Ranking aller Snaga & Pirat Alben

möchte hier auch noch einen wertvollen klassiker droppen: „1st there was the beat“ als juice-exclusive. ihr schaweine, ihr. big pillath mit body-shaming (!) gegen ali as (der damals ja eine zeit lang zusammen mit s+p bei deluxe gesignt war), snaga mit mehr eiern als ein strammer max (hammer, was?) und m*schipartääääh.

To view this content we will need your consent to set third party cookies.
For more detailed information, see our cookies page.


müsste so 2008 erschienen sein, also quasi im jahr nach dem „alzs“-release.
2008, eine zeit, in der juice-cds noch nicht komplett für die tonne waren (oder größtenteils bereits bekannte songs beinhalteten). auf selbiger cd war übrigens auch „winterschlaf“ von casper, das damals in der „hin zur sonne“-phase veröffentlicht wurde.
 
Snaga und Pillath - Aus Liebe zum Spiel (2007)
Der Name "Aus Liebe zum Spiel" wurde schon kurz nach dem Mixtape-Debut angekündigt, doch es sollten noch einen Label-Wechsel, ein weiteres Tape, Beef mit Massiv (inklusive Disstrack mit starkem Snaga-Part), ein paar Schüsse gegen Savas und einige Verschiebungen des Release-Termins geben, bis das Teil Mitte 2007 endlich in den Läden stand.
Kommerziell hatte man sich vermutlich mehr erhofft als Platz 38 in den Charts, zumal auch zwei Videos gedrehet wurden, zu "R.u.h.r.p.o.t.t." und "Einen Tag", wobei letzteres auch nach etwas größerem Aufwand aussieht (bei den Dreharbeiten löste sich eine Säge, mit der für Funken gesorgt werden sollte, und ging nur knapp an einem Mitarbeiter vorbei). Ich denke, man kann das ganze aber schon als Achtungserfolg werten - in einer Zeit, in der außer von den Großen Namen kaum Platten verkauft wurden und außer Bushido keiner mit dem Model "etablierter Rapper gründet eigenes Label" Erfolg hatte. So ist "Aus Liebe zum Spiel" auch eines von nur zwei Deluxe Records Releases ohne Samy Deluxe als Protagonisten, das überhaupt charten konnte (das andere war das Illo-Album, das kurz danach kam und auf der 97 landete). Anfang 2008 beendeten S+P dann die Zusammenarbeit mit Samy, bevor der das Label 2009 einstampfte.

In Interviews kündigten Pillath und Snaga an, das Album sei erwachsener, ausgereifter und persönlicher als ihre vorherigen Platten. Albernheiten, absurde Hyperbeln und Verrücktheiten wurden drastisch zurückgefahren, über weite Strecken des Albums herrschen Pathos, Drama und die ganz großen Emotionen. So war dann auch die erste Single, "R.u.h.r.p.o.t.t." (mit Manuellsen in der Hook), kein Battlerap-Representer, sondern eine lokalpatriotische Hymne für das Ruhrgebiet, voller Inbrunst und Tagebau-Romantik.
Der Beat war eine der ersten größeren Nummern von Gee-Futuristic (auf der damalgen Juice war auch noch das von ihm produzierte "Marschmusik 2"). Weitere Instrumentals stammen von Matbeatz, 2x Brisk Fingaz, Paul NZA, Samy Deluxe, 2x Joshimixu, 2x Monroe, Joe Rilla, DiscoPolo, Don Tone, 2x DJ Katch und Necrow mit seinem letzten Stück für die beiden (der Track mit Cassandra Steen stammt aber noch aus der 3P-Zeit). Die meisten Instrumentals sind laut, scheppernd und vollgepackt und sorgen zusammen mit den meist aggressiv vorgetragenen Parts (Snaga geht teilweise schon in Richtung brüllen) für Breitband-Sound. Vermehrt tauchen auch rockige Sounds mit auf. Bis auf Joe Rilla (wieder diese Deutschrap-Saw-Synths) und DiscoPolo (wildes Durcheinander) überzeugen mich die Beats, aber wirklich begeistern kann ich mich nur für "Bruder" von Brisk Fingaz, "Bis wir gehen" von Monroe, "Einen Tag" von Katch und die untypische Necrow-Nummer.
Inhaltlich gibt es neben den Punchline-Dingern wieder ein paar Straßen-Tracks, Pillath liefert zwei Solo-Tracks mit Storytelling ab (wobei die Themen - Junkie-Freund, Amoklauf - nicht gerade innovativ sind aber schon solide umgesetzt wurden) und es sind erstmals auch persönliche Stücke am Start. Überraschenderweise sind es eher die Punchline/Representer-Nummern, die nicht 100%ig überzeugen wollen. Wie gesagt wurde auf die Übertreibungen von riesigen Anwesen und im Maybach cruisen weitestgehend verzichtet, nun schimmern auch hier des Öfteren die ernsteren Straßen-Vibes durch. Die meisten Punchlines drehen sich ums Fressen polieren und harte Sexpraktiken, wobei man öfters das Gefühl hat, das von den beiden schonmal besser gehört zu haben ("Ihr kracht ein wie ein Laubendach", "Und das ist sowas wie ne harte Warnung/ Pillaths Rap macht "Aua Aua" wie ne Arschenthaarung"/). Den Eindruck hat man auch sonst immer mal wieder. Ja, das gitarrenlastige "Intro" geht schon nach vorn - aber das "Intro" auf ihrem Debut-Tape war epischer. Ja, "Wer will was von wem" ist ein stabiler Track über das Trife-Life in den Gassen und Gossen des Potts (natürlich abgesehen vom Decino-Part) - aber "Wir gegen den Rest der Welt" hat das ganze krasser rübergebracht.
Es gibt jede Menge "Kopf hoch, Bruder, bleib stark"-Phrasen, die auch ein Azad nicht rührender bringen könnte - aber so wirklich funktioniert das mit den Emotionen nur, wenn sie konkreter und persönlicher werden; v.a. auf der zweiten Single "Einen Tag", wo sie sterben und ihre Sünden ("dein Patenkind kennt nicht deinen Namen/ ...in 365 Tagen warst du dreimal da/") beichtend um einen letzten Tag unter den Lebenden bitten. Klar, das ganze ist schon sehr theatralisch, aber wenn Snaga mit schmerzverzerrter Stimme von seiner schwierigen Beziehung zu seinem Vater und vom Umgang mit dem Krebstod seiner Jugendliebe rappt, dann ist das schon einer starker Album-Moment. In die gleiche Richtung geht "Keine Zweifel": "Ich bin nicht blöd nur weil ich Boxer werden wollte/ weil ich niemals ein Punk, eine Schmarotzer werden wollte/ weil ich ein Großer werden wollte/ und nicht wie mein Onkel im Zimmer nebenan als Drogenopfer sterben wollte/". Auch in "Snaga Situation 7" geht es diesmal eher gefühlsbetont zur Sache, aus heutiger Sicht interessant sind die Zeilen "Und ja ich lieg nachts wach mit Panik im Nacken/ hab Panikattacken/ ...die Panik endlich meine Chance gehabt zu haben und es dann nicht zu packen/". Am Ende des Tracks krönt er sich zum neuen King - womit er sich im Deutschrap-Jahr 2007 nicht allzuweit aus dem Fenster lehnte. Es ist wirklich schade, dass sich sein Talent nie in einem entsprechenden Status manifestierte.
Im Chorus von "Keine Zweifel" stellt die fantastische Cassandra Steen die zahlreichen Braheem-Einlagen in den Schatten (lel), weitere Features stammen von ihrem Labelboss und Manuellsen, Illmatic sowie Sido auf dem ersten Teil von "Asozialen Lifestyle" (der im Gegensatz zur Fortsetzung noch ein gewohnter S+P Ansagen-Song ist). Dabei zeigt sich weder nach Oben noch nach Unten ein Ausreißer. Ferner gibt es am Ende noch einen Ruhrpott Posse-Cut mit Kee-Rush, Adel, Veysel, den 45ers, KC Rebel und PA Sports (damals noch zusammen als SAW unterwegs), Fard und MoneyMo. Untypisch für einen Track mit so vielen Rappern ist dabei, dass alle nicht nur einen 8er oder 12er kicken, sondern richtig lange Parts, wobei die meisten einen ganz guten Eindruck hinterlassen. Leider ist der Beat für einen so langen Song etwas zu monoton.

Hits: Keine Zweifel, Einen Tag, Snaga Situation 7, Bruder, Bis wir gehen
Flops: SP, Die Zeit ist gekommen

Fazit: "Aus Liebe zum Spiel" ist nicht der ganz große Wurf, den man sich erhofft hatte. Man hat das Gefühl, dass ein wenig die Lockerheit gefehlt hat, dass man ein wenig zu verkrampft versucht hat, alles auf epic zu trimmen. Vom verrückten "Ami-Rap auf Deutsch" vom ersten Mixtape ist nichts mehr übrig - nicht nur wegen der fehlenden US-Beats. Und überraschenderweise ist gerade ihr Spezialgebiet des Sprücheklopfens hier nicht mehr auf allerhöchstem Niveau - wenn Fans ihre Lieblingslines der beiden aufzählen sollen, dürften da eher wenige von diesem Release auftauchen. Aber das ist letztlich nur meckern auf hohem Niveau, "Aus Liebe zum Spiel" ein rundes und gelungenes Debut, das vieles gut und kaum etwas wirklich falsch macht - und das eigentlich der Grundstein für eine ernsthafte Kajere im Rapgame hätte sein können. Hätte...

7.5/10

To view this content we will need your consent to set third party cookies.
For more detailed information, see our cookies page.


To view this content we will need your consent to set third party cookies.
For more detailed information, see our cookies page.


To view this content we will need your consent to set third party cookies.
For more detailed information, see our cookies page.


To view this content we will need your consent to set third party cookies.
For more detailed information, see our cookies page.


Wie kam nochmal der Beef mit Savas zustande?

Kann mich daran erinnern, dass die beiden ein größeres JUICE-Interview gegeben haben und dort erstmals Vorwürfe gegenüber Savas äußerten (Legt anderen Künstlern Steine in den Weg usw. usf.).

Daraufhin kam von Savas ja folgender Part gegen S&P:
To view this content we will need your consent to set third party cookies.
For more detailed information, see our cookies page.


Meine, dass sogar Ercan auch auf seinem I am Legend Tape gegen die beiden geschossen hat, finde den Track aber nicht mehr.
 
Wie kam nochmal der Beef mit Savas zustande?

Kann mich daran erinnern, dass die beiden ein größeres JUICE-Interview gegeben haben und dort erstmals Vorwürfe gegenüber Savas äußerten (Legt anderen Künstlern Steine in den Weg usw. usf.).
Hast du doch schon gut zusammengefasst

Manuellsen war da sicherlich der Katalysator. Seinetwegen war Savas ja auch sauer auf Samy.
 
Super Reviews, @Daffy Griswold. Macht richtig Bock, der Thread!

Und gelernt hab ich auch noch einiges... ich war zu der Zeit ziemlich abgeturned von und total raus bei deutschem Rap, das einzige was ich dann geil fand waren Snaga & Pillath, deshalb hab ich da außer der Mucke nicht viel mitbekommen.

Ich find die Parts von Pillath hier auch immer noch richtig gut (und Faust für mich auch einer der besseren aus dem Umfeld da).

To view this content we will need your consent to set third party cookies.
For more detailed information, see our cookies page.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Daffy Griswold schön geschriebene Reviews!

Ich meine mich noch daran erinnern zu können das S&P zusammen mit Manuellsen mal vor einem Spiel von Schalke in der Bundesliga im Stadion aufgetreten sind mit R.U.H.R.P.O.T.T., coole Zeit war das. Ich hätte den beiden wirklich mehr Erfolg gegönnt, ähnlich wie einem Sentino, da alle wirklich talentiert waren.
 
Fand den track immer kacke. Dieses buchstabieren dieses elend langen Wortes in der hook. Lol
 
hab mir "aus liebe zum spiel" gestern extra nochmal angehört. damals war ich echt mega enttäuscht von dem album, da die erwartungen nach den zwei starken tapes schon enorm hoch waren und das album war dann schon sehr ernüchternd. 15 jahre später (verdammt ist das schon lange her) bin ich tatsächlich der gleichen meinung. aus heutiger sicht kann ich sagen, dass es nach zwei punchline-tapes sicherlich erwartbar war, dass es auf dem debut-album etwas persönlicher zur sache geht, aber das hat sich doch ernsthaft niemand gewünscht von den beiden. so dinger wie "keine zweifel" oder "einen tag" sind mir dann auch zu überdramatisch und so hooks wie auf den beiden genannten tracks, "bruder" oder "ruhrpott" sind mir auch zu pathetisch vorgetragen. kein plan, find das alles echt nicht cool. wobei ich "ruhrpott" da etwas rausnehmen möchte, finde den track bis auf die hook eigentlich ziemlich cool und als erste single auch sehr gelungen. dieses pott-rap-ding hatte damals ja auch einen schönen hype. ansonsten sind da schon ein paar coole sachen drauf, aber da haut mich echt so gar nix mehr wirklich vom hocker. "feelin good" mit der gepichten stimme und "i'm a star" mit der runtergeschraubten stimme erinnern dann aber schon noch ein wenig an dieses ami-ding der tapes. sind auch zwei der besten tracks vom album.
die 7.5 von dir sind auf jeden fall sehr großzügig und da spricht vermutlich auch ein wenig das fan-herz aus dir, was ja auch vollkommen verständlich und ok ist. wenn ich mich richtig erinnere, ist das album damals aber auch allgemein nicht so krass angekommen, da die meisten wie ich einfach was anderes erwartet haben. hab danach auch bis auf dieses "talion" von snaga & fard nie wieder was neues von den beiden gehört.
 
Ist das letzte Deutschrap Album was ich mir gekauft habe. Muss es nochmal hören, damals mit Anfang 20 fand ich die Platte aber nice.
 
Finde den Pillath Skit immer noch sehr gut:
To view this content we will need your consent to set third party cookies.
For more detailed information, see our cookies page.

Das Filmzitat am Ende setzt dem Ganzen noch die Krone auf
 
Aus Liebe zum Spiel war mal in einem CD Konvolut bei was ich gekauft habe, hab das bisher aber noch nicht angehört, kenne, obwohl Ruhrpottler, fast nix von den Beiden. War irgendwie so vor meiner Zeit als das gehyped war. Werde ich mal beizeiten nachholen.

Aber wieder was gelernt in dem Thread: Mit Necrow stand ich mal an der Wand bei ner Graffiti Jam, von dem gibt es hier noch richtig alte Character an der Autobahn (mittlerweile eh alles verjährt), richtig talentierter Typ. Ich wusste nicht dass er auch Producer war.
 
"Die linke und rechte Hand Gottes" wurde ja so ab 2014 wieder hier gut gehypt, hab das dann erfolgreich auf meinen Freundeskreis übertragen können
In irgendeinem Sommer haben wir uns mal zu viert mit nem Kasten Bier auf ne Parkbank gehockt und das Tape lautstark gepumpt, so geil, da gabs noch kein Corona und Pillath hatte noch keine Soloalben veröffentlicht (blessed)
 
"Die linke und rechte Hand Gottes" wurde ja so ab 2014 wieder hier gut gehypt, hab das dann erfolgreich auf meinen Freundeskreis übertragen können
In irgendeinem Sommer haben wir uns mal zu viert mit nem Kasten Bier auf ne Parkbank gehockt und das Tape lautstark gepumpt, so geil, da gabs noch kein Corona und Pillath hatte noch keine Soloalben veröffentlicht (blessed)
pillaths solo-phase echt das schlimmste gewesen. snagas folgende solo-ära war auch dürftig, hat aber an der einen oder anderen stelle zumindest ansatzweise funktioniert. der absturz fing aber natürlich schon mit „talion” an.

jedoch wird daffy das ja auch noch ausschmückend niederschreiben. die threads hier haben mehr journalistischen wert als alle artikel auf der main page zusammen losprust
 
Nach ALzS wars für mich vorbei mit den beiden. Das hat sich auf dem Album schon abgezeichnet.
 
Also Snaga fickt Deutschland 2 fand ich gut bis auf diesen einen unsäglichen Song mit dem weinenden Baby im Intro. Die Welt ist grausam homes
 
möchte hier auch noch einen wertvollen klassiker droppen: „1st there was the beat“ als juice-exclusive. ihr schaweine, ihr. big pillath mit body-shaming (!) gegen ali as (der damals ja eine zeit lang zusammen mit s+p bei deluxe gesignt war), snaga mit mehr eiern als ein strammer max (hammer, was?) und m*schipartääääh.

To view this content we will need your consent to set third party cookies.
For more detailed information, see our cookies page.


müsste so 2008 erschienen sein, also quasi im jahr nach dem „alzs“-release.
2008, eine zeit, in der juice-cds noch nicht komplett für die tonne waren (oder größtenteils bereits bekannte songs beinhalteten). auf selbiger cd war übrigens auch „winterschlaf“ von casper, das damals in der „hin zur sonne“-phase veröffentlicht wurde.

„Snagz, sa‘ma was!“ „Was denn?!“ „M*SCHIPARTY, noch Fragen? Ihr habt nix mehr zu sagen.“

Fand ein, zwei (?) Jahre später „Klick Klack“ fürs Monroe-Album auch noch mega.
Auf dem Album hat Senti auch noch mal gekillt. Aber anderes Thema.
 
Zurück
Oben Unten