Ranking aller (The) Game - Alben

Welches Alben-Ranking soll ich machen?


  • Umfrageteilnehmer
    69
"bigger than me" finde ich tatsächlich auch nicht so schlimm und zählt auf dem album auch zu den besseren songs. diese agressive rap-weise stört mich persönlich auch nicht. "f.u.n." und "really" direkt im anschluss auch okay. "married to the game" alleine wegen dem starken beat von boi 1da hörenswert. "the purge" auch cool, würde ich jetzt aber im leben nicht zu seinen besten tracks überhaupt zählen. der für mich mit abstand beste track auf dem album ist "bloody moon".
ansonsten halt vieles einfach nur egal und komplett orientierungslos. die blood-money-künstler auch alle nix besonderes in meinen augen.
gibt insgesamt wenig gründe für mich sich dieses album jemals wieder anzuhören.

Mein bisheriges Ranking:
  1. The Documentary (2004) 4/5
  2. Doctor's Advocate (2006) 4/5
  3. LAX (2008) 3/5
  4. The R.E.D. Album (2011) 2.5/5
  5. Jesus Piece (2012) 2.5/5
  6. Blood Moon: Year Of The Wolf (2014) 1.5/5
 
Entscheide am besten anhand von deinem (ersten) Eindruck. Und keine Eile.

Doc 2 hatte ich letztens erst wieder gehört und finde es schon sehr geil. Irgendwie ging es unter und kam auch nicht an den Glanz von The Documentary 1 ran.
Sicherlich ist nicht jeder Song für sich ein Hit aber der rappt mit einer Energie auf dem Album... holy fu**.
Deutliche Steigerung zu den schwächeren Alben davor (Red, Year of the Wolf).
Gerade die erste Hälfte von Documentary 2 ist meiner Meinung nach on fire.
 
Documentary 2 feier ich auch sehr.
Wird nur unterschätzt wegen dem Titel.
 
Prelude: The Game - The Documentary 2

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Schon vor Release von Blood Moon: Year of The Wolf kündigte The Game sein nächstes “richtiges” Solo-Album an. Wir befinden uns im Jahr 2014 also ein Jahr bevor sich das Release des Debütalbums The Documentary zum zehnten Mal jährt. The Game kämpft immer noch mit dem Weggang von Interscope, zumindest aus komerzieller Perspektive. Natürlich bemüht auch er das wohl bekannte Argument, dass man als Independent-Künstler vielleicht weniger verkaufe, aber deutlich mehr an den Verkäufen verdiene. Soweit so gut für ihn, trotzdem kann man festhalten, dass sowohl OKE als auch Blood Moon keine großen Erfolge darstellen und sich der Abwärtstrend in Sachen Verkaufszahlen und Aufmerksamkeit unaufhaltsam fortzusetzen scheint.

Nichtsdestotrotz gibt es eine solide Basis, auf der The Game sein nächstes Release vorbereiten kann. Er ist kein unbeschriebenes Blatt, hat einen fulminanten Karrierestart vorgelegt und scheint zumindest auf Künstler- und Produzenten-Ebene bestens vernetzt zu sein. Mit dem 10 -jährigen Geburtstag des Karrierestarts ist hier durchaus ein Momentum vorhanden, die Karriere nochmal richtig anzuschieben. Aus dieser Perspektive vermute ich bei der Entscheidung das nächste Album als The Documentary 2 zu betiteln, eher kommerzielle als tatsächlich kreative Beweggründe. Die Story passt aber, genau 10 Jahre nach Release des Debüts kommt die Fortsetzung und genau wie Teil 1 wird das Konzept „Klassiker mit Ansage“ wieder aufgegriffen. Der Kniff mit der Fortsetzung des Klassiker-Albums ist allerdings ein altbekannter Move im Rap-Geschäft und löst wohl nicht nur bei mir, eher Befürchtungen als eine besondere Erwartungshaltung aus. Oder eben gelangweiltes Achselzucken.

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Dass es am Ende nicht genau 10 Jahre danach (Januar), sondern Oktober 2015 wurde, liegt wieder so ein richtiger Game-Gedankengang zu Grunde: Man orientiert sich ja immer an den ganz Großen im Rap (Pac, Biggie, Jigga, ihr wisst schon) und was haben die alle einmal in ihrer Karriere gemacht? Richtig, alle haben mal ein Doppelalbum veröffentlicht und dann ist es ja vollkommen klar, dass The Game das auch mal machen muss.
Die unzähligen, aber qualitativ mehr als hochwertigen, Leftovers von früheren Veröffentlichungen, machen hier durchaus Hoffnung, dass die Herausforderung der unsagbar langen Spieldauer durchaus gemeistert werden könnte. Trotzdem hat die Double-Disc auf mich meistens eher eine abschreckende Wirkung, denn wer soll sich das alles am Stück anhören? Hier bedient sich The Game nun eines kleinen Kniffs, den man vorher so tatsächlich noch nicht kannte. Es handelt sich zwar um ein Doppelalbum, die CDs werden aber einzeln, im Abstand von einer Woche, veröffentlicht. Also wie zwei einzelne Alben, mit unterschiedlichem Cover und kurz danach nochmal als Gesamtpaket – zumindest für die physischen Releases auf CD und Vinyl. Für mich, der das Release damals nur am Rande verfolgt hat, war das maximal verwirrend. Dass die zweite CD als „The Documentary 2.5“ betitelt wurde, weckte bei mir eher Erinnerungen an „Blueprint 2.1“, was ja ein Best-Of des Doppelalbums „Blueprint 2“ war. The Game selbst war mit dieser Benennung auch nicht einverstanden, wie er hier im Interview mit DJ Skee klarmacht (Timecode):
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Ich war übrigens überrascht, dass DJ Skee so ein weißer Lauch ist.

Wie auch immer, die Release-Strategie war durchaus ungewöhnlich, ich finde das rückblickend aber durchaus interessant. Es wäre interessant zu wissen, ob das den Verkäufen gutgetan hat, weil auch hier vermute ich das als den Hauptursache für diesen Weg.
Ich habe mir persönlich jetzt nachträglich, die 3CD-Version zugelegt, bei dem ich das Cover sehr schön finde und insgesamt ist das ein schönes physisches Release:
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Hat jemand die 4LP? Ich ärgere mich, dass ich die damals nicht geholt habe. Die geht jetzt für einen guten Preis weg. Wie ist hier die Aufmachung?

2015 war nicht nur Jubiläum für The Documentary, sondern auch das Jahr, in dem Dr. Der sein großes Album Compton veröffentlichte und der N.W.A. – Film Straight Outta Compton in die Kinos kam. The Game half Dr. Dre bei den Arbeiten zu seinem Album und ist dort sogar mit einem Song (Just Another Day) vertreten (laut @Decepticon der einzig Brauchbare seiner Diskographie). Der Kontakt zu Dr. Dre war wieder hergestellt und The Game bekam im Gegenzug auch Unterstützung bei seinem Album.

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Neben der musikalischen Unterstützung (dazu später mehr) durfte The Game vor allem Dr. Dre damit zitieren, dass Game mit „Documentary 2“ das beste Rap-Album der letzten 5 Jahre veröffentlichen werde
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Neben Dre meldete sich mit niemand geringerem als Diddy ein zweiter, früher Förderer zu Wort und verkündete, dass „Documentary 2“sein bestes Album bisher sei“:

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Naja um genau zu sein, genauso wie bei Dre meldete sich Diddy nicht wirklich zu Wort sondern gab wohl vielmehr die Erlaubnis, das Statement so zu veröffentlichen. The Game versuchte hier wirklich nochmal alles zu mobilisieren was ging, um größtmöglichen Hype zu generieren. Ich finde das durchaus nachvollziehbar, in der Rückschau war das Momentum gut gewählt.

Also gut, uns erwartet ein erneutes, auf Klassiker getrimmtes Release, diesmal sogar als Doppelalbum. Das Thema Klassiker lohnt sich hier nochmal zu betrachten. Wie schon in der Review zum Debüt beschrieben, wurde hier der Klassiker-Status schon mit Veröffentlichung mitgeliefert. Der Erfolg gab dem Album zwar augenscheinlich recht, aber wer entscheidet jetzt denn wirklich was ein Classic ist oder nicht?
Meine These ist: Wenn man Hip Hop – Heads nach den großen Klassikern im Rap bis heute fragen würde, würden die wenigsten The Documentary nennen. anderer. Würde man aber fragen, ob The Documentary als Klassiker zu werten wäre, würden deutlich mehr zustimmen
Und weiter kann man meiner Meinung nach mit dem Konstruieren eines Klassiker-Albums nicht kommen. Und das ist ja auch schon was. Was meint ihr?

In den nächsten Beiträgen widme ich mich dann den beiden CDs, mit jeweils einer Einzelwertung. Für das Ranking fasse ich die Wertung zusammen, weil es sich ja um ein Doppelalbum handelt und deshalb wird es, trotz Release-Strategie, auch so behandelt.

Bonus: In irgendeiner Premium-Edition gab es auch eine Doku zum Album, die man sich hier anschauen kann:
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Die Doku ist ganz ok, ich hätte mir aber mehr Studio-Aufnahmen gewünscht. Die Video Making-Ofs finde ich eher langweilig. Trotzdem wird die Stimmung im Studio gut eingefangen und man bekommt einige bekannte Gesichter zu sehen. Am Ende werden dann nochmal alle möglichen Bekannten und weniger Bekannten Menschen vor die Kamera gezerrt und genötigt zu bestätigen, wie krass das Album ist.
 
Das mit den zwei einzelnen Alben hat Nelly mit "Sweat" und "Suit" 2004 auch schon gemacht, wobei die glaub ich sogar beide am gleichen Tag rauskamen... gab dann mit "Sweatsuit" nachträglich auch noch eine Art Best Of, auf eine CD komprimiert.
 
wollt nur kurz Bescheid sagen: hab’s nicht vergessen, hab zur Zeit nurviel um die Ohren. Mache aber definitiv bald weiter!
 
The Game - The Documentary 2 (9. Oktober 2015)
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Nach einem szenischen Intro, öffnet das Album öffnet mit einer Kendrick-Kollabo. Das kennen wir schon vom R.E.D - Album, wo das sehr gut funktioniert hat. On Me ist eine stabile Nummer, erzielt aber bei mir bei weitem nicht den Effekt, den The City immer noch auf mich hat. Die Rollen haben sich inzwischen auch gedreht: Während es damals ein cooler Move war den Newcomer Kendrick so ins Rampenlicht zu stellen, drängt sich der inzwischen etablierte Kendrick hier stark in den Vordergrund und vereinnahmt den Track fast komplett. Jetzt ist Kendrick das Zugpferd. Am Ende eine musikalischer Kniff, den man für Klassiker-Alben gerne mal aus der Trickkiste holt: Die Beats gehen ineinander über und leitet das Fade-Out schon ein in das oldschoolige Step up mit DeJ Loaf und Sha Sha. Das holt mich schon deutlich mehr ab, das Instrumental macht richtig Spaß, Game flowt hier routiniert drüber und die gesungene Hook lässt lässige Sommer-Vibes bei mir aufkommen. So klingt ein stabiler Westcoast-Track.

So dann auch der Folgetrack Don't Trip mit den hochkarätigen Features Ice Cube und Dr. Dre. Will.I.Am zeigt hier als Produzent, wie im vom Dre gesprochenen Intro angekündigt, dass er es auf die Straße bringen kann und packt hier ein reduziertes aber mit bitterböser Bassline versehenes Instrumental aus. Alle drei MCs ergänzen sich super, so macht das richtig Spaß hier. Die Westcoast-Linie verliert sich dann (leider) wieder ein wenig, aber der Vibe bleibt in der Oldschool. Gemeinsam mit Diddy (der zum Glück nicht rappt) stehen wir auf Ferraris (was für ein großartiger Songtitel, Standing on Ferraris). Klar, das Sample ist wohlbekannt, aber für mich funktioniert das hier sehr gut. Bis hierhin macht das Album richtig Spaß, was vor allem dem abwechslungsreichen aber in sich stringenten Soundbild geschuldet ist.

Leider wird es nach diesem Einstieg etwas beliebiger. Das heißt nicht, dass dabei zwangsweise schlechte Tracks rumkommen, es gibt durchaus noch viele Highlights. Aber für mich geht der Vibe vom Anfang leider etwas verloren und der Eindruck der Beliebigkeit entsteht. Das merkt man dann vor allem an den Songs, mit der etwas allzu offensichtlichen Feature-Auswahl hinsichtlich Commercial-Appeal. 100 mit Drake wurde aus offensichtlichen Gründen als Single veröffentlicht und es fühlt sich dann leider auch eher nach einem Drake- als nach einem Game-Track an. Der Song ist nicht schlecht und hat ein tolles Hood-Video, aber hängen bleibt da nichts bei mir.
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Auch die Kollabo mit Future auf Dedicated ist lauwarm und krankt unter der selben Problematik und hat hier nichts auf The Game - Seite zu bieten. Zusätzlich reiht er sich in den unvermeidbaren "Für die Ladies" - Block des Albums ein. Dieser gestaltet sich hier zwar weniger uninspiriert als auf manchem der Vorgänger (z.B. RED-Album), zieht den Gesamteindruck dann aber doch deutlich runter. Zweiter Track hierzu ist das überambitionierte Circles. Ähnlich wie kürzlich bei Kendrick Lamar gibt es hier einen gerappten Beziehungsstreit, bevor dann mit einen Beatswitch (auch so ein beliebtes Stilmittel um sofort den Eindruck zu erwecken, dass man es hier mit einem Klassiker zu tun hat) nochmal Q-Tip etwas random daherkommt. Klingt alles ok und nach viel Arbeit, aber so richtig mag auch hier der Funke nicht überspringen. Produziert ist das ganze von Bongo, der mit vorher gar kein Begriff war. Der ist allerdings auf beiden CDs sehr häufig vertreten und ist hier für den ein oder anderen Banger verantwortlich. Definitiv eine Bereicherung auf der Producer-Seite.

Auf den insgesamt 19 Anspielstationen tummeln sich dann aber wie versprochen doch noch einige deutliche Highlights. Allem voran das unglaublich lässige, von Mike Will Made It produzierte, Summertime. Wie Game hier über diesen wunderschön entspannten Beat drüber flowt erzeugt eine unschlagbare Atmossphäre. Jelly Roll ergänzt das ganze mit charakteristischem Westcoast-Gekrächze, ein zeitloser Sommer-Track für alle Gees da draußen.​

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Das zweite Jelly-Roll Featuere Hashtag reizt das Ganze dann bis zum get no aus. Ich feiere das übertrieben, aber das ist dann wirklich Geschmackssache. Den Track finde ich aber super spannend, da er eher als Interlude als eigenständiger Track funktioniert.
Mula direkt im Anschluss mit charakteristischem, schiefen Kanye-Gesinge, ist so ein Track von dem ich immer wieder random einen Ohrwurm habe. Toller Vibe, der sehr gut mit dem Vorgängertrack harmoniert. Auf dem Titeltrack, produziert von Preemo mit Dr. Dre-Unterstützung, wird der anfangs beschriebene Oldschool - Sound nochmal gekonnt aufgegriffen. Game zeigt hier mal wieder was "outrap everybody" für ihn bedeutet. Man kann natürlich darüber streiten, ob das jetzt der Kunst letzter Schluss ist, aber mir gefällt das sehr gut, wie der Mann hier mit voller Motivation durchrappt.

Naja und der Rest ist Game-Standardware von der positiven Sorte: Dollar and a Dream ist ein weiterer Cool & Dre - Banger, New York, New York schlägt in eine ähnliche Kerbe, auf Made In America kommen mal wieder die schon bekannten Nas-Vibes auf (im positiven Sinne) und der nochmal von Will.I.Am produzierte Abschluss LA, geht trotz nerviger Hook gerade noch als entspannter Abschluss durch (hätte man sich aber auch sparen können).

Fazit: Die Ambition, mit der dieses Album produziert wurde, ist aus meiner Sicht deutlich hörbar. Das Sequencing der Tracks ist gut gestaltet, es gibt oft tolle Übergänge in die Folgetracks und die Skits runden das Bild ab. Trotz allem kommen zwischendurch immer wieder ein paar Längen auf und das Album weiß manchmal nicht, wo es eigentlich hinwill. Auch der vielleicht unvermeidbare Commercial-Appeal tut dem Gesamtwerk nicht gut. Hier hätte eine stringentere Herangehensweise gut getan, nichtsdestotrotz spart das Album nicht mit Highlights und macht sehr viel Spaß zu hören. 7/10.
 
The Game - The Documentary 2.5 (16. Oktober 2015)
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Die CD eröffnet mit der altbekannten Räuberpistole, der großen Schießerei zwischen 50 Cent und The Game an diesem einen, verschneiten Abend in New York. Ist als Einstieg ok, ich mag die Geschichte. The Game erzählt in einem Interview, dass er das Ganze damals so ernst genommen hat, dass er dachte, es sei ok als Rapper erschossen zu werden, weil es ja irgendwie dazugehört, haha. Daran sieht man mal wieder, wie hängen geblieben er auf diesem ganzen Rap-Thema war.

Musikalisch hören wir erstmal ein sehr laid back, langes, gesungenes Anderson.Paak - Intro. Wir starten in den von Bongo produzierten Track Magnus Carlsen, der erstmal nachdenklich daherkommt. Die Metapher ist, wie der Tracktitel schon andeutet, das Schachspiel des Lebens und wie das alles sein kann usw. Kann man machen, die erzeugte Atmosphäre ist toll. Im nächsten Track geht es gleich weiter mit Anderson.Paak, was viel besser funktioniert, als es sich anhört. Hier wird es jetzt ein bisschen dynamischer, auf einer funkigen Westcoast-Produktion fahren wir durch Crenshaw und schmeißen unsere Gang-Zeichen hoch. Nach dem virtuos inszenierten Beat-Switch, steigt Sonyae nochmal bitterbös auf den zweiten Teil 80s and Cocaine ein. Die musikalische Inszenierung ist hier wirklich fulminant, klingt alles nach live eingespielt mit ordentlichem Bounce.
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Danach bleiben wir im Thema mit Gang Bang Anyway, gemeinsam mit Schoolboy Q und Jay Rock. Es wird etwas düsterer, schließt sich aber, auch auf Grund der wieder sehr lebendigen Produktion, super an den Track davor an. Der Einstieg in die zweite CD ist wirklich mehr als gelungen, nach drei Tracks sind wir mitten in den Hoods LA's unterwegs und wissen ganz genau wie sich das Leben hier anfühlen kann. Das ganze schließt mit einem Shoot-Out, welches dann in den nochmal deutlich ruhigeren Track The Ghetto gemeinsam mit Nas und Will.I.Am überleitet. Auch hier geht der Plan voll auf, die Perspektive wird ein bisschen erweitert, wir zoomen quasi raus aus der Hood und machen uns nochmal gemeinsam mit Nas Gedanken über das Ghetto an sich. Weltklasse.

Wir bleiben in der chronologischen Behandlung der Tracks, weil das das alles so schön ineinander übergeht. From Adam setzt eine alte Tradition fort, The Game rappt hier hörbar betrunken, ähnlich wie bei Start from Scratch oder Doctor's Advocate. Lil' Wayne liefert mal wieder einer dieser Hooks, die nur er so kann und wenn dann noch Cool & Dre draufsteht, ist klar, dass es sich um einen unnormalen Banger handeln muss.
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Gang Related ist wieder eine schöne Bongo-Produktion, die sich soundtechnische perfekt einreiht. Der Vibe erinnert mich ein bisschen an Summertime von CD 1 und gefällt mir auch hier sehr gut. Auch die anschließende Scarface-Kollabo Last Time You Seen ist deutlich mehr als ein Filler - bis hierhin macht dieses Album wirklich außerordentlich Spaß, ein lupenreines Westcoast-Album.
Und wenn dann im nachfolgenden Intoxicated - Skit DJ Eazy Dick eine seiner legendären Radio-Ansagen macht, ist in meiner Left-Coast Welt alles in bester Ordnung.

Das ändert sich auch nicht mit der anschließenden DJ Quik - Produktion Quik's Groove, die deutlich leichtere Töne als die erste Hälfte des Albums anschlägt. Ab jetzt geht der Sound nochmal deutlich mehr in Richtung G-Funk und alles wird ein bisschen leichter und luftiger. Das schafft willkommene Abwechslung und löst die Anfangs erzeugte dichte Atmosphäre wohltuend auf. Outside ist ein super Westcoast-Track, der genauso wie der anschließende Track Up On The Wall von seiner bouncigen und funklastigen Produktion lebt. Auf beiden Tracks wird die Westcoast in unterschiedlichen Ausprägungen gefeatured, was mit bspw. E-40, Problem und YG auch super funktioniert.

Den anschließenden Sex-Skit braucht natürlich kein Mensch, ich empfinde das immer als sehr störend.
Schon als jugendlicher Gee konnte ich so nie unbeaufsichtigt The Chronic auf voller Lautstärke laufen lassen, weil ich natürlich nicht meine Eltern und die Dorfnachbarschaft mit diesem Porno-Gestöhne verstören wollte. Oder wenn man gemeinsam mit den Eltern eine CD im Auto hören wollte, ging das natürlich auch nicht oder man musste die Möglichkeit haben, schnell zu skippen.
Auf dem Split-Track My Flag / Da Homies wird der damals zeitgemäße Westcoast-Sound rund um DJ Mustard aufgegriffen und nochmal eine ganze Armada an eher unbekannten Westcoast-Rappern gefeatured, was als Gesamtprodukt überraschend gut funktioniert. Damit schließt für mich gefühlt der zweite Block des Albums, der inhaltlich weniger ernst als der erste Teil daherkommt und uns mit seinem Sound und den Features nochmal mit auf die lebenswertere Seite der Westcoast nimmt.

Im letzten Teil wird es dann leider nochmal ein bisschen beliebiger, mit Moment Of Violence kann ich an dieser Stelle gar nichts anfangen. Vollkommen unnötig platziert, ich weiß nicht, was hier die Idee dahinter war. Daran anschließend die Fortsetzung zur Busta Rhymes - Kollabo Like Father Like Son 2. Ist sehr süß gemacht mit der Beteiligung seiner Söhne, den er ja im ersten Teil schon thematisiert hat. Ich muss das jetzt nicht öfter hören, aber kann man natürlich nicht haten. Life ist nochmal ein schöner Closer, hätte ich jetzt aber nicht gebraucht.

Ganz zum Ende kommt nochmal das so gar nicht ins Gesamtbild passende "El Chapo" mit Skrillex, produziert von Bangladesh.
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Was soll man zu dem Track sagen? Das ist natürlich ein unnormaler Banger und reist auch live alles ab. Sehr treffender Top Kommentar auf YouTube: "This song automatically adds 20 kilos to any lift in the gym". Zu dem Album passt das hier natürlich gar nicht, deshalb ist das wohl eher als Bonustrack gemeint.

Fazit: The Documentary 2.5 fühlt sich viel mehr nach Album an als die erste CD. Das Soundbild ist sehr stringent und auch inhaltlich, hat man es hier viel klarer mit einem typischen Westcoast-Album im allerbesten Sinne zutun. Der Commercial Appeal wird hier vollständig ausgeklammert, was dem Gesamtbild sehr gut tut. Der Abschluss glückt dann nicht ganz, was den Eindruck dann auf die letzten Meter nochmal etwas schmälert, trotz allem haben wir es hier mit einer soliden 8/10 zu tun.

 
The Game - The Documentary 2 + 2.5 (22. Januar 2016)
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Da ist er nun, der großangekündigte Nachfolger des übergroßen Erstlingswerk The Documentary. The Game emuliert mal wieder seine großen Rap-Vorbilder und startet den Versuch eines Doppelalbums, welches von vorne bis hinten als Klassiker durchgehen soll. Und das ist ihm deutlich besser geglückt, als ich es für möglich gehalten hätte. Sowohl CD1 und vor allem CD2 gehören zu den stärkeren, teilweise sogar besten Sachen, die The Game bis dahin veröffentlicht hat. Natürlich hätte man hier ein tadelloses Banger-Album draus machen können, dabei wären dann aber einige sehr gute Tracks auf der Strecke geblieben, die wir dann wieder nur in Mixtape-Qualität als Leftovers zu hören bekommen hätten. Soundtechnisch kommt The Game hier weitgehend ohne die großen Namen des ersten Teils (die hierfür ja auch angekündigt waren) aus, was dem Gesamtbild aber kein Abbruch tut. Ganz im Gegenteil, produktionstechnisch finden sich hier viele Highlights, hinter denen deutlich höhere Ambitionen liegen, als einfach nur einen schnellen Banger zu produzieren.
Ein paar Längen gibt es aber natürlich doch, vor allem auf CD 1, aber das ist ja beim Thema Doppelalbum quasi schon mit eingepreist. The Game hat es aus meiner Sicht geschafft einen würdigen Nachfolger zum Erstlingswerk auf die Beine zu stellen, es handelt sich hier definitiv um keinen Schnellschuss um nochmal die letzten Dollars aus der Legacy zu melken. Da ziehe ich mein LA Fitted Cap und bin froh mich im Rahmen dieses Projekts hier nochmal intensiv mit diesem Album auseinander gesetzt zu haben. Gesamtwertung 7,5/10
 
"Documentary 2.5" alleinstehend betrachtet für mich eins der stärksten Game-Releases überhaupt. Würde nur "El Chapo" und "Like Father Like Son 2" streichen, ansonsten gibt es da nicht viel auszusetzen. Auch geil, dass er Mitchy Slick mit drauf hat. Sehr gutes Teil.
 
Danke für die Reviews.
Ich gehe soweit damit einher. 2.5 ist stärker, hat weniger Mainstream Aspekte mit drauf und auch einige, für sich allein stehende sehr starke Songs.
Ich finde nach wie vor das die Alben etwas underrated sind in der Szene. Game hat mit den Dingern schon stark abgeliefert.
 
Zuletzt bearbeitet:
die beiden alben sind für mich nach seinen ersten beiden alben das beste, was game veröffentlicht hat. hatte damals schon richtig bock drauf und höre mir beide immer wieder extrem gerne an. 2.5 evtl. ein kleines stück besser als 2, finde beide aber nahezu gleich gut.
der start auf 2 mit "on me", "step up", "don't trip", "standing on ferraris", "dollar and a dream", "made in america" und "hashtag" überragend für mich. danach schleicht sich sicherlich der ein oder andere filler ein, beliebig oder so finde ich das aber gar nicht. finde schon das er da seinen sound durchzieht. diese kritik, dass er auf 2 zu viel die kommerzielle schiene bedient, kann ich so auch nicht unterschreiben. das er mit aktuell bekannten rappern/sängern (hier jetzt u.a. drake und future) zusammenarbeiten war doch schon immer so und das er hier irgendwie versucht krampfhaft nen hit auf die platte zu packen finde ich auch nicht.
2.5 dann mit einem ebenso edlen einstieg ins album, die beiden tracks mit anderson .paak direkt zu beginn sind ein traum. "from adam" mit weezy auch pure gänsehaut. der westcoast-vibe wie schon in der review geschrieben durchaus präsenter als auf 2, wird durch tracks wie "quiks groove" oder "my flag / da homies" nochmal besonders dick unterstrichen.
würde ich aus meinen favoriten ein album basteln, dann wärs definitiv auf einem niveau mit den ersten beiden alben, so ganz knapp dahinter.

Mein bisheriges Ranking:
  1. The Documentary (2004) 4/5
  2. Doctor's Advocate (2006) 4/5
  3. The Documentray 2.5 (2015) 3.5/5
  4. The Documentary 2 (2015) 3.5/5
  5. LAX (2008) 3/5
  6. The R.E.D. Album (2011) 2.5/5
  7. Jesus Piece (2012) 2.5/5
  8. Blood Moon: Year Of The Wolf (2014) 1.5/5
 
die beiden alben sind für mich nach seinen ersten beiden alben das beste, was game veröffentlicht hat. hatte damals schon richtig bock drauf und höre mir beide immer wieder extrem gerne an. 2.5 evtl. ein kleines stück besser als 2, finde beide aber nahezu gleich gut.
der start auf 2 mit "on me", "step up", "don't trip", "standing on ferraris", "dollar and a dream", "made in america" und "hashtag" überragend für mich. danach schleicht sich sicherlich der ein oder andere filler ein, beliebig oder so finde ich das aber gar nicht. finde schon das er da seinen sound durchzieht. diese kritik, dass er auf 2 zu viel die kommerzielle schiene bedient, kann ich so auch nicht unterschreiben. das er mit aktuell bekannten rappern/sängern (hier jetzt u.a. drake und future) zusammenarbeiten war doch schon immer so und das er hier irgendwie versucht krampfhaft nen hit auf die platte zu packen finde ich auch nicht.
2.5 dann mit einem ebenso edlen einstieg ins album, die beiden tracks mit anderson .paak direkt zu beginn sind ein traum. "from adam" mit weezy auch pure gänsehaut. der westcoast-vibe wie schon in der review geschrieben durchaus präsenter als auf 2, wird durch tracks wie "quiks groove" oder "my flag / da homies" nochmal besonders dick unterstrichen.
würde ich aus meinen favoriten ein album basteln, dann wärs definitiv auf einem niveau mit den ersten beiden alben, so ganz knapp dahinter.

Mein bisheriges Ranking:
  1. The Documentary (2004) 4/5
  2. Doctor's Advocate (2006) 4/5
  3. The Documentray 2.5 (2015) 3.5/5
  4. The Documentary 2 (2015) 3.5/5
  5. LAX (2008) 3/5
  6. The R.E.D. Album (2011) 2.5/5
  7. Jesus Piece (2012) 2.5/5
  8. Blood Moon: Year Of The Wolf (2014) 1.5/5
Wie würdest du Born 2 Rap einordnen?
 
Documentary 2 finde ich nicht so pralle bisher. Bin bei Hashtag und das ist ein Totalausfall. Die Tracks davor sind stimmig mit guten Gästen aber die Beats sind einfach viel schlechter als auf den ersten 3 Alben. Das ist der Hauptunterschied
 
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