Lackfilm soll die Waggons schützen
Keine Chance für Bahnschmierer
Bonn Graffiti: Acht Buchstaben, die für eine grellbunte Zeiterscheinung stehen. Die Sprayer nennen es Kunst, die Geschädigten pure Schmiererei. Kaum eine Hauswand, Grundstücksmauer oder Unterführung, an denen sich die modernen Farbteufel nicht austoben. Besonders beliebte Objekte: Eisenbahnwaggons, die von vorne bis hinten großflächig verunziert werden.
Zum Ärger der Deutschen Bahn AG. Die geht jetzt Zug um Zug dazu über, den Sprüh-Freaks das farbenfrohe Treiben gründlich zu vermiesen. Ihre Geheimwaffe: ein spezieller Klarlackfilm, der über die normale Lackierung der Reisewagen gespritzt wird. Bahn-Sprecher Manfred Ziegerath: Der hat eine ähnliche Schutzwirkung wie Bohnerwachs auf dem Parkett.
Die Graffiti-Farben können nicht mehr tief in die Poren eindringen, perlen oberflächlich ab. Die poppigen Motive zerrinnen den Tätern quasi im bunten Sprühnebel. Mit einem Reinigungsgel werden die Reisewagen eingeschäumt und anschließend unter Hochdruck abgewaschen. Ziegerath: Das kostet uns nur 600 Mark statt 20 000 Mark bei einer Neulackierung.
Hinzu komme die umweltfreundliche Entsorgung der Farbreste, die unter Sondermüll fallen. Alles muss in Wannen aufgefangen und von einer Spezialfirma beseitigt werden, so der Bahn-Sprecher. Man habe auch mit einer besonderen Kunststoff-Folie experimentiert, die wie eine zweite Haut über die Züge geklebt werde.
Doch das Verfahren sei zu aufwendig und habe sich in der Praxis nicht so gut bewährt wie der preisgünstigere Schutzlack, der eine mehrmalige Wäsche unbeschadet überstehen könne. Keine Chance mehr für die Bahnschmierer also:
Denn schon bald werden keine Züge mehr ohne Schutzhülle auf die Schienen gelassen. Ziegerath schätzt den jährlichen Schaden allein in NRW auf rund 10 Millionen Mark. Ein weiteres Problem: In beschmierten Zügen sinkt die Hemmschwelle. Vandalismus und Zerstörung sind die Folgen. Rowdys fühlen sich ermuntert, Sitze aufzuschlitzen, Fenster zu zerkratzen, Innenbekleidung zu bekritzeln. Nach dem Motto: Der Wagen ist ja ohnehin schon versaut.
Die Bahnschmierer: Sie werden selten gefasst. Bei der Bundesgrenzschutzinspektion Bonn-Köln wurden im vergangenen Jahr von 500 angezeigten Straftaten ganze 31 Graffiti-Täter erwischt. In der Regel Jugendliche zwischen 14 und 21, weiß BGS-Sprecher Frank Freund.
Ihnen konnten 63 Taten nachgewiesen, bei Hausdurchsuchungen umfangreiches Beweismaterial wie Sprühdosen und Mustervorlagen sichergestellt werden.
Quelle: Express Online
Keine Chance für Bahnschmierer
Bonn Graffiti: Acht Buchstaben, die für eine grellbunte Zeiterscheinung stehen. Die Sprayer nennen es Kunst, die Geschädigten pure Schmiererei. Kaum eine Hauswand, Grundstücksmauer oder Unterführung, an denen sich die modernen Farbteufel nicht austoben. Besonders beliebte Objekte: Eisenbahnwaggons, die von vorne bis hinten großflächig verunziert werden.
Zum Ärger der Deutschen Bahn AG. Die geht jetzt Zug um Zug dazu über, den Sprüh-Freaks das farbenfrohe Treiben gründlich zu vermiesen. Ihre Geheimwaffe: ein spezieller Klarlackfilm, der über die normale Lackierung der Reisewagen gespritzt wird. Bahn-Sprecher Manfred Ziegerath: Der hat eine ähnliche Schutzwirkung wie Bohnerwachs auf dem Parkett.
Die Graffiti-Farben können nicht mehr tief in die Poren eindringen, perlen oberflächlich ab. Die poppigen Motive zerrinnen den Tätern quasi im bunten Sprühnebel. Mit einem Reinigungsgel werden die Reisewagen eingeschäumt und anschließend unter Hochdruck abgewaschen. Ziegerath: Das kostet uns nur 600 Mark statt 20 000 Mark bei einer Neulackierung.
Hinzu komme die umweltfreundliche Entsorgung der Farbreste, die unter Sondermüll fallen. Alles muss in Wannen aufgefangen und von einer Spezialfirma beseitigt werden, so der Bahn-Sprecher. Man habe auch mit einer besonderen Kunststoff-Folie experimentiert, die wie eine zweite Haut über die Züge geklebt werde.
Doch das Verfahren sei zu aufwendig und habe sich in der Praxis nicht so gut bewährt wie der preisgünstigere Schutzlack, der eine mehrmalige Wäsche unbeschadet überstehen könne. Keine Chance mehr für die Bahnschmierer also:
Denn schon bald werden keine Züge mehr ohne Schutzhülle auf die Schienen gelassen. Ziegerath schätzt den jährlichen Schaden allein in NRW auf rund 10 Millionen Mark. Ein weiteres Problem: In beschmierten Zügen sinkt die Hemmschwelle. Vandalismus und Zerstörung sind die Folgen. Rowdys fühlen sich ermuntert, Sitze aufzuschlitzen, Fenster zu zerkratzen, Innenbekleidung zu bekritzeln. Nach dem Motto: Der Wagen ist ja ohnehin schon versaut.
Die Bahnschmierer: Sie werden selten gefasst. Bei der Bundesgrenzschutzinspektion Bonn-Köln wurden im vergangenen Jahr von 500 angezeigten Straftaten ganze 31 Graffiti-Täter erwischt. In der Regel Jugendliche zwischen 14 und 21, weiß BGS-Sprecher Frank Freund.
Ihnen konnten 63 Taten nachgewiesen, bei Hausdurchsuchungen umfangreiches Beweismaterial wie Sprühdosen und Mustervorlagen sichergestellt werden.
Quelle: Express Online