Vergangene Woche schätzte Walentina Melnikowa von der Dachorganisation der „Soldatenmütter“, in der rund 300 lokale Verbände organisiert sind, die Zahl der Soldaten, die derzeit in der Ukraine sind, auf rund 4000. An die „Soldatenmütter“ wenden sich Verwandte, wenn ihr Sohn, der zu „Manövern“ an die Westgrenze geschickt wurde, sich nicht mehr meldet. Oder im Sarg zurückkommt – wie Anton Tumanow aus der Teilrepublik Marij El am Mittellauf der Wolga, auf dessen Todesurkunde steht, er sei am 13. August „in Ausübung der dienstlichen Pflichten“ durch „Explosionsverwundungen“ zu Tode gekommen.
Dort, wo der Ort des Todes vermerkt sein sollte, ist nur ein Strich. Seiner Mutter sagte Tumanow am 10. August: „Mama, sie schicken uns nach Donezk.“ Ein Kamerad Tumanows berichtete der Mutter, sie hätten die Kennzeichen von den Uniformen und Fahrzeugen entfernen müssen. Die Mutter sagte der Zeitung „Nowaja Gaseta“, von den 1200 jungen Männern in Antons Verband seien 120 getötet und 450 verwundet worden, als sie 80 Kilometer östlich von Donezk unter Beschuss geraten seien.