hab ne wohnung, also is nix mit garten. hab sowieso probleme mit pflanzen da ich immer verpeil die dinger zu gießen. naja, hab mir ein paar kakteen gekauft. die sind schön grün und wenn man die mal n monat nicht gießt, stehen die immer noch wie ne 1
hm, früher war meine einzige zimmerpflanze auch ein kleiner kaktus. der ist dann aber eingegangen. irgendwie hatte ich das gießen komplett vergessen.
für meine azalee koche ich das wasser jetzt sogar immer extra ab, weil sie kalkarmes bevorzugt ... (vorm gießen aber abkühlen lassen
)
tja, als ich noch im neubau gewohnt habe und keinen garten hatte, bin ich auf die waghalsige idee gekommen, mir einen kleinen schrebergarten zu pachten. waghalsig war die idee, weil dort das durchschnittsalter bei 105 liegt und deswegen jugend (ich war 18 oder 19 damals) von anfang an als potentiell untauglich und risikofaktor rot eingestuft wird. "aliens! alle mann auf tauchstation, feldstecher anlegen und lage kontrollieren!" wir haben dann auch einen dementsprechend wüsten garten abbekommen - zusätzlich an allen seiten offen, gut einsehbar für alle nachbarn. privatsphäre a dieu! aber es sollte noch besser werden! der vorbesitzer hatte uns mitsamt der undichten gartenlaupe seine gesammelten werke an bierflaschen vermacht, die es erstmal zu entsorgen galt. außerdem - und das war fast ein fall für die umweltbehörde - hatte er im garten massenhaft asbestabfälle verscharrt, 20 cm unter der erde stieß man überall auf das zeug. asbest stellt heutzutage ein echtes entsorgungsproblem dar und so schauten wir erstmal ziemlich dumm aus der wäsche. die gartenarbeit wurde zur drecksarbeit, und hätte uns unser zugegebenermaßen wirklich sehr zuvorkommender gartenfreund von nebenan nicht ab und zu einen ableger über den zaun gereicht, hätten wir in diesem jahr wahrscheinlich die anbauzeit total verpasst. er hat auch nichts gesagt zu unseren "exoten", die ihren platz allen widrigen umständen trotzend gut versteckt hinter der gertenlaube gefunden hatten. "ja, hatten wir im krieche doch auch noch", meinte er lachend! nichtsdestotrotz konnten nicht alle gartenfreunde (ja, so sprach man sich dort an...) entsprechendes verständnis aufbringen. eine ältere dame pflegte jedes wochenende an unserem garten vorbeizumarschieren und gut hörbar über dessen heruntergekommenen zustand zu schwadronieren. uns lief der schweiß überall runter, wir buddelten bei tropischem wetter 2 m tiefe löcher inne erde, waren kurz vor der besinnungslosigkeit und diese zänkische schabracke schickte uns mit ihren äußerungen ins tierreich. als sie andeutete, dass sie uns in der nächsten gartenvorstandssitzung (ja, die renter sind organisiert) mal zur sprache bringen wird, wurde ich fuchtig. ich stapfte zu meinem gartentor, riss es auf und rannte der alten auf ihrem fahrrad hinterher. ich bedachte dabei nicht, dass ich ja immer noch die schaufel in der hand hielt und diese beim reden unkontrolliert vor ihrem gesicht hin und herschwang. die bloße angst blinkte mich an aus ihren kleinen schweinsaugen. ich wollte ihr nur den sachverhalt erklären und meinte, sie könne sich den garten ruhig mal aus der nähe betrachten, vielleicht brauche sie ja sogar ein bisschen asbest, den könne sie sich bei uns in massen abholen, sie soll mal langkommen auf nen kaffee etc. aber sie hörte schon gar nicht mehr zu und starrte nur noch auf die schaufel. als sie plötzlich losfuhr, rannte ich ihr noch ein stück wirres zeug redend hinterher. aber es war zu spät, sie hatte kein wort verstanden. ihr mann stand übrigens die ganze zeit neben uns und ich konnte seinem gesicht eine gewisse genugtuung ablesen. in seinen gedanken hatte sich die schaufel bereits centimetertief zwischen die augen seiner zänkischen gattin gebohrt. ich gabs auf, alles...den garten, die pflanzen, den schönen sommer. die rentnerfraktion (außer wenigen ausnahmen) hatte unsere füsilierung bereits geplant.
wenn ich heute an dem kleinen gärtchen vorbeifahre, was nach wie vor als asbestlager dient (nebenan wachsen tomatenpflanzen, apfelbäume, kräuter etc. - sehr gesund), und an unsere dennoch lustige zeit denke, wird mir immer ganz schwer ums herz. ja, man hat es in dieser rentnerrepublik wirklich nicht leicht!
naja, so viel zum thema fight for your schrebergarten!