, dass mit mir in Zukunft zu rechnen ist. Ein "ewiges Talent" bleibt irgendwann auf einer Ebene stehen, aber Stillstand kommt für mich nicht in Frage!

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MZEE.com: Also suggeriert der Albumtitel "Vorsicht, Stufe!", das du mit deiner dritten Platte sozusagen das nächste Level erreichen willst? Wo siehst du dich selbst nach diesem Album?
F.R.: Mein bisheriger Mittelweg hat mich vor eine Stufe geführt, die mich das erste Mal entscheidend herausfordert! Die introvertierte Auslegungsweise des Titels habe ich bereits eben erläutert, aber man kann es auch als klare Ansage verstehen. Mit "Vorsicht, Stufe!" habe ich ein musikalisches Zeichen für 2008 gesetzt, und wir werden sehen, wie weitreichend dieses Statement sein - und wo es mich positionieren wird. Eine konkrete Prognose wäre eher unangebracht!

MZEE.com: Du bist der erste deutsche Rapper mit einem 360° Deal. Wie kam’s zur Unterschrift mit DEAG, die ja vorher eher als Veranstaltungsagentur in Erscheinung tragen? Wie wichtig war dir dabei die Live-Komponente?
F.R.: Nachdem ich Free-Agent war, steckte ich in einer ziemlich haarsträubenden Lage, die ich letzten Endes im ersten Part des Albumsongs "Kopf gegen Herz" verarbeitet habe. Allerdings traf ich zu dieser Zeit viele richtige Entscheidungen. Mein aktuelles Management, das ich in erster Linie durch die Beatgees kennenlernte, konnte die DEAG davon überzeugen, meinen Auftritt beim Splash 2007 anzuschauen. Nicht nur die "66 Bars" sorgten für Aufsehen und somit wurde erstes Interesse bekundet. Dabei ging es aber primär um mein Live-Geschäft. Erst später wurde der DEAG eine Vorversion meines kommenden Albums zugetragen und daraufhin folgte ein konkretes und lukratives Angebot. "DEAG Music" kümmert sich also um mein Release und momentan bin ich sehr zufrieden. Ich verspüre keinen Druck, da die Zusammenarbeit auf Langfristigkeit ausgelegt ist. Die Live-Komponente war mir immer schon wichtig, und genießt beim größten Konzertveranstalter Deutschlands selbstverständlich Priorität. Nun darf man allerdings nicht den Eindruck bekommen, dass die "DEAG" ein Versicherungsunternehmen mit bärtigen, grauhaarigen Plattenbossen wäre. Das Team ist sehr vertraulich und vor allem Hip Hop-affin!

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MZEE.com: Einige werfen dir den klassischen "Zeigefinger" vor... woran meinst du liegt das?
F.R.: Dieses Phänomen habe ich bisher nur nach meiner Videopremiere beobachtet und würde das anhand meiner Ausdrucksweise begründen. Jedoch ist der Sprachstil die wichtigste Eigenschaft eines Rappers, und verstellen sollte man sich dabei nicht. Jeder Slang und jeder Akzent hat seine Daseinsberechtigung. Trotzdem achte ich nicht explizit darauf, dass meine Texte dem Duden gerecht werden (lacht). Außerdem finde ich es affig, dass jeder Künstler, der versucht Werte zu vermitteln direkt als "Oberlehrer" betitelt wird. Der Zeigefinger wird dir schon vorgeworfen, wenn du ihn noch nicht mal ansatzweise ausgestreckt hast. Auf Songs wie "Erwachsen werden" behandele ich ein ernstes Thema mit einem sehr sarkastischen Unterton, sodass es alles andere als verkrampft wirkt. Wer meine vergangenen Releases kennt, weiß außerdem, dass meine Selbstironie immer schon eine große Rolle gespielt hat! "Mach' dich doch über mich lustig, man, ich helfe dir auch gern!" Vielen scheint es einfach ein Dorn im Auge zu sein, dass ich das Abitur in einem positiven Kontext erwähne, anstatt den Kids zu sagen, dass sie ihre "Hustler-Ambitionen" verfolgen sollten.

MZEE.com: Was auffällt ist, dass du auf deinem Album öfters die Jugend- bzw. Bildungspolitik kritisierst...
F.R.: Ich bin alles andere als ein politischer Mensch, aber bei einigen Themen kann ich mitreden. Wenn mir Probleme in meinem Umfeld auffallen, habe ich keine Hemmungen in Songs darüber zu sprechen. Und welcher Rapper könnte diese Probleme besser beurteilen als ein 18 jähriger Typ, der den 12. Jahrgang besucht und seine Zielgruppe jede Woche im Schulalltag erlebt? Bestimmt keiner, der auf die 30 zugeht und vom harten Leben im Plattenbau berichtet. Ich rede davon, dass dir selbst als guter Schüler der Eindruck von einem aussichtslosen Arbeitsmarkt vermittelt wird. Ich rede davon, dass dich der Unterricht nicht ansatzweise auf das spätere, selbstständige Leben vorbereitet. Das sind Aussagen, die man 1 zu 1 auf meinem Album wiederfindet und hinter denen ich zu 100% stehe.

MZEE.com: Du machst gerade deine Abitur... und bekommst die "HipHop-Jugendkultur" ja direkt bei deinen Schulkameraden mit... was hören die Leute? Hören sie deine Musik? Versuchst du sie zu „bekennen“?
F.R.: Meine Schule ist, wie ein Großteil der Gymnasien, eher alternativ eingestellt. Ein Bruchteil hört wirklich Rap, dagegen ist Rock viel präsenter. Das finde ich aber in Ordnung, da ich aus diesem Grund eher selten belagert werde (lacht). Leider zeichnet sich momentan dieser "Emo"-Trend ab, sodass alle im 7. und 8. Jahrgang plötzlich einem Stylewandel vollziehen! Ich glaube nicht nur Rap braucht Abitur... Abitur braucht Rap!

MZEE.com: Du hast den Track namens "Erwachsen werden" bereits angesprochen. Dort sprichst du unter anderem auch die Phase an, in der man nicht genau weiß wann man in Zukunft machen wird bzw. will... du machst nächstes Jahr dein Abitur. Bist du da noch ziellos, was deine eigene Zukunft angeht? Jetzt abgesehen von dem Rapding...
F.R.: Da bin ich wirklich orientierungslos! Und dasselbe beobachte ich beim Großteil der Schüler in meinem Jahrgang. Ich kenne zwar meine Talente, aber weiß nicht unbedingt, wie ich diese auf dem Arbeitsmarkt verwirklichen könnte. Allerdings setze ich mir immer kurzfristige Ziele, also möchte ich zunächst ein gutes Abitur hinlegen. Bis dahin habe ich ja noch knapp ein Jahr Bedenkzeit…

MZEE.com: Wie läuft es in der Schule? Bekommst du das mit dem Rappen ohne Probleme unter einen Hut?
F.R.: Momentan kann ich mich nicht beklagen! Die Doppelbelastung wird zwar immer größer, aber bisher wirkt sich das nicht auf meine Leistungen aus. Darüber hinaus ist meine Schulleitung auch sehr tolerant, sodass man im Notfall kooperieren kann. Trotzdem ist es mir wichtig, wenn möglich, überhaupt nicht vom Unterricht freigestellt zu werden, und das passierte bisher auch nur in Ausnahmefällen, z.B. beim damaligen Videodreh zu "Sport" oder während meiner Promo-Tour im Mai.

MZEE.com: Wie sehen deine Eltern die ganze Sache? Eher die Art "Der wird schon noch zur Vernunft kommen" oder unterstützen sie dich dabei?
F.R.: Sie reden mir kein bisschen rein und lassen mich frei entscheiden. Nun ist das vielleicht mit 18 Jahren auch zu erwarten, aber es war glücklicherweise schon immer so! Dass man sein Kind mit 13 Jahren auf jegliche Jams in Deutschland fahren lässt, ist keine Selbstverständlichkeit. Ich habe mir diese Karriere selbstständig aufgebaut und sie tragen ihren Teil einfach in Form von Toleranz bei. Was meine Zukunft angeht, stehen sie mir höchstens in beratender Funktion zur Seite, aber lassen mir letzten Endes alle Optionen offen.

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MZEE.com: Auf dem Track "Kopf gegen Herz" rappst du, dass dein Talent Fluch und Segen zugleich für dich sind. Wie meinst du das genau? Kannst du nicht das tun, was die anderen in deinem Alter machen?
F.R.: In erster Linie bin ich kein Partymensch! Ich feiere zwar sehr gerne mit Freunden, aber diese Großraumdiskotheken sind nicht mein Ding. Hauptsächlich stört es mich, wenn Außenstehende denken, dass dieses Rapding ausschließlich Privilegien mit sich bringt. Nun muss man bedenken, dass Braunschweig nicht die größte Stadt ist, und die Gerüchteküche schnell anfängt zu brodeln. Irgendwann wird man da als ohnehin schon pessimistischer Mensch sehr misstrauisch. Diese Thematik führe ich auf dem Song noch weiter aus, aber an dieser Stelle möchte ich nicht genauer darauf eingehen. Die Lyrics sind die persönlichsten des gesamten Albums und deshalb will ich einfach die Musik sprechen lassen.

MZEE.com: Du hast damals virtuell als Rapper bei der RBA angefangen... viele glaubten damals nicht das ein erst 12-Jähriger alle Battles gewinnt. Bei einer Jam hast du dich dann irgendwann zu erkennen gegeben und hattest deine erste Performance... wie war das damals für dich?
F.R.: Schrecklich! Die damalige Nordkurve, u.a. Mr.Knight und Pillath, haben mich sozusagen Widerwillens auf die Bühne gezogen. Die Story habe ich nun schon sehr oft erzählt, und mein darauffolgender Freestyle war sicher nicht 8-Mile-tauglich, aber er konnte die Leute überzeugen. Daraufhin bekam ich auch die erste Presse, sodass ich am nächsten Tag in der Braunschweiger Zeitung stand und als "Raphoffnung" betitelt wurde. Zum damaligen Zeitpunkt wussten nur die wenigsten in meinem Umfeld, dass ich Musik mache. Deswegen war es im ersten Moment schwer damit umzugehen, aber über die Jahre hinweg baut man ein gewisses Selbstvertrauen auf!

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MZEE.com: Du stehst für die Generation von HipHop-Hörern, die nicht unbedingt durch Vinyl, Graffiti und Jams auf die HipHop-Schiene gekommen sind, sondern das Internet, Ipods, MySpace etc... bist du der Meinung, dass gerade deine Generation den Ursprung dieser Kultur gar nicht respektiert bzw. hinterfragt?
F.R.: Als ich mit 12 Jahren in der RBA begann, war ich weit und breit der einzige in diesem Alter, der zumindest virtuell für Furore gesorgt hat! Heute ist es nichts Besonderes mehr, wenn ich bei myspace Freundesanfragen von 12-Jährigen bekomme, die gerade ihre erste 5 Songs hochgeladen haben. Das ist im Grunde genommen nur positiv, aber viele dieser Jungs haben einen Hang zur Selbstüberschätzung. Das ist traurig, denn diese Eigenschaft hätte mir damals das Genick gebrochen! Heutzutage habe ich eine große Fanbase und habe von der gesamten Rapelite krasse Komplimente bekommen. Trotzdem denke ich mir bei jedem Song: "Scheiße, ist das jetzt gut genug?". Wenn ich nun "Rapper" sehe, die sich darauf ausruhen, dass sie 500 virtuelle Friends haben und sogar 1000 Plays täglich, dann sehe ich schwarz. Trotzdem bezeichne ich mich gerne als Vorreiter der "Generation Internet" und stehe dazu, dass ich nicht durch das Platten-diggen, sondern durch diverse Foren und Plattformen im Netz von Rap fasziniert wurde. Männer wie Samy oder die Beginner würden niemals Disrespekt gegenüber Torch aussprechen. Für mich persönlich sind aber eben Leute wie Samy und die Beginner wichtige Veteranen, und deswegen zolle ich ihnen krassen Respekt! Wenn irgendwelche selbsternannten MCs behaupten "Ich scheiß auf Rap, ich will damit nichts zu tun haben", dann kann ich mir nur an den Kopf fassen.

MZEE.com: Hast du zu Schluss noch ein paar obligatorische „letzte Worte“ an die Leser von MZEE.com?
F.R.: Es ist ja lobenswert, dass die Standartfrage nicht gekommen ist. Trotzdem möchte ich in diesem Sinne noch mal alle Produzenten und Featuregäste erwähnen. Produziert haben hauptsächlich die Beatgees, ansonsten sind Chrizmatic, Brisk Fingaz und Zwieback dabei. Featureparts haben Olli Banjo und Ercandize beigesteuert, wobei eure MZEE-Edition noch einen großartigen Track mit Casper und Phreaky Flave, sowie einen wundervollen Song mit Leon Taylor beinhaltet! Dank an mein komplettes Forum und alle, die beim TRL Voting Gas gegeben haben! Ansonsten müsst ihr unbedingt zum Splash kommen! Ich trete am Samstag, um 22.45 Uhr im großen Zelt auf. Zeitgleich mit Shaggy auf der Hauptbühne, auf den man ruhigen Gewissens verzichten kann! (lacht)


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Album out: 13.06.08
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Tracklist „Vorsicht, Stufe!":
1. Jag' das Gelände hoch
2. Rap braucht Abitur
3. Prison
4. Melodie des Lebens
5. Erwachsen werden
6. Rap ist mein Fetisch
7. Geister und Dämonen feat. Olli Banjo
8. Kopf gegen Herz
9. Seelenfrieden
10. Gerne so wie ich
11. Verlorene Seelen
12. Phantom der Poser feat. Ercandize
13. Das F und das R
14. Grenzenlos
15. Nie Gesehen
16. Stillstand
17. Flucht zu Dir
18. Alles was ich habe

exklusiver MZEE.com Bonus Content:
19. Gleichgewicht feat. Leon Taylor
20. Werwolf feat. Casper und Phreaky Flave
21. Diplomingenieur
22. Vorsicht, Stufe!

MP3s:
F.R. – Vorsicht, Stufe! (Album-Snippet)
F.R. – Vorsicht, Stufe! (Album-Snippet 2)

Videos:
F.R. - Rap braucht Abitur
F.R. - Diplomingenieur

Link:
www.myspace.com/effarr
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
er erzählt immer das gleiche wie ein roboter... interview 1:1 identisch mit rap.de/mixery raw deluxe... hat den text von seiner plattenfirma gut auswendig gelernt.

@ falk (ich weiß das du oft mzee kommentare liest):
du bist zu brav, hättest lieber wie staiger ihn auseinander genommen mit fragen die ihm das genick brechen....
 
360 Grad Quatsch...

"du bist der erste deutsche Rapper mit einem 360 Grad Deal..." -->kompletter Schwachsinn!! Hunderte deutsche Rapper sind doch bei Labels gesingt, die sich um Tonträger, Booking, Verlag und Merchandise gleichzeitg kümmern.

Sehr investigativer Journalismus mal wieder von der Mzee.com Redaktion. Einfach irgendwas aufschnappen und ungeprüft nachplappern...
 
gutes interview!
soll er doch immer das gleiche erzählen. ich habs hier zum ersten mal gelesen, also passts doch. bin ja sicherlich nicht der einzigste dems so geht. ;)

ich fand f.r. schon immer top!
gab zwar überall diese diskussionen wegen seiner damaligen stimme und so, aber der junge hatte damals schon was zu erzählen!

sehr positiv scheint sich auch seine promotion zu entwickeln.
f.r. hier, f.r. dort - ich gönns ihm! :D
 
"du bist der erste deutsche Rapper mit einem 360 Grad Deal..." -->kompletter Schwachsinn!! Hunderte deutsche Rapper sind doch bei Labels gesingt, die sich um Tonträger, Booking, Verlag und Merchandise gleichzeitg kümmern.

Sehr investigativer Journalismus mal wieder von der Mzee.com Redaktion. Einfach irgendwas aufschnappen und ungeprüft nachplappern...

das ist nicht richtig, weil es hier um majorgröße geht.... deswegen erster 360 grad deal!!!

sorry aber erst denken bevor du andere des schwachsinns bezichtigst
 
"du bist der erste deutsche Rapper mit einem 360 Grad Deal..." -->kompletter Schwachsinn!! Hunderte deutsche Rapper sind doch bei Labels gesingt, die sich um Tonträger, Booking, Verlag und Merchandise gleichzeitg kümmern.

Sehr investigativer Journalismus mal wieder von der Mzee.com Redaktion. Einfach irgendwas aufschnappen und ungeprüft nachplappern...


Wenn jemand bei Universal & Co ist,
veranstaltet der Major doch nicht
das Konzert, sondern in vielen Fällen
(Savas, Kollegah, K.I.Z. ...) die DEAG
und bei denen ist F.R. als Künstler gesignt
 
Leute, das Album ist der Hammer! Ich kannte F.R. bisher nur vom Hörensagen, aber die CD hat mich echt überzeugt. Sind wirklich super Texte, krasse Flows, teilweise abartige Reimketten und dazu eine wunderbar saubere und verständliche Stimme (hört man ja in letzter Zeit auch nicht so häufig). 5 Sterne von 5. Kaufen!

P.S. Die Hook von "Alles was ich habe" klingt von der Melodie her irgendwie extrem von Damion Davis "Linewand" gebitet. ;) Wie es scheint, wollen die beiden ja auch was zusammen machen (siehe MRD).
 
er erzählt immer das gleiche wie ein roboter... interview 1:1 identisch mit rap.de/mixery raw deluxe... hat den text von seiner plattenfirma gut auswendig gelernt.

Ich finde auch er sollte sich bei dir entschuldigen, dass er auf die gleichen Fragen, das gleiche antwortet. Schon doof, dass der nicht einfach in jedem Interview was anderes erzählt.
Das Album ist auf jeden Fall super. Hat sich wirklich noch gesteigert und ich kann jedem nur empfehlen, Vorsicht Stufe zu kaufen.
 
hör mir das f. r. album ganz gerne an... so ein taltent muss auf jden weiter gefördert werden... da gibts zwar tausend aber 990 davon labern im gegensatz zu f.r. schrott
 
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