FC Utrecht - FC Volendam wird mir den 7. Länderpunkt verschaffen.
Eingetütet. Also der Ground "Stadion Galgenwaard" ist von außen schon sehr gewöhnungsbedürftig. Sieht aus wie ein großes Einkaufszentrum und hat tatsächlich unter den Tribünen auch ein Sushi-Restaurant, einen Physiotherapeuten etc., die vom Stadionäußeren ganz normal zugängig sind. Ins Stadion geht es dann über zwei große Wendeltreppen, sodass man quasi von oben den Block betritt. Wir waren auf der City Side neben den Gästefans, gleich gegenüber der Heimgeraden Brunnikside. Das Stadion war nahezu ausverkauft und an dem Tag war Legends Day, was bedeutete, dass in der Halbzeit allerhand Vereinslegenden den Platz betraten und eine Runde durch das Stadion drehten, während sie von den Fans beklatscht wurden. Von innen fand ich den Ground aber ganz geil. Ziemlich steile Tribünen, klein mit ca. 24.000 Zuschauern Fassungsvermögen, aber dafür ziemlich chic.
Insgesamt war ich von Utrecht schon enttäuscht. Vom Heimblock kam nicht viel, teilweise wurde gar nicht unterstützt und wenn, dann nur mit geringer Mitmachquote. Anlässlich des Legends Days gab es auf unserer Seite auch eine "Choreo" (irgendeine Blockfahne wurde über uns hochgezogen), die umfänglich von einer (!) Person der Ultras erklärt wurde. Auf den Gegengeraden gab es zum Einlaufen der Mannschaft dann noch größere Konfettikanonen und im Block der Ultras ist schlichtweg nichts passiert. Sehr irritierend. Ich habe mich bis heute nicht einmal bemüht, was da überhaupt über unseren Köpfen hochgezogen wurde.
Die Gäste waren vom Support her ähnlich unregelmäßig und schwach wie die Heimkurve. Um uns herum saßen fast nur Familien. Sehr viele ganz junge Utrecht-Fans mit Familienangehörigen.
Das Spiel war wie erwartet sehr einseitig und Utrecht den Gästen klar überlegen. Vor dem Tor waren sie aber einfallslos und der Torwart von FC Volendam hatte in den 1-2 brenzligen Situationen einen super Tag erwischt. Aufgrund von 3 (!) durch den VAR aberkannten Toren vom FC Utrecht blieb es am Ende bei einem 0:0. Die Stimmung um uns herum im Familienblock "kochte hoch", je länger es beim 0:0 blieb. Das machte sich insofern bemerkbar, dass jetzt auch die 11-jährige Stefanie neben mir "Komm ohn Ütreäääcghh" skandierte und die Opi's im Block mit einstimmten. Mir und meinem Kollegen war es ziemlich egal, ob in den 8 Minuten Nachspielzeit jetzt doch noch der Siegtreffer fallen würde. Wir waren ab Halbzeit 2 sowieso größtenteils mehr auf dem Handy in Köln Müngersdorf und haben uns das wichtigere Spiel an diesem Tag parallel angesehen. War aber bekanntlich auch nicht spannender. Zum Abpfiff dann noch etwas Weiteres, Außergewöhnliches zu dem Besuch: Wir wurden dann mit allen Fans aus unserem Block ganz unten am Block in den Graben zwischen Spielfeld und Tribüne gelassen und sind dann quasi ebenerdig durch einen Notausgang aus dem Stadion geleitet worden. Die Wendeltreppen mussten wir also nicht hinunter. Kurios.