Nach seinem aufsehenerregenden Debütalbum "Regen" veröffentlicht der Prinz aus Persien aka B-Lash aus dem Herzen Kreuzbergs nun den Nachfolger "Tränen". Auf gewohnt hochwertigen und bis auf eine Ausnahme selbstproduzierten Beats rappt der iranischstämmige Künstler sich seine Visionen von der Seele und betritt dabei auch politisches Terrain. B-Lash hält den Hörern den Spiegel vor, macht aber gerade auch vor sich selbst nicht Halt. Ernüchternd und anklagend, aber auch fantasievoll und reflektierend erzählt B-Lash von der "Endzeit", von dem "Brief an meinen Killer", von "Wargames", aber auch von schmerzhafter Erkenntnis: "Real.I.Z.E".
Eindrucksvoll zeigt der Mann mit dem Shirt auf dem Schädel, dass Berliner Strassenrap nicht stumpfsinnig sein muss, sondern im Gegenteil das Auge eines Beobachters erfordert, der seine Schlüsse zieht und letztlich den kritischen Abstand genau so formuliert wie seine Liebe zum Heimatviertel.
Es ist das Bild eines Künstlers, der viel verinnerlicht, beobachtet und erfahren hat, und es ist die Entscheidung für die rote Pille.
Der Regen wurde zu Tränen.
