Suche Material für Trackanalyse

BASSpirin

ist hier aktiv
Registriert
16. Januar 2008
Beiträge
785
Moinsen,

hoffe das ist hier richtig, aber denk schon:
Suche nen Track, den ich für ne Hausaufgabe gut analysieren kann. Aufgabe ist, nen Track seiner Wahl aus den Augen des Tontechnikers zu analysieren, sprich: Wie wurde z.B. die Gitarre mikrophoniert (Mikrophontyp, Position des mics etc.) und warum setze ich diese Art der Mikrophonierung ein, welche Effekte sind drauf usw.

Hab schon n paar Rocksachen ausgesucht, wollte aber bevor ich anfange nochmal n bisschen in der Rap-Ecke gucken, ob ich da was finde, was sich gut dazu eignet.
Sollten selbst eingespielte Sachen sein so Richtung Orishas z.B.

oder wenns Veröffentlichu8ngen gibt, die in die Richtung gehen:
http://www.youtube.com/watch?v=8t1wazw5H6k

Thx im Voraus

BASS
 
Danke für die Tipps!
Hab jetzt "Leonard Cohen - one of us cannot be wrong" genommen:
http://www.youtube.com/watch?v=iels3GLw-zs

Hier das Resultat:
Hausaufgabe – Akustik

Trackanalyse:
Leonard Cohen – one of us cannot be wrong (original)
Spuren: Akustik-Gitarre, Vocals, Flöte, Pfeifen

Akustikgitarre:
Die Gitarre wurde vermutlich mit einem Großmembran-Kondensatormikrofon wie beispielsweise dem AKG C-414 aufgenommen, da sowohl Griffgeräusche als auch „bassigere“ Frequenzen hörbar sind.
Dieses stellt man zwischen Hals und Schallloch auf, um einen vollen Klang zu erreichen. Um zu verhindern, dass Anschlag- und Griffgeräusche zu laut aufgenommen werden, wählt man eine Entfernung von etwa 20-50 cm.
Man verwendet diesen Mikrofontyp, weil er einen guten Frequenzgang besitzt. Dies ist bei der Gitarre von Vorteil, da sie höhere, percussive (Impulswiedergabe) wie volle, basslastige Klänge erzeugt und somit ein relativ weites Frequenzspektrum abdeckt. Außerdem haben Kondensatormikrofone eine gute Räumlichkeit, was die Gitarre „realer“ klingen lässt.

Bei einem Track mit mehreren parallel spielenden Instrumenten wäre diese Variante der Abnahme weniger sinnvoll gewesen, da man für die anderen Instrumente höchstwarscheinlich mehr „Platz“ im Mix gebraucht hätte. In diesem Fall hätte man beispielsweise ein Kleinmembran-Kondensatormikrofon (z.B. AKG C-451-B) auf den Hals richten können, um die Gitarre den Rhythmus angeben zu lassen.

Beim Abmischen wurde die Gitarre leicht nach links gepanned.

Vocals:
Da ich davon ausgehe, dass der Gesang in einem gut klingenden Raum aufgenommen wurde, war der Abstand zum Mikrofon vermutlich größer als 50 cm, da ich auch keinen Nahbesprechungseffekt raushöre, der andernfalls aufgetreten wäre.
Das Mikrophon war im Idealfall von oben hängend positioniert (Unterkante Oberlippe), um Zisch- und S-Laute zu vermeiden, die nach unten abgestrahlt werden. Der Sänger stand dabei aufrecht ohne den Hals zu überstrecken. Hätte er den Text nicht im Kopf gehabt, hätte man einen Notenständer unterhalb des Mikrofons aufstellen können oder ein Notenblatt am Popp-Schutz anbringen können, der in erster Linie dazu gedacht ist, Windgeräusche durch Explosivlaute (P, T, K) zu verhindern.
Die Stimme wurde in jedem Fall an einem Tag aufgenommen, weil die Stimme von Tag zu Tag große Unterschiede aufweisen kann.
Als Mikrofon wurde ein Großmembran-Kondensator benutzt (z.B. AKG C414). Dieses wurde vermutlich vorab mit anderen verglichen, um herauszufinden, welches unbearbeitet am besten zur Stimme passt. (Die Stimme ist mittig abgemischt (Pan) und könnte gedoppelt sein, um mehr Breite zu bekommen.)
Das „Gegröhle“ ab 3:25 „wandert“ von der rechten Seite zur linken und springt dann wieder zur rechten Seite zurück. Dies würde ich mit einer Panning-Automation in Logic einstellen.

Zur Aufnahme sollten abgesehen von einer entspannten Atmosphäre und Umgebung für den Sänger jegliche Instrumente entfernt werden, die hörbare Resonanzen erzeugen könnten. Des Weiteren ist es wichtig, geschlossene Kopfhörer zu benutzen, um Übersprechungen zu verhindern. Wenn der Sänger eine Hörmuschel vom Ohr nimmt (was Gang und Gäbe ist), muss diese Seite stummgeschaltet werden.
Flöte:
Ab 3:20 setzt eine Flöte ein, vermutlich eine Panflöte. Da die Panflöte zu den Holzbläsern gehört, würde ich sie mit etwas Abstand mikrofonieren, weil der Ton über den gesamten Korpus abgestrahlt wird und direkt vor dem Trichter die Höhen zu sehr überwiegen.
Zum Mikrofontyp habe ich im Skript nichts gefunden, aber rein logisch gedacht müsste es ein Großmembran-Kondensatormikrofon wie z.B. das AKG C-414 sein, weil das im Gegensatz zum Tauchspulenmikrofon einen guten Frequenzgang und vor Allem eine gute Räumlichkeit hat.
Alternativ zum Großmembran-Kondensator wäre auch ein Kleinmembran-Kondensator (z.B. AKG-C-451-B) möglich, da es auch eine gute Räumlichkeit hat und außerdem nicht so träge ist. Die Höhen werden zwar nicht so gut abgebildet, aber die braucht man sowieso nicht, weil sich die Flöte eher im oberen Mittenbereich abspielt.
Beim abmischen wurde die Flöte eindeutig nach rechts gepanned, was ich am Mischpult direkt oder in Logic eingestellt hätte.

Pfeifen:
Das Pfeifen, das mit der Flöte zusammen einsetzt würde ich wegen der stärkeren Höhenbetonung ab 10 kHz (die durch Reflexionen an der Membran von Großmembranmikrofonen zu Stande kommt) auch mit dem AKG C414 aufnehmen, weil das Pfeifen recht hoch ist.
Gegebenenfalls könnte man wie auch schon beim Gesangsmikrofon verschiedene Kondensatormikrofone vergleichen, um herauszufinden, welches am besten klingt.

Allgemein:
Ich bin davon ausgegangen, dass alle Instrumente in einem gut klingenden Raum aufgenommen wurden. Sollte der Raum eher trocken sein, könnte man statt des natürlichen Halls die Spuren mit Hardware- oder Software-Hall-Effekten belegen.
Wem Sachen einfallen, die ich noch hätte erwähnen können, darf die gern hier reinschreiben! Hab noch keine Note bisher.
Einige Sachen sind vermutlich auch überflüssig, aber wollte sichergehen, dass ich nichts vergessen hab und hab deshalb lieber n bisschen zu viel als zu wenig geschrieben.
 
Zurück
Oben Unten