"Die ganze Stadt soll sich wehren"Neues Internet-Forum für Ideen und Kritik"

UDU

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Gegen Graffiti: Der richtige Weg?
"Die ganze Stadt soll sich wehren" Neues Internet-Forum für Ideen und Kritik

MENDEN • Den allgegenwärtigen Schmierereien jugendlicher Graffiti-Sprayer den Kampf angesagt hat jetzt das neue Aktionsbündnis aus Stadt, Polizei, Justiz, Handel, Schulen und Jugendhilfe (wir berichteten). Da sollen Ein-Euro-Kräfte der Stadt als "Schnelleinsatzgruppe" für die rasche Entfernung von "Tags" sorgen, die Polizei eine aktuelle Datei führen, das Amtsgericht und die Jugendgerichtshilfe dafür sorgen, dass die Täter ihre "Werke" unter Anleitung von Profis selbst wieder entfernen müssen. Und: Der Aktionskreis hat die ganze Stadt aufgerufen, sich zu wehren. Mendener Bürger sollen auf jeden Fall jedes neue Graffito melden, und wenn sie Sprayer auf frischer Tat ertappen, unbemerkt die Polizei hinzurufen. Zudem sollen sie es dem Beispiel der öffentlichen Hand nachtun und ihrerseits für eine möglichst rasche Entfernung von Schmiereien sorgen, "anfällige" Wände mit Ranken bepflanzen oder sie mit abweisender Farbe streichen.
Wir wollen wissen: Machen Sie mit? Haben Sie vielleicht weitere Ideen zur Rettung des Stadtbildes? Wenn ja, raus damit! Oder sehen Sie die neue Mendener "Anti-Graffiti-Koalition" eher kritisch? Bringen die Aufrufe wirklich etwas? Kann und sollte man den Sprayern so beizukommen versuchen? Oder wird das Ganze aus Ihrer Sicht eine Bürgeraktion ohne Bürger?
Wir sind gespannt auf Ihre Meinung, sei es in Leserbriefen oder im neuesten Internet-Forum auf der Seite http://www.mendener-zeitung.de. Schreiben Sie an die Mendener Zeitung, Kolpingstraße 33-35, 58 685 Menden, oder klicken Sie einfach mal rein! • MZ


Artikel vom 19. September 2006
http://www.mendener-zeitung.de/lokales/story.php?id=202741

Link zum Forum der Zeitung:
http://www.mendener-zeitung.de/foren/lokal/menden/index.php?mode=viewthread&forum_id=20&thread=1

Der Autor hat mir gestattet, den Artikel hier zu veröffentlichen.

Der Journalist hatte von dem Forum, was sich im Rathaus versammelt hatte, gehört und Zweifel am Konzept. Ich habe ihm schon geantwortet.
Besonders gut fand ich, daß er den Hinweis, gelungene legal gesprühte Bilder zu veröffentlichen, sofort aufgenommen hat.

Noch steht das Konzept der "Bürgerwehr" nicht. Anscheindend glauben die Leute immer noch nicht, daß es viele Jugendliche gibt, die händeringend nach legalen Flächen suchen.

Die Zeitung hat einen Thread eröffnet, wo Leute zum Thema Graffiti ihre Meinung schreiben können.
 
mein gott bist du blöd... ich weiss zwar auch nicht gerade wo menden liegt, aber sobald sich das reinigungssystem durchsetzt, dann wird das bald in allen städten stattfinden...
 
Vielleicht weil andere gemeinden dieses Verfahren abkupfern und selber bei sich diesen Trara veranstalten....sollte es Erfolg bringen.
...Ich persönlich finde es immer wieder lustig, für was einen Quatsch Gemeinden Geld aus dem Fenster werfen,wenn ich mir manche Strassen,Spielplätze oder sonst was ansehe,die mal erneuert werden könnten...
naja
 
pysk schrieb:
mein gott bist du blöd... ich weiss zwar auch nicht gerade wo menden liegt, aber sobald sich das reinigungssystem durchsetzt, dann wird das bald in allen städten stattfinden...
ach quatsch
was in einem kuhkaff funktioniert,klappt in einer stadt wie zB Berlin, noch lange nicht
Keine Panik;)
 
Sintwo schrieb:
ach quatsch
was in einem kuhkaff funktioniert,klappt in einer stadt wie zB Berlin, noch lange nicht
Keine Panik;)


Berlin hat NOFITTI, ein Verein, der Sprayer möglichst mit Terroristen gleichsetzt und einige Writer, die dumm genug sind, deren Vorurteile bis zum Abwinken zu bestätigen und immer wieder zu erfüllen.

Es geht der Zeitung darum, etwas Sinnvolles FÜR Sprayer zu machen, statt die große Treibjagd auf Sprayer zu unterstützen.
Ich hatte mit dem Journalisten ein ausführliches Gespräch, über das er auch schrieb:

"Repression reizt nur zum Sprayen"
Hamburger Expertin bewertet bisherige Vorschläge für das Mendener "Anti-Graffiti-Konzept" sehr kritisch

MENDEN • Menden ist drauf und dran, mit der breit angelegten Anti-Graffiti-Aktion (wir berichteten) vieles falsch zu machen. Das sagt Barbara Uduwerella, Vorsitzende von "Hiphop Hamburg". Sie war 2002 als Sachverständige im Rechtsausschuss des Bundestages, als es um die erste, abgelehnte Fassung des Graffiti-Bekämpfungsgesetzes ging.
Das Mendener Konzept setze zu stark auf Repression. Die sorge nur dafür, dass die "Mutprobe Graffiti" für Jugendliche noch reizvoller wird. Unterrichte an Schulen erzielten dieselbe Wirkung und brächten im Zweifel bisherige Nicht-Sprayer noch auf dumme Gedanken: "Insgesamt wird hier viel zu wenig von den Jugendlichen her gedacht", kritisiert die Graffiti-Expertin, die das Ergebnis des ersten Graffiti-Forums der MZ-Internetseite entnahm.
Wer sich nicht bloß als Saubermann profilieren, sondern wirklich ein schöneres Stadtbild erreichen wolle, müsse anders ansetzen - und zwar in der Szene selbst. Die sei nur über vertrauensvolle Jugendarbeit und Pädagogik zu erreichen. "Dazu muss man da sein, wenn die Jungs losziehen - das geht nicht von 8 bis 16 Uhr." Was die vorgesehenen Unterrichte angeht: "Wo Polizisten als Graffiti-Experten oder Amtsrichter zur Abschreckung in Klassen auftauchen, wie in Menden geplant, da entmachten sich die Pädagogen, die ihren Jugendlichen ja offenbar keine Grenzen mehr aufzeigen können. Zudem zeigt man den Jungen, welche Macht sie schon über die Gesellschaft haben, und schaukelt die Auseinandersetzung weiter hoch."
Junge Leute wollten mit ihren "TAGs" vor allem ein Geltungsbedürfnis befriedigen, und dem begegne man am wirksamsten durch das Stellen legaler Wände. "Die müsste es längst an jeder Jugendeinrichtung geben, denn vielen reicht das schon." Hinzukommen sollte, wie in Projekten bundesweit erfolgreich getestet, dass Städte die Kreativität der Jugend ansprechen und nutzen, indem sie ihr die Gestaltung von Brücken oder anderer Bauwerken überlassen - und die Ergebnisse auf ihrer Homepage präsentieren. Titelseiten von Konfi-Briefen oder Broschüren könnten so gestaltet werden, Zeitungen sollten nicht die nächtlichen Schmierereien, sondern gelungene legale Werke abdrucken. "Man muss ihnen was an die Hand geben, Lust auf Ziele machen. Wer dagegen nichts in der Tasche hat, der hat auch nichts zu verlieren." Umgekehrt könnten sich die jungen Leute diese Flächen verdienen, indem sie freiwillig gemeinnützig arbeiten.
Die Konfrontation von Sprayern und Geschädigten im Rahmen des außergerichtlichen Täter-Opfer-Ausgleichs sei als Lerneffekt grundsätzlich richtig und wichtig, auch im Mendener Konzept, meint die graduierte Sozialpädagogin - "aber ohne die Jungen dabei an den Pranger zu stellen, und nur unter fachkundiger Anleitung." • hgm
Artikel vom 20. September 2006
http://www.mendener-zeitung.de/lokales/story.php?id=202852



Schreibt denen doch mal eine Mail und teilt mit, was Ihr erlebt, wenn Ihr nach legalen Flächen fragt. Wichtig ist, daß Ihr deutlich macht, daß Ihr nur für Euch selber schreibt, nicht für Euch unbekannte Sprayer, folglich auch nicht für die die Haftung übernehmen könnt.
 
StruktuR schrieb:
Vielleicht weil andere gemeinden dieses Verfahren abkupfern und selber bei sich diesen Trara veranstalten....sollte es Erfolg bringen.
...Ich persönlich finde es immer wieder lustig, für was einen Quatsch Gemeinden Geld aus dem Fenster werfen,wenn ich mir manche Strassen,Spielplätze oder sonst was ansehe,die mal erneuert werden könnten...
naja
lässt sich nix ändern
aber recht haste
 
poldi schrieb:
lässt sich nix ändern
aber recht haste


Stimmt. Es läßt sich nichts ändern, wenn man darauf wartet, daß andere etwas ändern. Man muß sich schon selber mal beteiligen.
 
wer hier die zeit hat seltsame fragen zu stellen und alles und jeden mist zu kommentieren, der wird ja wohl auch die ein oder andere minute zeit haben sich zu beteiligen und eine kleine mail mit erfahrungen und wünschen zu schreiben...?
 
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