Vor seinem Besuch in Berlin hat Griechenlands Finanzminister Giannis Varoufakis um deutsche Unterstützung für die neue Schulden- und Sparpolitik seines Landes geworben. „Ich denke, von allen Ländern in Europa verstehen die Deutschen am besten diese simple Nachricht. Wenn man eine stolze Nation zu lange demütigt und sie Verhandlungen und Kummer einer Schuldendeflationskrise aussetzt, ohne Licht am Ende des Tunnels, dann gärt es in dieser Nation irgendwann“, sagte Varoufakis in einem ARD-Interview.
Damit spielte Varoufakis offenbar auf den Friedensvertrag von Versailles nach dem Ersten Weltkrieg an. Darin musste das damalige Deutsche Reich 1919 Reparationszahlungen, Abrüstungen und Gebietsabtretungen zustimmen. Der Vertrag gilt als ein Grund für das spätere Erstarken der Nationalsozialisten in Deutschland. Zuvor hatte Varoufakis bereits einen Marshallplan für Griechenland gefordert. Mit diesem Wiederaufbauplan hatte vor allem Amerika Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg geholfen.