Ranking aller Snaga & Pirat Alben

[Interlude] Feuer über Deutschland

Anfang 2006 erschien von Out4Fame nach entsprechenden US-Vorbildern eine DVD mit Acapella-Battles relativ bekannter Rapper: Feuer über Deutschland. Die Battles waren größtenteils durchwachsen, moderiert wurde von Savas und Pillath trat im Team Schalke gegen Selfmade Records an.
Seine Performance (mit Zahnstocher im Mund und overactendem Abfeiern der Lines seiner Schalke-Kollegen) - war zwar sehr amüsant aber am Ende des Tages doch ein wenig enttäuschend - denn seine Parts waren nahezu komplett aus Zeilen längst bekannter Songs zusammengebastelt, sodass sie teilweise schon von der Crowd gebackt wurden. Da Shiml der Atem fehlte und Jason komplett versagte, war das ganze aber eine eindeutige Angelegenheit. Im Hintergrund sieht man u.a. Ercandize und Lakman über den Auftritt grinsen.
Vor der Aufzeichnung hatte ich Kollegah gesagt, er müsse unbedingt mitmachen, aber er hat die Sache wohl ganz gut eingeschätzt und war der Meinung, er könne da wenig gewinnen und viel verlieren. Nach dem Dreh meint er dann, Fave sei souverän gewesen, Jason habe seinen Text vergessen und Shiml sei "voll abgegangen" vor Pillath, "du Milchbubi löst dich auf wie Nequik!". Dass man Jasons Choke nicht sieht lag daran, dass die Teilnehmer vorher unterschreiben mussten, dass die Battles auf die DVD kommen, damit nicht alle, die schlecht aussehen einen Rückzieher machen. Da Selfmade mit Verspätung anreisten und nicht mehr unterschrieben hatten, konnte Jason runtergenommen werden. Das bedeutet: Die "Achte auf dein Hinterbein (...) Big Pillath, ich spiel mit deinem Dick Billard" (WTF!?) -Performance, mit der Shiml seiner Kajere ein Grab schaufelte, hätte auch nicht erscheinen müssen, wurde aber von Selfmade als ausreichend eingestuft.
Beim zweiten Teil (2007) moderierte Snaga und lieferte den Titel-Track, während Pillath mit in der Ruhrpott-Crowd stand, die mit ständigen "Free Sinan G!"-Rufen auffiel.

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[Skit] Aus SP wird SPM

Kurz vor Release ihres Debuts gab es mehrere Kollabos von S+P mit Erc und dieser war auch drei mal auf dem Tape zu hören. Kurz nach dem Release startete eine Phase, in der es vermehrt zu gemeinsamen Tracks mit Manuellsen (oder auch Braheem) kam. Nach Stationen bei Nana, German Dream und Shrazy Records landete der heute als König der Fante bekannte Rapper etwa zeitgleich mit Snaga und Pillath bei Deluxe Records.
Bei den auf Ami-Beats recordeten Songs dieser Zeit treibt es Pillath mit der überschlagenden Stimme teils noch weiter als zuvor. Ferner hatte er eine Weile die Marotte, seine Parts mit Variationen der Zeilen "Ich bin der schönste/ der größte/ der freshste/ der flyste/ der geilste/ der beste/ - Pillath" oder "Kommen in den Pott und wir fuken dich ab/ was nicht passt das wird passend gemacht/" zu beenden.

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https://www.youtube.com/watch?v=yzBMPmGaDKM

https://www.youtube.com/watch?v=I8V_ekEclXA

https://www.youtube.com/watch?v=N_bam835q9Y
 
"die linke & die rechte hand gottes" hab ich damals extrem gefeiert. die beiden haben zu der zeit halt auch einfach übel cool gerappt und dieses punchline-ding war auch mega. würde mir das tape (und den nachfolger) gerne nochmal anhören, hab die mp3s von damals aber nicht mehr und sonst kann man das leider auch nirgends hören.
die sachen davor kenne ich tatsächlich gar nicht, wahrscheinlich nur einzelne tracks.

reviews und der ganze bonus sind echt saustark und sehr schön zu lesen @Daffy Griswold
 
Hatte nen Kollegen der hat in seinem Auto auf Fahrten zu Parties/Roadtrips etc über ein Jahr nur Linke und Rechte Hand Gottes spielen.
Geiles Album.
Heutzutage nicht mehr leicht ranzukommen leider.
 
Das hier darf nicht fehlen.
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Snaga und Pillath - Eine Frage der Ehre (2006)

Nach der Veröffentlichung ihres Debuts planten Snaga und Pillath ihr erstes Album, schon damals stand der Name "Aus Liebe zum Spiel". Dass es unklar ist, wie genau die Zusammenarbeit mit 3P aussah, habe ich ja schon in der letzten Review erwähnt. Über die Veröffentlichung des fast fertigen Albums wurde man sich aufjedenfall nicht einig, S+P legten Moses P. das Angebot von Deluxe Records vor, dieser wollte nicht mitziehen und man trennte sich im Guten.
Kurz nach Bekanntgabe des Signings bei Samy Deluxe erschien dann ihr nächstes Release - allerdings nicht "Aus Liebe zum Spiel", sondern das Mixtape "Eine Frage der Ehre". Die meisten Tracks stammen wohl noch aus der 3P-Zeit, Deluxe Records wird nur auf einem Track erwähnt. Acht der Songs waren eigentlich für "Aus Liebe zum Spiel" geplant. Da zehn der Tracks nicht Auf Ami-Beats, sondern von Produzenten stammen, kann man sich in etwa ausmalen, welche für das Album geplant waren (und in Kombination mit denen, die am Ende tatsächlich darauf landeten und vermutlich schon älter waren, auch ungefähr, wie das Album damals ausgesehen hätte).

Als das Tape erschien, hatte ich den Eindruck, dass die beiden in Sachen Punchlines etwas abgebaut hätten. Das lag wohl daran, dass das nun nicht mehr so neu daherkam wie auf dem Vorgänger; und sicherlich auch daran, dass Punchline-Rap mittlerweile eine größeres Ding geworden war und sich mit Leuten wie Kollegah, Favorite, Hollywood Hank oder KIZ weitere MCs in diesem Metier einen Namen gemacht hatten. Aus heutiger Sicht würde ich sagen, dass das Niveau gehalten wurde.
Inhaltlich haben sich die Schwerpunkte in den Battlerap-Tracks eine wenig verändert. Zwar gibt es immer noch Häuser "in der Größe von Wohnorten/, Steine in der Kette in der Größe von Kronkorken/" und Klunker in der Größe von Wagenrädern zu bestaunen, aber der Anteil der komplett übertriebenen Absurditäten wurde zurückgeschraubt und häufiger auf "Real Talk" über ihren Einzug ins Game, die Hater usw. gesetzt ("Wenn's so einfach ist, gesignt zu werden/ warum schafft ihr's dann einfach nich gesignt zu werden!?/ am Ende des Tages wollt ihr mich dafür hassen/ dass ihr Hater es nicht gebacken kriegt es besser zu machen/"). Darüber hinaus wurde erstmals auf zwei Tracks ("Zurück auf die Straße" und v.a. das Snaga-Solo "Wir gegen den Rest der Welt") komplett ernsthafter und humorbefreiter Straßenrap mit ins Repertoire aufgenommen; beides sehr gelungene Stücke.
Bezüglich ihrer Rapstyles haben sich S+P ein wenig voneinader entfernt - während Snaga meist noch hungriger und aggressiver klingt, setzt Pillath noch konsequenter auf den Stimmbruch-Flow.
Es gibt wieder einige Solo-Tracks der beiden und Snaga setzt seine "Situationen" mit Teil 5 und 6 fort (4 erschien auf einem Optik-Mixtape). Teil 6 ist die beste der Reihe, auf dem "Dynasty Intro"-Beat nimmt er über vier Minuten lang alles auseinander ("Wenn mir die Sonne weiter so aus dem Arsch scheint bekomm' ich Hautkrebs am Sack!"), epic.
Produktionen stammen von Monroe, Brisk Fingaz, 2x Joe Rilla, PhreQunicy, Sti, Necrow, Beatagees, Firebyrdz, M3 & Noyd, Shuko und Young Cas. Abgesehen von den Joe Rilla-Nummern und dem PhreQunicy-Beat, die auf die damals im Deutschrapo verbreiteten dünnen Sawstring-Synthies setzen und vermutlich clubtauglich sein sollen, gefallen mir die Instrumentals ziemlich gut, v.a "Snaga und Pillath Situation" von Necrow, "Keiner Pt. 2" von den Firebyrdz, das "Boys of Summer" samplende "Zurück auf die Straße" von Young Cas und der schon einige Zeit zuvor als Download erschienene Hit "International Champs" von Brisk Fingaz. Bei manchen US-Instrumentals wurde erneut die Hook des Originals adaptiert, so wird aus "T.r.a.p.s.t.ar., she likes it" "P.i.l.l.a.t.h., sie mag es".
Gefeatured wird Manuellsen aka Braheem, auf "Sick" und in der Hook des ziemlich albernen "Oh mein Gott", einem Titel über hässliche Frauen, der zwar besser umgesetzt ist als bei "Uptörn Girl" von Fler aber nicht so wirklich überzeugen kann. Außerdem Bathgate auf "International Champs" und Fard (inwzischen mit D und verbesssertem Stil) - und darüber hinaus gibt es zwei Tracks ohne Beteiligung von S+P: "Fuk mich ab" von ihrem Homie/Bodyguard Decino ("Ruhrpotts dritte Mahnung") und "Das ist 45" von den 45ers. Von NKNA ist also nur noch Fard übrig geblieben. In einem Track zählt Pillath auf, wer im Ruhrpott so alles am Start ist, NKNA wird dabei nicht erwähnt. Ob es da einen Bruch gab oder ob die inwzischen aufgehört hatten ist nicht bekannt. Bei dem Decino Song wünscht man sich aufjedenfall einen Oso oder Mr. Knight zurück.

Hits: International Champs, Wir gegen den Rest der Welt, Snaga und Pillath Situation, Keiner Pt. 2, Snaga 40 Bars Runde 2, Snaga Situation 6, Zurück auf die Straße, P.i.l.l.a.t.h.
Flops: Oh mein Gott, Fuk mich ab, Sick (Skipfreundlich: alle drei kommen direkt hintereinander)

Fazit: Neues Label aber sonst fast alles beim Alten: Auf größtenteils gefälligen Beats hauen S+P wieder mit ihren Sprüchen auf den Putz - und mit den ernsten Tracks über die Straßen von Gladbeck und Gelsenkirchen kam eine sinnvolle Erweiterung ihres Sounds hinzu. Außerdem ist auf dem Tape die wahrscheinlich beste Snaga-Line vertreten: "Du und deine Jungs ihr seid pleite seit Moshammer tot ist!".

8.5/10

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Zuletzt bearbeitet:
Ich habe das noch auf CD im Regal stehen. Könnte es bei Gelegenheit mal rippen und MZZE Exclusive anbieten.

Und dann noch lossless gerippt (z.B. FLAC) wäre ein Traum. Könnte dir da "Exact Audio Copy" mit den entsprechenden Einstellungen zukommen lassen, sodass du im Prinzip nur noch CD einlegen und einen Knopf drücken müsstest.
 
als vorschau auf "aus liebe zum spiel" hier einer der ersten video-beiträge von hiphop.de

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und deluxe zoom bravo fotoshooting

 
Snaga und Pillath - Aus Liebe zum Spiel (2007)

Der Name "Aus Liebe zum Spiel" wurde schon kurz nach dem Mixtape-Debut angekündigt, doch es sollten noch einen Label-Wechsel, ein weiteres Tape, Beef mit Massiv (inklusive Disstrack mit starkem Snaga-Part), ein paar Schüsse gegen Savas und einige Verschiebungen des Release-Termins geben, bis das Teil Mitte 2007 endlich in den Läden stand.
Kommerziell hatte man sich vermutlich mehr erhofft als Platz 38 in den Charts, zumal auch zwei Videos gedrehet wurden, zu "R.u.h.r.p.o.t.t." und "Einen Tag", wobei letzteres auch nach etwas größerem Aufwand aussieht (bei den Dreharbeiten löste sich eine Säge, mit der für Funken gesorgt werden sollte, und ging nur knapp an einem Mitarbeiter vorbei). Ich denke, man kann das ganze aber schon als Achtungserfolg werten - in einer Zeit, in der außer von den Großen Namen kaum Platten verkauft wurden und außer Bushido keiner mit dem Model "etablierter Rapper gründet eigenes Label" Erfolg hatte. So ist "Aus Liebe zum Spiel" auch eines von nur zwei Deluxe Records Releases ohne Samy Deluxe als Protagonisten, das überhaupt charten konnte (das andere war das Illo-Album, das kurz danach kam und auf der 97 landete). Anfang 2008 beendeten S+P dann die Zusammenarbeit mit Samy, bevor der das Label 2009 einstampfte.

In Interviews kündigten Pillath und Snaga an, das Album sei erwachsener, ausgereifter und persönlicher als ihre vorherigen Platten. Albernheiten, absurde Hyperbeln und Verrücktheiten wurden drastisch zurückgefahren, über weite Strecken des Albums herrschen Pathos, Drama und die ganz großen Emotionen. So war dann auch die erste Single, "R.u.h.r.p.o.t.t." (mit Manuellsen in der Hook), kein Battlerap-Representer, sondern eine lokalpatriotische Hymne für das Ruhrgebiet, voller Inbrunst und Tagebau-Romantik.
Der Beat war eine der ersten größeren Nummern von Gee-Futuristic (auf der damalgen Juice war auch noch das von ihm produzierte "Marschmusik 2"). Weitere Instrumentals stammen von Matbeatz, 2x Brisk Fingaz, Paul NZA, Samy Deluxe, 2x Joshimixu, 2x Monroe, Joe Rilla, DiscoPolo, Don Tone, 2x DJ Katch und Necrow mit seinem letzten Stück für die beiden (der Track mit Cassandra Steen stammt aber noch aus der 3P-Zeit). Die meisten Instrumentals sind laut, scheppernd und vollgepackt und sorgen zusammen mit den meist aggressiv vorgetragenen Parts (Snaga geht teilweise schon in Richtung brüllen) für Breitband-Sound. Vermehrt tauchen auch rockige Sounds mit auf. Bis auf Joe Rilla (wieder diese Deutschrap-Saw-Synths) und DiscoPolo (wildes Durcheinander) überzeugen mich die Beats, aber wirklich begeistern kann ich mich nur für "Bruder" von Brisk Fingaz, "Bis wir gehen" von Monroe, "Einen Tag" von Katch und die untypische Necrow-Nummer.
Inhaltlich gibt es neben den Punchline-Dingern wieder ein paar Straßen-Tracks, Pillath liefert zwei Solo-Tracks mit Storytelling ab (wobei die Themen - Junkie-Freund, Amoklauf - nicht gerade innovativ sind aber schon solide umgesetzt wurden) und es sind erstmals auch persönliche Stücke am Start. Überraschenderweise sind es eher die Punchline/Representer-Nummern, die nicht 100%ig überzeugen wollen. Wie gesagt wurde auf die Übertreibungen von riesigen Anwesen und im Maybach cruisen weitestgehend verzichtet, nun schimmern auch hier des Öfteren die ernsteren Straßen-Vibes durch. Die meisten Punchlines drehen sich ums Fressen polieren und harte Sexpraktiken, wobei man öfters das Gefühl hat, das von den beiden schonmal besser gehört zu haben ("Ihr kracht ein wie ein Laubendach", "Und das ist sowas wie ne harte Warnung/ Pillaths Rap macht "Aua Aua" wie ne Arschenthaarung"/). Den Eindruck hat man auch sonst immer mal wieder. Ja, das gitarrenlastige "Intro" geht schon nach vorn - aber das "Intro" auf ihrem Debut-Tape war epischer. Ja, "Wer will was von wem" ist ein stabiler Track über das Trife-Life in den Gassen und Gossen des Potts (natürlich abgesehen vom Decino-Part) - aber "Wir gegen den Rest der Welt" hat das ganze krasser rübergebracht.
Es gibt jede Menge "Kopf hoch, Bruder, bleib stark"-Phrasen, die auch ein Azad nicht rührender bringen könnte - aber so wirklich funktioniert das mit den Emotionen nur, wenn sie konkreter und persönlicher werden; v.a. auf der zweiten Single "Einen Tag", wo sie sterben und ihre Sünden ("dein Patenkind kennt nicht deinen Namen/ ...in 365 Tagen warst du dreimal da/") beichtend um einen letzten Tag unter den Lebenden bitten. Klar, das ganze ist schon sehr theatralisch, aber wenn Snaga mit schmerzverzerrter Stimme von seiner schwierigen Beziehung zu seinem Vater und vom Umgang mit dem Krebstod seiner Jugendliebe rappt, dann ist das schon einer starker Album-Moment. In die gleiche Richtung geht "Keine Zweifel": "Ich bin nicht blöd nur weil ich Boxer werden wollte/ weil ich niemals ein Punk, eine Schmarotzer werden wollte/ weil ich ein Großer werden wollte/ und nicht wie mein Onkel im Zimmer nebenan als Drogenopfer sterben wollte/". Auch in "Snaga Situation 7" geht es diesmal eher gefühlsbetont zur Sache, aus heutiger Sicht interessant sind die Zeilen "Und ja ich lieg nachts wach mit Panik im Nacken/ hab Panikattacken/ ...die Panik endlich meine Chance gehabt zu haben und es dann nicht zu packen/". Am Ende des Tracks krönt er sich zum neuen King - womit er sich im Deutschrap-Jahr 2007 nicht allzuweit aus dem Fenster lehnte. Es ist wirklich schade, dass sich sein Talent nie in einem entsprechenden Status manifestierte.
Im Chorus von "Keine Zweifel" stellt die fantastische Cassandra Steen die zahlreichen Braheem-Einlagen in den Schatten (lel), weitere Features stammen von ihrem Labelboss und Manuellsen, Illmatic sowie Sido auf dem ersten Teil von "Asozialen Lifestyle" (der im Gegensatz zur Fortsetzung noch ein gewohnter S+P Ansagen-Song ist). Dabei zeigt sich weder nach Oben noch nach Unten ein Ausreißer. Ferner gibt es am Ende noch einen Ruhrpott Posse-Cut mit Kee-Rush, Adel, Veysel, den 45ers, KC Rebel und PA Sports (damals noch zusammen als SAW unterwegs), Fard und MoneyMo. Untypisch für einen Track mit so vielen Rappern ist dabei, dass alle nicht nur einen 8er oder 12er kicken, sondern richtig lange Parts, wobei die meisten einen ganz guten Eindruck hinterlassen. Leider ist der Beat für einen so langen Song etwas zu monoton.

Hits: Keine Zweifel, Einen Tag, Snaga Situation 7, Bruder, Bis wir gehen
Flops: SP, Die Zeit ist gekommen

Fazit: "Aus Liebe zum Spiel" ist nicht der ganz große Wurf, den man sich erhofft hatte. Man hat das Gefühl, dass ein wenig die Lockerheit gefehlt hat, dass man ein wenig zu verkrampft versucht hat, alles auf epic zu trimmen. Vom verrückten "Ami-Rap auf Deutsch" vom ersten Mixtape ist nichts mehr übrig - nicht nur wegen der fehlenden US-Beats. Und überraschenderweise ist gerade ihr Spezialgebiet des Sprücheklopfens hier nicht mehr auf allerhöchstem Niveau - wenn Fans ihre Lieblingslines der beiden aufzählen sollen, dürften da eher wenige von diesem Release auftauchen. Aber das ist letztlich nur meckern auf hohem Niveau, "Aus Liebe zum Spiel" ein rundes und gelungenes Debut, das vieles gut und kaum etwas wirklich falsch macht - und das eigentlich der Grundstein für eine ernsthafte Kajere im Rapgame hätte sein können. Hätte...

7.5/10

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Zuletzt bearbeitet:
wtf, hab gerade erst gemerkt, dass snaga in der video version von einen tag ne ganz andere version von seinem part rappt :emoji_scream:
 
Im Rahmen der Deluxe Records - Zeit muss zwingend noch dieser völkerverbindende Welthit geehrt werden:

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find ich null, zeitlose klassiker.

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So war dann auch die erste Single, "R.u.h.r.p.o.t.t." (mit Manuellsen in der Hook), kein Battlerap-Representer, sondern eine lokalpatriotische Hymne für das Ruhrgebiet, voller Inbrunst und Tagebau-Romantik.
Wie immer nice Reviews, aber Tagebau ist der Abbau an der Oberfläche, damit ist meistens Braunkohle gemeint. Der Pott wurde durch das Grubengold wieder hochgeholt, das ist Untertagebau und irgendwie auch cooler weil Underground.
 
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