Gefängnisse statt Paläste, Monarchen statt Palastherren, Begierden statt Schätze - Das ist so neben dem Gameplay der Unterschied zum Hauptspiel Persona 5. Das Spiel ist eine Fortsetzung des Originals "Persona 5" und spielt einige Monate nach den Ereignissen des ersten Spiels. Und zwar wirklich nur Persona 5. Nicht Royal. Gewisse Charaktere tauchen nämlich gar nicht auf oder werden nur in einem Halbsatz erwähnt. Wo zum Teufel ist Kasumi Yoshizawa? Eine Frechheit.
Neben der bekannten Party bekommen wir zwei weitere Mitglieder: Die KI Sophia und den Bullen Zenkichi. Während Zenkichi durchaus charismatisch und lustig rüberkam, konnte ich mit Sophia wenig anfangen. KI halt – „was ist ein Herz? Wieso sind Menschen so?“ – Naja, nichts neues. Zum Ende hin bekommt sie mehr Charakterentwicklung, aber letztendlich war sie mir dann doch relativ egal. Kein Störfaktor, kein nerviges Mitglied, aber eben kein Highlight. In den Top 100 Persona Charakteren kann man sie ohne Zweifel listen. Weit nach Aigis.
Das Gameplay kombiniert Elemente von Rollenspielen, Action-Spielen und Beat-'em-ups. Wer Dynasty Warrior kennt, wird sich sofort auskennen. Wers nicht kennt, wird sich auch schnell auskennen. So kompliziert ist das nicht. Man kann zwischen den Gruppenmitgliedern abwechseln kämpfen. Mit Makoto z. B. können wir durch die Gegnermassen mit dem Motorrad durchfahren bzw. überfahren. Die Personas kann man mit den Schultertasten rufen und verschiedene Attacken ausführen lassen. Sammeln, Fusionieren, Verstärken von Personas gibt es hier auch. Aber die Anzahl der Personas ist im Gegensatz des Hauptspiels überschaubar.
Alles so weit so gut. Das Kämpfen macht sehr viel Spaß. Es kann mal hektisch werden, die Übersicht verlieren, aber es wird nie frustrierend oder unfair. Das Kämpfen. Das Kämpfen an sich.
Was richtig richtig auf den Sack geht, ist das Pacing. Persona 5 Strikers spielt sich vorbildlich wie Persona 5 – gestreckt. Das kann ich anhand von Beispielen erklären:
In den Leveln tauchen hin und wieder Tore zum nächsten Gebiet oder Raum auf. Diese Tore sind meistens durch ein Terminal geschützt. Das Terminal muss man also hacken, damit sich das Tor öffnet. Okay, also hackt eine Person (Futaba natürlich). Solange sie hackt, muss man sie vor Gegnerwellen schützen. Das endet erst, wenn die Leiste (die beim Hacking angezeigt wird) die 100% erreicht. Puh, okay. Nun gibt es folgende Situation: Ein Terminal hat kein Strom – huch. Kein Strom, kein Hacking. Also heißt es ein Generator suchen. Okay, gehen wir dahin, schalten diesen ein. Geschafft? Nein, Überraschung, wir brauchen doch zwei weitere Generatoren, weil wir viel mehr Energie brauchen. … Okay … die Generatoren sind zugegeben alle in der Nähe. Zwischendurch tauchen natürlich Gegnaz auf. Sind alle eingeschalten, geht’s zurück zum Terminal. Also Hacking ist angesagt, wieder Beschützer Mission. Wir haben Spaß.
Des Weiteren sind die Gefängnisse so aufgebaut, dass man zuerst drei(!!!) Gefängnistürme aufsuchen muss, bevor man in das Schloss zum Boss gehen kann. Manchmal steht man direkt vor einem solchen Turm. Aber nein, das Tor zum Turm ist verschlossen. Also einen Umweg suchen. Einen richtig langen Umweg. DREIMAL. Juhu, jaa, das macht Spaß und fuckt einen nicht ab.
Die Geschichte und Charaktere sind wie gewohnt faszinierend und gut ausgearbeitet und die Möglichkeit, Personas in Kämpfen zu beschwören, führt zu schnellen und coolen Action.
ABER: Die Kämpfe können manchmal zu monoton werden. Die Dungeons sind ebenfalls recht linear (auch wenn sie mehr nach Open-Schlauch aussehen) und bieten wenig Abwechslung.
Insgesamt ist Persona 5 Strikers ein gutes Spiel, das einige der Stärken der Serie beibehält. Für Fans der Serie und Action-Rollenspiel-Liebhaber ist das Spiel sicherlich einen Blick wert, aber es ist sicherlich nicht das beste Persona-Spiel oder Rollenspiel im Allgemeinen.
Ich gebe 37 von 62 Punkten.
Ja, das wars eigentlich auch schon mit Persona. Mehr gibt es nicht. Persona 3 Portable ist nichts für mich (obwohl Persona 3 der beste Teil der Serie ist, MEINE MEINUNG). Persona 4 Arena Ultimax reizt mich aktuell nicht so. Und über die Dance-Rhythm-Ableger verlieren wir kein Wort.