Schwarze Kreide
rede der nacht die schwärze aus der dunkelheit
und sprich über sonne und der lichter heiterkeit.
erzähle den sternen eine geschichte der unendlichkeit,
und lass die wolken bedecken, meine und deine freiheit.
für sie tu es, oder tu es für mich, wie du es für richtig hältst.
ich vertraue dir, glaub an dich, wenn du dich nur an meine seite stellst.
versprich mir, bleib bei mir, und versprich mir, steh zu mir,
dann fliegen wir über tod und vernichtung
bestimmen diese unerreichbare richtung
sieh es als deine verpflichtung – um meinetwillen.
Wir haben keine möglichkeit ihren durst zu stillen.
lass sie blut trinken und tod schmecken
vielleicht vergessen sie uns, vielleicht können wir uns verstecken
lass sie um unsertwillen elendig verrecken.
sie habens verdient und der tod naht
deine allerletzte tat, beende den tag.
sonne geh unter und wir kosten ihre letzten strahlen,
zwei schatten die eine neue zukunft in den horizont malen.
mit schwarzer kreide, schwarzer kreide …
rotes blut auf des messer’s scheide.
eine letzte entscheidung
sie schlüpfen aus der verkleidung.
kämpfe, kämpfe – um des stolzes willen.
deine letzte möglichkeit ihren durst zu stillen.
lass sie blut trinken und tod schmecken.
dein hemd einst weiß – hat nun rote flecken.
wir können es nicht mehr verstecken,
zu spät den kopf stolz in die höhe zu recken.
wir haben verlorn – lass sie unser blut lecken.
menschheit wo ist dein stolz – und sag wo deine ehre?
wo bist du, ernannter herrscher der erde?
überall schwarze, schwarze särge …
reste eines todesregiments – mordmonarchie …
mensch, das war deine letzte dynastie.
und mein freund du kämpft immer noch,
in der finsternis scheint dein glimmender docht.
und die schwärze, schwärze hält dich nicht ab,
die krieger, werden sie jemals satt?
der strand in der nacht – eine bahn aus sand,
geliebtes, sterbendes vaterland.
ich stehe hier, und, siehst du meine hand?
in dieser nacht leuchet kein stern,
und jedes licht scheint unendlich fern.
diese wolken, sie verdecken den mond,
woher willst du jetzt wissen, wo dein feind wohnt?
ob sich kämpfen überhaupt noch lohnt…
so lange waren wir still und haben gewartet,
so lange nicht auf zeichen geachtet.
nun ist es zu spät – und mein freund musst du büßen,
schwarze feinde lassen dich mit ihren waffen grüßen.
jetzt sagt ihr, so hat es kommen müssen …
das tosende meer und die brandung die schreit,
zerstörtes leben weist auf unsere vergänglichkeit.
sonne geh unter und wir kosten ihre letzten strahlen,
zwei schatten die eine neue zukunft in den horizont malen.
mit schwarzer kreide, schwarzer kreide …
rotes blut auf des messer’s scheide.
mensch du sprachst von liebe und glück,
warum mensch, warum, gibst du es nicht mehr zurück?
du sprachst von reichtum und macht,
wo ist er, mensch, ich seh nur die schwarze nacht…
du versprachst besserung und lebensfreude,
jetzt zeigst du waffen, statt einsicht und reue.
findest du nicht es ist zeit zu kapitulieren?
dein stolz und dein blutrausch werden dich strangulieren.
siehst du deine eigenen hände deine freunde erwürgen?
für was, für wen, willst du jetzt noch bürgen?
und mein freund, du kämpfst tapfer weiter.
unter all den falschen lichtern warst du stets ein schattenreiter.
du sprichst wahrheit und deine handlungen sind verzweifelt,
sieh mich an, du weißt, ich hab nie an dir gezweifelt.
doch wo sind unsere werte, wo unser leben geblieben?
wir kämpfen für die liebe und finden keine zeit zu lieben…
die sonne ist schon lange untergegangen,
und ich muss einsehen, wir sind besiegt und gefangen.
doch mit mut und kraft werden wir dennoch ans ziel gelangen!
sie können tränen, doch sie können nicht meine seele verlangen!
nun kommen wir um zu bezahlen,
zwei schatten die eine neue zukunft in den horizont malen.
mit schwarzer kreide, schwarzer kreide …
rotes blut auf des messer’s scheide.
der kampf ist zu ende – im morgengrauen geht die sonne auf,
mein freund ich knie neben dir, bitte, mach die augen auf!
ich spür dein herz nicht mehr, fühl keinen atem mehr,
mein freund, wieso sind deine augen so leer?
dein körper ist schwarz und du bist nicht mehr.
neben mir liegt schwarze kreide im schwarzen sand,
die schwarze wüste ist leer, schwarzes meer, schwarzes land.
schwarze särge doch deiner ist weiß, mein freund, nur deiner,
und ich gehe im morgengrauen, du wirst immer kleiner und kleiner.
der strand in der nacht – eine bahn aus sand,
geliebtes, totes vaterland.
ich stehe hier, und, siehst du meine hand?
ich winke dir, doch du winkst nicht zurück.
und ich gehe und gehe, schritt für schritt.
die sonne geht auf und ich koste ihren ersten strahl,
ein schatten der die geschichte des lebens in den horizont mahlt.
mit schwarzer kreide, schwarzer kreide …
auf dass die Welt nie wieder dass selbe erleide …