Ranking aller (The) Game - Alben

Welches Alben-Ranking soll ich machen?


  • Umfrageteilnehmer
    69
Kannst deine erweiterte Trackliste ja gerne einmal posten :)
Damit brachte Game quasi schon Jahre vor Kanye eine Art Donda? :D
 
Das wär dann die:
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Das Album das unten angezeigt wird ist Folge 4 - Der Pfähler der John Sinclair Tonstudio Braun Klassiker.
 
Jesus Piece Deluxe 3mal gehört und das ist ne 7-7.5 für mich.
Pray ist lame, Heaven Arms auch nix für mich. Celebration najaa Standardtrack.

Scared Now, ali bomaye, name me King alle Hits.
 
The Game - OKE (8. Oktober 2013)
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Ab hier findet aus meiner persönlichen Sicht eine Zäsur statt. Jesus Piece war das letzte Album von The Game, welches ich bei Erscheinen noch aktiv verfolgt habe. Ich weiß nicht genau aus welchem Grund, aber mein Interesse für den Künstler nahm dann rapide ab und irgendwie formte sich in meinem Kopf das Narrativ, dass The Game keine gute Musik mehr macht. Das ist umso komischer, weil mir das Album damals schon gut gefallen hat und mich jetzt nochmal richtig umgehauen hat. Ich meine aber, dass das nicht nur mir so ging, da würde mich mal eure Meinung interessieren: Ging es auch auch so, dass nach diesem Album irgendwie Game Over war?

Jesus Piece bekommt nicht nur von mir eine hohe Wertung, es wurde auch generell in den Kritiken nach erscheinen positiv bewertet. Die Verkaufszahlen blieben allerdings weit hinter früheren Erfolgen zurück und bestätigen den stetigen Abwärtstrend aus kommerzieller Sicht. Mit diesem Album war auch der Vertrag mit Interscope erfüllt und nicht zuletzt an der schon mageren Promotion-Arbeit für Jesus Piece"ersichtlich, gab es wohl keine Anstalten hier weiter zusammenarbeiten zu wollen. Schon vor Release gab es zahlreiche Hinweise auf ein Cash Money - Signing, Birdman war diesbezüglich auch mit einer Ansage auf Freedom vertreten und The Game verkündete das Vertragsverhältnis auch auf seinem Twitter-Account.
Ungefähr zeitgleich tat sich Game aber mit einem weiteren ehemaligen Dr. Dre - Zögling, nämlich Stat Quo zusammen und gründete das Label Rolex Records. Der gleichnamigen Uhrenmarke passt die Namensgebung allerdings gar nicht und leitete rechtliche Schritte ein, woraufhin der Name auf The Firm geändert wurde.
Die Angestellten profitierten vom ursprünglichen Namen allerdings trotzdem, weil die beiden Labelchefs alle Mitarbeitenden zum Start erstmal mit einer Rolex ausgestattet hatten.

Aus The Firm wurde im weiteren Verlauf Blood Money Entertainment und das Cash Money - Signing wurde nie Realität, was ich für keinen großen Verlust halte. Zwar harmonieren The Game und Lil' Wayne eigentlich immer großartig, trotzdem fehlt mir die Vorstellungskraft, wie sich ein Künstler vom Format eines The Game in dieses Label hätte einordnen sollen. Ähnlich wie bei Busta Rhymes hätte das aus meiner Sicht nicht funktioniert. Sich ein eigenes Label aufzubauen, war sicherlich nicht die schlechteste Idee, immerhin war The Game ein etablierter Künstler mit einem riesigen Netzwerk in der Szene. Wie es hiermit weiterging, schauen wir aus mit den nächsten Releases an. Festhalten kann man aber schon zwei Dinge, nämlich, dass Game in seiner gesamten Karriere nie als großer Businessman geglänzt hat und auch nie wieder an die Erfolge aus seiner Major-Label Zeit anknüpfen konnte.

In dem ganzen Tohuwabohu kam eines glücklicherweise nicht zu kurz, und zwar die Musik. The Game hatte sich bis hierhin schon einen Ruf mit seinen Mixtapes erarbeitet und so stand auch schon kurz nach der Veröffentlichung des letzten Albums mit Operation Kill Everything das Nächste in den Startlöchern. Hatte man sich bei früheren Mixtape-Veröffentlichungen immer wieder gewünscht, die Songs in einem ordentlich gemasterten Setting zu hören, wurde dieser Wunsch dieses Mal erfüllt und das zwischenzeitlich umbenannte OKE wurde sowohl als Mixtape als auch als - ich nenne es mal kommerzielles Release - mit einem Bonus-Track veröffentlicht. Einen wichtigen Unterschied zu früheren Mixtapes gab es dann aber doch: Die Produzenten- und Feature-Riege war bei weitem nicht so hochkarätig wie in den Hochzeiten zu Purp&Patron und Konsorten. Deshalb auch die Möglichkeit der kommerziellen Vermarktung, zumindest ist das meine Vermutung.

Nichtsdestotrotz nehme ich das Werk unter diesen Umständen ins Ranking mit auf. Um einen Teil des Fazits gleich vorweg zu nehmen: Die Scheibe ist ein Mixtape und das hört man auch. Damit einher gehen alle Vorteile die dieses Format oft bietet, nämlich keine auf Krampf produzierten Radio-Singles, aber auch die Nachteile, was bedeutet, nicht jeder Song bietet hier den aller höchsten Qualitätsanspruch.

Was sich uns hier bietet ist eine lockere Mischung aus offensichtlichen Leftover-Tracks der vorherigen Albumproduktion (siehe das unspektakuläre F.I.V.E mit Chris Brown und Lil' Wayne), ein paar Soundexperimenten, die mal besser und mal schlechter gelingen (siehe das hektische TD mit damals zeitgemäßer DJ Mustard-Produktion, das frische 80er-Vibes versprühende In The City oder mal wieder eine Down South - Anbiederung in Super Throwed mit Juicy J) und klassischen Game-Tracks.

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Aber was heißt "klassische Game-Tracks" zu diesem Zeitpunkt eigentlich noch? Im Verlauf der letzten fünf Alben hat sich gezeigt, dass man mit jeder Veröffentlichung weniger weiß, mit was man soundtechnisch überhaupt zu rechnen hat. Während am Anfang der klare G-Unit/Shady/Aftermath - Sound und dessen Weiterführung maßgebend war, wurden die Sound- und Flowexperimente von The Game immer umfangreicher. Wichtige Konstante stellte für mich immer das Produzentenduo Cool & Dre dar, die eine unfassbare Chemie mit The Game haben und ihn über Jahre konstant mit Bangern versorgt haben. In dieses Soundbild reihen sich auch immer wieder Tracks mit anderen Produzenten ein, The Game hat immer ein gutes Ohr für Beats bewiesen. Aber nachdem Jesus Piece vom Soundbild wirklich mehr als gelungen und stringent war setzt sich auf OKE eher der sich schon vorher andeutende Trend zur Beliebigkeit fort.

Wobei der Anfang gut gelungen ist. Kill Everything mit lustiger Diddy-Voicemail und das anschließende Life Is But A Dream lassen ein smoothes und eher wieder soulig angehauchten Sound vermuten. Astronaut Pussy ist dann ein starker Bruch und ist mit seinem ungewöhnlichen, abgespacten Sound sicherlich Geschmackssache. Ich feier den Song inzwischen tatsächlich sehr, aber bestimmt nicht, wegen The Game im Speziellen. Der Track hätte für mich eher auf einem Schoolboy Q - Album (der ist hier auch gefeatured) Sinn gemacht.

Auch danach ist kein roter Faden mehr feststellbar und man fühlt sich sich sehr schnell wie auf einer schnell zusammen geworfenen Compilation. So gibt es einige Club-Banger, die mehr als offensichtlich auf den damals aktuellen und von vor allem DJ Mustard - etablierten Westcoast-Sound schielen. Der steht The Game aber nicht sonderlich und auch die Nipsey Hussle und Problem - Features auf beispielsweise Turn Down for What und Fuck a Bitch sind hier leider eher verschwendet. Die Tracks können schon Spaß machen, bleiben aber im Gesamtbild doch recht blass und stellen für mich nichts von dem dar, was ich von The Game hören möchte.

Dass er es noch kann wird auch an vielen Stellen des Mixtapes gezeigt, allem voran die, wen wunderts, Cool&Dre-Produktion Breakfast With Al Pacino. Was für eine tolle Atmosphäre, hier stimmt mal wieder alles, absolutes Highlight:
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Auch das sehr persönliche Love on Fire und der wunderschöne Westcoast-Banger Compton oder der mehr als amtliche Banger Swerve wissen komplett zu überzeugen. So will ich The Game hören, mehr braucht es nicht.
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Es gibt noch einige weitere gute Tracks, die aber nicht wirklich herausstechen. Und auf der Deluxe-Version gibt es mit Hollywood einen zusätzlichen Track mit Scarface-Feature, der es nochmal in sich hat. Schöner Beat:
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Fazit: "OKE" kann sich durchaus zu den anderen hochwertigen Game-Mixtapes einreihen und macht Spaß durchzuhören. Eine Hörempfehlung kann ich auch wirklich aussprechen, da es doch das eine oder andere Highlight zu entdecken gibt und es keine wirklich schwachen Tracks gibt. Der Funke sprang nicht beim ersten Hören komplett über, aber schon nach dem zweiten Durchgang blieben mir viele Tracks im Ohr hängen. Im Vergleich der bisherigen Releases kann es für mich aber nicht komplett gleichziehen, fällt aber auch nicht ab. Ich vergebe 4/10.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da kann ich mich tatsächlich an keinen einzigen track errinern.
Hab es damals 1 oder 2 mal gehört und hat mich damals nicht gecatcht.
 
Häh, ich meine die Diskografie von ihm schon gut verfolgt zu haben, aber davon höre ich jetzt auch zum ersten mal, Cover hab ich auch noch nie gesehen ^^
Muss ich mir die Tage mal geben...
 
mich wundert etwas, dass "jesus piece" hier so gut wegkommt. mir war das album zum release komplett egal und hatte auch in erinnerung, dass das allgemein nicht so gut ankam. aber vielleicht war mir das dann echt so egal, dass mir das gar nicht aufgefallen ist. muss aber tatsächlich sagen, dass mir das album nach dem jetzigen hören echt gut reingegangen ist. was halt einfach kacke ist, sind die unglaublich (21!!!) vielen features. was soll sowas? aber das war ja schon immer ein problem bei game, wie auch die tatsache, dass game nie so wirklich für einen sound stand bzw. nie wirklich seinen sound gefunden hat. schreibst du ja auch so ähnlich in der review zu "oke".
"scared now" zum start direkt der beste track, feier ich. meek mill hätte ich da aber nicht gebraucht. ebenso wie common auf dem super titeltrack. ye kommt in der hook aber sehr cool. "ali bomaye" auch klasse, aber für mich jetzt auch kein überhit. die gäste dieses mal sehr gut gewählt.
ansonsten "name me king", "see no evil", "can't get right" (!!!) und "freedom" meine favs.
würde das album aber insgesamt trotzdem bis dato (2012) ganz hinten in seiner diskographie einordnen. besser als "the documentary" in meinen augen nie und nimmer. aber geschmäcker sind ja zum glück verschieden.

"oke" damals bestimmt mal gehört, kann mich aber auch an nix mehr erinnern.

Mein bisheriges Ranking:
  1. The Documentary (2004) 4/5
  2. Doctor's Advocate (2006) 4/5
  3. LAX (2008) 3/5
  4. The R.E.D. Album (2011) 2.5/5
  5. Jesus Piece (2012) 2.5/5
 
Lustig, dass das Ding so untergegangen ist. Ich kannte es auch gar nicht. Wer keine Lust auf das ganze Tape hat, dem kann ich nur die geposteten Tracks oben empfehlen, die ballern schon gut!

Edit: Gerade noch gesehen, dass es tatsächlich ein Video zu dem Mustard-Track mit Nipsey und Ty$ gibt!
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Zuletzt bearbeitet:
Zu Jesus Piece:

Muss hier anfangs vielleicht erwähnen, dass ich das Ding glaube ich fast seit dem Release nicht mehr am Stück durchgehört habe. Einige Tracks pumpe ich aber seit Release auch mit einer gewissen Regelmäßigkeit immer mal wieder. Gibt ja durchaus einige Bretter: "Ali Bomaye" natürlich klar, muss man wohl nicht mehr viel zu sagen. Den Titeltrack finde ich ebenfalls super, schöner Beat und Atmosphäre und eine starke Kombo von Game & Common (Ich weiß ja, dass du "Angel" damals nicht mochtest und fandest sie passen dort nicht zusammen, sehe ich wie gesagt ganz anders aber ist ja Geschmackssache :D) Zu "All That" groove ich auch jedes Mal mit, idiotensicheres Sample aber insgesamt auch einfach eine lässige Nummer :cool: "Heavens Arms" und "Name Me King" auch zwei straighte Rapbretter. "Cant Get Right" und "Hallelujah" sind zwei meiner Favoriten auf dem Album, ersteres mit einer wundebaren Atmosphäre und Kombo aus Beat, Parts und Gesang und zweiteres einfach ein Ohrwurm der jedes Mal gute Laune macht. Finde das auch sehr angenehm, dass hier das Religion/Kirche Thema mit viel Humor und Ironie behandelt wird. "Freedom" auch noch ein Highlight, wunderbarer Beat hätte auch gut von Dipset kommen können. "Celebration" schlägt dann in die gleiche Kerbe wie "All That" für mich, idiotensicheres Sample und daraus resultierend ein lässiges Teil.

Für eine umfassendere Meinung müsste ich das Teil aber sicher mal wieder 1,2 Mal durchhören aber die vielen Features und zum Teil auch Games Stimm und Flowbiterei stören, was ich noch so im Kopf habe, schon etwas.
 
OKE und diese halbsicheren mixtapes waren der grund, dass ich das ganze nicht mehr weiter verfolgt habe und daher umso gespannter bin, wie es weiter geht :) bis dato phänomenal aufgearbeitet und sauber recherchiert, ab sofort werde ich aktiv mithören! "jesus piece" war meiner erinnerung/wahrnehmung nach der letzte sure-shot von game, danach ist alles verschwommen bzw. wirrer als zuvor :D
 
The Game - OKE (8. Oktober 2013)

Ab hier findet aus meiner persönlichen Sicht eine Zäsur statt. Jesus Piece war das letzte Album von The Game, welches ich bei Erscheinen noch aktiv verfolgt habe. Ich weiß nicht genau aus welchem Grund, aber mein Interesse für den Künstler nahm dann rapide ab und irgendwie formte sich in meinem Kopf das Narrativ, dass The Game keine gute Musik mehr macht. Das ist umso komischer, weil mir das Album damals schon gut gefallen hat und mich jetzt nochmal richtig umgehauen hat. Ich meine aber, dass das nicht nur mir so ging, da würde mich mal eure Meinung interessieren: Ging es auch auch so, dass nach diesem Album irgendwie Game Over war?

Ich war bei The Game ehrlicherweise schon nach den beiden sehr guten ersten Alben raus. In LAX hatte ich damals noch reingehört, aber für äußerst mittelmäßig und zu wenig eigenständig befunden. Danach dann eigentlich nur noch wahrgenommen, dass tausende Features jedesmal dabei sind und bei den Tracks, welche ihren Weg auf die Blogs gefunden haben, waren auch immer wenig überzeugende Tracks dabei. Dazu waren dann auch die Reviews zu den Alben zwar nicht schlecht, aber auch nicht überschwänglich, so dass ich seit LAX in kein Album von ihm mehr ausführlich reingehört habe. Ich hatte zwar auch das ein oder andere Mixtape von ihm auf der Festplatte, die haben mich wegen mieser Soundqualität und/oder nervigen DJ Skee Zwischenrufen auch nicht davon überzeugen können, dass ich intensiv weiterverfolgen müsste, was der Kerl so musikalisch treibt. Dank deiner Review werde ich aber zumindest in Jesus Piece noch mal genauer reinhören, vielleicht ist mir da ja tatsächlich eine Perle durch die Lappen gegangen.
 
Habt ihr gute Downloadlinks für die gratis mixtapes - gerne soweit es sie gibt als No DJ Versionen?
 
Ich weiss nicht warum aber ich habe das Gefühl der gute Ben Bugatty liest hier fleissig mit und kupfert sich aus diesem Thread einiges ab

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soll er wenigstens s/o geben
 
The Game - Blood Moon: Year Of The Wolf (14. Oktober 2014)

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Puh, ich bin ehrlich, das hier habe ich ein bisschen vor mir hergeschoben. Schon beim letzten Release war schon an Hand der ganzen Label-Bemühungen eine Gewisse Orientierungslosigkeit bei Game spürbar. OKE im Ganzen war dann aber doch ziemlich ok, mit einigen deutlichen Highlights. Kommerziell war das natürlich absolut zu vernachlässigen und selbst hier war das Release ja offenbar nicht jedem bekannt.
Ich hatte überlegt, ob man das darauf folgende Release hier überhaupt behandeln muss. Grund ist, dass Blood Moon: Year of the Wolf zwar wie ein Soloalbum daherkommt, aber immer von Game und Label selbst als Compilation betitelt wurde. Naja, es steht The Game drauf und wir wollen hier auch nichts beschönigen.

Wir befinden uns immer noch in der Phase, in der Game versucht, nach dem Auslaufen des Major-Deals irgendwie mit einem eigenen Label Fuß zu fassen. Inzwischen heißt das ganze Unterfangen Blood Money Entertainment und wird immer noch gemeinsam mit Stat Quo betrieben. Dabei bleibt es auch erstmal für die nächste Zeit, wirkliche Label-Arbeit ist aber kaum spürbar. Klar, wir haben die vorliegende Compilation, auf der die Signings Skeme und vor allem Dubb auch prominent vertreten sind, mehr ist da aber gefühlt nicht passiert. Irgendwie auch schade, Mühe wurde sich stellenweise schon gegeben. Im CD - Booklet ist eine aufwändige Fotostrecke mit allen Label-Mitarbeiter*innen zu finden, die einem richtig das Gefühl von "jetzt geht's aber los hier" vermitteln soll.

Um Blood Money Entertainment aber so richtig auf die Karte zu setzen war wohl das Kalkül so eine Art Solo-Album des Zugpferds The Game anzukündigen, dieses aber gleichzeitig auch als Compilation zu labeln und den neuen Artists etwas Spotlight zu geben. Aber auch nicht zu viel, es steht ja immer noch The Game drauf. Naja, so richtig schlau wird man hier nicht draus und es ist wahrscheinlich auch sinnlos hier eine allzu tiefgehende Strategie zu suchen.

Erste Single des Projekts war das wütende Bigger Than Me, auf dem Game sich ausgiebig über die neue Generation an Rappern, u.a. allen XXL-Freshmen, auslässt, und versucht seinen Standing im im Rap-Kosmos zu verdeutlichen. Unangenehm.
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Einfach unangenehm, diese Art von Song. Das ist doch das Schlimmste, wenn etablierte Rapper offenbar so verunsichert vom Nachwuchs sind, dass sie komplett überreagieren und das Bedürfnis verspüren hier jetzt nochmal ganz klar zu machen, wer der King ist. Unsouveräner geht es gar nicht und passt so gar nicht zur bisherigen Wahrnehmung von The Game, der sich nie zu schade war, neue Rapper ins Rampenlicht zu stellen und zu fördern (siehe Kendrick oder Nipsey). Naja, schlimm genug, aber was das Ganze noch anstrengender macht: Hier stößt man wieder auf einen dieser Game-Momente, wenn er sich in seine Rap-Verehrung über jedes gesunde Maß hinaus hineinsteigert und sich nicht nur als „Black Marshall Mathers“ – soweit so gut – bezeichnet, sondern auch noch diesen anstrengenden Schrei-Flow adaptiert.
Das kommt dann auch irritierenderweise auf den zwei nachfolgenden Tracks immer wieder zum Tragen und so gestaltet sich der Einstieg in das Album übertrieben aggressiv – ohne dass das im Gesamtbild aber richtig nachvollziehbar wäre. Viel mehr bleibt da auch leider nicht hängen und dass auf Track 3 bspw. Yo Gotti, 2 Chainz, Soulja Boy und T.I. gefeatured sind löst bei mir gar nichts aus. Das klingt genauso wahllos, wie es sich liest und steht symptomatisch für das gesamte Album. Hier bleibt nicht viel hängen, es folgt ein uninspirierter Track auf den anderen. Die Signings, d.h. vor allem Dubb treten zwar motiviert auf, zeigen aber nie wirklich mehr Potential als mal einen stabilen Part rappen zu können. Null Charisma, null Eigenständigkeit, einfach nada.

Auch die zweite Single Or Nah mit Too Short, Problem, AV und diesem Chris Brown–Klon Eric Bellinger (der hier immer wieder unangenehm auffällt) ist halbgar. Irgendwo zwischen DJ Mustard – Anbiederung und Too Short–Sample entsteht hier ein lauwarmer Club-Banger, der zwar sicherlich nicht den Tiefpunkt des Albums bildet, aber auch nichts weiter bei mir auslöst.
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Nah Video]

Skurill wird der Song eher, wenn man die extra für den europäischen Markt aufgenommene Version mit German Rap-Wunderkind Kollegah anhört. Spätestens hier haben wir das Basislager auf dem Weg zum Gipfel der Whackness erreicht, so wie Kolle hier über den Beat stolpert – auweia.
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Für das Marketing hat sich Game aber offenbar nicht nur ein Feature von Kollegah besorgt, sondern gleich noch ein paar Tips in Sachen Boxen-Game mitgenommen. Was für ein Prachtstück:

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Was bleibt? The Purge ist ein Song, der sowohl inhaltlich als auch vom Gesamtbild sicherlich zu den stärkeren in Game’s Schaffen gehört und auch der Bonus-Track Bloody Moon mit schöner Nottz-Produktion geht als typischer Game-Banger durch.
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Das Cover des Albums ist das Ergebnis eines Fan-Contests und kann sich finde ich durchaus sehen lassen. Über das ganze Album wird das Wolf-Konzept immer wieder aufgegriffen ohne wirklich Klarheit zu verschaffen, was jetzt eigentlich der Hintergrund ist. Irritierend und irgendwie eklig wird es dann in einem Skit in dem wir zuhören dürfen, wie eine Frau besagtem Wolf oral befriedigt. Ok, dabei belassen wir es jetzt aber auch.

Fazit: Dieses Album ist einfach nur egal und bekommt eine 2/10.
 
Bis heute gekonnt ignoriert und in dem Fall nichts falsch gemacht... Alleine für:
"Irritierend und irgendwie eklig wird es dann in einem Skit in dem wir zuhören dürfen, wie eine Frau besagtem Wolf oral befriedigt."
Wtf...
 
Außer Bigger than me auch nie wirklich etwas von diesem Album gehört.
Mal nur aus Interesse: nach welchem Song findet man diesen besagten Skit?
 
Ich stehe dem Album viel positiver gegenüber als ihr aber ich muss wohl gleich dazu sagen, dass ich hier nicht ganz objektiv sein werde.

Das Ding hat für mich einen extremen nostalgischen Wert da es zu einer super Zeit in meinem Leben rausgekommen ist und ich es um den Release rum sehr oft gehört habe. Ist jedes Mal wie eine kleine Zeitreise wenn ich wieder ein paar Songs von dem Album höre.

Abgesehen von diesem emotionalen Wert gibts aber auch einige wirklich starke Songs.

Find „Bigger Than Me“ angemessen aggressiv, ob das jetzt verbittert ist oder angemessen sei mal dahingestellt. Zu „Married to the Game“ vibe ich auch extrem, feier vorallem die Hook aber auch diese etwas stumpfen „….motherfucker“ Verses. „The Purge“ auch extrem stark, sehr atmosphärisch. „Take That“ feier ich ebenso, kann aber verstehen wenn man diesem typischen Tyga/CB R&B/Rap Kollabo Sound abgeneigt ist. „Hit Em Hard“ und vorallem das dicke „Black on Black“ auch echte Bretter. Genau wie die Bonustracks die mir auch alle 3 sehr gut gefallen (Nein, der Sören Remix ist nicht gemeint lach). Dubb und Skeme sollten auch extra erwähnt sein, machen ihre Sache sehr gut auf den Tracks wie „Trouble on my Mind“, „Cellphone“, „Food For My Stomach“ oder auch dem Skeme Bonus Track „Mad Flows“.

Über Skeme könnte ich auch ganze Paragraphen verfassen, unfassbar schade was aus dem geworden ist. Unglaublich talentierter Rapper, krasse Stimme, kann krass spitten, kann melodische Hooks und allgemein einfach Songs machen….und ist heute nur noch ein abgewrackter Junkie. :emoji_sweat:
Ist für mich aus „seiner“ Generation der damals neuen West Coast Rapper der talentierteste von allen gewesen aber leider nichts aus seinem Potenzial gemacht auch wenn er heute wohl einigermaßen stabiles Geld als Ghostwriter macht. Trotzdem eine Schande was aus seiner Karriere geworden ist (oder halt auch nicht).

Insgesamt also eine sehr subjektive Einschätzung und es gibt auch viel unspektakuläres Filler Material oder einfach Ausfälle wie „Fuck Yo Feelings“ aber das Ding hat für mich einfach einen besonderen Wert.
 
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