Rap Gossip

üff... nicht cool wenn Mod-Tätigkeiten einen selbst treffen... :emoji_sweat_smile:

#ModWillkür #FreeSpeech #MoonAbsetzen

:emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
 
wer ist karbonat erol?

Immer wenn ich den Name lese, muss ich an den hier denken:

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Sei gegrüßt, wegen des 50 Beiträge-Regimes ist es mir nicht gestattet im Gossip zu posten, folgender Artikel sollte aber besprochen werden:

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https://12ft.io/proxy?q=https://www.zeit.de/2022/32/ken-jebsen-sendung-verschwoehrungstheorie



Service Post für User @fyfanz.

Ken Jebsen x Aggro Berlin, das wird sicher juicy

Zeit momentan auf Kreuzzug gegen Deutschrap
 
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Ok Manuellsen, setz Rudern ein.
*Manuellsen rudert
Diese Attacke ist sehr effektiv
M Punkt hat im Interview bei DeutschRap Ideal den Auftritt von t-low low low low low kritisiert.
Falls ihr DeutschRap Ideal nicht kennt, die machen Content wie
Img_2022_08_04_15_53_04.jpeg
Ja, der Mann ist über Vierzig
Ein Rapper namens Berlin hat einen Trottel we negatiiv OG reagiert nun auf die Kritik von Manuellsen wie folgt
negatiiv OG verteidigte daraufhin t-low und sagte, dass er die Vorgehensweise der Deutschrap-Szene nicht verstehe, alles Neue kategorisch abzulehnen. Außerdem adressierte er auch Manuellsen mit "Du machst dich selber zum Clown".
Das hat gesessen.
Aber wer ist dieser OG?
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Alles klar soweit?


Abu Fante hat in einer Fragerunde darauf reagiert. Er musste. Es ist ja eine Fragerunde. Yani, ignorieren und mal sein scheiß mowl halten geht ja nicht. Fragerunde also.
Nun reagierte Manuellsen in seiner Instagram-Story auf die beiden Rapper. Darin beantwortete er Fragen seiner Follower. Eine davon zielte darauf ab, ob für Manuellsen ein Feature mit t-low in Frage käme. Zwar reagierte dieser mit einem "Niemals" darauf, doch erläuterte er ebenfalls, nichts gegen den Rapper aus Itzehoe zu haben. Er erklärte außerdem seine Kritik gegenüber t-low und dass er sich auch bereits mit negatiiv OG ausgesprochen habe. Zwar fordert er die beiden Rapper auf, Jugendliche mehr zu motivieren, allerdings respektiert er ihre Herangehensweise und bekundet, ihnen nicht schlechtes zu wünschen.

"Niemals, aber ich wünsch ihm nix schlechtes, hatte auch n talk mit negatiiv OG heute, young cats goin wyld, ich hab liebe dafür, aber diese ganzen drugs sind falsch und nicht meine wave. Rebellion ist geil, ein stronger drip ist auch nice, und muss als rapper, aber diese Welt ist so schlecht, vielen Jugendlichen fehlt es an Orientierung, und diese Litkids sollen ihr Ding machen, aber motiviert die Kids, anstatt ihnen zu sagen das 80mg irgendwas knallen, und das die bitch auf oxis alles macht, das ist falsch, finde ich! Aber egal, shout out an die Jungs, alles cool". [sic!]
Yo, kids alles cool.

Damit ist DIESES Thema beendet.

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hoffe money boy wird noch als zeuge vorgeladen. er hat ja ein feature mit fler und vielleicht hat fler ihm im zuge dessen etwas über bushido erzählt. würde ich als richter zumindest nicht auschließen wollen.
 
hoffe money boy wird noch als zeuge vorgeladen. er hat ja ein feature mit fler und vielleicht hat fler ihm im zuge dessen etwas über bushido erzählt. würde ich als richter zumindest nicht auschließen wollen.
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Kolja Goldstein reagiert auf Fake-Vorwürfe: "Es hat nichts gestimmt"
Zum Thema Berichterstattung hat Kolja Goldstein erst einmal etwas Allgemeines zu sagen: So könne heutzutage jeder zu jeder Zeit etwas schreiben. Das stelle ihn auf die Probe – offenbar kein unbekanntes Szenario:

"WENN DU DRAUSSEN RUMLÄUFST UND FÜR DINGE WIRBST UND FÜR DINGE STEHST, DANN GIBT ES AUCH IMMER LEUTE, DIE DICH TESTEN WOLLEN.

Kolja Goldstein geht des Weiteren davon aus, dass hier versucht werde, vom Hype um die Brand Kolja Goldstein zu profitieren. Er bemerke, dass jeder "auf den Zug aufspringen will". So ein Artikel löse jedoch nicht allzu viel in ihm aus: "Ich muss grundlegend sagen: Ich bin kein emotionaler Mensch. Ich schau mir das an und ich bin diesbezüglich introvertiert."

Kolja Goldsteins Rechtsanwälte hätten ihm nach der Veröffentlichung der Recherche vorgeschlagen, Unterlassungsklagen zu verschicken. Ihm sei von vielen Leuten außerdem geraten worden, sich nicht zu dem Ganzen zu äußern. Doch so ein Vorgehen sei nicht sein Ding. Als Person, die in der Öffentlichkeit steht, müsse man damit umgehen: "Da brauchst du dann nicht heulen."

Die inhaltliche Seite des Zeit-Artikels kritisiert der in Amsterdam lebende Rapper klar:

"DA HAT NICHTS GEPASST. DAS MUSS ICH AUCH DEUTLICH SAGEN. ES HAT NICHTS GESTIMMT. DA WAR MEIN NAME FALSCH GESCHRIEBEN UND ICH KÄME AUS NRW."

Anrufe in ausländischen Gefängnissen gehen für Kolja Goldstein zudem nicht als solide Belege für seine angeblich fragwürdige Background-Story durch. Zusammen mit dem Bordellbetreiber Werner Frankfurt und dem Anwalt André Miegel will er hier selbst noch für Klarheit sorgen.
Zeit recherchiert

Kolja:
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Kolja Goldstein geht des Weiteren davon aus, dass hier versucht werde, vom Hype um die Brand Kolja Goldstein zu profitieren.


die zeit einfach cloutchaser tzz
 
Laut HipHop.de Interview kommt das Album im Januar... Lasst uns hofffen, dass er bis dahin noch Gossip produziert
 
"DA HAT NICHTS GEPASST. DAS MUSS ICH AUCH DEUTLICH SAGEN. ES HAT NICHTS GESTIMMT. DA WAR MEIN NAME FALSCH GESCHRIEBEN UND ICH KÄME AUS NRW."
Deutsche Gangsta-Rapper lassen sich für gewöhnlich in zwei Kategorien einteilen: Es gibt die gangsternden Rapper. Hart sind vor allem ihre Texte – und die Männer, die auf sie aufpassen, ihre Beschützer. Bushido verkaufte mit dem Image als "Staatsfeind Nr. 1" mehr als eine Million Alben. Heute betritt er nur unter Polizeischutz das Landgericht Berlin, wo er als Kronzeuge gegen seinen ehemaligen Manager aussagt, den Clanchef Arafat Abou-Chaker.

Wesentlich seltener dagegen Kategorie 2: rappende Gangster. Typen, die erst als Kriminelle und dann als Rapper auffallen. Der Bonner Xatar war 2010 weltweit zur Fahndung ausgeschrieben, nachdem er einen Transporter mit Gold im Wert von 1,7 Millionen Euro ausgeraubt hatte. Das Album, das sein erster Charterfolg werden sollte, nahm Xatar heimlich in einer Gefängniszelle auf.

Jetzt betritt ein neuer Typus die Bühne. Der Mann, der sich Kolja Goldstein nennt, steht in einem spärlich beleuchteten Treppenhaus. Anglerhut und Gesichtstattoos. Im Rücken eine Meute Vermummter, die mit großkalibrigen Waffen in die Kamera zielen. Und dann beginnt Goldstein zu rappen. Über Tonnen von Kokain, verschifft in Containern. Über Drogendealer, die sich für unantastbar hielten, aber heute "bei den Fischen liegen".

Über einen Namen legt sich ein Piepton, Goldstein ruft: "Er hat mei’m Partner gedroht und deswegen ist das Arschloch jetzt tot". Dazu verwackelte Fernsehbilder, Polizisten auf einer Lichtung, wohl ein Tatort. Die Aufnahmen stammen aus dem Musikvideo zu dem Song A.B.C., veröffentlicht im September 2021. Es klingt wie Kriegsberichterstattung aus der Unterwelt.

A.B.C. ist Goldsteins Durchbruch, 4,2 Millionen Aufrufe. Seitdem landen seine Songs ganz oben in den YouTube-Trends. Er hat den HipHop.de-Award für die beste Punchline des Jahres erhalten, er saß mit Capital Bra im Studio, einem der erfolgreichsten Musiker Deutschlands. Jeder will ein Stück vom Goldstein-Hype.

Während Bushido darüber rappte, dass er auf Claudia Roth schieße, geht es bei Goldstein um tatsächliche Mordopfer. Und seine Songs klingen wie halbe Mordgeständnisse. Er beschreibt Verbrechen bis ins Detail. Man könnte das, was er produziert, true crime-Rap nennen. So brutal und unglaublich wie bei Goldstein hörte sich das bisher bei keinem an. Und zwangsläufig fragt man sich: Kann das wirklich sein, dass ein deutscher Musiker an all diesen Taten beteiligt war, ein Frontsoldat im globalen Drogenkrieg?

Es gibt Gerichtsurteile, die von seinem Weg erzählen. Man kann niederländische Staatsanwälte befragen und sich im bosnischen Gefängnis erkundigen. Irgendwann steht die Frage im Raum, ob der angeblich härteste Rapper der Republik einfach nur ein Hochstapler ist.

In seinen Videos sieht Kolja Goldstein aus wie eine Mischung aus einem Luden und einem Instagram-Model. Doch für einen Luden sind seine Designerklamotten zu stilsicher. Für ein Model sind die Schultern zu breit, die Ausstrahlung ist zu aggressiv. Seit mehreren Jahren lebt Goldstein, 30 Jahre alt, in den Niederlanden, dem Schauplatz seiner Musik. Die Konflikte um die Vorherrschaft im Drogenmilieu werden dort immer blutiger: Zwischen 2013 und 2019 starben 189 Menschen, zuletzt 2021 der bekannte Kriminalreporter Peter R. de Vries.

Nicht mehr als "ein bisschen trouble"
In Kolja Goldsteins Musik leben die Mordopfer weiter. Im Song A.B.C. heißt es: "Naima von Bahida bleibt einfach verschwunden. Keine Leiche gefunden, der TCI, er tappt weiter im Dunkeln." Der TCI ist der niederländische Kriminalgeheimdienst und offenbar das Ziel von Goldsteins Punchline. Denn bis heute sucht der TCI nach der Leiche der "Godmother of Coke", Naima Jillal. 2021 fanden Ermittler ihre Handtasche unter Beton im Antwerpener Hafen.

Damit wirklich jeder versteht, dass es hier um echte Verbrechen geht, versieht Goldstein seine Musikvideos mit Screenshots von Artikeln über ermordete Drogendealer. In einem Video blitzt sein nackter, mit einem Davidstern tätowierter Fuß auf, daneben offenbar säckeweise Marihuana.

Im August 2021 gibt der Rapper ein Interview. In dem YouTube-Format "Besuchszeit" sprechen selbst erklärte Kriminelle über ihre Vergangenheit. Es ist das erste Mal, dass Goldstein in der Öffentlichkeit ausführlich von seinem Lebensweg erzählt, der ihn durch halb Europa geführt habe. Mit 20 Jahren habe ihn die bosnische Polizei an der Grenze zu Montenegro festgesetzt. Sein Auftrag: Geld für eine Heroinlieferung überbringen, 240.000 Euro. Das Ganze sei "von Anfang an abgekartet" gewesen, die Polizei habe das Auto schon überwacht. Zur Strafe habe er mehr als ein Jahr im Knast in Zenica gesessen. Zelle an Zelle mit Kriegsverbrechern und Menschenhändlern. Goldstein erzählt das alles beiläufig und abgeklärt, während er sich eine Zigarette nach der anderen anzündet.

Später dann eine Schießerei in Dänemark, für ihn nicht mehr als "ein bisschen trouble". Nötig eben, wenn andere Gruppen ihren "Verbindlichkeiten" nicht nachkämen. Auch über deutsche Gefängnisse spricht er, wo die Gefangenen "mit Perwoll gewaschen" seien. "Ich hatte damals einen Tatvorwurf: 864 Kilogramm Marihuana, 4,2 Millionen Euro inkriminiertes Vermögen", erzählt Goldstein. Mit seiner Verhaftung sei alles, was er besaß, auf einen Schlag weg gewesen, selbst die Champagnerflaschen habe die Polizei eingezogen. Eineinhalb Jahre habe er allein in U-Haft gesessen, sogar seine Ex-Freundin sei 100 Tage eingesperrt worden. Doch die "junge Dame" habe nicht ausgesagt, erzählt er grinsend und grüßt in die Kamera.

864 Kilo Marihuana und 4,2 Millionen Euro? Mit einem Mal beschlagnahmt? Ein Verbrechen dieser Größenordnung aufzudecken wäre für Ermittler ein sensationeller Coup. Müsste ein Verbrecher dieses Kalibers den Medien nicht lange vor seiner Rap-Karriere aufgefallen sein?

Das Amtsgericht München führt in seinen Akten zwei rechtskräftige Verurteilungen von Nicolas Thomas S., so heißt Goldstein mit bürgerlichem Namen. Mehr als zweieinhalb Jahre saß er dafür in zwei bayerischen Gefängnissen. Beide Urteile liegen der ZEIT vor. Und tatsächlich geht es bei einem der beiden um Marihuana.

Auch eine Mittäterin taucht im Urteil auf, die drei Monate in U-Haft saß, Goldsteins Ex-Freundin. Nur ging es in dem Verfahren nicht wie behauptet um 850 Kilogramm Gras oder 4,2 Millionen Euro. Stattdessen ist unter anderem die Rede von Marihuana im Wert von 1975 Euro. Goldstein erhielt es für einen Drogendeal mit 242,7 Gramm – also 0,242 Kilogramm, übergeben in einem Münchner Tattoo-Studio im Jahr 2016.

Die Ex-Freundin saß nicht etwa aus "Schikane" in Haft, wie es im Interview auf YouTube heißt. Das Gericht verurteilte M. als Mittäterin, ihr Beitrag: Die damalige Lebensgefährtin händigte Goldstein einen Schlüssel zum Kellerabteil ihrer Großmutter aus. Dort versteckte er 38 Gramm Kokain. Und: Das Paar hat nicht eisern geschwiegen, sie gestanden beide. So kamen sie mit einer milderen Strafe davon.

Vom Bild des Schwerverbrechers bleibt kaum etwas übrig
In einem zweiten Urteil heißt es, Goldstein habe mit zwei Mittätern geplant, eine Marihuana-Plantage aufzubauen. Nur flog das Vorhaben schon auf, bevor der erste Samen gesät war. Der Eigentümer des Bauernhofs, den Goldstein und Co. ausgeguckt hatten, ging nur zum Schein auf den Deal ein. Heimlich informierte er die Polizei.

Erst beim Aufbau der Plantage, für die Goldstein zuständig war, stellte das Trio fest, dass auf dem angemieteten Grundstück Wasser- und Stromanschluss fehlten. Eine Gras-Plantage ohne Wärmelampen und Bewässerung? "Sie gaben den Plan auf", heißt es im Urteil. Die Polizei schritt ein, es blieb also bei der Verabredung. S. gestand erneut, wieder gab es eine mildere Strafe.

Keine Spur von einer "Verabredung zu einem Mordverbrechen!", von dem laut.de in einem Porträt Goldsteins berichtet hatte. Es beruhe auf einem Lebenslauf, den das ehemalige Label des Rappers Groove Attack verschickt habe, heißt es bei dem Musikmagazin, das Goldstein monatelang als "meistgeklickten Artist" führte. In diesem Lebenslauf findet sich auch das "bisschen trouble" in Dänemark wieder. Ein angehängter Artikel über eine Schießerei am 21. September 2017 in Kopenhagen soll den Fall belegen. Ein Bandenkrieg, bei dem ein 26-Jähriger zunächst auf mehrere Jugendliche schoss, dann, offenbar wahllos, auf zwei unbeteiligte Radfahrer. Auch Goldstein war zur Tatzeit 26 Jahre alt. Doch der Schütze, ein Einzeltäter, heißt Billal Nabil H. Von einem deutschen Staatsbürger, der nach der Tat vier Wochen in U-Haft saß, so geht Goldsteins Version, weiß man bei der zuständigen deutschen Botschaft nichts. Über inhaftierte Deutsche wird sie in der Regel informiert.

Die Leitung des Gefängnisses im bosnischen Zenica, wo Goldstein mit 20 Jahren eingesessen haben will, kennt Nicolas Thomas S. auch nicht.

Geht man den Geschichten aus Goldsteins jungem Erwachsenenleben nach, bleibt vom Bild des internationalen Schwerverbrechers kaum etwas übrig. Könnte es trotzdem sein, dass er später in die niederländische Unterwelt abtauchte?

Im August 2020, noch vor seinem Durchbruch, kündigt Goldstein neue Musik an. Er lädt dafür eine Collage auf Instagram hoch, mit Aufnahmen von Überwachungskameras. Darunter: eine Verfolgungsjagd in der Innenstadt von Rotterdam aus dem Jahr 2019. Aus einem Range Rover wird plötzlich das Feuer eröffnet. Dazwischen schneidet Goldstein ein Selfie-Video. Er sitzt in einem Auto, zieht sich eine weiße Sturmmaske vom Gesicht. Dazu schreibt der Rapper, an wen das Video gerichtet sei: "Für alle Ermittlungsbehörden, die die Puzzleteile nicht zusammenbekommen."

Bei der zuständigen Staatsanwaltschaft in Rotterdam heißt es, die Ermittlungen zu der Schießerei liefen noch, ein Deutscher sei aber kein Teil davon. "Wir kennen den Rapper und das Video", lässt die Staatsanwaltschaft die ZEIT wissen. Er wolle sich wohl ein Streetimage aufbauen. Die Videos könne sich jeder im Internet runterladen.

Auch bei weiteren Polizeieinheiten und Staatsanwaltschaften in Deutschland und den Niederlanden winken hochrangige Beamte ab: In der organisierten Kriminalität verfolgen sie andere Kaliber. Zitieren lassen will sich keiner. Absolut sicher, dass Goldstein kein schwerer Verbrecher ist, könne man ja nie sein. Denn viele seiner Geschichten sind cold cases, Mordfälle also, bei denen die Polizei nie einen Täter ermittelt hat. Goldstein spielt mit der Ungewissheit: "Was die Zeitung nicht weiß, ich bin einer der Schützen."

Wir hätten Kolja Goldstein gerne getroffen, um ihn auf die Widersprüche in seinem Lebenslauf anzusprechen. Zwei Treffen in Amsterdam verschiebt er kurzfristig. Ein drittes lässt er über seinen Manager absagen. Er müsse aufpassen, mit wem er rede.

Nicht nur über seine kriminelle Karriere, auch über seine Herkunft hat Goldstein allerlei Sonderbares erzählt. Mal behauptete er, er sei in der maltesischen Hauptstadt Valletta geboren. Dann will er plötzlich aus Jekaterinburg stammen, aus einer Familie russischer Juden.

Er hat sich das Logo der Rote Armee Fraktion auf das linke Schienbein tätowiert, angeblich mal an der Akademie der Bildenden Künste in München Bildhauerei studiert. (Die Universität kann S. in ihren Studierendenakten nicht finden.) Bei Instagram posiert er im Gebetsmantel an der Klagemauer, darunter schreibt er "Free Palestine".

Eine typische bayerische Dorfjugend
Geboren ist Nicolas Thomas S. in Augsburg, das belegen Dokumente staatlicher Stellen, die der ZEIT vorliegen. Aufgewachsen ist er in Rohrbach an der Ilm, so erzählt das ein alter Bekannter. Eine typische bayerische Dorfjugend: mit Volksfesten, bei denen man in Lederhosen auf Bierbänken tanzte. Und sich mit den Jungs aus dem Nachbardorf für eine Prügelei im Internet verabredete, zu der am Ende keiner kam.

Einmal habe ein gemeinsamer Freund Nicolas S. 300 Euro für Marihuana gegeben. Der habe das Geld genommen, aber die Ware nie geliefert. S. sei eben immer ein "Laberkopf" gewesen, der erst Großes versprach und mit seinem Charisma eine Riesenshow abzog. Wenn es dann konkret wurde, war das Handy aus.

S. lernt Koch in München, wird Barkeeper, verkauft auf Partys Speed und Koks in kleinen Mengen. Erzählt Gästen schon beim Kennenlernen, dass er frisch aus dem Knast komme, trägt dick auf mit teuren Klamotten und Autos. All das berichtet eine Bekannte aus der Zeit. "Er war ein Macker, aber ich mochte seinen derben Humor."

Man könnte das natürlich als kreative Leistung anerkennen: Übertreiben gehört im Rap zum Geschäft. Der "Laberkopf" aus der bayerischen Provinz hebt diese Kunst auf ein ganz neues Level. Viele Fans halten ihn für den König des Gangsta-Rap. Dafür muss man nicht nur das Milieu kennen, das man beschreibt, es braucht auch Mut. Denn gefährlich ist die Nummer, selbst wenn Goldstein bloß blufft.

Ein Unbeteiligter könne sich nicht einfach mit den berühmtesten Kriminalfällen der vergangenen Jahre schmücken, ohne Reaktionen zu provozieren, ohne neue Gewalt auszulösen, sagt Robby Roks. Der Kriminologe forscht seit Jahren an der Erasmus-Universität in Rotterdam zur Organisierten Kriminalität in den Niederlanden. Goldstein kenne die Brutalität in der niederländischen Unterwelt.

In einem Beitrag der ZDF-Sendung Frontal tritt Goldstein im November 2021 als Szene-Insider im europäischen Kokshandel auf. Er schleust das Kamerateam mit einer Mercedes-Limousine und einem Zugangscode am helllichten Tag auf das Gelände einer Schiffswerft. Ein Terminal, wie gemacht, um Stoff einzusammeln, erzählt er. Bei der Werft kennt man Goldstein nicht, aber das Video. Man prüfe juristische Schritte. Ein Drogenumschlagsplatz? Der Sprecher lacht, das sei ein Reparaturdock, dort würden keine Schiffe entladen, für solche Geschäfte sei der Teil des Hafens völlig ungeeignet.

Von den Reportern des ZDF auf seine Rolle im Drogengeschäft angesprochen, gibt sich Goldstein verschlossen. Nur so viel: "Wir arbeiten mit Menschen zusammen." Wenn sich andere in ein Interview setzen würden und das alles erzählten, hätten sie ein großes Problem. "Ich nicht", sagt Goldstein.

Soll wohl heißen: Er müsse kein Echo aus der Unterwelt befürchten, weil er Partner habe. Tatsächlich gibt es Hinweise, dass er die Kriminalfälle nicht einfach aus der Zeitung nachgerappt hat. Er bewegt sich offenbar im Umfeld jener Männer, mit deren Verbrechen er sich rühmt.

Eine dieser Verbindungen führt ins Amsterdamer Hooliganmilieu. Videoaufnahmen zeigen Goldstein 2021 bei einem Trauermarsch für Martin van de Pol, einen führenden Kopf der Szene. Über dessen Tod rappt er: "Gottlose Fotzen hab’n mein’ Bruder vor seiner Tochter erschossen".


Den Kontakt hatte Goldstein wohl durch seinen Rap-Partner Mocro5th. Er gehört offenbar zur gleichen Hooligantruppe wie van de Pol. Dass Goldstein und er ein brüderliches Verhältnis hatten, muss bezweifelt werden. Über van de Pol heißt es, dass er Deutsche gehasst habe. Und vor mehr als 20 Jahren erschoss er einen Hells Angel. Zu dem Rockerclub gehört auch Goldsteins Manager.

Van de Pol, mittlerweile selbst ermordet, war wohl kein Komplize von Goldstein, aber immerhin Teil seines Netzwerkes. Hat sich Goldstein mit den Hooligans abgesprochen? Der Kriminologe Roks hält es für denkbar, dass Goldstein eine Erlaubnis von den Verantwortlichen bekommen habe, über die Fälle zu rappen – eine Lizenz zum Lügen?

Ein letzter Versuch, mehr Licht ins Dunkel zu bringen: eine schriftliche Anfrage an Goldsteins Management, die alle offenen Fragen auflistet. Die Antwort kommt sofort: Kolja sehe die Sache sportlich und lache über die Recherche. "In diesem Sinne, alles Gute!"
Wo steht denn da was von NRW?
SHEAHAN, NICOLAS THOMAS steht bei den Songs von 2016 in der GEMA, aber kann er da natürlich schon falsch angegeben haben.
 
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