R&G Rhythm & Gangsta: The Masterpiece
Release: 16.11.2004
Bewertung
★★★★★★
Nachdem Snoop auf seinem letzten Album "Paid Tha Cost To Be Da Bo$$" von den Neptunes zwei Beats für die Singles "Beautiful" und "From Tha Chuuch To Da Palace" beigesteuert bekam, wurde die Zusammenarbeit auf dem hier vorliegenden "R&G Rhythm & Gangsta: The Masterpiece" ,welches Snoops siebtes Soloalbum darstellt, nun noch einmal intensiviert. Das Album erschien dann auch gleich über "Star Trak", dem Label der Neptunes welche hier auch gleich 5 Beats spendierten. Wie wirkt sich nun der deutliche Einfluss der Neptunes auf das Soundbild aus ? Ist das Album wirklich das titelgebende "Masterpiece" geworden ?
Wie immer schauen wir nun erstens mal auf die musikalische Seite des Albums. Neben den bereits erwähnten Neptunes finden sich unter der Produzentenriege auch solche Namen wie The Alchemist, JR Rotem, DPG Weggefährte Soopafly, Ron Browz, Sha Money XL, Mr Porter, LT Hutton oder Hi-Tek.
Auch bei den Features gibt es einen bunten Mix, so findet sich zum Beispiel ein hungriger 50 Cent neben Kult Crooner Charlie Wilson oder Funk Legende Bootsy Collins wieder. Desweiteren sind Trina, Lil Jon, Nelly oder auch Justin Timberlake mit am Start.
Anspieltipps finden sich natürlich einige bei den von den Neptunes beigesteuerten Songs. Als erstes erwähnen muss man hier natürlich die Über-Single "Drop It Like Its Hot" welche Snoop damals seinen ersten Nummer 1 Billboard Hit einbrachte. Natürlich ist der Song heutzutage bis zum Erbrechen überstrapaziert und im Radio, Clubs und allen anderen erdenklichen Orten rauf und runter gespielt worden aber an der Qualität des Tracks ändert das ja nichts. Der unglaublich minimalistische Beat mit seinen Schnalzgeräuschen, spärlichen Keyboards und dem simplen Drumbeat funktionieren im Zusammenspiel mit Pharell und vorallem Snoops saucoolen, auf den Beat wie angegossen passenden Raps und der Ohrwurmhook immer noch wunderbar. Hit. "Lets Get Blown" welcher ebenfalls von den Neptunes produziert wurde und gleich als zweite Single ausgekoppelt wurde kommt mit einem luftig leichten, melodischen und extrem smoothen Beat um die Ecke welcher Snoop und seinem relaxten Rapstyle natürlich bestens zu Gesicht steht. "Signs" mit Justin Timberlake und Charlie Wilson ist natürlich eine absolut schamlose Pop Nummer, aber geht eben auch einfach verdammt gut ins Ohr. Gerade Charlie Wilson sorgt mit seiner kernigen Stimme hier für einen coolen Kontrast zu JTs Performance. "Pass It, Pass It" kommt dann um einiges weniger poppig daher und bietet stattdessen einen treibenden, ordentlich nach vorne bouncenden Beat auf dem Snoop 3 extrem starke Parts kickt. Abseits dieser Neptunes Produktionen gibt es aber auch noch viele weitere tolle Songs zu entdecken. Das soulig-gospelige Intro "I Love To Give You Light" wird von Alchemist mit einem starken Beat ausgestattet auf dem Snoop etwas über seinen Werdegang erzählt. Auf "Bang Out" tirfft ein hymnischer Beat von JR Rotem auf eine Ohrwurmhook und Snoop welcher zwei sehr simple aber doch absolut coole Parts liefert. Ebenfalls sehr zu empfehlen ist das abgedrehte "Can I Get A Flicc Witchu" mit seinem hypnotischen Beat, der mächtigen Bassline, einem extrem stark reimenden Snoop und einem Feature von Bootsy Collins. Auf "The Bidness" rappt Snoop auf einem effektiv nach vorne gehenden Soopafly Beat dann einfach schön hungrig zwei sehr starke Parts runter. Auch das mit wunderbarem Bee Gees Sample versehene "Ups & Downs" auf dem Snoop sich sogar ungewöhnlich introspektiv gibt sticht sehr hervor. Ebenfalls sehr cool sind das wunderbar lässig daherkommende "Snoop D.O. Double G.", das sehr gediegen-elegante "Promise I" und die mächtige, düstere 50 Cent Kollabo "Oh No" auf dem sowohl Snoop als auch 50 angemessen bedrohlich ihre Parts spitten.
Skippen muss man hier aber leider auch ein paar Songs. Bei diesen handelt es sich allesamt um Gesangsnummern. "Im Threw Witchu" war im Studio unter Kollegen sicher sehr lustig aufzunehmen und als kurzes Skit wäre die Idee auch bestimmt ganz unterhaltsam aber über vier Minuten lang dabei zuzuhören wie Snoop und Soopafly auf einem sanft dahingleitenden Beat eine möglichst explizite Karaoke Performance betreiben ist einfach nur zum Fremdschämen. "Can U Control Yo Hoe" schlägt in die exakt selbe Kerbe ist aber immerhin kürzer. Auf "No Thang On Me" zollt Snoop dem Curtis Mayfield Klassiker Tribut was ja durchaus eine coole Geste ist, aber dann doch keinen brauchbaren Song abwirft und besser anders verpackt worden wäre.
Die restlichen Songs, namentlich die Crunk Nummer "Step Yo Game Up", die Nelly Kollabo "Girl Like U", das inoffizielle Beautiful Sequel "Perfect" und der Slow Jam "Fresh Pair Of Panties On" stechen nicht großartig hervor, sind aber allesamt hörbar.
Insgesamt ist "R&G" zwar kein "Masterpiece" aber bietet neben einer handvoll solider auch eine ganze Reihe sehr starker Songs. Nachteilig ins Gewicht fallen jedoch die unnötigen Gesangsnummern die allesamt hätten gestrichen werden können. Hier wäre mit einer etwas abgespeckten Tracklist definitiv noch mehr möglich gewesen.
Anspieltipps:
I Love To Give You Light, Bang Out, Drop It Like Its Hot, Can I Get A Flicc Witchu, Ups & Downs, The Bidness, Snoop D.O. Double G, Lets Get Blown, Promise I, Oh No, Signs, Pass It Pass It
Skips: Im Threw Witchu, Can U Control Yo Hoe, No Thang On Me
Extras:
Hier noch ein paar Songs aus den Studio Sessions und der Advance Version. Hier zeigt sich besonders gut der luftig-smoothe Sound des Albums der sich auch in den hier vorliegenden Leftovers wiederfindet.