LP Saad - Saadcore


neun ist gut... obwohl das album mittelmass ist, gebe ich mir es immer noch gerne, saads stärke ist, dass er mit seine stimme perfekt auf den beat passt, so auch ne athmosphäre transportiert ohne killer punches zu haben...

"das leben ist saad" war abwechslungsreicher, tolle beats und inhaltlich eine überraschung... "saadcore" ist dafür immer on point, weniger grammatikalische schnitzer... jetzt muss er das auf dem dritten album noch vereinen, weniger einen auf paten machen, sondern die ausländer thematik wieder aufnehmen...
 
Leider befällt mich bei jeder Veröffentlichung des Kalibers "Saadcore" eine bleierne Erschöpfung. Warum sich immer neue Formulierungen für die immer gleiche "Ich ****' deine Mutter, keiner rappt wie ich"-Grütze über meist mehr als ordentlichen Beats aus dem Hut ziehen, wenn sich der ... nennen wir ihn mal "Künstler" offensichtlich keinerlei Mühe macht, auch nur einen Hauch Interessantes oder gar Neues zu erzählen?

"Nimm dich in Acht, Mann, der Pate ist da." Donner, Regen, Schüsse. Auch ein noch so druckvoller Bass aus dem Hause Screwaholic kratzt nicht am sich bereits im "Intro" manifestierenden Eindruck des tausendfach Gehörten. In völlig unbewegter Tonlage, die er ungeachtet der jeweils behandelten Thematik über die volle Longplayer-Distanz zieht, verspricht Saad gleichermaßen meiner Mutter und den Köpfen meiner Kinder Geschlechtsverkehr. "Da wird geschossen, bis kein Rapper übrig bleibt." Ich ertappe mich bei der Grübelei, ob ich derlei tatsächlich beweinen würde.

"Halt deine Fresse, *****nsohn, Baba Saad ist jetzt dran." Screwaholics Bässe pumpen ohne Fehl und Tadel weiter durch "Straßenpolitik". Dezenter dosierte Streicher aus der Schublade "melancholisch-kitschig" hätten es allerdings auch getan. "Der Streetpate kommt und bringt Deutschrap ins Ghetto." Hoffentlich hat mein Gähnen nicht den Tritt vor die Schienbeine von Samy Deluxe und Aggro Berlin übertönt - und hoffentlich ist man wenigstens dort noch wach.
"Drei Leute sind begeistert, ich bin einer davon." Üppig, üppig. Im Schulterschluss mit den Labelgenossen Bushido und D-Bo kommt in "Drei" wenigstens etwas Abwechslung in den Rap, dem inhaltlich jedoch jeglicher Gehalt abgeht. "Der Gangster aus dem Norden ... er haucht Deutschrap wieder Leben ein." Solidarität unter Labelbrüdern schön und gut.

Angesichts der gebotenen Skills verraten solche Aussagen ("Kuck mich jetzt an, aus mir wird was, ich bin einer der drei besten Rapper Deutschlands" aus "Zeig Mir Deine Freunde") aber eine derart krasse Verkennung der Tatsachen, dass mir die Spucke wegbleibt. Steilvorlagen wie "Hab' geschrieben und geschrieben, bis in mei'm Kopf nix mehr übrig geblieben ist" ("Drei") oder "Nicht mal meine kleinen Geschwister nehmen mich ernst" ("Das Leben Ist So"), die verwandle, wer will.

Was ein echt hartes Straßenrap-Album sein will, braucht neben Gepose mit Knarren, der Koksdealervergangenheit und dem eigenen Genital natürlich eine Ode an die ferne Heimat ("Beirut"). Hätte sich ein Fler Zeilen wie "Mein Heimatland, mein ganzer Stolz, meine Herkunft, die Erde, wo ich herkomme" gestattet, die Wellen der Empörung mag ich mir gar nicht vorstellen.

Ob "Deutschland, Deutschland!" oder "Libanon, Libanon, Habibi!" - in meinen Ohren hat derlei patriotisches Phrasengedresche überall und immer einen dümmlich volkstümelnden Beigeschmack, der in seiner Zopfigkeit nur noch von Knallern wie "Mein Schwanz gehört dem Rap wie die Frau in eine Küche" übertroffen wird. Jungs, wenn Ihr so gar nichts dazu lernen wollt, dann geht doch bitte wieder mit der Steinschleuder auf Mammutjagd, ja?

Die Frau, die sich in die Küche stellen möge, muss man ja erst einmal finden. "Jamila" hatte offensichtlich wenig Bock, sich zum Putzfeudel schwingenden Heimchen degradieren zu lassen, was sie selbstredend von der angebeteten Traumfrau zur Schlampe und Zielscheibe sämtlicher gekränkter Buben-Eitelkeiten mutieren lässt. Und auch die (natürlich begleitet von Streicherklängen) mit "Ich lieb' nur dich, du bist mein Schutzengel" angeschmachtete Lady aus "Alles Wegen Dir" war wohl schlau genug, sich keinen überkommenen Lebensentwurf ans Bein zu binden. Vielleicht musste sie aber auch nur über das Bekenntnis "Etwas Besseres als Dich (sic!) kann mir nicht passieren" ähnlich schäbig grinsen wie ich.

Lediglich "Das Leben Ist So" birgt Ansätze einer Geschichte und so etwas Ähnliches wie eine unerwartete Wendung. Ansonsten ziehe ich das bisschen Lustgewinn, das ich "Saadcore" abzuringen vermag, einzig aus den Beats. Decays Instrumental zu "The Smog" marschiert wahrhaft unaufhaltsam voran. Chakuza und DJ Stickle unterlegen die Single "Regen" mit einem sich abwechslungsreich entwickelnden Stück Musik.

Screwaholic beherrscht die wuchtigen Bässe, B. Bazzazian kontrastiert ebensolche mit filigranem Oberbau. Der orientalische Einschlag steht "Jamila" und "Beirut" vergleichbar gut zu Gesicht, und dem wundervoll fließenden Piano aus Cradas "Zeig Mir Deine Freunde" macht wirklich nur das triefende R'n'B-Gejodle der Hookline den Garaus. Wenigstens das hätte einem erspart bleiben können.
 
Leider befällt mich bei jeder Veröffentlichung des Kalibers "Saadcore" eine bleierne Erschöpfung. Warum sich immer neue Formulierungen für die immer gleiche "Ich ****' deine Mutter, keiner rappt wie ich"-Grütze über meist mehr als ordentlichen Beats aus dem Hut ziehen, wenn sich der ... nennen wir ihn mal "Künstler" offensichtlich keinerlei Mühe macht, auch nur einen Hauch Interessantes oder gar Neues zu erzählen?

"Nimm dich in Acht, Mann, der Pate ist da." Donner, Regen, Schüsse. Auch ein noch so druckvoller Bass aus dem Hause Screwaholic kratzt nicht am sich bereits im "Intro" manifestierenden Eindruck des tausendfach Gehörten. In völlig unbewegter Tonlage, die er ungeachtet der jeweils behandelten Thematik über die volle Longplayer-Distanz zieht, verspricht Saad gleichermaßen meiner Mutter und den Köpfen meiner Kinder Geschlechtsverkehr. "Da wird geschossen, bis kein Rapper übrig bleibt." Ich ertappe mich bei der Grübelei, ob ich derlei tatsächlich beweinen würde.

"Halt deine Fresse, *****nsohn, Baba Saad ist jetzt dran." Screwaholics Bässe pumpen ohne Fehl und Tadel weiter durch "Straßenpolitik". Dezenter dosierte Streicher aus der Schublade "melancholisch-kitschig" hätten es allerdings auch getan. "Der Streetpate kommt und bringt Deutschrap ins Ghetto." Hoffentlich hat mein Gähnen nicht den Tritt vor die Schienbeine von Samy Deluxe und Aggro Berlin übertönt - und hoffentlich ist man wenigstens dort noch wach.
"Drei Leute sind begeistert, ich bin einer davon." Üppig, üppig. Im Schulterschluss mit den Labelgenossen Bushido und D-Bo kommt in "Drei" wenigstens etwas Abwechslung in den Rap, dem inhaltlich jedoch jeglicher Gehalt abgeht. "Der Gangster aus dem Norden ... er haucht Deutschrap wieder Leben ein." Solidarität unter Labelbrüdern schön und gut.

Angesichts der gebotenen Skills verraten solche Aussagen ("Kuck mich jetzt an, aus mir wird was, ich bin einer der drei besten Rapper Deutschlands" aus "Zeig Mir Deine Freunde") aber eine derart krasse Verkennung der Tatsachen, dass mir die Spucke wegbleibt. Steilvorlagen wie "Hab' geschrieben und geschrieben, bis in mei'm Kopf nix mehr übrig geblieben ist" ("Drei") oder "Nicht mal meine kleinen Geschwister nehmen mich ernst" ("Das Leben Ist So"), die verwandle, wer will.

Was ein echt hartes Straßenrap-Album sein will, braucht neben Gepose mit Knarren, der Koksdealervergangenheit und dem eigenen Genital natürlich eine Ode an die ferne Heimat ("Beirut"). Hätte sich ein Fler Zeilen wie "Mein Heimatland, mein ganzer Stolz, meine Herkunft, die Erde, wo ich herkomme" gestattet, die Wellen der Empörung mag ich mir gar nicht vorstellen.

Ob "Deutschland, Deutschland!" oder "Libanon, Libanon, Habibi!" - in meinen Ohren hat derlei patriotisches Phrasengedresche überall und immer einen dümmlich volkstümelnden Beigeschmack, der in seiner Zopfigkeit nur noch von Knallern wie "Mein Schwanz gehört dem Rap wie die Frau in eine Küche" übertroffen wird. Jungs, wenn Ihr so gar nichts dazu lernen wollt, dann geht doch bitte wieder mit der Steinschleuder auf Mammutjagd, ja?

Die Frau, die sich in die Küche stellen möge, muss man ja erst einmal finden. "Jamila" hatte offensichtlich wenig Bock, sich zum Putzfeudel schwingenden Heimchen degradieren zu lassen, was sie selbstredend von der angebeteten Traumfrau zur Schlampe und Zielscheibe sämtlicher gekränkter Buben-Eitelkeiten mutieren lässt. Und auch die (natürlich begleitet von Streicherklängen) mit "Ich lieb' nur dich, du bist mein Schutzengel" angeschmachtete Lady aus "Alles Wegen Dir" war wohl schlau genug, sich keinen überkommenen Lebensentwurf ans Bein zu binden. Vielleicht musste sie aber auch nur über das Bekenntnis "Etwas Besseres als Dich (sic!) kann mir nicht passieren" ähnlich schäbig grinsen wie ich.

Lediglich "Das Leben Ist So" birgt Ansätze einer Geschichte und so etwas Ähnliches wie eine unerwartete Wendung. Ansonsten ziehe ich das bisschen Lustgewinn, das ich "Saadcore" abzuringen vermag, einzig aus den Beats. Decays Instrumental zu "The Smog" marschiert wahrhaft unaufhaltsam voran. Chakuza und DJ Stickle unterlegen die Single "Regen" mit einem sich abwechslungsreich entwickelnden Stück Musik.

Screwaholic beherrscht die wuchtigen Bässe, B. Bazzazian kontrastiert ebensolche mit filigranem Oberbau. Der orientalische Einschlag steht "Jamila" und "Beirut" vergleichbar gut zu Gesicht, und dem wundervoll fließenden Piano aus Cradas "Zeig Mir Deine Freunde" macht wirklich nur das triefende R'n'B-Gejodle der Hookline den Garaus. Wenigstens das hätte einem erspart bleiben können.

is das die laut.de rezension?
 
Leider befällt mich bei jeder Veröffentlichung des Kalibers "Saadcore" eine bleierne Erschöpfung. Warum sich immer neue Formulierungen für die immer gleiche "Ich ****' deine Mutter, keiner rappt wie ich"-Grütze über meist mehr als ordentlichen Beats aus dem Hut ziehen, wenn sich der ... nennen wir ihn mal "Künstler" offensichtlich keinerlei Mühe macht, auch nur einen Hauch Interessantes oder gar Neues zu erzählen?
[...]

Ich war mal so frei und hab es gekürzt sonst ist auch mein Beitrag so lang und dann wird es iwann unübersichtlich!

Dein geschriebenes, wenn es wirklich von dir geschrieben ist, aber ich möcht dir ja nichts unterstellen;), trifft es ziemlich genau auf den Punkt...wollte dir nur zustimmen!!!

Unterschrieben!
 
Das hab ich mir schon gedacht dass das album so wird, wie es da im review steht.. wenn man die künstler und track namen immer anpasst würde das review zu jedem egj release passen. die sind doch alle so
 
Die Frau, die sich in die Küche stellen möge, muss man ja erst einmal finden. "Jamila" hatte offensichtlich wenig Bock, sich zum Putzfeudel schwingenden Heimchen degradieren zu lassen, was sie selbstredend von der angebeteten Traumfrau zur Schlampe und Zielscheibe sämtlicher gekränkter Buben-Eitelkeiten mutieren lässt.
Hab gut gelacht :D
 
hmmm ich bin jetzt nicht soooo begeistert von dem album.die beatz sind ja teilweise ziemlichgeil und der ein oder andere track ist auch ganz witzig, aba es boxt mich nicht vom hocker
 
^^ Gut geschrieben.

sicherlich gut geschrieben, aber doch nicht ganz begriffen, dass das album sich nicht an studenten wie rheumakay (eine unterstellung meinerseits) richtet!

eine extreme gegenposition zu seinem beitrag (ohne dass ich diese position vollends vertrete!):

der sinn liegt in der sinnlosigkeit! direktheit auf kosten der fehlenden punchlines (bzw. metaphern). die raps als untermalung der beats.

die überraschung liegt in der dreistheit, nicht überraschen zu wollen. das subversive der strasse 1:1 auf tracks gebannt: seien wir ehrlich, wenn wir kanacken auf der strassen hören, dann reden die so: direkt, dreist, "**** deine mutter" slang, leidenschaftlich, dann doch immer wieder mit wiedersprüchlicher moral und kitsch, ehre, patriarchalisch, grössenwahnsinn (pate), rudeltier, politik auf "bild" niveau, herkunft betonen...

"carlo, coxxx & *****n" hat diese konzept... wer nicht sieht, dass dahinter ein konzept steht, ist selber schuld, der kann hier im forum noch länger grosse beiträge schreiben... dasselbe wie bei dem warheit album...

die besten tracks sind die aggressiv, unverblümt mit slang gerappten battle tracks über melancholische beats... der beat entkleidet die lyrics und zeigt das wahre drama hinter der richtungslosen, hilflosen wutstrotzenden texten der rapper, schlussendlich bleibt einsamkeit...
azad hat mit "1 mann armee" auf "leben" den prototyp dieser art von rap konstruiert!

so, hab probiert eine intellektuelle gegenposition zu rheumakay zu machen... schlussendlich richtet aber nur der erfolg...
 
Das Album verkackt gegen Massiv. Und ich hate Massiv :eek:. Hätte kaum gedacht, dass das geht.
 
Ich bin auch enttäuscht vom Album, nur zwei Tracks sind anhörbar. Schade eigentlich, ich dachte Saad könnte sich vielleicht vom allgemeinen egj Niveau abheben :D
 
Dass die whackste Scheiße immer die längsten Threats hat... genau der gleiche Grund, warum Popstars und DSDS so erfolgreich sind.
 
saad is für mich die absolute peinlichkeit.album hat nur 3 gute tracks und in interviews is er sowieso der ooooberspast. bei massiv zB sind wenigstens die beats geil und der wird immer witziger mit dem scheiss den er labert.
 
saadcore fand ich richtig schlecht, und sein promo move gegen samy hat auch nich gehöolfen
 
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