Testbericht Yamaha EX 5/5R

Loftone

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Der Ende der 90iger erschienene Yamaha EX 5 ist nachwievor ein amtlicher Synthesizer und kann mit dem Klangpotenzial der neureren Motif Serie mithalten. Diverse Klangsynthesen erzeugen eine Vielfalt, die wenige Synths bieten und in der Form in keiner Workstation mehr zu finden ist.


Wie bei allen Yamaha Workstations zuvor, sind auch diesmal die Werkpresets "GeneralMidi"-mäßig und klingen gut.Obendrein gibt es 2x128 Speicherplätze für User Sounds. Im Vergleich zu anderen Workstations ist dies jedoch etwas gering.

Yamaha lieferte den EX5 mit zahlreichen tauglichen Soundsets auf Disketten aus, sodass man sich schnell einen Überblick des Klangpotenzial machen konnte. Die Firma Easysounds hat die bestenSounds gebaut und eine Investition lohnt alle mal. Ebenfalls sollte der Sample Ram Speicher auf mindestens 32 MB aufgerüstet werden sowie das optionale SCSI Interface samt externem CD-Rom-Laufwerk, um Samples als auch samplebasierte Soundsets von CD reinladen zu können. Auf www.ex5tech.com sind bis zu 32MB große Soundsets zu finden, u.a. ein Mellotronset, welches der Hammer ist. Ebenfalls gibt es die original Pizzicattos von Faithless "Insomnia". Der interne Sampler ist grad noch akzetabel und läßt sich easy bedienen. ein Resampling mit internen Effekten ist auch möglich. Zu kritisieren ist lediglich die Klangqualität. Hinzugeladene Samples klingen jedoch gut. Die Samplingrate beträgt 16bit 44.1kHZ.

Die Auswahl und Fülle an Sounds und Soundsets bedienen viele Arten von Musikstilen. Lediglich die Ladegeschwindigkeit von Samples via SCSI sind sehr langwierig. 32MB benötigen c.a. 25 Minuten, bis sie vollständig reingeladen oder exportiert worden sind. Das tut weh.

Im Multi Mode (Performance Mode) befindet sich ebenfalls ein Makel, man kann nicht beliebig viele Sounds der Synthesenart: AN,VL und FDSP reinladen, da der Ex an seine DSP Grenzen stößt. Gerade diese bilden häufig die richtig abgefahrensten Klänge. Dem Alleinunterhalter sowie den Einzelsynthbesitzern wird es stören. Mit Resampling oder externen
AudioSequencer kann dieser Makel eingeschränkt werden.

Der Yamaha hat obendrein umfangreiche Sequencer für Drumpattern, Multimodekonstellationen als auch Arpeggios an Board. Mit diesem Gerät allein kann man eine komplette Produktion erstellen, trotz des MultimodeMakels.Neben der Klangverformung über die Drehpotis, dem Ribbon Controller und den 3 Wheels, kann man im MultiMode alles mögliche an Parameteränderungen einstellen und ist sehr übersichtlich aufgebaut.
Die Drehregler sind Endlos-Drehregler und lassen sich in ihrer Funktion individuell bestücken. Blöd ist die schlecht sichtbare Markierung auf den Drehpotis, hier schießt man leicht über den Endpunkt hinaus und landet am Anfang der Filtereinstellung. Die Mittenrastung ist kaum spürbar und würde selbst dann nicht viel am Umstand ändern. Hier hilft bloß das nachträglich markieren der Potis.

Die Anschlussmöglichkeiten sind ebenfalls recht beeindruckend und lassen sich mit optinalen Zubehör
noch weiter ergänzen.


Trotz dieser Wehwechen ist der EX5/R ein sehr gutes Instrument mit natürlich wirkenden Effekten. Die Vielseitigkeit ist gigantisch, ein Allrounder, der sich immer im Mix harmonisch einfügen läßt. Gewöhnlicherweise sagt man den Alleskönnern halbe Sachen nach, hier nicht. Man muß sich damit beschäftigen und sich Soundsets auf Diskette oder CD besorgen. Dann wird man lange Freude an diesem Synth haben. Wartungen oder Defekte sind hier kaum ein Thema, das Teil hält.

Auf dem Gebrauchtmarkt ist dieses Gerät ab 400 € in der Rack Version erhältlich, die SampleRam Erweiterungen sind schwer zu bekommen. Ein SCSI Interface auch. Besser von vornherein einen mit Vollaustattung suchen. Die optionalen Einzelouts machen nur für MultimodeUser Sinn, die mehr als zwei Effektprozessoren im Pult eingeschleift haben und "Livemischungen" durchführen. Da ab Werk neben dem Stereo Hauptausgang zwei individual Outs befinden, ist diese Option für ganz wenige von Nöten.

Einsteiger als auch Pros kommen voll auf ihre Kosten. Der EX5/R ist ein absolut empfehlenswerter Synth, besonders schick in der limititerten silbernen Ausführung beim Tastenmodell.
 
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