Das ist schwer zu beurteilen, aber auch unerheblich.
Du sagst ja im Prinzip: "Wir hätten es nicht besser gemacht, also dürfen wir auch nicht darüber urteilen", sehe ich das richtig? Wenn ja, halte ich dieses Statement für absolut falsch. Es impliziert doch geradezu die Unterbindung jeglicher Kritik. Du dürftest konsequenterweise keine politiker mehr kritisieren (könntest du es besser als Frau Merkel?), Fußballstars sowieso nicht, wenn sie mal ein scheiß Spiel abliefern, Lehrer nicht, du standest noch nie vor einer Klasse, im Prinzip fast niemanden. Man muss es nicht besser können, um etwas kritisieren zu dürfen. Ich bin auch dafür, dass sich jeder in jede Angelegenheit einmischen darf und seine Meinung kundgeben darf. Das Argument der "inneren Angelegenheiten" ist aus meiner Sich absoluter Schwachsinn und kennzeichnend für ein Land, das dieses benutzt. Kritisieren darf erstmal jeder jeden, ob man sich dann der Kritik annimmt, ist eine andere Frage. Das gilt für kleine Sachzusammenhänge (Streit zwischen zwei meiner Freunde, wo ich auch Stellung beziehen darf, ohne in der umstrittenen Situation vielleicht anders reagiert zu haben. Schließt die Fähigkeit zur Selbstkritik, die ich ebenfalls für sehr wichtig halte, mit ein) sowie für große wie den Holocaust. Auch wenn ich im damaligen Geschichtskontest vielleicht ebenfalls "mitgemacht" hätte, darf ich heute trotzdem sagen: Das war kacke, ihr wart Wichser und tragt die volle Verantwortung für den Holocaust, den Bombenkrieg und das Sterben von 55 Millionen Menschen.
ich hoffe, es wird einigermaßen deutlich, was ich ausdrücken wollte