Ruhe in Frieden, Kay Bernstein - die Hertha & MZEE.com/Sport tragen Trauer

Wann fliegt Windhorst auf?


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Ich hasse ja auch Hertha, aus bekannten Berlin - Brandenburg Gründen, aber was erzählt ihr hier für Quatsch? Magath ist geboostert und nicht ungeimpft und ob der Hertha Profi aus Angst die Übung durchgezogen hat, bevor er abgeklappt ist, ist doch auch nur aus der Luft gezogen, basierend auf paar Twittertrollen. Als selbstständiger Mensch kannst du doch ganz normal mitteilen, dass es gerade aufgrund der Beschwerden nicht mehr weitergeht und du eventuell sonst abklappst. Er hat es trotzdem - aus welchen Gründen auch immer - versucht und ist dann halt gescheitert, aber man sollte schon die Kirsche im Dorf lassen.
 
Naja kommt, was kann er für Corona, das hat momentan jeder. Sein Training wird ja dennoch durchgezogen
 
Magath führt Hertha noch ins gesicherte Mittelfeld. Hier habt ihr es zuerst gelesen.

btw. Ein schönes Interview in der SZ mit Grafite anlässlich der Magath-Verpflichtung:

https://www.sueddeutsche.de/sport/f....urn-newsml-dpa-com-20090101-220315-99-535675

SZ: Guten Tag, Grafite, schon gehört? Ihr früherer Trainer Felix Magath hat Hertha BSC übernommen!

Grafite: Als Headcoach? War der neulich nicht in der dritten Liga?

In Würzburg, richtig. Aber das hat sich wieder zerschlagen. Sie sind aber ganz schön auf dem Laufenden - wie es sich gehört als TV-Experte bei Globoesporte in Brasilien. Wird dort die Bundesliga übertragen?

Nicht mehr. Eigentlich konnten wir hier die Bundesliga immer verfolgen, im offenen TV und im Pay-TV. Jetzt gibt es deutschen Fußball nur noch auf Telefon-Apps und sonntags ein Spiel im Free TV.

Haben Sie in jüngster Zeit Hertha gesehen?

Nein. Ich habe mitbekommen, dass Hertha gegen Union das Derby (im DFB-Pokal/Anm. d. Red.) verloren hat. Aber wenn Magath kommt, dürften die ziemlich weit unten stehen.


Hertha ist Vorletzter, hatte zuletzt fünf Niederlagen in Serie. Nur Fürth hat mehr Gegentore bekommen.

Was ist denn da passiert? Haben die schlecht rekrutiert?

Das ist eine gängige Erklärung. Obwohl sie erst vor zweieinhalb Jahren 374 Millionen Euro von einem Investor bekommen haben. Aber wenn wir anfangen, über die Fehler der vergangenen Jahre zu reden, haben wir eine Enzyklopädie gefüllt, ehe wir über Magath reden. Und den hat Manager Fredi Bobic geholt, weil er glaubt, er sei der einzige, der Hertha noch retten kann.

Wird Magath die ganze Macht haben? So wie damals in Wolfsburg?

Nein.

Echt? Da ist einer über ihm?

Ja. Er ist "nur" Trainer.

Interessant. Aber gut. Was Sie da erzählen, erinnert tatsächlich an Wolfsburg 2011. Wir standen unten. Magath kam sieben oder acht Spieltage vor Schluss zum Klub zurück - und rettete uns.

Wie hat er das vollbracht?

Magath hatte zwei besondere Eigenheiten. Er stärkte die Mentalität der Spieler. Und er hielt ein Training ab, das ungemein hart war. Das gefällt den meisten Spielern zwar nicht. Doch es gab uns eine starke Physis. Ich weiß nicht, ob er das jetzt in Berlin auch so handhaben kann, er hat ja nur wenig Zeit.

Die Härte seines Trainings ist legendär. Sie kamen mit 27 Jahren nach Wolfsburg, hatten in Le Mans in Frankreich, bei São Paulo und anderen brasilianischen Klubs gespielt. War Ihnen je ein Trainer wie Magath untergekommen?


Nein.

Sie lachen!

Ich bin 2007 nach Wolfsburg gekommen, da lief die Saison schon zwei, drei Spieltage. Und anfangs war das... eine schreckliche Erfahrung.

Schrecklich?

Ich hatte nie im Leben so gearbeitet. Nicht mal in der Saisonvorbereitung. Später habe ich die Resultate gesehen. Ich war physisch ein Monster. Meine Technik wurde besser, weil ich körperlich besser drauf war. Es gibt Kollegen, die sagen, ich sei verrückt, weil ich gut über Magath rede. Aber es ist so: Die Erfolge in der Bundesliga habe ich ihm zu verdanken. Wobei ich auch immer ein Spieler war, dem es gefallen hat, zu trainieren.

Es gibt da diese Anekdote mit Ihnen in den Schweizer Alpen...

Jahahahaha...

... als er die Mannschaft an einem Sonntag zu Kaffee und Kuchen einlud.

Falsch! Das war ein Montag! Am Sonntag hatten wir ein Freundschaftsturnier gespielt, und am nächsten Tag war morgens Training, mit hoher Belastung. Eine Besonderheit bei Magath war, dass es keine ausgearbeiteten Pläne gab, jedenfalls nicht, dass wir davon gewusst hätten. Ob man am nächsten Tag eine oder zwei Einheiten hatte, ob man morgens oder abends trainierte, das erfuhr man oft erst im letzten Augenblick. Aber wo war ich?

Beim Montagmorgen.

Ach ja. Also, das Training war vorbei, und da sagte Magath: Am Nachmittag machen wir einen Ausflug. Kaffee trinken. Und da sind ein paar schon erschrocken: Was ist denn jetzt mit dem los? Ich dachte: tranquilo, ruhig. Supertag, alle Kopfhörer auf, und dann sind wir los. Nach einer halben Stunde fingen die Ersten an, sich die Kopfhörer von den Ohren zu reißen.


Wieso?

Weil sich alle fragten: "Wo will der denn hin?" Wir liefen und liefen, plötzlich waren wir aus dem Ort raus. Und dann war da dieser Berg. Wir dachten nur: ,Nein. Wir sind schon tot.' Aber da ging's erst los. Eine Stunde. Zwei Stunden. Bergauf. Die Jungen gingen voran, es fehlten nur noch 400 Meter bis zum Gipfel. Auf einem Pfad, der immer schmaler wurde. Ich war da mit Josué (Kapitän der Wolfsburger Meistermannschaft) und hab zu ihm gesagt: "Josué. Ich bin tot. Ich kann nicht mehr." Ich hab mich ins Gras gelegt und hab noch gesagt: "Maschine kaputt."

"Maschine kaputt", auf Deutsch?

Ja, weil, ich hörte immer nur "Maschine", wenn von mir die Rede war. Magath nannte mich auch so. Ich war körperlich so stark. Aber die Maschine war aus. Blackout. Ich weiß noch, wie ich die Augen wieder aufmachte, dass Magath meine Beine hochhielt und mich fragte: "Graffa! Graffa! Alles klar?"

(unterdrücktes Lachen)

Jahaha. Jetzt ist das lustig, hahaha. "Was machst du, Graffa!?" - hahaha!!! - "Alles kla', Trena", hab ich gesagt. Der Arzt maß meinen Blutdruck, und als der wieder unten war, sind wir hoch. Da saßen die alle in dem Café. Wie viel Kuchen Dzeko und Misimovic und all die anderen Spieler verdrückt haben! Kann man sich gar nicht vorstellen. Runter ging's dann mit der Seilbahn.

Bei Magath gab es auch immer diese Gymnastikbälle...

Nooohahaha... Medizinaball! Medizinaball! Ich weiß noch, wie ich ankam, meine ersten Trainingstage bei Wolfsburg, die Saison hatte schon angefangen. Die meisten waren weg, auf Länderspielreisen. Was ich nicht wusste: Die, die dablieben, waren zum Tode verurteilt. Magath sagte mir: Wir machen ein Circuit (Zirkeltraining). Normalerweise machen wir zwei Runden, sagte er. Aber weil du neu bist, machen wir nur eine Runde. Mit Medizinbällen. Jede Übung dauerte eine Minute. Nein, Moment, ich lüge: 45 Sekunden! Ich wollte mich übergeben, ich wollte sterben... Ich dachte nur: no, no, no! Was soll ich hier bloß machen in Deutschland, mit dieser Kälte, mit diesem Training. Aber danach, wie gesagt: tranquilo.

Da waren einige Latinos, nicht wahr?

Josué, wie gesagt. Facundo Quiroga und Jonathan Santana aus Argentinien. Und Marcelinho, der gerade aus der Türkei wiedergekommen war.

Der vormalige Hertha-Held Marcelinho, der in Berlin oft über die Stränge schlug - und gar nicht dem Profil des Magath-Musterprofis entsprach?

Da täuschen Sie sich: Der war im Training immer wahnsinnig professionell. Der lief immer vorneweg. Physisch irre stark. Ja, er war nachts unterwegs und trank gern mal. Aber auf dem Platz war er echt ein Pferd, wie wir in Brasilien sagen.

Hat sich aus dem Mannschaftskreis nie jemand beschwert, gab es nie eine Rebellion?

Nein. Weil... Magath war ja der Chef von allem. Er war derjenige, der einkaufte, der die Verträge schloss, das Training leitete. Bei wem sollte man sich da beschweren? Untereinander haben wir schon gesagt: was für ein Hölle! Vielleicht fehlte uns aber auch die Courage. Aber: Wir hatten ja Erfolg! Wir wurden Meister!


Kennen Sie die Geschichte aus Schalker Tagen? Vielleicht ist sie nur ein Witz, aber wenn, hat sie einen wahren Kern: Magath soll einen Spieler ins Büro geholt und rund gemacht haben. Als er fertig war, lief er einmal um den Tisch, setzte sich wieder und sagte: "So. Und jetzt können Sie sich beim Manager beschweren".

Hahahaaa, hahaaha! Nein, kannte ich nicht. Aber sie würde passen. Wobei: Schalke hatte damals lauter Spieler, die sich in der Bundesliga längst einen Namen gemacht hatten. Wir in Wolfsburg wollten noch wachsen, das persönliche Glück suchen und auch ein finanzielles Auskommen haben.

Es heißt, Magath könne wie kein Zweiter mit Schweigen strafen. Haben Sie das so erlebt?

Wenn Magath sauer war, gab es zwei Möglichkeiten. Entweder er schwieg oder er brüllte. In Brasilien sagt man: Oito ou otenta, er ist entweder acht oder achtzig. Dazwischen gibt es nichts.

Was war sein schlimmster Wutanfall?

Ein Spiel in München. Ich war unter der Woche nach Brasilien gereist, weil mein Vater gestorben war. Ich flog am Samstag nach dem Spiel, in Mönchengladbach, glaube ich, nach Brasilien und war erst am Donnerstag zurück. Magath fragte mich, ob ich spielen will, und ich habe Ja gesagt und dass ich auf andere Gedanken kommen möchte. Wir haben richtig gut gespielt, führten 2:0, ich hatte per Elfmeter getroffen, aber 40 Sekunden vor der Halbzeit traf Ribéry.

Wolfsburg hatte noch nie in München gewonnen.

Eben. Als wir in die Kabine kamen, war Magath außer sich vor Wut. Wir hatten eine Taktiktafel, und er war so in Rage, dass er mit den Magnetknöpfen rumwarf. Einer traf mich am Kopf! Ich habe nichts gesagt. Ich habe mich das gar nicht getraut. "So ein Tor!", brüllte er, "das darf doch nicht wahr sein." Dann hat er sich umgedreht und war von einem Moment auf den anderen total ruhig. Wir spielen jetzt so, so und so. Als wäre nichts geschehen! Wir haben trotzdem verloren. 2:4... Und da hat er nichts mehr gesagt.

Und am nächsten Tag?

Grundsätzlich war er nach Siegen oder guten Spielen immer locker. Wir spielten elf gegen elf, fünf gegen fünf, das machte richtig Spaß. Aber wenn wir verloren, mussten wir laufen. 45 Minuten. Eine Stunde...

Oder es ging auf den berühmten "Mount Magath"? Den Hügel, den er aufschütten ließ, um Laufübungen zu machen?

Mit Medizinbällen! Wobei er den gar nicht so sehr benutzt hat. Als der Hügel fertig war, ging er zum FC Schalke. Lorenz-Günter Köstner, der auf ihn und Steve McClaren folgte, benutzte den. Der war Magath gar nicht unähnlich. Als Magath 2011 wieder zurückkam und den Chiquito (den Kleinen) ablöste, der so gut spielte ... wie hieß der noch?

Pierre Littbarski?

Richtig. Als Magath 2011 Littbarski ablöste, nutzte er den Hügel schon.

Sie sprachen davon, dass er auch die Mentalität der Spieler kitzelte. Gerade im Abstiegskampf, wie er jetzt bei Hertha Realität ist. Wie macht er das?

Er ist ein super Motivator. Er fragte uns, was wir aus unseren Karrieren machen wollten, solche Dinge. Er hat viel mit mir und mit Josué gesprochen. Wir gefielen ihm, unsere Einstellung war nach seinem Gusto. Er hat sich auch immer für persönliche Dinge interessiert, nach der Familie gefragt, wollte wissen, was los war, wenn man mal traurig war. Sein Trainerteam war übrigens auch super. Seppo Eichkorn und Bernd Hollerbach, die uns sagten, was wir machen sollten. Die scherzten mit uns, viel sogar. Magath war immer viel ernsthafter.

Keine Scherze?

Kaum. Da fällt mir eigentlich nur die Geschichte mit meinen Schuhen ein. Als ich ankam, hatte ich einen Ausrüstervertrag mit Lotto, aber irgendwann landete ich bei Adidas. Das war seine Marke, eine deutsche Marke. Da kam er auf mich zu und sagte: "Jetzt wirst du viele Tore schießen! Jetzt ja!" Und er hatte Recht!

Es gibt ein Detail: Er hat immer versucht, Ihren Namen richtig auszusprechen, was für deutsche Zungen nicht so einfach ist. Hat Ihnen das etwas bedeutet?

Sehr. Wenn du den Respekt deines Chefs spürst, hast du auch Respekt. Um meinen Namen gab's ja in Deutschland immer, wie soll ich sagen, Kontroversen. Die einen sagten Grafitti, Grafitschi, Grafite. Heute werde ich Graffa genannt, weil Magath mich so taufte. "Graffaaaa!", rief er immer.

Sie haben ein berühmtes Tor geschossen. Gegen die Bayern, das unglaubliche Dribbling 2009. Was hat Magath zu Ihnen gesagt?

Das war zwei Tage nach meinem Geburtstag, und das war auch so ein Detail, an dem man merkt, wie er tickt. Er wusste, dass ich eine Ovation bekommen würde, und da hat er mich ausgewechselt - und umarmt. "Grande Graffa, grande Graffa" und "gracias", hat er gesagt. Ich glaube, dieser Sieg, dieses 5:1 war ihm wichtiger als der Titel.

Haben Sie mit Kollegen von anderen Klubs über Magath gesprochen?

Vor allem mit den Brasilianern. Zum Beispiel Raffael, den ich immer traf, wenn ich einen Ausflug nach Berlin machte. Oder Rafinha. Alle fragten nach Magath. Vor allem die, die mit ihm zusammengearbeitet hatten. Die wollten immer wissen: Ist der immer noch so verrückt? Bei uns in der Gruppe war auch Pablo Thiam...

... der heutige Nachwuchskoordinator bei Hertha...

Der hatte in Stuttgart mit Magath gearbeitet. Der hatte Geschichten! Einmal sind sie wohl von einem Auswärtsspiel zurückgekommen, das sie verloren hatten. In Stuttgart stiegen sie dann alle aus dem Bus aus und wollten zu ihren Autos, als Magath sagte: umziehen!

Mitten in der Nacht?

Es muss elf Uhr gewesen sein. Der hat die Mannschaften auf den Platz gestellt, und da standen die da. 90 Minuten lang. In der Kälte. In der taktischen Formation. Bis er abpfiff. Und ihnen sagte: Genauso habt ihr heute gespielt. Keine Bewegung. Und dann durften sie nach Hause.

Kennen Sie Jan Age Fjörtoft? Er sagte, dass er nicht wisse, ob Magath die "Titanic" gerettet hätte - aber die Überlebenden wären fit gewesen.

Hahahaha! Wer weiß. Ich kann nicht beurteilen, ob er sich weiterentwickelt hat, ob er seine Methodologie angepasst hat. Ich habe ja letztmals vor zehn Jahren mit ihm gearbeitet, und er war danach in England und in China. Aber ich sag Ihnen was: Ich hab nie, wirklich niemals, außer in Wolfsburg unter Magath, in einer Mannschaft ohne Muskelverletzungen gespielt. Knöchel, Knie, Schmerzen hier und da, Traumata - hatten wir alles. Aber niemals Muskelverletzungen. Wir waren echt stark. Unglaublich.

Diese Wolfsburger Meistermannschaft war sein Masterpiece.
 
Ich hab nie, wirklich niemals, außer in Wolfsburg unter Magath, in einer Mannschaft ohne Muskelverletzungen gespielt. Knöchel, Knie, Schmerzen hier und da, Traumata - hatten wir alles. Aber niemals Muskelverletzungen
Daran erinnere ich mich. Das fällt einem erst auf, wenn Magath weg ist.
 
Magath wurde positiv auf Corona getestet

(Ich mag nicht mal Fußball, warum schreibe ich das hier überhaupt rein?)
 
feel x ist gee
herzlichen glückwunsch hertha
JAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA

Ich habs euch doch gesagt
WuTangforever
 
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