Der allgemeine Wirtschaft-Thread

Mit welchem Recht schränkst du Unternehmen in ihrer Wahlfreiheit so weit ein?

mit dem recht, dass es der gesellschaft nützt natürlich. unternehmen sind keine natürlichen personen und haben keinerlei eigenes empfinden von freiheit. wenn es der gesellschaft nützt, ist es nur richtig, unternehmen in ihrer "wahlfreiheit" einzuschränken
 
mit dem recht, dass es der gesellschaft nützt natürlich. unternehmen sind keine natürlichen personen und haben keinerlei eigenes empfinden von freiheit. wenn es der gesellschaft nützt, ist es nur richtig, unternehmen in ihrer "wahlfreiheit" einzuschränken

Es nutzt eben nur auf dem ersten Blick. Wenn aufgrund so eines Gesetzes Investitionen reduziert werden oder eine Firma schließen muss, dann sind die Kosten deutlich höher.
Die Schließung von Standorten ist nicht immer Willkür, sondern muss in vielen Fällen geschehen, um ein wirtschaftliches Arbeiten des Unternehmens zu ermöglichen.
 
es soll ja auch nicht verboten werden, standorte zu schließen.

zieh mal transaktionskosten in deine rechnung mit ein. einen standort abzubauen, die maschinen wegtransportieren oder verschrotten, humankapital durch arbeitslosigkeit versickern lassen, das kostet. wenn dieser standort von der konkurrenz wirklich übernommen wird, kann das für die einzelne industrie insgesamt durchaus positiv sein.

im endeffekt gibts ne plus side und minus side. was jetzt den größeren einfluss hat, können wir bei mzee eh nicht beurteilen. der unmittelbare effekt für die mitarbeiter dürfte jedenfalls positiv sein.
 
Ich sehe kein einziges Plus.
Wie gesagt ein Werk wird nicht von heute auf morgen geschlossen. Wenn also das Management entscheidet ein Werk zu schließen, wieso sollte die Konkurrenz pötzlich anderer Meinung sein und Potential in diesem Standort sehen?
Vor einpaar Monaten gab es doch einpaar Schlagzeilen als ein US-Unternehmer gefragt wurde, ob er nicht Interesse hätte an einem Werk, welches von einer Schließung bedroht wurde. Seine Antwort? Ein Brief an einen französischen Minister mit der Frage für wie dumm man ihn in Frankreich halte.
Wenn Interesse besteht dann vielleicht außerhalb der Branche, was für die meisten Mitarbeiter keinen Unterschied machen wird.

Frankreich hat in den letzten Jahren zunehmend an Attraktivität verloren und dieses Gesetz ist sinnlos.
Es ist bloß eine zusätzliche Belastung für Investoren bzw. Firmen.


Edit:
http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-02/frankreich-arbeitsmoral-usa-titan
 
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Ich sehe kein einziges Plus.
Wie gesagt ein Werk wird nicht von heute auf morgen geschlossen. Wenn also das Management entscheidet ein Werk zu schließen, wieso sollte die Konkurrenz pötzlich anderer Meinung sein und Potential in diesem Standort sehen?

na dann wäre das gesetz ja eh wirkungslos und hat auch keine negativen seiten.

so einfach isses aber nicht. was ist denn, wenn ein unternehmen sich aus strategischen überlegungen aus einem geschäftsfeld zurückzieht?
 
In dieser Situation wird das Unternehmen versuchen dieses Geschäftsfeld zu verkaufen, weil der Verkauf für sie keine Bedrohung mehr darstellt. So wie Nokia seine Handy-Sparte verkauft hat und zuvor Siemens seine NSN-Anteile an Nokia.
 
also sagen wir mal so: es gibt 2 situationen, die in 95% (die zahl ist willkürlich gewählt) aller standortschließungen eintreten.

a: standort ist ineffizient und scheiße, wird dichtgemacht und will eh keiner kaufen
b: standort wird aus strategischen gründen dichtgemacht, unternehmen freut sich über eine übernahme durch ein anderes unternehmen

bleiben 5% atypische fälle, in denen z.b. ein werk dichtgemacht wird, dessen profitabilität von verschiedenen unternehmen derselben branche unterschiedlich beurteilt wird, oder das aufgrund verschiedener strategien für zwei unternehmen derselben branche unterschiedlich profitabel ist. jetzt könnte unternehmen a, in dessen eigentum der betrieb bisher war, eine schließung einem verkauf an unternehmen b vorziehen, da erstens ein steigender marktanteil von unternehmen b als gefahr gesehen wird und zweitens angst vor wissenstransfers besteht.

dieses gesetz würde dann dafür sorgen, dass entweder unternehmen a seine strategie derart anpasst, dass der betrieb aufrechterhalten wird, oder ein verkauf an unternehmen b eben doch stattfindet, was für unternehmen a schlechter ist, für unternehmen b besser und für die volkswirtschaft ebenfalls.

downside: unternehmen antizipieren das und halten sich bei den investitionen zurück. aber: da im managerial capitalism kaum ein entscheidungsträger mehr als 10 jahre im voraus denkt, kann man diesen umstand vernachlässigen.
 
Das ist Unfug.
Ich kann mir keine einzige Situation ausmalen in der irgendjemand bei diesem Gesetz gewinnt.
Wenn ein Fußballverein einen Spieler beschäftigt, der leicht übergewichtig und seine besten Jahre schon hinter sich hat, glaubst du ein anderer Verein aus derselben Liga ist an diesem Spieler interessiert?

downside: unternehmen antizipieren das und halten sich bei den investitionen zurück. aber: da im managerial capitalism kaum ein entscheidungsträger mehr als 10 jahre im voraus denkt, kann man diesen umstand vernachlässigen.

Und das ist extremer Unfug.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das ist Unfug.
Ich kann mir keine einzige Situation ausmalen in der irgendjemand bei diesem Gesetz gewinnt.
Wenn ein Fußballverein einen Spieler beschäftigt, der leicht übergewichtig und seine besten Jahre schon hinter sich hat, glaubst du ein anderer Verein aus derselben Liga ist an diesem Spieler interessiert?

http://www.transfermarkt.de/de/caio/transfers/spieler_27410.html

Und das ist extremer Unfug.

nö, ist es nicht. nur überspitzt ausgedrückt, aber ich reste meinen case.
 
mal ne praktische frage: ne freundin von mir ist grad in der Ukraine und kommt am Wochenende zur wiesn. Wärs besser dort Dollar in juros zu wechseln oder erst wenns hier ist?
 
Woher sollen wir denn die Wechselkurse in der Ukraine kennen? Sag ihr wie die Wechselkurse in München sind, dann kann sie die dortigen Wechselkurse anschauen und entscheiden was sinnvoller ist.
 
Wieso sollte der deutsche Michel für den Wohlstand der ganzen Welt verantwortlich sein?
 
Wieso sollte der deutsche Michel für den Wohlstand der ganzen Welt verantwortlich sein?
Naja, was heißt der ganzen Welt. Aber der deutsche Michel profitiert ja auch zur Genüge von der Ausbeutung von Menschen. Nur dadurch sind bei sehr vielen Produkten die der deutsche Michel konsumiert ja die billigen Preise möglich.
Daher Gegenfrage: Wieso sollte der deutsche Michel dafür nichts zurückgeben?
 
was ist das für ne logik. wenn du kaffee aus brasilien kaufst dann ist das ein tauschgeschäft.
es hat einen wert und fertig.
 
okay bro. wenn du mir nur erklärst wer wo und wann ausgebeutet wird dann würde es mir schon reichen.
ich will jetzt aber nichts von sklaverei oder was von ner kolonie lesen . danke.
grüße.
 
Der Trick dahinter ist längst erkannt: ab in den Niedriglohn mit dem Migrant. Bevor er es nämlich selbst kapiert, wird auf seinem Rücken das Wirtschaftswachstum finanziert. Ein weit'rer Trick der Internationalen: deutscher Export und die schwarzen Zahlen. Die armen Länder nehmen Schaden, wenn sie importieren deutsche Waren. Denn bezahlt wird das Ganze auf Kredit, mit dem Ergebnis das in Griechenland jeder sieht. Den deutschen Michel interessiert das nicht, solang' er für sein Geld noch was zu Fressen kriegt.

bist du jetzt endgültig hängengeblieben? o_O
 
okay bro. wenn du mir nur erklärst wer wo und wann ausgebeutet wird dann würde es mir schon reichen.
ich will jetzt aber nichts von sklaverei oder was von ner kolonie lesen . danke.
grüße.
Achso, du wußtest noch nicht, dass die Menschen in den meisten Ländern für nicht einmal den Bruchteil das Geldes arbeiten, dass in Deutschland für vergleichbare Arbeit gezahlt würde? Klar kann sich der Arbeiter in seinem Land viel mehr für das Geld kaufen als er es in Deutschland könnte. Davon hat das Land im globalen Wettkampf herzlich wenig. Womit dann vielleicht im Verhältnis betrachtet nicht der konkrete Arbeiter ausgebeutet wird, aber trotzdem eben sein Land, im globalen Kontext betrachtet. Und es geht ja dabei um globale Interkationen, nicht um lokale bzw. nationale.
 
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