Mces
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Im Schloss Poitiers
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Im Schloss der Poitiers, 1905
Gregory Deffman findet ein altes Tagebuch auf dem Dachboden des Schlosses.
ein Fremder auf dem Dachboden, Balken werfen Schatten, ich steh in einem der acht Großen/
-was war das?da ist wohl ne Maus geflüchtet, ich nehm das Buch hoch, es ist staubbeschichtet/
Er öffnet mein Tagebuch, wonach ich Jahre suchte, im Namen des Guten, legs hin oder ich schlag es zu/
-fahr mit den Fingern über Seite 1, die Wörter verblichen, noch lesbar denk ich und höre ein Zischen/
er dreht sich verschreckt um die eigene Achse, ich bin versteckt zwischen weilenden Schatten/
-mir schnürts die Brust zu, doch ich kann nichts sehen, also wahrscheinlich ein Luftzug/
er dachte es sei der Wind gewesen, wendet sich wieder meim´ Buch zu und beginnt zu lesen/
-,,Seite 3, die Wolken am Hügel grau, wieder schlug Graf Poitiers mich am morgen grün und blau...´´/
einen Bruchteil einer Sekunde will ich auf ihn stürzen, doch dann zieht er leise die Luft ein/- ich stutze
-,,...sitz nun des mittags im Zimmer, lausche auf Schritte, durchstreiche Worte, denn zitter noch immer...´´/
ich weiche zurück, leise, die alten Worte stechen, bringen vergessene Leichen zurück/
-,,...er ist es, der dort unten über Dielen stampft, mein Verstand flieht, ich hab tiefe Angst...´´/
seine Stimme dämpft sich bei den folgenden Worten, ich bin wirklich geängstigt/
-,,...vor dem Tod. ich werde wimmern, schrein, er wird mich umbringen, hier in meinem Zimmerlein...´´/
die Worte treffen mich lähmend kalt, das von meinen Wangen durchsichtige Tränen falln/
-,,...ich muss mich verschanzen, hier oben... getan, vor die Tür ist der große Schrank geschoben...´´/
ich bin leichenblass, die Erinnerung schleicht, bis ihr Flüstern ein inneres Kreischen schafft/
-,,...nun brüllt er nach der ****, seine Stimme tont in jedem Zimmer und füllt die ganzen Flure...´´/
ein Bastard von Graf, ich war seine Dirne, meine Würde hab ich wie´n Krug Wasser getragn/
-,,...strenge Sitten des Wahnsinns, das der Stift mir entgleitet, weil meine Hände schwitzen...´´/
es ist kalt hier oben, so lange schon, bemerke Verfall der Wände und eine Wand aus Moos/
-,,...während ich, Stift und Buch in der Hand, in die Ecke stolper, hör ich ihn die Treppe poltern...´´/
im Raum sind die alten Möbel, die Polsterdecke und am Arm mit einem mal die goldne Kette/
-,,...ich bin ein gefangnes Steppenpferd und während ich hektisch werd wird die Kette schwer...´´/
der Druck an meinem Handgelenk ist wieder deutlich spürbar, wenn ich an das ganze denk/
-,,...mit Stock und Fuß pocht er gegen die Tür, es wird stetig lauter, denn er kocht vor Wut...´´/
der Raum scheint zu dröhn´, die Rachsucht durch Erinnerungn mit einem Aufschrei zu höhn´/
-,...ein Knacken, das ich die Luft halte... das ich mein Buch schützend vor der Brust halte...´´/
ich atme flach, ahne das eine Erkenntnis mich erbarmungslos bei den Haaren packt/
-,,...die Tür bricht auf, er stürmt herein, das Szenario entfernt sich jeder Wirklichkeit...´´/
der Fremde verwandelt, er ist zum Grafen geworden, in dessen Armen ich gestorben/
und ich nehme das Messer meines Mordes und, er dreht sich um, erteile Revanche/
Gregory Deffman liegt tot auf dem Dachboden des Schlosses, das Tagebuch, dessen letzter Eintrag von 1805 ist, liegt noch offen,
bis es von geisterhafter Hand geschlossen und weggelegt wird.
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Im Schloss der Poitiers, 1905
Gregory Deffman findet ein altes Tagebuch auf dem Dachboden des Schlosses.
ein Fremder auf dem Dachboden, Balken werfen Schatten, ich steh in einem der acht Großen/
-was war das?da ist wohl ne Maus geflüchtet, ich nehm das Buch hoch, es ist staubbeschichtet/
Er öffnet mein Tagebuch, wonach ich Jahre suchte, im Namen des Guten, legs hin oder ich schlag es zu/
-fahr mit den Fingern über Seite 1, die Wörter verblichen, noch lesbar denk ich und höre ein Zischen/
er dreht sich verschreckt um die eigene Achse, ich bin versteckt zwischen weilenden Schatten/
-mir schnürts die Brust zu, doch ich kann nichts sehen, also wahrscheinlich ein Luftzug/
er dachte es sei der Wind gewesen, wendet sich wieder meim´ Buch zu und beginnt zu lesen/
-,,Seite 3, die Wolken am Hügel grau, wieder schlug Graf Poitiers mich am morgen grün und blau...´´/
einen Bruchteil einer Sekunde will ich auf ihn stürzen, doch dann zieht er leise die Luft ein/- ich stutze
-,,...sitz nun des mittags im Zimmer, lausche auf Schritte, durchstreiche Worte, denn zitter noch immer...´´/
ich weiche zurück, leise, die alten Worte stechen, bringen vergessene Leichen zurück/
-,,...er ist es, der dort unten über Dielen stampft, mein Verstand flieht, ich hab tiefe Angst...´´/
seine Stimme dämpft sich bei den folgenden Worten, ich bin wirklich geängstigt/
-,,...vor dem Tod. ich werde wimmern, schrein, er wird mich umbringen, hier in meinem Zimmerlein...´´/
die Worte treffen mich lähmend kalt, das von meinen Wangen durchsichtige Tränen falln/
-,,...ich muss mich verschanzen, hier oben... getan, vor die Tür ist der große Schrank geschoben...´´/
ich bin leichenblass, die Erinnerung schleicht, bis ihr Flüstern ein inneres Kreischen schafft/
-,,...nun brüllt er nach der ****, seine Stimme tont in jedem Zimmer und füllt die ganzen Flure...´´/
ein Bastard von Graf, ich war seine Dirne, meine Würde hab ich wie´n Krug Wasser getragn/
-,,...strenge Sitten des Wahnsinns, das der Stift mir entgleitet, weil meine Hände schwitzen...´´/
es ist kalt hier oben, so lange schon, bemerke Verfall der Wände und eine Wand aus Moos/
-,,...während ich, Stift und Buch in der Hand, in die Ecke stolper, hör ich ihn die Treppe poltern...´´/
im Raum sind die alten Möbel, die Polsterdecke und am Arm mit einem mal die goldne Kette/
-,,...ich bin ein gefangnes Steppenpferd und während ich hektisch werd wird die Kette schwer...´´/
der Druck an meinem Handgelenk ist wieder deutlich spürbar, wenn ich an das ganze denk/
-,,...mit Stock und Fuß pocht er gegen die Tür, es wird stetig lauter, denn er kocht vor Wut...´´/
der Raum scheint zu dröhn´, die Rachsucht durch Erinnerungn mit einem Aufschrei zu höhn´/
-,...ein Knacken, das ich die Luft halte... das ich mein Buch schützend vor der Brust halte...´´/
ich atme flach, ahne das eine Erkenntnis mich erbarmungslos bei den Haaren packt/
-,,...die Tür bricht auf, er stürmt herein, das Szenario entfernt sich jeder Wirklichkeit...´´/
der Fremde verwandelt, er ist zum Grafen geworden, in dessen Armen ich gestorben/
und ich nehme das Messer meines Mordes und, er dreht sich um, erteile Revanche/
Gregory Deffman liegt tot auf dem Dachboden des Schlosses, das Tagebuch, dessen letzter Eintrag von 1805 ist, liegt noch offen,
bis es von geisterhafter Hand geschlossen und weggelegt wird.