Orban blockt die EU, Erdogan die NATO und im Zweifel spielt dann auch noch Kroatien nicht mehr mit.
So sieht die beeindruckende Einheit des Westens aus und der Rubel ist weitaus mehr wert als vor dem Februar.
Viele Länder sind bei dem Gasthema tatsächlich in der Zwickmühle und müssen sich irgendwie um die eigenen Sanktionen herumwieseln, um das Gas zu bezahlen, auf das sie angewiesen sind.
Erdogan will scheinbar vor allem den Preis für seine Zustimmung hochhandeln. Orban zu einem gewissen Grad ebenfalls aber selbst wenn er wirklich EU-weite Maßnahmen komplett ablehnen würde, gibt es nichts, was die 26 übrigen EU-Länder hindern würde, nicht gleichlautende Sanktionen zu machen, wenn die das wollen - dann eben ohne Ungarn und auf Ebene der Mitgliedsstaaten statt auf EU-Ebene. So bedeutend sind die Abnahmemengen und die Wirtschaft der Ungarn schließlich nicht.
Zum Rubel: Ein hoher Wert nützt einem Land etwas, wenn es Dinge im Ausland kaufen will. Mit vielen westlichen Produkten, auf die die Russen angewiesen sind, wird das derzeit ein bisschen schwierig - egal welchen Wert der Rubel hat. Die Sanktionen schaden also mehr als ein stabiler Rubel nützt. Die Sanktionen wären bei einem schwachen Rubel aber natürlich noch härter. So werden die Russen eben ihre Produkte zukünftig in China oder Indien kaufen statt bei z.b. deutschen Firmen. Diese Umstellung dauert aber. Ebenfalls wichtig: Ein im Vergleich zum Euro oder Dollar stabiler Rubel hat keinen Einfluss auf den Inlandswert einer Währung. Wenn also in Russland starke Inflation ohne Lohnanpassungen herrscht (Inflationsrate derzeit um 20%), bringt es den Menschen in Russland wenig, dass der Rubel derzeit international stabil bleibt, denn die Produkte, die sie in Russland jeden Tag kaufen, sind teurer.
Fairerweise muss man aber sagen, dass viele westliche Länder derzeit ebenfalls ein Inflationsproblem haben, mit Raten knapp unter 10%.